St.-Pauli-Landungsbrücken, 30er Jahre, 1:250, HMV

  • Wenn Ihr glaubt, dass mir zwei Baustellen (Thor Heyerdahl und Wachboote) gleichzeitig reichen, habt Ihr Euch aber geschnitten.


    Ich mache das jetzt einmal so wie die Stadt Karlsruhe: Für jede abgeschlossene Baustelle fange ich drei Neue an!
    Im Gegensatz zur Stadt Karlsruhe habe ich aber wirklich eine Baustelle endgültig abgeschlossen (Celtic Voyager). Bei den Karlsruhern bin ich mir da nicht so sicher. Wer in Karlsruhe mit dem Auto unterwegs ist, weiß was ich meine.


    Schon im Baubericht zu den Wachbooten des Mannheimer Modellbaubogen-Verlages war ja angeklungen, dass ich an den ersten internationalen Schiffsmodellbautagen in Hamburg teilgenommen hatte (1. Internationale Schiffsmodellbautage im Internationalen Maritimen Museum in Hamburg 2018). Als ich im Mai die Zusage vom IMMH erhalten hatte, entschloss ich mich spontan, die Landungsbrücken vom HMV dahin mitzunehmen. Einziges Problem: Ich hatte sie noch gar nicht angefangen. Sah aber alles nicht so kompliziert aus (HAHAHA).


    Je mehr ich mich mit dem Bogen beschäftigte, ergaben sich doch einige Probleme:


    1. Die Brücken auf den Ponton sind als Röhren vorgesehen.
    Zwar scheint der Konstrukteur schon damit gerechnet zu haben, dass irgendwelche Schlaumeier das so nicht wollen und hat den Röhren ein Innenleben spendiert, dabei aber die Zugänge auf der Wasserseite des Gebäudes etwas befremdlich gestaltet: Statt eines schön geschwungenen Portals sind da überall störende graue Flächen drin, da offenbar der Querschnitt der Durchgänge nicht richtig ermittelt wurde. Auf der Wasser- und Landseite sind sie zumindest im Modell unterschiedlich.
    Die Abwicklung dieses Durchgangs wäre wohl zu aufwendig gewesen. Deshalb wurde da ein wenig getrickst. Ich hatte Kontakt mit Benjamin Fentens, der sich das auch nicht so richtig erklären konnte. Er meinte, dass man das auf der Wasserseite wegen der Brücken(röhren) ja nicht sehen würde.
    Stimmt leider nicht ganz, denn die Röhren kommen nicht direkt rechtwinklig aus dem Gebäude raus; also sieht man diese komischen grauen Flächen doch. Ich habe deshalb angefangen, die Röhren der Gebäudedurchgänge so zu vergrößern, dass sie an der Wasserseite passen. Für die Landseite sind sie jetzt zu groß. Das kann ich aber eher verschmerzen.
    Die ganze Problematik kann man auch sehr schön in Lemys Baubericht aus dem Jahre 2008 erkennen: St. Pauli Landungsbrücken/HMV/1:250


    2. Thema Landseite
    Was mich bei dem Bogen immer schon gestört hat, ist die Tatsache, dass das Diorama auf der Landseite kürzer ist als die Schwimmbrücke/der Ponton davor! Der Grund dürfte darin liegen, dass bei Fortsetzung der Landseite nach Westen das Gebäude des alten Elbtunnels partiell mit auf die Pier hätte kommen müssen. Ein knappes Viertel dieses Gebäudes hatte natürlich vollkommen sinnlos gewirkt!
    Ich habe mich deshalb an eine von Wilfrieds zahlreichen Weisheiten ;) gehalten (hier sinngemäß: zur Außenseite des Dioramas parallele oder senkrechte Kanten sind zu vermeiden) und habe den ganzen Platz vor dem Gebäude bis auf den Bürgersteig und einen schmalen Straßenstreifen weggelassen! Dadurch läuft die Straße nämlich ganz knapp vor dem alten Elbtunnel entlang!
    Außerdem verläuft die Wasserseite des Gebäudes nicht mehr parallel zur Außenkante des Dioramas. Das Ganze sollte jetzt etwas spannender wirken. Das vor dem Gebäude eingesparte Pflaster habe ich großzügig in die westliche Verlängerung der Pier investiert.
    Die Pier endet jetzt relativ knapp vor der nächsten Brücke auf den Nachbar-Ponton. Eigentlich müsste sich an der Ostseite des Pontons schon der Übergang auf den nächsten Ponton anschließen. Mal sehen, ob und was mir da noch einfällt.


