SMS Kleiner Kreuzer Dresden (I) 1:350 nach dem Schreiber-Bogen "Emden" von 1915

  • Hallo "Kaiserliche",


    angeregt durch die Dokumentation in "Phoenix" wünscht sich meine Frau ein Modell der Dresden. Ich will sie als Wasserlinienmodell aus dem 1915 veröffentlichten Schreiber-Bogen "Der Kreuzer Emden" bauen. Der Bogen stellt tatsächlich eher die Dresden dar als die Emden, denn das Unterwasserschiff (das ich nicht bauen will) ist als 4-Schrauben-Schiff ausgelegt, was die Dresden war, wogegen die Emden (I) ein 2-Schrauben-Schiff war.


    Erstes Problem: Der Bogen enthält keine Wasserlinienplatte und keinerlei Spanten. So werden Rumpfform und Stabilität ein Problem. Wie das im ursprünglichen Maßstab von ca. 1:140 Form gehalten haben mag? Deshalb drucke ich die Bogen auf DIN A5 aus, was Maßstab 1:350 ergeben soll. Da fallen Fehler weniger auf und der Rumpf dürfte stabiler werden.


    Zweites Problem: Das "schiffsgrau" des Bogens wird bei einem Probeausdruck bei mir total grün - siehe "Originalfarbe" im folgenden Bild. Also umgefärbt.


    Aus den Bug- und Heck- Oberdecksplatten habe ich mir durch Schätzen der Aus- und Einbuchtungen der Bordwand Bodenplatten entworfen und mit Primitivspanten querverstärkt.


    Seit dem zweiten Blick bin ich hin und her gerissen: Baue ich so, wie der Bogen anno 1915 nun halt mal war oder wie weit versuche ich, Ungereimtheiten abzuändern? Also 8 x 10,5-Geschütze hinter Schutzschilden an Oberdeck kommen für mich nicht in Frage. Dafür will ich sie mit geöffneten Kasemattblenden bauen, damit man die Geschütze "nachzählen" kann. Die "Schießscharte" der vorderen 10,5-Kasematte baue ich gem. Foto "Dresden unter der Kanalbrücke" "mit Knick" um.


    Aber eines steht schon einmal fest: Im Vergleich zu den im Forum vorgestellten Emden (I), Dresden (I) und Undine wird meine Dresden eine Grobschlosserarbeit. Mal sehen, wie's weiter geht.


    Grüße
    M_40

  • Moin M_40,


    Modelle mit individuellen Veränderungen oder Anpassungen finde ich besonders intereressant. Bin gespannt, wie es weiter geht.


    Gruß Gustav

  • Ich hab nachgemessen: Das Verhältnis von Schiffslänge zu Schiffsbreite im Bogen ist OK und ergibt nach Durchlaufen meines Druckers einen tatsächlichen Maßstab von 1:375. Aber die Vertikalen sind im Bogen weit überhöht. Bei diesem Maßstab wären die Decks in Wirklichkeit 3 Meter hoch, die Schutzschilde der 10,5er 3,60 m. In einer Risszeichnung beträgt die Schiffslänge 22 bis 26 mal die Freibordhöhe (je nachdem, an welcher Stelle gemessen). Der Bogen ergibt nur eine Schiffslänge von 15 mal Freibordhöhe. Das ergibt ein sehr klotziges Modell, wogegen diese Klasse ja - wie sehr gute Forenbeiträge zeigen - ausgesprochen elegant aussah. Für ein realistisches Aussehen müssten die vertikalen Maße des Bogens also um mindestens ein Viertel gestaucht werden.


    Baue ich mit den Maßen des Bogens weiter,
    a) weil er anno 1915 nun mal so war oder
    b) weil ich erstmal so besser sehe, was ich vielleicht noch ändern will?
    c) Verwende ich den halb fertigen Rumpf und kürze nur die Aufbautenwände um ein Viertel? Das ergibt aber eher einen Panzerkreuzer.
    d) Werfe ich alle vertikalen Elemente weg und drucke sie auf 75 % gestaucht neu aus? So werde ich verfahren. Dazu muss ich die auf dem Bogen etwas schräg angeordneten Bauteile erst mal exakt vertikal und horizontal ausrichten. Aber das Ausrichten und Stauchen ist ja mit Bildbearbeitungsprogramm kein Hexenwerk mehr.


    Also zurück auf (fast) Null. Wenigstens muss ich die Wappen (die Dresden an den Bugseiten nicht trug) so nicht überpinseln, sondern kann sie vor dem Neudruck retuschieren.

  • Hallo M_40,


    das mit dem "grünen" Grau kenne ich. Entweder liegt ein Treiberproblem vor oder die Farben sind nicht optimal für den Drucker geeignet.
    Hast du einen Tintendrucker? Nimmst du Original- oder Nachfülltinte?
    Aber bei einem Farblaser in der Firma hatte ich das gleiche Problem, welches ich durch Treiberanpassungen einigermaßen ausbügeln konnte, bei meinem Tintendrucker lag es an einer Mischung aus Tinte und Druckkopfansteuerung, welche mit den Jahren nicht mehr stimmte.


    Jedenfalls wünsche ich dir viel Erfolg beim Bau deiner Dresden.


    Gruß
    Riklef

    "Nein, ich bin nicht dumm. Ich habe nur Pech beim denken."


    ----------------
    Projekte:
    Fertig:
    Iljushin IL-14 1:33
    Lockheed L-1649 A 1:100 (1. Version fertig)
    SIBAJAK von Scaldis 1:250


    Im Bau:
    Hauptfahrwerk einer Boeing B777
    De Haviland Comet 4B 1:100


    Geplant: so vieles... :rolleyes:

  • @ Rigobert/Riklef


    Danke für deine guten Wünsche. Ich habe mit Nachahmer-Patronen, die schon ziemlich leer waren, auf Tintendrucker gedruckt. Das Umfärben-müssen war aber kein Problem, weil ich ja sowieso wegen der verzerrten Proportionen sogar noch ein weiteres Mal drucken "darf". Und nachdem ich meine selbst gewählten Farben bei Tageslicht sehe, werde ich dabei etwas dunkler wählen. Ausdruck und Bildschirmfarben sind an meinem Monitor doch recht verschiedene Stiefel.


    Gruß
    Eugen

  • Nun fange ich also mit auf 75 % gestauchten Vertikalen noch mal an. Da ich dem Bug, Fotos entsprechend, eine schärfere KWL verpasse,



    gebe ich ihm auch ein paar echte Spanten.



    Für mich hat der Neubeginn gelohnt: Die Ansicht von vorn sieht doch deutlich eleganter aus.



