TGS Carl Straat, Eigenkonstruktion 1:250

  • Hallo,
    vo zwei Jahren sah ich im Fernsehen einen Bericht über das Taucherglockenschiff Carl Straat des Wasser- und Schifffahrtsamtes Duisburg Rhein. Das wollte ich als Modell bauen. Einen Modellbogen konnte ich nicht erwerben. Also wird das Modell selbst entwickelt.
    Das Schiff ist 52,00m lang, 11,80m breit und geht 1,80 m tief. Zwei 280PS Voith-Schneider Propeller geben dem Schiff eine Geschwindigkeit von 2,5 kh/h auf Bergfahrt und 12- 15 km/h auf Telfahrt. Gebaut wurde es 1963 bei Orenstein & Koppel in Lübeck. Die Taucherglocke misst 6 mal 6 m und ist fast 3m hoch.
    Als Heimathafen wird Duisburg- Homberg angegeben. Es ist das einzige Taucherglockenschiff in Deutschland. Die Glocke kann bis zu 10m tief abgesenkt werden.
    In einem Internetbeitrag des oben genannten Schifffahrtsamtes heißt es:
    "Das TGS ist ein Arbeitsgerät, das ein Arbeiten im Trockenem unter Wasser erlaubt. A, Heck des TGS befindet sich die Tauchglocke, die mittels Luftüberdruck gegen eindringendes Wasser geschützt wird. Entsprechend der Wassertiefe wird der Luftdruck in der Tauchglocke erhöht und gestattet ein Arbeiten im Trockenen auf der Flußsohle."
    Links sieht man das Grundgerüst und rechts das aufgesetzte Deck. Als Vergleichsmodell dient mir die Schubeinheit von Möwe. Denn beim genauen Betrachten der Bilder der Carl Straat habe ich einige Bauteile entdeckt, die es auf beiden Schiffen gibt.
    Der Plan, den man links im Bidhintergrund sieht, dient als Arbeitsgrundlage. Dazu kommen Bilder aus dem Netz.

  • Die Konstruktion der Brücke ist zumindest für die Hauptbauteile abgeschlossen. Da mir keine Draufsicht vorliegt, dafür aber Bilder direkt von Vornen oder achtern konnte ich die Maße umrechnungen und dann die Bauteile Zeichen, anpassen oder nochmals anfertigen. Alles per Hand mit Zikel, Lineal und Geodreieck, da es mir nicht vergönnt ist, mit einem Zeichenprogramm zu arbeiten.

  • Hallo Ulrich


    Was für ein tolles Projekt! Mal ein Arbeitsschiff der selten gesehenen Art.Besteht die Chance auf eine Veröffentlichung?


    Freundliche Grüsse
    Peter

  • Hallo Peter,
    Deine Frage muss ich leider abschlägig beantworten.
    Ulrich

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  • In der Zwischenzeit wurde das Brückenmodul ergänzt. Die Lüfter und die Oberlichter aufgesetzt. Eine endgültoge Fertigstellung dieses Bereiches erfolgt erst später, um nich filigrane Teile zu verletzen, die noch angebracht werden müssen.
    Das gilt auch für den Heckbereich, auf dem die Tragebrücke für das Niedergangsrohr steht.

  • Dieses Gitter habe ich wie folgt gebaut, Den Karton verdoppelt ohne zu kleben, dann ausgeschnitten. Dünnen Stoff mit Haarspray versteift und mit grauem Filzstift eingefärbt. Anschließend auf eine Innenseite geklebt mit Beachtung , dass die "Gitter" winklig zum Rahmen passen,die anderen Kartonseite aufgeklebt und dann ausgeschnitten. Am Besten mit einer ganz neuen 30° Olfaklinge. Die 45 ° Klinge eines anderen Cutter , auch wenn sie neue ist, schneidet m. E. nicht so gut.

  • Das Herzstück des Schiffes ist die versenkbare Röhre samt Taucherglocke dran. Zuerst kam die Aufhängevorrichtung an die Reihe. die ist so ähnlich konstruiert wie die elevierbaren Geschütz einer WHV Bismarck. Aber ich habe die Drehachse festgesetzt, weil ich die Taucherglocke zeigen möchte. Die Aufhängevorrichtung hat einen Öffnung, durch die später die Kabel zum Betrieb der Glocke hindurchgeführt werden.