    Da die ganze Geschichte schließlich knapp 95 cm breit wird, ist natürlich eine vernünftige Unterlage gefragt. Etwas anderes als MDF kommt da eigentlich nicht infrage. Trotzdem biegt sich auch dieses Material im Zweifelsfall durch (oder man nimmt mindestens 16mm; Hilfe, mein Rücken!) und der ganze Papier- bzw. Kartonaufbau kommt doch ziemlich unter Spannung. Deshalb habe ich sowohl den Ponton als auch das landseitige Gebäude ebenfalls auf ein Fundament aus MDF, Architekturbauplatten und Graupappe gestellt. Während des Zusammenbaus sah das ziemlich chaotisch aus. Aber jetzt wirkt es ganz vernünftig.
    Außerdem möchte ich die Wasserfläche vor dem Ensemble variabel gestalten können: Entweder kommen nur ein paar Hafenfähren an bzw. in unmittelbare Nähe des Pontons oder ein wenig zusätzlicher Verkehr auf der Elbe soll auch noch untergebracht werden können. Deshalb habe ich zwei unterschiedliche Wasserplatten eingeplant, die unterhalb des Pontons eingeschoben werden können. Die Naht sollte nur rechts und links des Pontons zu sehen sein.
    Die Aufnahmen zeigen den aktuellen Bauzustand: Ich konstruiere gerade die Durchgänge um. Die Einzelteile für die offenen Brücken habe ich weitgehend vorbereitet: Ein Seitenteil hatte ich eingescannt, nachgezeichnet, das Ergebnis auf dicken Photokarton einer genehmen Farbe gedruckt und ausgeschnitten. So habe ich mir das elendige Kantenfärben von 14 Gitterkonstruktionen erspart. Die dabei ignorierten, angedeuteten Geländer werden entweder durch Bindfaden oder schmale Streifen Photokarton nachgebildet. Wie ich das später zusammenbaue, muss ich mir noch überlegen. Aktuelle Schwerpunkte sind das Hauptgebäude und eine Lösung für die Geländer auf dem Ponton. Einen LaserCut-Satz hat es zu dem Modell nie gegeben. Erstaunlicherweise taucht der Bogen auch auf der HMV-Seite (https://www.h-m-v.de/) nicht mehr auf. Das gleiche Schicksal hat den Bogen der Deichstraße vom selben Konstrukteur ereilt. Kein gutes Zeichen für diejenigen, die auf eine weitere Auflage hoffen.


    Gruß
    Eberhard


    PS: Sowohl der Ponton als auch das Gebäude sind nur aufgelegt.

  • Moin,


    Ein interessantes Modell hast du da ausgegraben. Ich werde den Bau definitv mitverfolgen :)
    Die Hoffnung auf eine Neuauflage würde ich aber nicht direkt in den Sand werfen, denn auf der Website vom HMV sind aktuell nur Modelle gelistet, die auch verfügbar sind. Ich denke die anderen werden irgendwann auch noch folgen, aber erst wenn alle Einträge der verfügbaren Modelle fertig sind. Die Nordic und der EGV fehlen zum Beispiel auch, ich hatte für die beiden Modelle aber mal nachgefragt, ob eine Neuauflage geplant sei und folgende Antwort erhalten:

    Quote

    Sowohl die Nordic als auch der EGV sind zur Zeit bei uns komplett vergriffen. Beide Modelle sollen neu aufgelegt werden, ein Datum steht jedoch noch nicht fest.

    Nur das die Landungsbrücken (noch) nicht auf der Website stehen heißt also noch lange nicht, dass es nie eine Neuauflage geben wird. Die Hoffnung stirbt bekanntermaßen zuletzt.


    mfg
    Johannes

  • Moin Johannes,


    ich wäre, was Neuauflagen anbelangt, alles andere als optimistisch. Natürlich sage ich als Verlag auf entsprechende Anfragen nicht klar und deutlich, dass ein bestimmtes Modell nicht (mehr) kommt. Aber beim HMV gibt es regelmäßig nur Ankündigungen, deren Realisierung dann mehr oder weniger lange auf sich warten lassen. Ich würde auf deren Ankündigungen nichts geben und stattdessen abwarten, was tatsächlich kommt. Auch die SMS NASSAU hat es ja nach angemessener Wartezeit in die Regale geschafft...


    Und während ich immer noch auf die Neuauflage der NORDSTJERNEN warte, greife ich frohgemut in die gut gefüllte Bogenschublade... ^^


    Beste Grüße
    Fiete

  • Moin Fiete,


    Was soll ich machen, ich bin halt Optimist was solche Dinge anbelangt. Und natürlich bleibt mir/uns nichts anderes übrig als einfach abzuwarten und zu sehen was kommt. Damit habe ich langsam aber auch Übung: Ich warte quasi seit der Veröffentlichung von Skyrim am 11.11.2011 auf den nächsten Teil der Elder Scrolls Spieleserie. Der nächste Teil wurde dieses Jahr auf der E3 (jährliche Messe für Videospiele) endlich angeteasert - er erscheint aber voraussichtlich erst 2024. Wenn es dann erschienen ist, habe ich fast die Hälfte meines Lebens darauf gewartet ;(


