Hallo Kartonbastler,
(himmelsakra - habe jetzt schon 6x editiert und immer wieder sind die Bilder weg - oder nur zum Teil da - hängt mit dem Editor zusammen!)
Als langjähriger Holzwurm im historischen Schiffsmodellbau bin ich zum Kartonbau konvertiert, da mich die Bauberichte von Fuchjos (Josef) animierten.
Den Baubogen zur Victory habe ich hier im Forum auch schon unter frisch ausgepackt vorgestellt. Darin fehlte die Bauzeichnung da ich aber zwei davon hatte im zweiten war sie drin. Fehler gibt es in dem Bogen aus 2007 auch wieder genug. Die von vor zwei Jahren sind aber weg.
Ich werde daher meinen Baubericht so aufbauen, dass ich hauptsächlich auf das eingehe, was ich anders mache als Josef und nicht den Meister wiederholen. (habe eben gesehen, dass Josef neu gepostet hat - habe aber noch nicht gelesen)
Wenn ich dran denke, benenne ich auch die Fehler.
Schon bei der Planung habe ich darauf gesetzt, einen Mix aus Holzbauweise und Karton zu gestalten und gründlich recherchiert, was mir gefallen könnte.
Kanonen und Masten aus Pappe konnte ich mir auch nicht so richtig vorstellen.
Grätings müssten bei dem Maßstab zwar sehr fein gearbeitet werden, aber die aus Papier sind es nicht, die ich nehmen werde.
Die Decksbeplankung mit 3,2mm Leisten ist eine Herausforderung.
Die Unterwasserbekupferung ist als gedruckte Form mit Kupferfarbe recht gut gelungen, ich werde aber Kupferfolie verwenden, da Kupferplatten bei dem kleinen Maßstab Strafarbeit wären.
Was ich sonst noch alles an Material und Werkzeug bereits seit Wochen durchdacht und bereits bestellt habe, ist anliegend als Worddatei beigefügt. Mit über 1000 Euro ist das ganz schön teuer hätte ich auch nicht gedacht.
Leider erwies sich ein Teil des hier im Forum empfohlenen Werkzeugs als wenig brauchbar. Bisher verwendete ich alle Messer von Excel die neuen von OLFA sind aber um Klassen besser, der Tipp war gut.
Was, glaube ich unter Nutzung der ja schon vorhandenen Berichte anders (nicht besser!) machen zu können?
· keine Scans verwenden Risiko minimieren, da Scans immer minimal verzerrt habe daher einfach zwei Bögen gekauft
· von Anbeginn an Verwendung einer Helling von Amati ähnlich einem sehr breiten Schraubstock greift fast den ganzen Kiel (Keel klamper) und richtet ihn auch, daher muss Kiel sehr stabil sein. Habe daher einen sehr stabilen Kiel eingezogen
· Zur Verstärkung des Unterwasserbereiches zwischen den Spanten, bündig mit der Außenkante des Spantes zusätzliche Pappstreifen zwischen den Spanten.
· Verwendung selbstklebender Kupferfolie für die Unterwasserebene mit Nachbildung der Platten durch Ritzen (daher auch stabiler Unterwasserbereich erforderlich
· Auf die Spantenaußenkanten werde ich Kartonstreifen 0,3 aufkleben, damit die Klebefläche stabiler ist
· Bei Verlegung der nur 3,2 mm breiten Deckplanken habe ich diese vorher an den Kanten mit Bleistift geschwärzt
· Einbau einer (schwarzen) Spundwand aus 2,5 mm Pappe hinter den Luken des Unterdecks und auch des Zwischendecks, um damit Halbkanonen 18 mm einsetzen können (die Lafetten wären eh nur zu sehen, wenn man sehr sehr nah rangeht), damit entfallen die Positionierungsprobleme und viele unnötige Lafetten, da die Halbkanonen in mittige Bohrungen gesetzt werden
· Seitenteile (Drempel) der Luken stelle ich nicht aus Karton sondern als dünne Furnier-Leisten · Kanonen brünieren nicht anmalen dazu Verwendung von Brünierungsmittel von Krick
· Einzug von Holzleisten4x 1 mm hinter der Rumpfbeplankung an den Stellen, wo später die Püttingeisen verankert (genagelt) werden (Stabilität der Wanten)
· Finknetze aus Gitterwerk von Modulor diese im Gegensatz zu den bisherigen Modellen auch doppelt, denn dazwischen wurden die Hängematten tagsüber und im Kampf gelagert
· Vollständige und originalgetreue Takelung anhand der Doku aus dem entspr. Buch
· Verwendung echt geseilter Garne mit höchster Detailtreue beim Spleißen und der Dicke
· Wanten (teilweise umwickelt=verkleidet) mit 0,6, aber die Stege aus max 0,25 mm Wanten geknüpft nicht geklebt
· Takelung mit unterschiedlichen Seilstärken unten max 0,6 und oben bis runter zu 0,1 mm
· Detailgetreue Besegelung nach authentischen Darstellungen nicht nur nach dem Buch
· Verwendung von Leinenstoff für die Segel und exakte Abbildung der Bahnen, des Liektaus usw.