    (Der Steven ist nicht schief, nur perspektivisch verzerrt, weil ich ihn nicht direkt von vorn fotografiert habe.)



    Gruß Eugen

  • Die Kasemattgeschütze habe ich Ingos Emden nachempfunden. Die Vorlage sah für die vorderen 5,2er nur einen Aufdruck auf dem Rumpf vor; für die 10,5er nur Geschützrohrstummel aus Holz, die aus der geschlossenen Kasematte ragen. Ich konnte zunächst kaum glauben, dass die Dresden-Klasse hinter den aufzuklappenden Luken "frei" auf dem Kasemattdeck stehende Geschütze gehabt haben sollte statt sie hinter bis zur Decke durchgehende Schartenblenden zu stellen. Aber es stimmt offenbar.
    Bei meinen 1:250-Modellen war selbstverständlich, alle Geschütze drehbar zu bauen und - abgesehen vom Uboot und der 3,7 auf dem Minensucher - auch höhenrichtbar. Die Höhenrichtbarkeit habe ich mir hier bei 1:375 gleich abgeschminkt. Bei den Kasematt-Buggeschützen scheitert meine übliche Bauweise mit einer Stecknadel durch die Pivotachse, weil die Bordwände hier stark zurück springen und meine Nadel weit oben die Bordwand durchstochen hätte.



    Wenn ich es mir früher überlegt hätte, hätte ich die Nadeln vor dem Zusammenkleben von unten durch das Kasemattdeck gestochen, zurechtgestutzt, die Geschütze auf die Nadelstümpfe geklebt und erst dann Deck und Bordwand auf die Spanten geklebt. Aber wer weiß, ob die Geschütze die Herumschlenkerei beim weiteren Bauen überlebt hätten. So klebe ich die 5,2er halt fest, und hoffe, dass die 10,5er mit Nadelstummeln von oben genügend Halt finden. Die schwarzen Kreise sollen das Seiten- und Höhen-Richtrad darstellen.





    Für das Mitteldeck werden erst die Innenseiten des Schanzkleides an die Bordwände geklebt und dann das Mitteldeck ohne weitere Ausrichthilfe von unten gegen dessen Kante geklebt.


    Die Kohlelöcher des Mitteldecks sowie die schräge Achterseite der vorderen Kajüte und die "Bemalung" deren Seitenwände habe ich wiederum Ingos Emden nachempfunden. Den Grundriss habe ich vom 1915er-Bogen beibehalten, die Schräge also durch Kürzung der Kajütdecke erzeugt. Wahrscheinlich hätte ich sie nur um die Hälfte kürzen und um die andere Hälfte den Grundriss der Kajüte nach achtern verlängern sollen. Denn jetzt rückt der mittlere Schornstein vielleicht zu weit nach vorne. Mal sehen, wo die Vorlage die Plazierung des achteren Schornsteins vorgesehen hat.

    Edited 6 times, last by M_40 ().

  • Für die vordere Kajüte auf dem Mitteldeck habe ich den Grundriss von 1915 beibehalten, die schräge Rückwand und die "Bemalung" der Seitenwände Ingos Emden nachempfunden.


    Das Vorderdeck habe ich in 2 Teile zerschnitten, weil ich es wegen meiner Spanten nicht unter der Brustwehr (? / Wellenbrecher?) durch gekriegt hätte. Die Klebelaschen - ab kurz hinter der 5,2er-Kasematte - wären m.E. besser am Rumpf statt am Vorderdeck vorzusehen. Ich habe die meisten abgeschnitten und stumpf verklebt.
    Der "Parkettschoner" auf dem Vorderdeck ist wiederum Ingos Emden nachempfunden. Ja, im Foto fällt Schlamperei deutlich auf, die ich am Original gar nicht gesehen hatte. Also schnell nachkleben.



    Turm/Brücke sind in der Vorlage als 1 Block vorgesehen. Ich habe den hinteren Teil abgeschnitten und die Mitte nach innen gebogen. Mal zum Test draufgestellt. Ja, so mach ich weiter.



    Den hinteren Teil des "Erdgeschosses" der Brücke habe ich dann separat gebaut, dass er in den aufgedruckten Grundriss passt.


    Nun habe ich Test-Schilde gebaut und nur mal lose draufgestellt: In der "großen" Version habe ich die Vertikalen der Vorlage auf 75 % gestaucht, die horizontalen Abmessungen beibehalten. In der "kleinen" Version habe ich auch die Horizontalen auf 75 % gestaucht.
    Die "Kleine" sieht eleganter aus. Aber meine Lafette mit "Richtmaschine" passt nicht rein und mit Ingos Emden verglichen ist sie tatsächlich zu klein. Ich werde einen Kompromiss versuchen, nahe an der "Großen", aber mit schlankerer Stirn und kürzeren Seitenwänden.


    Der Brückenboden ist nur mal zum Test lose aufgelegt.



    Da könnte ein Schlanker zwischen Wand und Höhenrichtrad passen.

    Edited 7 times, last by M_40 ().

  • Für die Mittelkajüte habe ich den Grundriss der Vorlage beibehalten; ihre Wände angelehnt an Ingos Emden anders "bemalt" - ohne den achteren Lüfter, weil in der Vorlage von 1915 der achtere Schornstein bis zur Achterkante des Grundrisses dieser Kajüte reicht. An ihrer Decke war eine Laufbrücke querschiffs mit runden Nocken an den Schiffswänden vorgesehen. Die habe ich abgeschnitten und versuche, in Anlehnung an Ingos Emden umzugestalten. Die Decke ist erst mal lose aufgelegt, weil ich sie wahrscheinlich geändert neu drucken werde, aber erst Erkenntnisse über die weiteren Proportionen gewinnen will.


    Statt Ingos Achterkajüte - ich vermute, das war die Offiziersmesse [nein: siehe 19.12.2013] - sieht die Vorlage 2 kleine Hütten vor. Ich habe über deren Grundrisse einschließlich des Zwischenraums EINE Kajüte gebaut und deren Wände wieder in Anlehnung an Ingos Emden "bemalt". Fenster ausschneiden und mit Cellophan hinterkleben ging hier ja ganz gut. Kniffliger wird das beim Steuerhaus (oder heißt das Ruderhaus?), weil da die Stege zwischen den Fenstern viel schmäler sind. Da muss zumindest ein frisches Skalpell ran.


    Nun die selbst gezeichneten Spanten des Achterschiffs angeschlossen.