    Bis dahin habe ich aber auch noch einen (zu) gut gefüllten Bogenschrank, also alles ist gut ;)


    mfg
    Johannes

  • Moin!
    Fast ein Jahr rum! Weder ist der Bogen zwischenzeitlich wiederaufgelegt worden, noch habe ich Fortschritte zu vermelden gehabt. Trotzdem ist es hier weitergegangen, denn die einzelnen Platten und Bauabschnitte lagen im Hobbyraum immer wieder im Weg rum, so dass mir die Notwendigkeit des Weiterbaus permanent vor Augen geführt wurde.
    In der letzten Zeit bin ich selten so zum Bauern gekommen, wie das gerne getan hätte, aber der Beruf hat nun einmal Priorität.
    In den folgenden Beiträgen werde ich versuchen, chronologisch über den Fortschritt zu berichten. Bilder habe ich zwischendurch immer mal gemacht. Mal sehen, ob der Baubericht für potentielle Nachbauer trotzdem noch nützlich ist.
    Gruß
    Eberhard

    Es reicht nicht, keinen Plan zu haben. Man muss auch unfähig sein, ihn auszuführen!


    Der Klügere gibt nach, eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.


    In der Werft: Kombifrachter Schwan (HMV/Piet/1. Auflage), SdKfz 222 (GPM), V1102 Lützow (Mannheimer Modellbaubogen), Seenotkreuzer ERNST MEIER-HEDDE und HERMANN RUDOLF MEYER-Klasse der DGzRS (Passat-Verlag)

  • Die folgenden Aufnahmen zeigen die vorbereiteten Einzelteile des Hauptgebäudes und ihre schrittweise Montage. Außer einem Spalt zwischen zwischen der großen Halle und dem landseitigen Zugang zu Brücke 4 haben sich keine Probleme ergeben. Der Spalt ist wahrscheinlich eher auf meine Ungenauigkeit zurück zu führen. Hier ergibt sich einfach das Problem, dass die Teile recht groß sind und der Konstrukteur relativ wenig Abstützungen vorgesehen hat. Wahrscheinlich habe ich einfach an einem Ende mal zu fest gezogen, und der Fehler hat sich dann entsprechen fortgepflanzt. Nicht weiter dramatisch.
    Die Durchgänge auf der Wasserseite habe ich - wie im ersten Posting erwähnt – entsprechend geöffnet. Diese obskuren grauen Flächen sind weggeschnitten.

  • Die einzelnen Gebäude des Pontons stellten naturgemäß keine besondere Herausforderung dar.



    Die Treppe ist leider sehr einfach gehalten und auch bisher nur locker aufgelegt, bis mir einfällt, wie die Stufen und das Geländer vernünftig hinbekomme.



    Die Dach-Auflage, die im ursprünglichen Bogen nur aus einer Lage Papier besteht habe ich auf Graupappe aufgezogen und den Rand zusätzlich mit einem Streifen (warm)grauen Tonpapiers belegt. So entspricht es halbwegs der Darstellung in dem Film über den Hamburger Hafen.
    Wahrscheinlich werde ich auf die aufwendige Darstellung des Geländers verzichten. Gemäß einiger Einstellungen aus dem genannten Film scheint sie auch nicht ganz richtig zu sein. Hier wird eine Standard-LaserCut-Reling zum Einsatz kommen (was aber auch nicht ganz richtig aber einfacher ist).
    Die Stützen zwischen der Vorderkante der Dachauflage und dem eigentlich Ponton fanden auch nicht meine Begeisterung. Im besagten Film erscheinen diese chreme-weiß. Das kann natürlich alles zwischen weiß und grau sein. Das Filmaterial dürfte hier nicht die zuverlässigsten Ergebnisse liefern. Ich habe die Stützen deshalb einfach auf das gerade erwähnte Tonpapier übertragen, ausgedruckt, ausgeschnitten und unter die Vorderkante des Daches geklebt. Scheint mir so zumindest nicht vollständig an den Haaren herbeigezogen.



    Die Aufnahmen zeigen Hauptgebäude und Ponton locker auf den drei Platten aufliegend. Beide Teile werden später auf der hinteren der drei Platten fest montiert werden. Der Ponton steht dann mehr oder weniger über. Entweder die kleinere oder die größere der beiden verbleibenden Platten kann dann jeweils unter den Überstand des Pontons geschoben werden. Die Grenze zwischen den beiden Platten sollte dann nur minimal sichtbar sein.


    Es reicht nicht, keinen Plan zu haben. Man muss auch unfähig sein, ihn auszuführen!


    Der Klügere gibt nach, eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.


