SSS Greif von mdk 1:250

  • Hallo Freunde,
    es gibt in unserer Sparte Schiffsmodellbau in Karton nur wenige Segelschiffe. Woran das liegt, will ich hier nicht erörtern.
    Da trifft es sich gut, dass der mdk das Segelschulschiff Greif vor einiger Zeit herausgebracht hat.
    Die Greif( ex Wilhelm Pieck) wurde 1951 in Dienst gestellt. Der Arbeiter - und Bauerstaat war wie die Bundesrepublik der Meinung, dass der seemännische Nachwuchs am besten auf einem Segler ausgebildet werden soll.
    Die Wilhelm Piek wurde auf der Warnowwerft gebaut, 7 Jahre vor der Gorch Fock. Die Wilhelm wie die Eingeweihten sagen ist also das ältere Schulschiff, das noch in Fahrt geht. Die Länge ist mit 41,1m, die Breite mit 7,6m angegeben, die Segelfläche beträgt 570m³. Bis 1991 diente sie der Ausbildung. Dann fiel dieses Betätigungfeld weg und das Schiff wurde in Greif umbenannt für Mitsegler.
    Ein Schiff aber drei Rümpfe. Wie das? Der Modellbogen, auf dem übrigens auch noch das Hauptgebäude des See-und Tauchzentrum Greifswald, dem Heimathafen, beigegeben ist, bietet das Schiff zweifach an, einmal als Wilhelm Pieck und zum anderen als Greif. Der Hauptunterschied besteht für die Schonerbrigg bei dem Aufbauten.
    Zu DDRZeiten wurde das Schiff 1980 umgebaut. Man kann das Modell entweder im Zustand 1951 oder 1980 bauen. Dazu natürölich auch noch in der Version von 1980.
    Ich habe den Rumpf der 51er Version kopiert (dem mdk sei hier für die freundliche Genehmigung Dank gesagt) und kann nun das Schiff in allen drei Bauzuständen bauen.

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    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



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  • Die Modellschiffe von mdk werden ohne Spanten gebaut. Grundplatte und Seitenwände bilden eine Einheit, die zu einer Art Wanne zusammengeklebt werden. In diese Wanne kommt dann eine weitere zu verdoppelnde Platte mit Klebelaschen.

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  • Back und Poop werden mit entsprechenden Teilen an den dazugehörigen Klebelaschen unterklebt.

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  • Dann kommt die "Wanne" des Mitteldecks in den Rumpf und schließlich kann man das echte Back- und Poopdeck einkleben. Hier sind die Teile Schanzkleid noch nicht angeleimt. Bei der Unterlage für Back und Poop kann man die Kreise ausschneiden, damit man besser das Teil beim Kleben führen kann.

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  • Die Version von 1951 ist mit einigen Umbauten aber noch ohne Masten fast fertiggestellt. Die flachen Lüfter, die der Bogen anbietet habe ich nicht genommen, sondern ich habe sie plastisch gebaut. Die Druckluftlüfter stammen von dem Möwebeibogen :Schnellboot. Ich habe die Formen auf cremfarbenes Papier kopiert.
    Die Lüfter mit dem Zylinderkopf konnte ich so bauen, weil die Maße für Lüfterrohr und Kopf vom Bogen genommen werden können. Die Nagelbänke sind auf den Decks aufgedruckt. Das gefiel mir nicht. Ein Segler ohne Nagelbänke geht mir gegen den Strich. So habe ich sie extra angefertigt. Ob ich noch die Reling ausschneiden werde als Zusatzbauteil weiß ich noch nicht. Mal sehen. Ich denke das Schiffchen hat durch die relativ geringen Umbauten schon ganz schön gewonnen.

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  • Heute stelle ich den Rumpf der Wilhelm in der Version von 1980 vor.
    Die Niedergangshütte an der Achterkante der Back ist umgebaut worden und die zwei Lüfter der 51er Ausgabe sind verschwunden. Der große Aufbau mittschiffs wurde geändert und die Lüfter in den nun aufgesetzten Kajütenaufbau eingegliedert. Die Davits und die Beiboote verschwanden. Dafür sind jetzt Rettungsinseln an Bord. Der Aufbau, den man als Brücke bezeichnen könnte,wurde vergrößert. Auch hier wurden die Lüfter in den aufbau einbezogen. Außerdem ist das zur Mitte des Schiffes stehende Steuerrad ion den Brückaufbau gewandert.

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  • Und hier die Ausbeute des heutigen Tages. Man erkennt, dass das Brückenhaus in 1991 nochmals umgebaut wurde. Ansonsten blieb das Schiff unverändert.

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  • Hallo Ulrich,


    sehr interessant, mal 3 Zeiten eines Schiffes quasi nebeneinander zu sehen.


    Ich finde, vor allem durch den letzten Umbau des Steuerhauses hat die Linie sehr gewonnen.
    Ich mag einfach diese nach achtern abgeschrägten Deckshäuser nicht. Die hat man ja so in der DDR fast als "Einheitsform" gebaut, auch und vor allem bei Binnenschiffen.