    Diesmal habe ich vor dem Zusammenkleben an die Pivotnadeln von unten gedacht. Aber die achtere 5,2 steht so nah an der Bordwand, dass ich fürchte, dass das Loch bald ausreißt. Und in der Vorlage waren nicht einmal deren Luken auf die Bordwand gedruckt. Ob ich da freihand die passenden Stellen finde? Da spar ich mir die Mühe und klebe sie drauf. Auch wenn man sie später nicht mehr sieht - ich weiß ja stolz, dass sie drin steht.
    Und für die achtere 10,5 stelle ich fest, dass hier die Nadel von oben nicht die Bordwand beschädigt.


    Ach, die Backbord 5,2 probiere ich doch drehbar zu bauen. Nachdem ich steuerbords sehe, dass ich die Kasemattluke leicht von der Achterkante meiner Bordwand wegschneiden kann (siehe unten liegenden Schnipsel).


    Eine lose Probeaufstellung aller bisher gebauten Mitteldecksaufbauten zeigt: Dieses Ensemble muss laut Ingos Vorbild weiter nach achtern ragen.


    Ich werde testen, an die Mittelkajüte einen Niedergang anzuhängen. Für den Lüfter, den ich bevorzugen würde, steht der achtere Schornstein zu weit hinten.

    Edited once, last by M_40: Das "Gewächshaus" ist nicht die Offiziersmesse. Aber was dann? ().

  • Erst mal den "Deckel" drauf.


    Wie kriege ich das Bauteil der Vorlage passend auf das durch meine Spanten ziemlich anders geformte Heck?


    Nach unbefriedigendem Versuch, das Bauteil der Vorlage "auf dem Tisch" passend zuzuschneiden, drucke ich es "mit Zugabe" neu aus, schneide es in der Mitte senkrecht durch und klebe erst die Backbordseite auf, beginnend mit dem achtersten Punkt des Mittelspants. Die Überstände oben und unten schneide ich mit der Nagelschere am Modell entlang ab. Da ich Lage und Form nicht genau abschätzen kann, um die Heckbordwand stumpf passend an die Mitschiffsbordwand zu kleben, lasse ich Überstand. Das verdeckt nicht nur einen "Wasserschaden" an meiner Bordwand. In einer Risszeichnung der Emden sind ungefähr in der Gegend Striche an der Bordwand, die ich nicht deuten kann. Jetzt behaupte ich eben, das hätte ich an meiner Dresden nachgebaut.



    Dann das Gleiche mit der Steuerbordseite.

    Edited once, last by M_40 ().

  • An Stelle des monolithischen Brückenhauses der Vorlage besteht meines - natürlich wieder Ingos Emden nachempfunden - aus 4 Teilen: im "Erdgeschoss": 1. Panzerturm - 2. Kajüte dahinter, deren Name und Funktion ich nicht kenne. Im "Obergeschoss" 3. Fensterfront (in den ersten beiden Bildern noch nicht aufgeklebt) vor dem offenen Steuerstand - 4. Kartenhaus dahinter. Auch die "Schuhabstreifer" vor den Eingängen zum Brückenhaus waren in der Vorlage nicht vorgesehen. Die Treppen sind nach Art der Vorlage, nur an anderen Stellen. Die Dingerchen im Steuerstand sollen Steuerrad (oder heißt es Ruderrad?), Kompass und Maschinentelegraf darstellen (von Back- nach Steuerbord). Auch wenn man sie nach Aufkleben von Fensterfront und Peildeck wohl nicht mehr sehen wird, hat es Spaß gemacht, das drauf zu stellen.


    Die aus Jux geöffnet gebaute Tür zum Kartenhaus sieht man nach Einbau der weiteren Teile auch nicht mehr. Gut, dass es "zum Beweis" dieses Foto gibt.



    Das Peildeck/Signaldeck ist gegenüber der Vorlage (zu spät) um einen Hauch verlängert und hat einen Einschnitt für eine Treppe bekommen, an Stelle einer senkrecht nach oben führenden Leiter in der Vorlage. Die ganze Vorderfront des Brückenaufbaus ist bei mir stärker gerundet.


    Ah, das Steuerrad sieht man auch nach Aufkleben der Fensterfront noch ein bisschen.


    Nach Hinzufügen des angekündigten Niedergangs ist das Mitteldeck ausreichend nach achtern mit Aufbauten vollgestellt.

  • An Stelle der schmalen, rechtwinkligen Brücke der Vorlage mit geschlossenen Häuschen auf quadratischem Grundriss in den Nocken habe ich sie - wie schon zu sehen war - trapezförmig gebaut mit nur 2 leicht überdachten Windschutzwänden in den Nocken.



    Auf den Grundriss von 2 separaten Hütten zwischen Brücke und 1. Schornstein habe ich eine große Kajüte mit angeschlossenem Niedergang gebaut.


    Tja, wenn man aus einer Emden eine Dresden machen will, genügt es nicht, bei Janes zu sehen, dass die Dampfrohre unterschiedlich sind. Zu spät habe ich bei Andi und Golden Bear richtig hin geguckt: Die Nockhäuschen haben bei Dresden nicht dieses kleine dreieckige Dach, sondern ein großes sechseckiges. Also Dächer runterreißen, neues drauf. Außerdem sind die Seitenwand dieses Windschutzes und deren Tür schmäler und in Schiffslängsrichtung schließt sich noch ein Stückchen Reling an. Aber wenn ich das auch so mache, werden die Stege zwischen den Fensterchen so schmal, dass ich die Seitenfenster nicht mehr ausschneiden kann. Also lasse ich das.
    Außerdem geht das Deck der Kajüte bei Dresden bis zur Brücke vor und ist begehbar. Ich hab' die neue Decke mal lose aufgelegt. Geklebt wird sie erst, wenn die Reling dran sein wird.



    Auf dem Bild sieht man außerdem meine erste Fadenreling und die Funkbude direkt hinter der Markierung für den mittleren Schornstein, die ich auf fast 4-fach größere Grundfläche gestellt habe als in der Vorlage von 1915 vorgesehen.


    Praktisch denken, Schnittlauch schenken: Wenn ich die Seitenwand der Brückennock separat drucke und ausschneide, kann ich links und rechts so viel Makulatur lassen, dass ich das Fensterchen ausschneiden kann ohne dass etwas reißt - und erst danach das Überflüssige links und rechts wegschneiden.



    Jetzt bin ich doch froh, dass ich auch noch meine erste Seitenwand der Brückennock herausgerissen habe.


    Grüße
    M_40

  • Nun habe ich die Landungstrupp-Kajüte wieder abgerissen und auf Dresden-Länge gekürzt. Das größere begehbare Deck aufgesetzt und - nach monatelangem moralischem Anlauf (weil ich das am wenigsten gern baue) - mit meiner zweiten Fadenreling "bekränzt".
    Beim Mast habe ich nicht nur - wie generell alle Vertikalen - die Höhe auf 75 % gestaucht, sondern auch die Dicke auf 50 % gegenüber der Vorlage.