    In der Werft: Kombifrachter Schwan (HMV/Piet/1. Auflage), SdKfz 222 (GPM), V1102 Lützow (Mannheimer Modellbaubogen), Seenotkreuzer ERNST MEIER-HEDDE und HERMANN RUDOLF MEYER-Klasse der DGzRS (Passat-Verlag)

  • Moin Eberhard,
    das


    ... Weder ist der Bogen zwischenzeitlich wiederaufgelegt worden, ...


    können wir uns, denke ich, abschminken. Beim HMV - ich schrieb es vor einem Jahr schon mal - glaube ich inzwischen nur noch an das, was tatsächlich zu kaufen ist. Alles Übrige bleibt bis dahin Schall und Rauch...


    Deine Umsetzung der Landungsbrücken gefällt mir ausgesprochen gut! Weiterhin gutes Gelingen dabei.


    Beste Grüße aus dem "Liegeort" der Brücken


    Fiete

  • Moin Moin,


    tolles Modell, wie immer super gebaut.
    und die große Wasserfläche - da passt ja selbst die Cap Arcona mit drauf. :D


    Bin gespannt, was Du hier aufstellst.


    Gruß
    Peter

  • @Ull+Peter:
    Wenn Ihr sie zum nächsten Treffen des Mannheimer Kreises mitbringt, mache ich das Modell bis dahin fertig. Ich bin mittlerweile schon ein wenig weiter. Ich habe zwar zwischendurch immer mal Bilder gemacht, hatte aber nie den Nerv dazu, Beiträge zu verfassen.
    Gruß
    Eberhard

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  • Hallo Eberhard,


    bin nicht sicher, ob Ulli ihr Schätzchen nochmal außer Haus tragen will - sie (die Cap Arcona) leidet jedesmal darunter.


    Gemeint war aber eigentlich der Baubogen und der Ätzteilesatz - selbst ist der Mann :D


    Gruß
    Peter

  • Moin Peter!
    Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass sich noch jemand an die Cap Arcona traut seitdem Ihr sie gebaut habt?
    Nee, da muß schon etwas Anderes her.
    Albert Ballin is coming!
    Gruß
    Eberhard

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    Edited once, last by Eberhard H. ().

  • Wie bereits im ersten Posting erwähnt habe ich die seitliche Gitterkonstruktion der Brücken eingescannt, nachgezeichnet und schließlich auf ziemlich dicken Photokarton gedruckt. Mein Drucker bekam das dicke Zeug kaum transportiert, aber es hat so gerade eben funktioniert.
    Nach dem Ausschneiden hatte ich 14 Seitenteile, deren Kanten nicht versäubert werden mußten. Die übrigen Teile der Brücken habe ich aus dem Bogen übernommen. Auf die Gitterkonstruktion habe ich lediglich noch eine schwarze LaserCut-Reling als Geländer geklebt.
    Die 7 Brücken habe ich dann „freihändig“ zusammengeklebt. Ging eigentlich ganz einfach.

  • Wasser, das ewige Thema!
    Ich hatte schon im letzten Jahr einige Versuche mit verschiedenen Farbtönen gemacht und war schließlich bei einer blau-grün-grauen Mischung hängengeblieben, die ich gleich in einer größeren Menge angemischt habe und die bereits bei den bisherigen Bildern zu bewundern war.
    Eigentlich ist der Farbton Blödsinn, denn Hafenwasser ist leider nur grau-braun. Aber so ein wenig „hübsch“ sollte der Gesamtaufbau am Ende ja auch aussehen. Ich denke, der Farbton liegt irgendwo zwischen „Hafen-Kloake“ und „Reiseprospekt-Pazifik-Atoll“.
    Eine andere (größere) Problematik stellt die Wellenstruktur dar. Einerseits sollte sie nicht zu hoch sein, da die Modellschiffe nicht fest eingepaßt werden sollten, um ein gewisses Maß an Flexibilität zu erhalten.
    Andererseits sollten sie aber für eine entsprechende Lichtbrechung sorgen. Schließlich befinden wir uns an einem Fluß! Es ist also weitestgehend ausgeschlossen, dass die Wasserfläche so spiegelblank ist, wie auf dieser Aufnahme:



    Schon im letzten Jahr hatte ich ein wenig mit verschiedenen Acrylpasten rumprobiert, wie man beispielsweise in den Bauberichten zu den Wachbooten (Wachboote W4 und W8 der Deutschen Bundesmarine, 1:250, Mannheimer Modellbaubogen) und Celtic Voyager (RV Celtic Voyager, 1:250, David Hathaway (Die Zweite)) sehen kann. Diese Bilder offenbaren aber das Problem, dass das Wasser besonders kabbelig zu sein scheint. Die Wellen haben viel zu scharfe Kämme und sind so hoch, dass man unter den Wasserlinienmodellen durchschauen kann. So ist das nix!
    Ich habe schließlich nach einer dünn-flüssigeren Variante der Acrylpasten gesucht wurde aber nicht fündig. Also habe ich die vorhandene Paste einfach mit Wasser verdünnt. Super-Idee, dachte ich.
    Mir war schon beim Anrühren aufgefallen, dass ich dabei reichlich Blasen in das Ergebnis rührte. Und so 'nen Magnetmixer wie früher im Chemie-Unterricht habe ich nicht. Ich habe es trotzdem versucht und bin grandios gescheitert (nicht krachend – das macht nur Mrs May ;-)): Das Wasser sah aus, als hätte jemand Spülmittel in die Elbe gekippt.
    Die Lösung war schließlich so ein lustiges Gel zur Übertragung von Laser-Drucken auf Bildleinwände von Bösner. Das Zeug hatte genau die richtige Konsistenz. Ich habe mir immer einige Kleckse direkt auf die zuvor angemalte Platte gekippt und diese dann vorsichtig verteilt. Anschließend habe ich mit einer Kugel die Wellenkämme zusammengeschoben. Eine elende Arbeit!
    Das Ergebnis fand ich aber ganz brauchbar.
    Die folgenden Aufnahmen zeigen die fertige Wasserfläche im Vergleich zu der Wasserfläche der genannten Bauberichte.



    Hier noch eine Aufnahme ohne das störende Vergleichsmaterial.



    Abschließend noch eine Aufnahme mit der gleichen Zusammenstellung wie bei der erstem Aufnahme aus diesem Beitrag, bei dem die Wasserfläche nur mit Klarlack behandelt wurde. Der Ponton und die Brücken sind dabei nur aufgelegt.


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  • Hallo Eberhard,
    der Kompromiss zwischen Spiegelglatt und Wellenstruktur gefällt mir. Es ist zwar richtig, dass bei leicht gekräußelten Wellengang man auch weiße Kämme sieht oder aber die Eine oder Andere größere Welle, aber das soll es ja nicht darstellen, sondern man soll die Architektur und die dazugehörigen Schiffe warnehmen. Also mir gefällt das sehr gut :D weiter so :thumbup:


    Gruß Werner

  • Moin Eberhard


    schau mal hier: https://www.youtube.com/watch?v=tc_6kej9cLI


    oder hier:https://www.youtube.com/watch?v=8PI8K6iIqPE


    gibt gute Vorschläge, und ganz ehrlich: Acrylpasten sind deutlich besser als dieses unselige Silikonzeug.


    sieht man sich nächste Woche ?


    Liebe Grüße
    Robi

    Jean Luc Picard ( USS Enterprise): Die Summe der Intelligenz auf dem Planeten bleibt immer gleich, nur die Bevölkerung wächst.


    Andere haben Flugzeugträger, wir haben die Gorch Fock.


    I´m a Billiever, #17, Go Buffalo

  • Moin Robi!
    Herzlichen Dank für den Tip. Durch die drei Videos der ersten Links habe ich mich durchgearbeitet und das transparente Gel (farblos) sofort bestellt. Mußte 'ne Weile suchen, bis ich einen Shop gefunden hatte, der es auch tatsächlich lierfern kann.
    Ich werde das vorhandene "Wasser" nicht komplett wieder abreißen, sondern mit dem transparenten Acryl-Gel nachbehandeln. Ich bin gespannt.
    Gruß
    Eberhard


    PS: Ja, wenn nix dazwischenkommt, sehen wir uns am Samstag. Ich versuche wieder, möglichst früh am Treffen der bekennenden, schwerstabhängigen Kartonmodellbauer zum therapeutischen Basteln zu kommen.

    Es reicht nicht, keinen Plan zu haben. Man muss auch unfähig sein, ihn auszuführen!


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  • Moin Eberhard


    hatte beim letzten Treffen das Acrylgel mal mitgebracht. Bezugsquellen gibt es reichlich, einfach nachfragen. Aber du hast das Problem ja schon gelöst :D
    Ich werde auch mal ein Buch/Heft zu diesem Thema mitbringen, sowie auch Literatur der ganz anderen Sorte, lass dich überraschen.


    Freue mich schon auf den Samstag.


    Liebe Grüße aus dem VERSCHNEITEN Stubaital (grmbl)
    Robi

    Jean Luc Picard ( USS Enterprise): Die Summe der Intelligenz auf dem Planeten bleibt immer gleich, nur die Bevölkerung wächst.


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    I´m a Billiever, #17, Go Buffalo

  • Die Wellenstruktur finde ich überzeugenden, den beschriebenen Farbkompromiss auch.
    Zumindest auf dem Foto ähnelt das Wellenbild der Teichfolie, die man als Zubehör für Eisenbahnmodellbau kaufen kann - für diejenigen, die nicht jede Welle einzeln von Hand formen wollen.
    Mit herzlichem Gruß, Ulrich

  • Nochmal Wasser!