  • Das Rohr wird von großen ringen gehalten, an die später noch Halterungen kommen. Nun besitzt die Röhre vor der Tauchglocke einen Schlauch, damit sich je nach Ansenkung ein Winkel gebildet werden kann. Diesen Schlauch habe ich so formt, dass auf ein schwarzen Stück "Rohr" (Durchmesser wie das " Rohr" einige verdoppelte Kartonstreifen kamen, die die Wülste des Schlauches darstellen.

  • Das Rohr ist eingeklebt.Dann kam die Taucherglocke an die Reihe. In diese kann man von unten hineinsehen. Hier die Oberseite.

  • Von unten. Die Taucherglocke wird erst nach dem Einbau der Kipphalturn angebracht, weil der Galgen am Heck nicht breit genug ist, die Halterung durchzulassen. Aber so sieht das provisorisch zusammengebrachte Teil aus. Die Verkeleidung der glocke fehlt noch ebenso wie die Gewichte und die Rollen zum Hieven.

  • Nachdem die Glocke fertig war klebt ich zuerst die Kippvorrichtung samt Rohr und der Ausgleichsführung(?) über ihm an ihren Platz. Dann folgte die Glocke. Damit die Glocke auch am Heck hält, habe ich mit Hilfe von 0,3 Stahldraht die STrageseile imitiert.So sieht das Modell momentan von achtern aus.

  • Und so von der Seite. Ein Bauabschnitt ist abgeschlossen.

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  • Phantastisch.
    Die Carl Straat ist wirklich ein beindruckendes Schiff und das Modell ist Dir gut gelungen.
    Ich konnte Sie vor 5 Jahren beim Tag der offenne Tür in Mondorf besichtigen.
    Hier einige Impressionen davon:
    https://www.youtube.com/watch?v=b29irD_SD1E


    Übrigens spielt die Carl Straat auch in der Folge "Verspätung" der Fernsehserie MS Franziska mit.
    Hier sind vieleicht auch noch einige Details zu entdecken.
    MS Franziska ist für Rheinschiff-Fans ohnehin ja Pflichtprogramm ;)

  • Hallo Rheintrutz,
    vielen Dank für den Link zum Video der Carl Straat. Es hat meine Überlegungen wie das Modell gestaltet sein muss bestärkt.
    Ulrich

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  • Hier etwas vom Baufortschritt. Das Vorschiff soll jetzt so langsam seine Ausrüstungsgegenstände bekommen. Chrakteristisch sind die zwei gelben und die zwei grauen Winschen. Die grauen führen das Ankerseil auf jeder Schiffsseite. Ich habe ein sehr schönes Foto im Internet gefunden, das diese Winschen genau querab zeigt. Da brauchte ich nur das Foto entsprechend verkleinern, um die Größe für das Modell zu skalieren. Durch Spiegelung erhielt ich die jeweils beiden Seiten des Motorgehäuses. Die Winschen sind kleine Umrechnenarbeiten. Denn auch hier gibt es ein Bild im Netz. Der Rest war wieder Eigenkonstruktion.
    Die gelben Winschen mit den großen Handrädernfinden ihr Vorbild bei der Schubeinheit Haniel von Möwe, aber adaptiert auf die Gehäuseform der Carl Straat.
    Das Ankerseil läuft durch Rollklüsen. Ich habe einen Rahmen gebaut und darin senkrecht insgesamt vier Längsrollen aus Bindedraht angebracht. Der Draht ist schwarz eingefärbt, denn im Original ist er grün, weil aus dem Gartenzentrum stammend. Vorne und hintendes Rahmens befinden sich horizontal auf etwa Deckshöhe Rollen, über die das Ankerseil Abrollen kann. Die Anker liegen auf einer Art Nase. Diese ist schon angebracht. Die Anker folgen.
    Etwas Denkarbeit kostete mich der einklappbare Kran auf dem Vordeck. Da fiel mir ein, dass es auf dem kleinen Arbeitsboot von David Hathaway so etwas gibt. Das Bootsceh kann man frei runterladen! Nun, der sieht nicht bis letzte Detail so aus wie der auf der Straat. Aber er passt ganz gut . Diesen habe ich etwas vergrößert, damit die Proportionen zur Carl Straat passen. Denmächst kommen Klüsen ans Deck. Die stammen von der Fregatte Bremen von Möwe. Der Bau zieht sich etwas in die Länge, weil ich ja alle Teil selber entwicklen muss. Die Schwanenlüfter an der Brückenwand sind auch schon angebracht.
    Ui, soviel Text für ein paar kleine Bauteile.