    _________


    Der Rumpf wirkt verhältnismäßig breit.
    Das ist wohl tatsächlich so, oder ist das eine optische Verzerrung durch die Kamera?

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Hallo,
    So langsam kommen die Segel an die Reihe. aus dem Karton zu nehmen sind sie mitr zu steif. Deshalb habe ich Seidenpapier genommen. Das sieht echter aus. Die Rahen bestehen um Kern aus Holz, Zahnstocher auf 1,7 mm runtergeschmiergel und mit Papier ummantelt. Bei dem Segeln habe ich die mitgedruckten Rahen dran gelassen und als Klebelasche unten auf die Naht der Rahenummantelung geklebt.
    @ Helmut
    Der Rumpf ist tatsächlich breiter als gewohnt. Ich nehme an, er ist nach der Konstruktion der vielen Fischkutter errichtet worden, die nach dem Krieg an die Sowjetunion als Reparationen geliefert werden mussten.
    Die hier gezeigten Segel sind ein Teil des Vollzeugs. Mir gefallen das Fockmars und das Fockbramsegel mit der Schrift und dem Drachen.
    Und als nächster folgt die Arbeit, die dem Segelbootbauer so am meisten aufbaut, das Durchweben von Wanten.
    Mit freundlichen Grüßen


    Ulrich

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  • Die Wanten lassen sich in diesen Maßstab 1:250 nicht mit Knoten etc.
    herstellten. Ich habe mir eine Lehre aus Karton geschnitten. Die Wanten selber sind am Schiff als stehendes Gut immer vor Korrision geschützt, d. h. sie waren geteert oder mit einem anderen Überzug, der dunkelbraun oder schwarz ist bekleidet. Die Wanten sind im Taudurchmesser immer Stärker als die Webleinen. Deshalb habe ich auch verschieden starke Garne gewählt. Das laufende gut ist hellfarben.
    Auf dem ersten Bild erkennt man die Wanten. Bei der Schablone habe ich dann im Abstand von ca 1,5 mm die Webleinen gezeichnet. Durch Löcher im Karton kann ich dann die Ganre führen. Natürlich ist der Innenraum der Schablone ausgeschnitten, da ich die Wanten und ie Webleinen mit verdünntem Weißleim verklebt. Dazu nahm ich einen Pinsel.
    Beim zweiten Bild sind die Webleinen aufgebracht.


    Auf den rechten bild sieht man auch die Spannvorrichtung für die Wanten. Die sind ausgeschnitten und die unteren Ende der Wanten vorne und hinten mit diesen Spannvorrichtungen beklebt. Damit haben die Wanten dann Halt auf dem Deck.

  • Die Mars- und Bramwanten sind am Mast angebracht und provisorisch die
    zwei Gaffelsegel am Großmast aufgestellt, damit man sieht wie das Ganze irgendwann einmal aussehen wird.

  • Die Segel sind an Ort und Stelle und das laufende Gut angebracht. Bei diesem Modell habe ich darauf verzichtet es so zu takeln wie ein Modell in 1:50. Vieles wäre nicht mehr darstellbar. Hier liegt die Greif am Kai vor ihrem "Vereinshaus" in Greifswald.

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  • Und nun von Höhe Wasserlinie aus gesehen.
    Wie ich die beiden anderen Modelle des Schiifes takeln werden weiß ich noch nicht ganz. Vielleicht nicht mehr unter vollen Segeln.

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  • So, nun habe ich die zwei andren Bauversionen fertig gebaut und getakelt.
    Die Greif in der Version von 1990 habe ich mit vollen Zeug getakelt. Das wäre es langweilig gewesen, bei den anderen beiden Modellen das Ganze zu wiederholen. Deswegen habe ich die Version von 1980 ganz ohne Segel dargestellt. Damit bin ich einem Glaubenskrieg der Segelschiffbauer ausgewichen. Denn da gibt es zwei Schulen. Einmal: alles wird gezeigt auch die Segel mit Vollzeug und die andere: Keine Segel. Als dritte Version habe ich dann das Schiff von 1951 mit ein paar gerefften Rahsegel und nur einem Klüver und einem Gaffelsegel eingerichtet.
    Hier liegen alle drei Versionen einhellig am Kai. Links die Version der Nachwendezeit, in der Mitte 1980 und rechts um 1951.

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  • Von einem kleinen ruderbott sieht die Flottenparade so aus:

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  • Das Schiff im Bauzustand von 1951 hat keine Lust mehr im Hafen zu liegen und schwenkt nach steuerbord aus.


    Mal sehen, was morgen unter die Schere kommt, ich habe da noch die Passatwind und die Krusenstern vom mdk, die Alexander vom DSM, die Preussen und von Möwe die Constitution und auch die BM Gorch Fock könnte nach 52 Jahren eine Zweitauflage erleben.

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