    Das Thema Wasser hat mir keine Ruhe gelassen!
    Da kommt man urlaubsbedingt einmal nicht zum Quartalstreffen des Mannheimer Kreises und verpaßt prompt Robis neueste Wassergel-Errungenschaft.Also flugs bestellt und am Mittwoch dann das ersehnte Päckchen in der Post.
    Noch am gleichen Abend habe ich einige kleinere Experiment losgetreten, die sich in den vier Aufnahmen widerspiegeln.




    Die Unterlage sind 3mm MDF-Platten von Bösner, die einseitig dünn mit Kunststoff oder Lack überzogen sind. Sie sind als Malgrund vorgesehen. Die Beschichtung verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit und damit das Verziehen der gesamten Angelegenheit.
    Obwohl ich nicht annähernd den Aufwand betrieben, der in den Videos, deren Link Robi oben angegeben hat, aufgebracht wurde, bin ich mit dem Ergebnis ganz zufrieden.
    Neben dem Gel ist die Verwendung von Schwammstücken in Verbindung mit einer Pinzette die interessanteste Erkenntnis der Videos.
    Ich werde bei Gelegenheit die Wasserfläche(n) der Landungsbrücken entsprechen bearbeiten. Auf die „Fahrspuren“ werde ich aber voraussichtlich verzichten, denn eigentlich plane ich keine „feste Belegung“ des Dioramas. Schau'n wir mal.
    Bei weiteren Versuchen, werde ich dem Wassergel noch ein wenig der Grundfarbe beimischen. Etwas weniger Transparenz des Wassers würde wahrscheinlich nicht schaden.
    Die Celtic Voyager hat im Orginal übrigens ein vergleichbar unspektakuläres Wellenbild:
    https://www.facebook.com/watch/?v=1420800104666732
    Das hat mich angesichts der Plumpheit des Rumpfes doch einigermaßen überrascht.

    Es reicht nicht, keinen Plan zu haben. Man muss auch unfähig sein, ihn auszuführen!


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  • Ist das Zufall, dass die schönen Wasserflächen-Dioramen vor einer Rauhfaser-Tapete fotografiert wurden?
    Man könnte ja glatt auf die Idee kommen, besagte Tapete als Wellenuntergrund zu verwenden - blauschwarz eingefärbt und mit dickflüssigem Klarlack überzogen ...
    Mit herzlichem Gruß, Ulrich

  • Moin Eberhard,


    ich finde, das sind überzeugende Ergebnisse. Ich bringe morgen noch ein bisschen mehr zum Thema Wassergestaltung mit. Im übrigen: ein Fön kann auch wunder tun!


    Liebe Grüße
    Robi

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    I´m a Billiever, #17, Go Buffalo

  • Ulrich (theo_modelbau)
    Nein, das ist kein Zufall, denn mir kommt nix anderes als weiße Rauhfaser an die Wände, ich Spießer! In diesem Fall war ich auch noch zu faul, meine Photobox aufzubauen.
    Sowohl Rauhfaser als auch die von Dir angesprochene Wasserfolie haben einen entscheidenden Nachteil, wenn man versucht, mehrere Platten aneinander zu legen. Macht man das Wellenbild mittels Gel selber, ergeben sich an den Rändern keine scharfen, nicht aneinanderpassenden Kanten. Die Folie habe ich früher selber gerne eingesetzt, aber eben nur für kleinere Aufbauten. Über Rauhfaser als Wasserfläche hatte ich zugegebenermaßen auch schon nachgedacht, aber aus o.g. Grunden wieder verworfen.


    @Robi
    Stichwort Fön: Kriegt man damit wieder etwas "schärfere" Wellenkämme hin? In einem der Vdeos wurde ein Airbrush für die Wellenkämme direkt um das Schiff eingesetzt. Hmm, muß ich heute Abend mal rumprobieren. Mal sehen, wo Martina morgen ihren Fön wiederfindet ;)


    Gruß
    Eberhard

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    Edited 2 times, last by Eberhard H. ().

  • Moin!

    Lange ist es her, dass an diesem Baubericht gearbeitet wurde. Richtig abgeschlossen ist er bis heute nicht. Der Bogen ist zwar abgearbeitet, aber einige Baustellen sind noch nicht dokumentiert. Die letzten Aufnahmen (siehe oben) zeigen, dass die Geländer auf dem Ponton noch nicht vollständig sind und auf dem Hauptgebäude noch komplett fehlen. Auch habe ich in der Zwischenzeit zwei der drei Platten mit dem oben erwähnten Wassergel bearbeitet.