    Auch das achtere Deckshaus auf dem Mitteldeck abgerissen und durch eine Neukonstruktion à la Dresden ersetzt. Die abgerissene (nicht fertig gebaute) Emden-Version steht auf zwei Bildern zum Vergleich davor. Inzwischen ist durch Fotos bewiesen, dass dieses achtere Deckshaus die Offiziers- (Steuerbordseite) und Deckoffiziersmesse (Backbordseite) ist. *) Die Offiziersmesse StB wird gerade gelüftet. ;)
    Ja, das Häuschen vor dem bislang achtersten Lüfter ist verkehrt aufgeklebt: Die Tür gehört wohl auf die Steuerbordseite. Da kleb ich halt noch eine Tür dazu.



    In die Öffnung des großen Lüfters habe ich ein "Fliegengitter" geklebt - man sieht es auf den Fotos nur kaum. Zum Beweis deshalb ein nach etlichen Belichtungsversuchen gefertigtes Detailfoto.


    Bei den beiden Abrissarbeiten habe ich die Decks beschädigt. Natürlich hätte ich statt Flicken das Deck neu ausdrucken können - zumal ich beim Aufmalen der Bekohlungsdeckel hinten und vorne verwechselt habe. Aber wenn ich jetzt zum dritten Mal neu anfange, sehe ich bald den Grund, ein viertes Mal neu anzufangen usw. und das Modell wird nie mehr fertig.


    Bei der langen Werftliegezeit hat meine Dresden doch gewaltig Rost angesetzt. Offenbar infolge der Feuchtigkeit auf den Fingern. Ich halte mir offen, ob ich am Schluss mit Wasserfarbe drüber male, oder ob ich das Modell "SMS Dresden in ramponiertem Zustand nach dem Versteckspiel auf Feuerland und mangelnden Wartungsmöglichkeiten" nenne. Vielleicht hätte ich den anfänglichen stark grünstichigen Farbton behalten sollen - der hätte sich jetzt vielleicht nach grau verfärbt. Bei meinem Modell des Panzerkampfwagens 38(t) 2008 - Druckerfarbe von anderem Hersteller - war dieses Problem nicht aufgetreten. Vielleicht wurde dieses Modell auch nur weniger angefasst.


    Beste Grüße
    Eugen

    Edited once, last by M_40: *) Berichtigung. Siehe Beitrag "Korrektur, diesmal nicht von Bauteilen" am 19.12.2013 ().

  • Ich wollte auf die Mittelschiff-Deckshäuser nicht nur die beiden Oberlichter und die kleine Funkbude stellen, die in meiner Vorlage vorgesehen sind, sondern so üppig "möblieren" wie ich es bei Modellen in Foren gesehen habe. Dabei stellt sich heraus, dass der achtere Schornstein in meiner Vorlage zu weit hinten steht. Denn auf die Achterkante des mittleren Deckshauses gehören wohl erst noch ein Lüfter (ich vermute: Kondensator) und ein Oberlicht hin, erst dann schließt sich nach vorn der Schornstein an. Aber nun wird mir der Platz zu knapp. (Genau betrachtet ist nicht mein Mitteldeck zu kurz, sondern die Aufbauten darauf sind - wie in meiner Vorlage - zu breit.) Statt das Mitteldeck neu zu bauen verkürze ich einige der "Möbel", auch den Funkraum, verzichte auf einige Durchgänge, lasse einige Schränke weg.

    Wenn ich mit dem guten Foto "SMS Dresden 1909 in NYC" vergleiche, habe ich aber eher zu sehr möbliert.
    Da der achtere Schornstein jetzt weiter vorn steht, muss ich auch mit der Treppe, die zum Funkraum führt, pfuschen. (Wenn ihr Funkraum, Treppe und Reling mit dem Foto vom Juli vergleicht.)
    Die Brücke hat vorher schon einige Geländer/Relinge gekriegt.



    Die Schornsteine habe ich nicht wie generell die Vertikalen auf 75 % sondern auf 70 % der Vorlage gestaucht. Die "Fußstulpen" und "Mützenränder" der Schornsteine sind in der Vorlage nicht vorgesehen. Die "Mützenränder" habe ich wie in Foren gesehen grau ausgedruckt, dann aber doch nach Fotos schwarz überstrichen. Obwohl alle Modellbauverlage die Steigeisen an der Vorderkante der Schornsteine vorsehen, habe ich um etwa 45° nach rechts gedreht, denn auf dem og. Foto und auf dem guten Foto "SMS Dresden unter der Eisenbahnbrücke Rendsburg" ist eindeutig zu sehen, dass die Steigeisen rechts vorn und nicht direkt vorn an den Schornsteinen hoch gehen. (Ob es eine zweite Reihe Steigeisen Backbord gibt, ist nicht dokumentiert.)


    Grüße
    Eugen Pfuschmeister

    Edited 4 times, last by M_40 ().

  • Toll, Eugen
    von Anfang an war ich gespannt, wie Du dies hinbekommst, ohne Unterwasserschiff. Man kann sehen daß Du viel gefummelt hast. Ist doch egal. Es ist gut geworden - es ist vollbracht. Viele Grüße an Deine Gattin, die es geschafft hat, Dich zu motivieren.
    Übrigens, die Steigeisen der Schlote sind bei mir auf der linken Seite. Aber wo ist bei einem Schiff links/rechts? Von vorne gesehen oder von hinten gesehen.
    Alles Gute und weiter ein gutes gelingen bei Deinen Modellen. Deine Phantasie scheint Grenzenlos zu sein - herzlichen Glückwunsch.
    Viele Grüße aus der Eifel.
    Klaus aus Kalterherberg :)

  • Hallo Klaus,


    im Zweifelsfall so gucken, wie die Schiffsführung, also nach vorn. Klarer ist natürlich Steuerbord und Backbord. Ich hatte "rechts drehen" so gebraucht wie bei Schrauben oder Hahnen, also (von oben drauf geguckt) im Uhrzeigersinn gedreht.
    Danke für dein Lob. Sei gewiss: Es kommt noch schlimmer.


    Beste Grüße
    Eugen

  • Einige weitere Zusätze gegenüber der Vorlage:

    Staukästen am Schanzkleid des Mittelschiffs, Schränkchen hinten am Funkraum (aus Platzmangel - s.o. - mit halbierter Tiefe). Beim Aufmalen der Kohlendeckel auf meine Druckvorlage hatte ich hinten und vorn verwechselt. Daher vorn nochmal 3 dazu geklebt.