  • Hallo Ulrich,


    na das ist ein tolles Projekt. Die Carl Straat sehe ich ab und zu, wenn ich in Höhe Oberwinter am Rhein zur Arbeit radel.
    Ich wünsch dir viel Erfolg!
    :) Stephan

  • Moin Uli,


    ich habe zwar keinen Bezug zu der CARL STRAAT - aber so ein richtiges Modell, mit der eigenen Hand gemacht, fußend auf einem Original, daß es noch gibt... respekt. Tolle Sache, daß .. viel Spaß weiterhin.


    mit liebem Gruß
    Wilfried

  • Das Vorschiff ist bis auf die Masten und Antennen auf dem Peildeck fertiggestellt.. Vor der Brücke und vor den kleinen Lüftern befinden sich Abzugsrohre, die oben ein dunkles bzw. helles roh aufweisen. Da habe ich ganz einfach mit Bindedraht aus dem Garten bedarf mir einen Seele in der benötigten Länge geschnitten und den gefärbten Karton rumgeklebt.

  • Hier nochmals aus anderer Persektive. Da dieses Modell eine Eigenkonstruktion ist, gibt es auch keine LC- oder Ätzteile Alles muss von Hand geschnitten werden.

  • Wenn man die Kamera etwas tiefer hält erzielt man schon ein ansprecehendes Bild.

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  • Die Carl Straat besitz ein Beiboot, das auf den lhinteren Teil der Brückenaufbauten seinen Platz hat. Zuerst musste ich mir das Tragegestell bauen,, Ich weiß nicht ob man hier auch von pallen sprechen kann. Im ersten Bild sieht man das Gestell und auf dem darunter liegenden Foto wie das Ganze beim Original aussieht.
    Beim zweiten Foto ist das Boot auf seinem Gestellt angebracht samt Außenbordmotor.

  • Hier das Ganze von achtern fotografiert.

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  • So langsam arbeite ich mich vom Bug zu Heck vor. Die wichtigsten Bauteile waren der Kran und die Kabelführungen vor der Kippvorrichtung. Auf den neueren Bilder und filmen wird an der Stelle des Krans einen Hütte gezeigt. Man hat den Kran zugunsten einen sehr langen Hydralikkranes an der Steuerbordseide demontiert. Direkt vor der Kippvorrichtung befindet sich einen Art Säule, aus der die Kabel für die Versorgung des Röhre und der Taucherglocke kommen. Diese Kabel wirde oben auch der "Achse" befestigt und mit einer Abdeckung geschützt. Die Poller und die Reling wurde bis zur Höhe der zwei Oberlichter geführt. Natürlich darf gemäß der Fotos das Namenschild beiderseits des Schiffes nicht fehlen.

  • Von vornen oben sieht die Kippvorrichtung samt Leitungen so aus:

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  • Auf der Rohrkippervorrichtung gehören noch ein paar Ausrüstungsgegenstände wie die Steigleitern, der Niedergang und das Gestell, auf das bei manchen Bildern einen Abdeckung zum Liegen kommt.

  • Zum Schluss kamen noch die Signalschilder dran und einiges an Antennen und Lichtermasten. Dazu zwei Kräne achtern, die heute dort nicht mehr gefahren werden.

  • Sah das Modell zu Beginn noch recht nackig aus, so hat sich das doch ganhz schön geändert. So ein kleines Schiff mit so vielen Masten und Lüftern.

  • Zum Schluss vergleiche ich gerne Schiffe ähnlicher Bauweise, Einsatzgebietes oder sonstigen Zusammenhang. So hier die Steuereinheit des Schubschiffes Haniel 13 von Möwe.