    Geländer Ponton

    In dem Film über den Hamburger Hafen kann man erkennen, dass das Geländer gar nicht an der Vorderkante des Pontondachs stand sondern knapp 3m dahinter. Offenbar wurde dieser Streifen „Niemandsland“ dazu genutzt die Stellinge manövrieren zu können. Die kleineren Hafenfähren wurden offenbar direkt über den Ponton betreten, während die Jan Molsen scheinbar den Zutritt über Ponton und Pontondach ermöglichte. Schiffe ab der Größe der Königin Luise waren wegen des hohen Freibords wahrscheinlich nur über das Pontondach zu erreichen.

    Die Reling auf dem Pontondach ist eine GPM-Reling, die Herr Pomorski mal bei der Mainzer Ausstellung vor knapp 10 Jahren für kleines Geld unters Volk brachte. Da diese Reling keine Fußleiste hat, wirkt sie einerseits als reines Geländer wirklich gut, während sie anderseits nur unter lautem Fluchen zu verarbeiten ist.

    Den Anspruch, die Realität korrekt darzustellen hat sie aber nicht, denn tatsächlich schien das Geländer zur Wasserseite aus einzelnen Pfosten, die mit Ketten verbunden waren, zu bestehen. Diese Ketten konnten dann je nach Lage entfernt werden, um das Betreten des dort festgemachten Schiffes zu ermöglichen.


    Geländer Hauptgebäude

    Für die Geländer auf dem Hauptgebäude habe ich einfach eine – dunkelgrau eingefärbte - LaserCut-Reling verwendet. Sie entspricht nicht annähernd dem Gitter des Bogens, aber damit kann ich leben. Besser als ein papierner Bretterzaun ist sie allemal.


    Somit wäre der Bogen zwar „abgearbeitet“, aber es bleiben doch noch mindestens zwei Fragen übrig:


    - Stichwort Dalben

    Wie wurde der Ponton denn eigentlich im Fluss fixiert?

    Es fehlen mindestens zwei Dalben bzw. ähnliche Konstruktionen! Auf einigen Aufnahmen aus den 30ern vermeine ich, jeweils 4 mal 4 Dalben in einer Konstruktion zusammengefasst zu erkennen. Ich habe einfach die Dalben aus dem Tankhafen entsprechend kannibalisiert und umgedeutet. Das funktioniert aber nur sinnvoll an der Ostseite des Pontons. Auf den Aufnahmen sind die Dalben und der Ponton nur aufgelegt.


    - Fortsetzung des Pontons

    Tatsächlich stellt der Ponton nicht den wasserseitigen Abschluss der Landungsbrücken dar.

    An der Ostseite schloss sich ein weiterer Ponton an, der über eine Art Stelling erreicht wurde. An der Westseite ging der Ponton noch ein gutes Stück weiter. Da hat es sich der Konstrukteur des Bogens ein wenig zu leicht gemacht! Ich habe diese Seite gelassen, wie sie ist. Hier ebenfalls einen Satz Dalben analog zur Ostseite einzubauen ist genauso falsch wie die jetzige Lösung.

    An der Ostseite schließt sich ein kleines Stück der Schwimmstege, die es mal vom HMV gab, an. Ich weiß gar nicht, ob und zu welchem Modell die ursprünglich gehörten. Oder war das mal ein GiveAway? Keine Ahnung, ich habe vor Ewigkeiten mal ein Blatt von Piet bekommen, auf dem zwei Stück drauf waren. Die Reste davon habe ich hier verarbeitet.


    Es reicht nicht, keinen Plan zu haben. Man muss auch unfähig sein, ihn auszuführen!


    Der Klügere gibt nach, eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.


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    Edited 3 times, last by Eberhard H. ().

  • Lagerung und Transport

    Ich habe noch nie verstanden, warum sich Modellbauer eine unheimliche Mühe beim Bau ihrer Modelle geben, diese dann aber in notdürftig gepolsterten Schuhkartons zu Ausstellungen und Treffen transportieren.

    Deshalb gehört gerade bei so „großformatigen“ Modellen wie den Landungsbrücken eine geeignete Transportkiste dazu. Durch die insgesamt drei 12mm-MDF-Platten des Modells wird die ganze Angelegenheit zwar ziemlich schwer, aber für den Gang vom Auto zum Ausstellungstisch sollte es reichen. Außerdem muss man ja nicht alle drei Platten gleichzeitig mitnehmen. Ansonsten wird das Modell sowieso die meiste Zeit in der Kiste im Keller verbringen, denn den Platz, es dauerhaft daheim auszustellen, habe ich nicht.



    Die zweite Wasserflächenplatte fehlt hier.

    Es reicht nicht, keinen Plan zu haben. Man muss auch unfähig sein, ihn auszuführen!


    Der Klügere gibt nach, eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.