    Treppenverbindung von der Brücke zum Dach des Landungstrupp-Deckshauses, Luftschacht dort, Schiffsglocke.
    Als Position der Schiffsglocke wird im Netz meist der angegeben, den auch ich gewählt habe. Es gibt aber auch die abweichende Meinung, sie gehöre achtern ans "Erdgeschoss" des Brückenaufbaus. Für letzteres spricht, dass sie dort vom Brückenpersonal leichter bedient werden kann. Für die Mehrheitsmeinung spricht m.E., dass dieser Ort akustisch günstiger liegt, dass es vielleicht eine Seilverbindung zur leichteren Bedienung von der Brücke aus gegeben haben könnte, mehr noch, dass die Schiffsglocke wahrscheinlich auch zu Kaisers Zeiten nur noch eine nostalgische Reminiszenz war und nicht mehr zum Glasen benutzt wurde, vor allem aber, dass man sie auf meinem Modell viel besser sehen kann, als dies beim "Minderheitenstandort" der Fall wäre. Als kleiner Spaß auf einem der Bilder ein Streichholzkopf hinter meiner Schiffsglocke.


    Die Schutzschilde der Oberdecks-10,5 sind zur Abwechslung mal wieder ein Bauteil, das auch in meiner Vorlage vorgesehen war. :D Gegenüber der Vorlage habe ich aber die Waagrechten auf 80% gestaucht, die Senkrechten sogar auf 55% - und dann noch mal einen halben Millimeter abgeschnitten, weil sie mir sonst zu hoch zu den Sehscharten des Panzerturm gereicht hätten. Sogar dies ist noch einer der vielen Kompromisse: Der Panzerturm sollte etwas höher sein. Nach der Vorlage wären die Schutzschilde rechte Wummen.

    Die Bb-10,5 habe ich fotografiert, bevor ich das Schutzschild "übergezogen" habe, damit ich ein "Erinnerungsfoto" der Höhen- und Seiten-Richträder habe, die man nach der Endmontage ja kaum noch sieht.


    Beste Grüße
    Eugen


    langsam geht auch voran

  • Die 10,5er sind komplett. Auf der Schanz stehen sie noch recht verwaist herum.


    Die aufgedruckten Buganker sind durch 3D-Anker ersetzt.


    Auf dem Signaldeck (?? Ich nenne es lieber Peildeck. Für Signalleinen von hier aus sind doch die Scheinwerfer im Weg. Und ist das auf dem sehr guten Foto "SMS Dresden 1909 in NYC" an der Achterkante dieses Decks wirklich ein Signalflaggenschrank?) steht meine Kompassversion 2 = Versuch eines halbkugeligen Gehäuses. (Version 1 ist meine Primitivversion vom 16.3.2013 im Ruderhaus, wo man sie nach dem Zusammenbau eh nicht mehr sieht.)


    Das Kompasspodest auf dem Mittelschiff sieht doch schön aus? :?: Erst danach habe ich mit den sehr guten Fotos "SMS Dresden 1909 in NYC" und "SMS Dresden während einer Flottenparade um 1910" verglichen: Es ist viel zu hoch. :wacko: Außerdem müssten die Stützen oben viel näher zusammenlaufen. Ich hatte keine Lust, es neu zu zeichnen, auszudrucken, auszuschnippeln und wieder zusamemnzufieseln. Also habe ich es brutal mit der Nagelschere kürzer geschnippelt.
    vorher:
    nachher:


    Auf dem Peildeck sind die beiden Fernsteuerpulte für die noch nicht vorhandenen Scheinwerfer hinzu gekommen und an jeder Seite der Landungstrupphütte ein Oberlicht und ein Schränkchen. (Nennt man das Schapp :?: ) Hab' ich die Backbordpositionslampe schon erwähnt? Für Stb muss ich sie noch mal drucken - zerschnippelt.


    Auf dem mittleren Kompassstand und der Schanz steht je ein Kompass meiner Version 3 = Kegelstumpfgehäuse. Mit dem Laufsteg, der Back mit Schanz verbindet, ist nach langer Zeit mal wieder ein Teil verbaut, das auch in meiner Vorlage vorgesehen ist. Allerdings besteht es dort aus 2 Teilen, die durch einen imaginären Querschiffsteg verbunden sind.


    Die erste Oberdecks-5,2 steht. Ihre Position habe ich primär an den Aufbauten ausgerichtet, denn die vordere 10,5-Kasematte ist in meiner Vorlage deutlich zu weit vorn.

    Edited 4 times, last by M_40 ().

  • Materialdiebstähle auf der Werft häufen sich. :cursing: Immer wieder verschwinden Kleinteile. Mal sofort nach dem Ausschneiden, mal nach dem Kantenfärben. Auch "Flohspringen" von der Pinzette ist beliebt. Ich bin dazu übergegangen, Kleinteile, von denen ich z.B. 2 Stück brauche, gleich 3mal auszudrucken.



    Der Laufsteg hat jetzt auch seeseitig seine Reling. Ich habe den Laufsteg um 1 Planke schmäler geschnitten als in meiner Vorlage vorgesehen. Fadenrelinge sind kein solcher Schrecken mehr für mich. Wenn ich mit meiner früheren Kartonpapierreling vergleiche, z.B. bei meinem geliebten Minensuchboot , muss ich zugestehen, dass sie nicht nur besser aussehen, sondern auch weniger Arbeit machen.
    Bei der Stütze des Brückenauslegers, der bei SMS Dresden ja ganz anders aussieht als bei SMS Emden, hätte ich die X-Streben besser aus Faden gemacht.



    Den Lüfter mit quadratischem Querschnitt seitlich des Panzerturms habe ich den schon erwähnten Fotos nachempfunden. Ob ich allerdings auch seinen Standort richtig interpretiert habe? Wahrscheinlich gehört ein Gleicher symmetrisch nach Backbord. Dafür habe ich aber keine Fotobelege. Die Bugzier habe ich vergrößert. Da ich mir schon die Mühe gemacht hatte, das Stadtwappen von Dresden herauszusuchen, habe ich das in der Mitte belassen statt eines korrekteren Kaiseradlers. Das gedruckte Grün der Steuerbordpositionslampe war mir zu matt. Ich habe es nach Einbau mit Filzstift nachgezogen.


    Grüße
    Eugen

    Edited 2 times, last by M_40: Laut Dipl. Mil. FK a.D. Matthias Strauß hatte SMS Dresden (I) in der Bugzier nicht den kaiserlichen Adler, sondern tatsächlich das Stadtwappen von Dresden. ().

  • Der Notsteuerstand entsteht.


