Hallo Freunde,
Im Jahre 1993 wurde ein kleines Ausflugbötchen auf dem Edersee, dem zweigrößten Stausee Deutschlands zu klein und mickrig. Es fasste nut etwas 20 - 30 Personen. Der Reeeder leieß sich in Mohndorf am Rhein ein 40 m langes, 8.30 breites, 1,10m tiefgehendes Passagierschiff bauen. Es ist bis zu 540 (!) Personen zugelassen und wird mit 2 Schottelpropellern SRP 110 vom zwei 242 PS starken Diesel angetrieben. Getauft wurde das Schiff auf den Namen Stern von Waldeck.
Das Schiff wurde auf der Werft vollständig gebaut aber mit der Maßgabe, es in Schichtbauweise auseinder- und dann wieder zusammenbauen zu können. Die Stern von Waldeck wurde zuerst als Ganzes den Rhein hinuntergeschippert, um dann auf für die Höhe des Landtransportes geeignete Autobahnen befödert zu werden. Das ging so bis etwa Bald Wildungen. In Waldeck am Edersee sollte das Schiff zu Wasser gelassen werden. Als die Straßen enger, kurviger und
steiler wurden, schnitt man das Schiff horizontal in Scheiben und lud die einzelnen Teile auf Schwerlaster, die sich im langsamen Schrittempo ihrem Ziel, der Waldecker Bucht näherten. Dort wurde eine Behelfswerft aufgebaut und das Schiff wieder zusammengesetzt. Das ergab für den Schiplover natürlich die Gelegenheit, den Bau eines Schiffes direkt verfolgen zu können.
So nah kommt man Neubauten auf Werften sonst nicht. Hier die Bugklappe, denn das Passagierschiff soll wasserstandsunabhängig arbeiten können.
Stapellauf am Binnensee
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An den schwarzen Teil in der Mitte kommt ein Schottelpropeller dran.
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Der Schottelpropeller dürfte hete nicht mehr so unbeaufsichtig auf der Wiese leigen. Buntmetall ist teuer geworden. Die Hand gibt einen Größenvergleich.
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Hier wird noch am Rumpf gearbeitet. Die Fesnter des Passagierdecks sind abgeklebt.
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So sieht das Schiff ohne Brücke aus. Die Form einer Yacht ist deutlich zu erkennen.
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Die Brücke liegt hier noch auf dem aulgeder des LKW.
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Die Brücke samt Dach wird hochgehievt. Es braucht hier Maßarbeit der Kranführer.
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och zuerst musste noch das Schanzkleid angepasst werden. Das ging nach meiner Beobachtungn ohne jeglicheh Nacharbeit. Saubere Arbeit der Werft.
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Die Brücke schwebt hoch
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Und wird milietergenau aufgesetzt. Die roten Markierungen an der Stütze und der Bordwand dienen als Richtungshilfe.
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Nachdem das Schiff auf der Hilfswerft vollendet worden war wurde es mit dem LKW auf seinen Hilfsslip gebracht. Vom Aufsetzen des Schiffs auf die Slipanlage habe ich leider keinen Bilder, weil ich zu diesem Zeitpunkt arbeiten musste.
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Hier erkennt man das Hilfsslip, auf den der Rumpf aufgepallt ist. Zum See hin wurden die paraööeen Rohre mit Schmierseife versehen. Da er dazu auserwählte Arbeitet keine Badehose dabei hatte, musste es vor allen Leuten einen kleinen Strip hinlegen und nur mit seinem Slip angetan ins Wasser gehen, um die Rohre einzufetten. Das Schiff wurde zu diesem Zeitpunkt nur von diesem einen zu sehenden Seil vor dem Abgleiten ins Wasser gehalten.
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Schiff (noch) an Land.
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Das stolze Werk ist fast fertig zum Stapellauf. Interessant ist der Vergleich der LKWs zu dem Schiff. Der Erdhaufen links stammt von den Erdarbeiten zum Verlegen der Slipanlage.
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Lange kann es nicht mehr dauern. Doch es mussten zuerst die Türen vom Backdeck wasserdicht gesetzt werden, mit - man glaubt es kaum-
Pakeband! Und da das Gefälle etwas steil war und befürchtet wurde, das Schiff könne wasser übernehmenn wurden am Heck noch die Holzbretter angebracht, damit die Bordwand erhöht wurde. -
In der Zwischenzeit war es dämmrig geworden und so mancher Segler führte schon Lichter am Mast, als plötzlich die LKWS zu hupen anfingenn und die anderen Schiffe auf dem See miteinfielen. Jeder wusste es : nun wird in diesem feierlichen Augenblick die Stern von Waldeck in ihr angestammtes Element gleiten. Ein unvergesslicher und erhender Augenblick, mitten im Binnenland auf einem Binnensee ein solches Ereignis zu erleben.
Man sieht hiet ganz deutlich wie tief das Heck einsinkt. Tiefer ging es aber dann auch nicht mehr. Glück gehabt. Reeder, Arbeiter und Zuschauer atmeten erleichert auf. -
Tags drauf, es war ein Samstag zeigte sich der Neubau in diesem feierlichen Gewand. Der Anleger ist so konzipiert, dass ein zweites Schiff noch anlegen kann. Und es kam noch eines, dass dann später auf der oben beschreibenen Weise an den Edersee gebracht wurde, später in umgekehrter Reihefolge wieder aus dem Wasser geholt und zu einem oberbayersichen Seee verfrachtet wurde. Ihm folgt ein noch größeren Schiff, die Wappen von Waldeck, 48 m lang und 8.80m breit.
Der Stern aber fährt noch immer auf dem Edersee. -
Auf diesem Schiff gibt es nur wenig Gerätschaft auf dem Deck. So die kleine Ankerwinde. Da die Stern ja eine Bugklappe besitzt, steht die Winde auf der rechten Seite. Deshalb sieht es etwas ungewöhlich aus, wie hier die Winkel verlaufen.
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Fast so spannend wie ein excellenter Krimi! =)
Ulrich,
danke für die tolle Reportage!
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Tolle Bilder - Dankeschön.
Allerdings ist die Lux - Werft nicht in "Mohndorf" sondern in Mondorf.
Das "H" ist zuviel.Hier noch der Link zu der Seite der Lux - Werft
die die Stern von Waldeck gebaut hat:
*** Lux Werft in Mondorf *** -
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