    In der Werft: Kombifrachter Schwan (HMV/Piet/1. Auflage), SdKfz 222 (GPM), V1102 Lützow (Mannheimer Modellbaubogen), Seenotkreuzer ERNST MEIER-HEDDE und HERMANN RUDOLF MEYER-Klasse der DGzRS (Passat-Verlag)

  • Versuch eines Fazits

    Ursprünglich war meine Erwartung an den Bogen nicht sonderlich hoch, wollte ich ihn eigentlich eher als Hintergrund für die Hafenfähren, den einen oder anderen Schlepper und – irgendwann in der Zukunft – die Königin Luise einsetzen.

    Alleine als „Hintergrund“ taugt der Bogen nix, denn die gesamte Konstruktion ist so groß, dass die kleinen Schiffchen davor fast gnadenlos untergehen. Macht nix, sehen wir das Ganze als „Gesamtkunstwerk“, bis Ulli und Peter endlich die Cap Arcona davor stellen.

    Die beiden „Hauptmacken“ sind bereits im ersten Posting erwähnt (diese merkwürdigen grauen Flächen in den wasserseitigen Durchbrüchen des Hauptgebäudes und die ungleiche Länge von Wasser- und Landseite). Des Weiteren fehlt eine Giebelverkleidung, deren Fehlen sogar auf dem Titelblatt dokumentiert wurde. Das ist etwas ärgerlich.

    Die restlichen Kleinigkeiten (beispielsweise die Darstellung der Brücken, das Pontondach und die Geländer) kann eigentlich jeder Modellbauer umschiffen. Man könnte wohlmeinend sagen, dass der Bogen hier Möglichkeiten zur „Individualisierung“ bietet. Vielleicht könnte man seitens des Verlages zumindest die Konstruktion der beiden Kuppeln etwas verfeinern (ein Ring mehr fürs Dach oder als halbe Apfelsinen-Schalen konstruieren), falls man dort plant, den Bogen bei Gelegenheit mal wieder zu veröffentlichen.

    Ansonsten bin ich mit dem Ergebnis durchaus zufrieden. Allerdings rechtfertigt der Bogen keine Mondpreise in der elektrischen Bucht. Ein echtes MustHave (in Schwaben sagt man glaube ich „MastHävle“) ist der Bogen nicht.


    Was man noch machen könnte?

    Jede Menge Barkassen! Mag schon vor der Flussseite des Pontons jede Menge Betrieb herrschen, so ist zwischen Ponton und Hauptgebäude auch Einiges los.

    Den Anfang könnten mal die beiden Beiboote, die als Wasserlinienmodelle auf dem Bogen der Albatros dabei waren, machen. Deshalb hat die Albatros auch Beiboote mit Persenning bekommen, was aber sowieso naturgetreuer ist.

    Außerdem könnten die beiden Festmacherboote des Passat-Verlages hier einen Liegeplatz finden. Die Barkasse des „verdruckten“ Bogens des Club-Modell-Tankhafens kommt auch noch dazu.

    Einem der HMV-Club-Magazine lag mal eine Barkasse samt zweier – verzichtbarer – Schuten bei. Außerdem kann die Personenbarkasse aus dem Minimodell-Bogen vom Passat-Verlag ebenfalls auf die 30er Jahre „umgeflaggt“ werden.

    Es bleibt also noch ein wenig zu tun. Trotzdem schließe ich den Baubericht an dieser Stelle in der Hoffnung, den einen oder andern Nachbauer zum Anschnitt des Bogens motiviert zu haben.



    Noch eine Anmerkung zu dem Wasser-Gel

    Als Robi das Gel vor drei Jahren vorstellte, war ich Feuer und Flamme. Mittlerweile hat sich meine Begeisterung ein wenig gelegt Das Zeug ist wunderbar geeignet für Modelle, die in diesem Gel fixiert werden und dann unter einer Vitrinen-Haube ihr Dasein fristen.

    Für einen flexiblen Aufbau ist das Gel weniger geeignet, denn es härtet nicht vollständig aus! Bis heute klebt das Zeug. Wenn man die Modelle bei einer Ausstellung nicht jeden Abend von der Wasserfläche abhebt, kriegt man sie beim Abbau nur unter Verlusten wieder vom Wasser runter. Langfristig wird sich das Wasser auch durch Staub „eintrüben“.


    So, jetzt habe ich fertig!

    Es reicht nicht, keinen Plan zu haben. Man muss auch unfähig sein, ihn auszuführen!


    Der Klügere gibt nach, eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.


    In der Werft: Kombifrachter Schwan (HMV/Piet/1. Auflage), SdKfz 222 (GPM), V1102 Lützow (Mannheimer Modellbaubogen), Seenotkreuzer ERNST MEIER-HEDDE und HERMANN RUDOLF MEYER-Klasse der DGzRS (Passat-Verlag)