    Die Treppen vom Mitteldeck zu Back und Schanz sind hinzu gekommen. Bei der Schanz sind die Experten uneins, ob sie der Bordwand zu oder Mittschiff zu neben die Doppeltüren gehören. Ich habe mich für bordwandseitig entschieden, weil ich dann weniger Mühe mit Schanzreling habe. Auch meine Vorlage sah es so vor.


    Die in der Vorlage vorgesehene Postition für den achteren Mast wäre korrekt zu den Schiffsproportionen, aber ich hätte zu wenig Platz für Notsteuerstand und achteren Kompass gehabt. Jetzt steht er zu weit hinten, passt aber besser zur Position der achteren 10,5er-Kasematten, die in meiner Vorlage deutlich zu weit achtern sind. Er ist wie der Fockmast in der Höhe auf 75 % und in der Dicke auf 50 % meiner Vorlage gestaucht.


    Der erste Rettungsring.


    Gruße
    Eugen

    Edited 2 times, last by M_40: Maßänderung des Hauptmastes nachgetragen. ().

  • Hallo Eugen,
    Dein Modell sieht so richtig authentisch aus wie nach einer langen Seefahrt. Toll hast Du das hinbekommen. Weiterhin viel Erfolg beim Bau wünscht
    mit vielen Grüßen
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Die 5,2er sind jetzt komplett an Bord. Der in meiner Vorlage vorgesehene Aufstellungsort für die beiden auf der Schanz entspräche recht genau der Schiffslänge. Ich habe sie aber nach der achteren 10,5er Kasematte ausgerichtet, die (wie bereits ausgeführt) in meiner Vorlage deutlich zu weit achtern ist. Einige weitere Geländerchen sind auch hinzu gekommen.


    Nun würde ich gerne die beiden stationären MGs einbauen. Ich habe aber nichts über deren Positionierung herausfinden können. Somit bin ich mit der stationäre Bewaffnung notgedrungen fertig. (Man beachte die besondern sorgfältig ausgeführten beiden Unterwasser-Tropedorohre! :D )


    @ Ulrich: Danke! Ich werte deinen Kommentar als Votum, dass ich bei meinen Überlegungen vom 5.7.2013 die 2. Variante wählen soll. Also die feuchte-Finger-Farbschäden nicht grau übermalen, sondern das fertige Modell "SMS Dresden, stark ramponiert nach vielen Seetagen ohne Wartungsmöglichkeit" nennen.


    Gruß Eugen

  • Inzwischen meine ich auf dem schon erwähnten Foto "SMS Dresden 1909 in NYC" auch an der Bb-Seite des Panzerturms so einen rechteckigen Lüfter zu erkennen. An der Bb-Seite allerdings mit der Lüftung nach achtern. Falls ich mich irre, habe ich ihn nur mal leicht aufgeklebt.


    Die aufgedruckten Backspills sind durch 3dimensionale ersetzt und die Brücke über den Wellenbrecher hinzugefügt.


    Für den Aufhängeort des Bb-vorderen kleinen Rettungsrings musste ich "interpretieren", weil bei mir kein Platz zwischen Niedergang und Laufsteg vorhanden ist. (Mein "Schornsteindeck" ist zu breit und die "Koteletten" des Backdecks auch ein wenig.)


    Nun kommen meine beiden Lieblingsbauteile: Der achtere Artillerieleitstand und die Heckzier: Laut Dipl.-Mil. FK a.D. Matthias Strauß hatte SMS Dresden (I) nämlich beides nicht. Also bin ich damit schon fertig. Was allerdings vorhanden war, war das "Eingangshäuschen" über dem Niedergang auf der Schanz zwischen den achteren 10,5ern. Ich wundere mich, dass Blohm & Voss es nicht um 180° gedreht gebaut hat, also die schräge Seite nach vorn und die senkrechte nach achtern. So wäre es doch strömungsgünstiger gewesen und eine Tür an der senkrechten Achterseite wäre praktischer und (Druck des Fahrtwindes!) leichter zu öffnen gewesen. Ich spendiere diesem Häuschen eine 2. Tür an der Bb-Seite - denn weshalb sollten die Bb-Geschützbedienungen nach Stb aus dem Niedergang und dann um dieses Häuschen herum zu ihren Geschützen rennen müssen?


    Es grüßt
    Eugen

  • Das schon mehrfach erwähnte Foto "SMS Dresden 1909 in NYC" und das Foto SMS Dresden auf Reede 1908 bieten auch am PC mehrfach vergrößert noch ordentliche Qualität. So erkenne ich, dass die Bugzier nicht 1 Stadtwappen mittig enthielt, sondern auf StB- und Bb-Seite je 1 verschmälertes. Dabei war das an StB-Seite gespiegelt, so dass auch dort der Löwe nach vorn schaut. Also habe ich meine Bugzier noch mal runtergerissen und durch meine 3. Version ersetzt.


    Der Reserveanker liegt auf der Back, natürlich auf der Back :D bordseite.


    Der Heckanker ist am Platz. So lange der darüber gehörige Poller fehlt allerding noch ohne das Seil, das gemäß Foto "SMS Dresden bei einer Flottenparade um 1910" von ihm um den Poller geschlungen ist. Die "Möblierung" der Schanz nimmt zu. Etliche meiner Bauteile sind wohl wieder etwas zu groß. Aber da mein Modell so klein ist, sieht man sie so besser. :D:D


    Beste Grüße
    Eugen


  • Im Verlauf ihres relativ kurzen Lebens hat die Dresden offenbar verschiedene Lüfterkonfigurationen erfahren. So hat sie auf dem Foto "SMS Dresden 1909 in NYC" z.B. je 1 mittelgroßen Kugelkopflüfter zwischen den vorderen Schornsteinen und zwischen Landungstruppkajüte und Brückenhaus, die m.W. kein Modellbauverlag übernommen hat. Auf den wenigen mir im Internet verfügbaren Fotos erkenne ich die langen Lüfter an der Achterkante der Funkbude und vor dem vorderen Bootsdavit nicht. Deshalb lasse ich letztere - zumindest zunächst mal - weg. Auf 2 Fotos meine ich, direkt auf dem achteren Niedergang einen kleinen Kugelkopflüfter zu erkennen. Diese Position erscheint mir so abstrus, dass ich ihn in mein Modell übernehme, auch wenn das m.W. kein Modellbauverlag getan hat.


    Da ich keine so kleinen Dreiviertelkugeln bauen kann, baue ich als Näherungslösung Röhrchen aus 3 mm breiten Papierstreifen und umklebe sie oben mit einem Papierstreifen mit "Lüfterschlitzmuster".


