Wie üblich habe ich mir für auswärtiges Basteln (Bastelwochenende in Klosters und Messe in Friedrichshafen) ein einfacheres Modell ausgewählt. Da ich ein Freund von ausgefallenen Entwürfen bin (da sie häufig elegant aussehen und auch etwas zum technischen Fortschritt beitragen, wenn sie scheitern), war es diesmal der Steamer Winans von Heinkel Models:
Die Winans-Familie aus Baltimore glaubte an ultradünne, zigarrenförmige Rümpfe für sehr schnelle Schiffe und baute mehrere Prototypen. Beim vorliegenden hat die Schraube den gleichen Durchmesser wie der Rumpf und ist als Scheibe in der Mitte angebracht mit der Idee, dass dann, unabhängig vom Seegang, immer Propellerblätter im Wasser sind. Jede Rumpfhälfte wurde separat gebaut und hatte einen Dampfkessel und eine Maschine. Zusammengehalten wurden sie zuerst nur durch die Welle zur Schraube. Schnell zeigte sich, dass dies den Rumpf zu instabil macht. Zudem spritzte die Schraube sehr viel Wasser über den Rumpf und die Mannschaft. Beides versuchte man durch einen Ring um die Schraube zu lösen, der aber zuviel Wasserwiderstand hatte und den Vorteil des schlanken Rumpfes zunichte machte. Daher wurde die untere Hälfte des Rings entfernt und diverse Masse verändert (Länge zu Durchmesser, Grösse der Propellerblätter etc.) und noch mindestens 3 weitere Prototypen gebaut, jedoch ohne Erfolg. Das Original dieses Modells diente aber noch viele Jahre als Touristenattraktion im Hafen von Baltimore.
Bauen lässt sich das Modell recht einfach. Die Passgenauigkeit ist gut und die Bauanleitung ok. In Anbetracht der eher schwierigen Verhältnisse in Friedrichshafen bin ich mit dem Resultat zufrieden.
Andi