    Grüße
    Eugen

  • Nachgemessen ist mein Modell in der Länge im Maßstab 1:370 und in der Breite in 1:360 ausgefallen. Meine Vertikalen liegen ebenfalls um die 1:360, die Höhe der Schornsteine über KWL 1:350. Es war also annähernd richtig, meine Vertikalen gegenüber der Vorlage auf 75 %, die Schornsteine sogar auf 70 % zu stauchen.



    Ansonsten sind jetzt die großen Poller drauf. Das zweite Paar von vorn sogar (fast) an der in meiner Vorlage aufgedruckten Position.


    Grüße
    Eugen

  • Bei hood.de gibt es einen (Original-?) Bauplan, der den großen eckigen Lüfter auf der Landungstrupphütte auf deren Vorderkante mit der Öffnung nach vorn zeigt. In der Risszeichnung bei wunderwaffe.narod.ru steht er an der selben Stelle, mit der Öffnung nach hinten. Da dort mein kleiner Kugelkopflüfter steht und mir kein Foto wirklichen Aufschluss liefert, lasse ich mein Modell mal so, wie es ist.
    Ein Lukendeckel auf der Back zwischen den beiden Backdecks-10,5ern und dem Treppchen über den Wellenbrecher scheint nur für Emden zu gelten. Also lasse ich auch den bis auf weiteres weg.


    Eugen

  • Biegeversuche mit diesem Draht ergaben kein befriedigendes Ergebnis. Daraufhin habe ich Muttis Nähkorb geplündert und mich für diesen Gummifaden entschieden. Mal abwarten, ob die Plastikmodellbaufarbe den Gummi angreift.


    Aber - wo gehören was für Dampfrohre hin? Auch hier gibt es verschiedene Auffassungen - und wahrscheinlich verschiedene Ausführungszustände im Verlaufe der Dienstzeit der Dresden. (So wie offensichtlich die Antennenspieren oben am achteren Schornstein erst später hinzu kamen. Auch der Funkraum zwischen den achteren Schornsteinen ist auf dem Foto "SMS Dresden am 13.11.1914 in Valparaiso" auf doppelte Größe angewachsen.) So plädieren Janes (1914) und einige Modellbaukonstrukteure für ein gerades Dampfrohr entlang der StB-Seite des achteren Schornsteins. Ich halte das, was man auf Fotos da sieht, aber "nur" für die "Naht" des Schornsteinmantels, der offenbar aus Viertelschalen bestand - und das weisen alle 3 Schornstein so auf. Auf dem Foto bei kreuzergeschwader.de könnte man an der Bb-Seite des achteren Schornsteins ab halber Höhe nach oben ein gerades Dampfrohr interpretieren. Ich belasse es dort mal bei dem gem. meiner Vorlage aufgedruckten Dampfrohr, das auch als "Naht" der Blechteile gedeutet werden kann.



    Kann mir einer der Experten im Forum erklären, was das für "Schnipsel" hinten am achteren Schornstein sind? Ich habe sie dem (Heck-) Foto "SMS Dresden 1909 bei der Flottenparade in NYC" nachempfunden.

    Grüße
    Eugen

    Edited once, last by M_40 ().

  • was das für "Schnipsel" hinten am achteren Schornstein sind? Auf dem (Heck-) Foto "SMS Dresden 1909 bei der Flottenparade in NYC"


    Inzwischen glaube ich - bei "Ansicht - Originalgröße" - dass das - ebenso wie etwas höher querab und auch oben an den anderen Schornsteinen - Matrosen sind, die auf den Fußpferden stehen und wahrscheinlich die Schornsteine polieren. Wer hat gute Augen?


    Grüße
    Eugen

  • ...


    meine Augen sehen da Schiffsvolk.


    ...


    Ja, eindeutig!
    Da stehen Matrosen auf den Fußpferden der Schornsteine, gesichert durch Leinen. Die dürften die Farbe ausbessern, um das Schiff bei der Parade "wie aus dem Ei gepellt" aussehen zu lassen.


    Eugen,


    ein spannendes Projekt hast Du da! Tolles Ergebnis bisher!

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Danke, Gustav und Wiesel,
    im wieder abreißen von Bauteilen habe ich ja inzwischen Übung. Hier sind's nun wenigstens bloß Gummifadenschnipsel. :huh:


    Beste Grüße
    Eugen

  • Inzwischen ist durch Fotos bewiesen, dass dieses achtere Deckshaus die Offiziers- (Steuerbordseite) und Deckoffiziersmesse (Backbordseite) ist.


    Da muss ich mich korrigieren. :huh: Auf dem Foto (bei kleiner-kreuzer-dresden.de) habe ich mich von der schrägen Decke mit großem Oberlicht in die Irre führen lassen und verkannt, dass es auch unter Deck Räume mit schräger Decke (damit vom Deck Wasser besser abläuft) und großem Oberlicht geben kann. Ah ja, und in den großen rechteckigen "Fensteröffnungen" sind Bullaugen drin. Bei wunderwaffe.narod.ru ansehbare Risszeichnungen von Emden (I) - Dresden dürfte im Folgenden keine Unterschiede gehabt haben - zeigen, dass die Offiziersmesse unter dem 2 x 5 Scheiben großen Oberlicht der Schanz lag. Die Deckoffiziersmesse dahinter und 1 Deck tiefer. Dabei wird mir wieder aufs Auge gedrückt, dass auf meinem Modell der Abstand zwischen Notsteuer und achterem Kompass um gut das Doppelte zu groß ist. (Daher dann das Gedränge bei mir weiter achtern auf der Schanz.) Im folgenden Bild habe ich diesen Abstand etwas retuschiert, damit die Proportionen der Vorderwand der Offiziersmesse bezüglich Großmast und 10,5er-Kasematte nicht zu falsch geraten. Die zugehörigen Küchen liegen recht weit entfernt - m.E. unpraktisch.


    Wozu nun aber das achtere Deckshaus auf dem Mitteldeck (amtlich Oberdeck) mit den vielen schönen Fenstern und luxuriösem Oberlicht diente, bleibt mir unklar. :S Admiralsräume brauchte man auf einem Kleinen Kreuzer ja nicht vorzuhalten. Und für Maschinenoberlichter hätte man kein Deckshaus mit Türen und Seitenfenstern gebraucht - die hätte man direkt aufs Deck bauen können.


    Witzig ist übrigens der Ort der Kommandentenkajüte: Um die achteren 5,2er-Kasematten herum, die Kanonen mitten drin. Da die Kasemattblenden wohl nie ganz dicht schlossen, dürfte es da drin ganz schön zugig und frisch gewesen sein, zumindest im Nordwinter. Und dann die Schmauchspuren auf dem Foto der Kommandantenfrau! ;)



    Lage der Kommandantenkajüte. Natürlich ohne meine Stabilisierungsspanten zu denken.


    Ach ja, doch noch eine kleine Änderung am Modell aufgrund der genannten Risszeichnung: Der Lukendeckel des Munitionsaufzugs für die Backdecks-5,2er zwischen Fockmast und Brückenaufbau. Allerdings muss ich ihn auf die falsche Bordseite verlegen, weil bei meiner Dresden am "Emden-Platz" - zu recht oder zu unrecht - die Treppe zur Decke des Landungstrupphauses steht.

    Grüße
    Eugen


  • Die Relinge der Scheinwerferplattformen sind konisch nach außen geneigt. Die Relinge der Scheinwerferrichtgeräteplattformen darunter haben die üblichen senkrechten Stützen. Zumindest sollte es so ausfallen. :D Die Scheinwerfergehäuse habe ich innen mit sog. Silberpapier ausgekleidet. Die (mit Nadel und Lineal) gerillten Scheinwerfergläser haben ihr Leben als durchsichtige Verpackung von ich weiß nicht mehr was begonnen.


    Witzig finde ich den Lukendeckel auf der vorderen Scheinwerferplattform, damit man diese über die Steigeisen/Leiter am Großmast auch erreichen kann. Danke für die Idee an Kurt! :thumbup:


    Den Ring an der Achterkante der Scheinwerferplattform habe ich den Fotos der Dresden 1909 nachgebaut. Ich meine, ihn auch auf dem Foto "Dresden mit defekten Kesselgebläsen Mrz 1915 vor Robinsoninsel" von Maria Teresa Parker de Bassi zu erkennen. Kann mir ein Experte aus dem Forum sagen, was das für ein Ding ist/welchem Zweck es diente? :?:


    Beste Wünsche für das neue Jahr :thumbsup:
    Eugen

  • An ihrer Decke war eine Laufbrücke querschiffs mit runden Nocken an den Schiffswänden vorgesehen. Die habe ich abgeschnitten

    Diese Laufbrücke querschiffs mit runden Nocken an den Schiffswänden in meiner Vorlage war nicht falsch! :huh: Sie stellt den ursprünglichen Bauzustand dar, bei dem an Fock- und Großmast nur je 1 Scheinwerfer war. Je 1 weiterer solcher Scheinwerfer stand ursprünglich in diesen Mittschiffsnocken. So noch auf einem Modell im Deutschen Museum, München. Nun erkenne ich diese seitlichen Scheinwerfer auch auf dem Foto SMS Dresden im Kiel Kanal zwischen 1908 und 1914, dessen Datum nun auch besser eingegrenzt werden kann, als in Wikipedia angegeben: Im Herbst 1909 in NYC hatte SMS Dresden nämlich schon 2 Scheinwerfer an jedem Mast und keine Seitennocks mehr. Und dies blieb auch bis zu ihrem Ende so.


    Gruß Eugen

  • Auf den Fotos von 1909 in NYC meine ich solche Stützen zu erkennen.

    Fotografiert habe ich mit nur einer Funzel als Beleuchtung. In Wirklichkeit ist der Boden von unten nicht gelb sondern grau.


    Nach langer Überlegung habe ich mit entschieden, die Fadenreling aus 5 Teilstücken zu bauen. Die geraden Teile vorn und achtern aus herkömmlicher gerader Schablone (nicht abgebildet, da allgemein bekannt), die konischen Seitenteile nach meiner "Version 1, konische Fadenreling nach System Spinnennetz". Und nicht durchgängig an 1 Stück mit meiner Schablone "konische Fadenreling Version 2".


    Wie achtern mit dem Lukendeckel.


    Mal wieder die Qual der Wahl: Auf einigen Fotos sind beide Scheinwerfer nach vorn gerichtet, auf anderen beide zur Seite. Um mich nicht zu entscheiden, habe ich einen nach vorn und den andern zur Seite gerichtet.

    Ja, der "Alte" springt im Kreis und beide Scheinwerfergasten haben 3 Tage Bau gekriegt. :D


    Grüße
    Eugen


    Ach ja, erst auf den Fotos sehe ich, dass ich beim Montieren den Kompass geschubst habe. Wird neu angeklebt.

    Edited once, last by M_40 ().

  • Probeaufstellung von Beibooten

    Hier rächt sich, dass getreu meiner Vorlage meine achtere 10,5er-Kasematte (vom Bug aus betrachtet) erst dort anfängt, wo sie schon enden sollte (also nach achtern verschoben ist) und ich den Großmast an die verschobene Kasematte angepasst habe. Somit bleibt mir zu wenig Platz für die Gig. Ich werde eine angepasst kleinere bauen. Dann hat meine Dresden halt eine Gig 3. Klasse. :(



    Ja, für ein Bötchen gemäß meiner Vorlage hätte sogar der geringere Platz gereicht.


    Beim Motorboot verwende ich den 1. Versuch.


    Das Dampfboot wirkt etwas zu groß. Tatsächlich sind aber meine Mannschafts- und Uffz-Toiletten zu kurz und zu breit. Der Bootsbug muss zur Treppe zeigen und die Verspannung des vorderen Schornsteins geändert werden.


    Gruß
    Eugen

  • Mit den Bootsdavits habe ich mir keine besondere Mühe gemacht. Sie sind wie in meiner Vorlage vorgeschlagen aus Draht gebogen. Nur nach einer anderen Schablone.

    Die Verspannung des vorderen Schornsteins ist "beibootskonform" geändert.


    Nun stellt sich die Frage: Welche Teile der "Takelage" der Davits waren (geteerter) Stahldraht, welche Hanf- oder Juteseile? Also wofür nehme ich schwarzen, wofür chamoisfarbenen Faden?
    (Und wie lauten die Fachbegriffe, für die Teile der "Bootstakelage"? In meiner Skizze "Quertau" = pink, "Strickleiter" = hellgrün, "Kletterseile" = hellblau, "Flaschenzug" = orange.)


    Ich glaube, ich nehme für alles den hellgrauen Faden.


    Grüße
    Eugen

  • Die Kiele der "aufgebahrten" Beiboote sollten auf der Mittellinie zwischen Bordwand und Wand der Mittelaufbauten liegen. Auf der Backbordseite muss ich sie mehr zur Bordwand rücken, weil ja meine Mittelaufbauten zu breit sind. Weil, wie schon gesagt, meine Toiletten zu breit sind, müssen Pinasse und Dampfbeiboot schräg aufgestellt werden.


    Letzte freie Blicke auf die Mittelaufbauten.


    Eugen