· Verwendung von Airbrushtechniken
· Generell Verwendung von matten, nicht glänzenden Farben oder nachträgliche Verwendung von Mattlack farblos
· Verwendung der Gallion von Krick und detaillierte Bemalung nach Fotos
· Verwendung möglichst originaler geteilter Püttingeisen
Das Ganze wird wohl drei Jahre dauern.
Auf meiner Website werde ich die Fotos auch einstellen:
Hier einige Fotos die den Text zu den ersten Bauschritten ergänzen.
Das ist ein Werkzeug was nichts taugt: [Blocked Image: http://www.lr-softwareservice.de/Victory/90%20Gradmesser.JPG</a></a></a>&lt;/a&gt;&amp;lt;/a&amp;gt;]Auch davon solltet Ihr die Finger lassen - teuer und nicht genau anlegbar - schneidet immer 16 mm neben der Linealkante (?)
Hier mal einige der Werkzeuge als Übersicht:
Dieses Teil ist wirklich super - habe ich leider erst gekauft nachdem ich mit den Schlitzen fast fertig war - läßt sich auf 1, 1,5 oder 2 mm einstellen:
nun genug zu dem Werkzeug - hier die ersten Bauschritte:
Zur erstellung eines stabile Kiels nahm ich Nußbaumleisten 2x 5mm und setzte Stücken davon ein:
[Blocked Image: http://www.lr-softwareservice.de/Victory/Kiel%20mit%20Stiften.JPG</a></a></a>&lt;/a&gt;&amp;lt;/a&amp;gt;]
dann darauf die Leisten von jeder Seite gegengeklebt:
Schon konnte der stabile Kielklamper (der über ein Kugelsystem beliebig gekippt werden kann) greifen:
Für die Halbkanonen habe ich dann Kartonplatten vorbereitet, in die ich dann später 2mm Löcher mittig bohre.
[Blocked Image: http://www.lr-softwareservice.de/Victory/Halterung%20fuer%20Halbkanonen.jpg]
Schwarz angemalt werden diese später nicht zu sehen sein:
[Blocked Image: http://www.lr-softwareservice.de/Victory/Verstaerkungen.jpg]
Hier sieht man auch die Verstärkungen für das Anbringen der Püttingeisen und der stabilen Grundlage für das Verkleben der Kupferfolienstreifen.
Das Deck hat mich geradezu herausgefordert und ich wollte es unbedingt genauso in Holz gestalten wie im Original. Hier meine Versuche dazu.
So sieht der Druck as:
[Blocked Image: http://www.lr-softwareservice.de/Victory/unbeplanktes%20Papierdeck.jpg]
So sieht der Versuch aus, dies nachzugestalten in Holz:
[Blocked Image: http://www.lr-softwareservice.de/Victory/Beplankung%20Teil1.jpg]
Im unteren Teil sieht man noch die Papiervorlage.
Einige Deckteile sind schon fertig:
[Blocked Image: http://www.lr-softwareservice.de/Victory/Beplankungen%20lackiert.jpg]
So - jetzt werde ich erst einmal den Bericht des Meisters lesen und diesen Delta - Baubericht fortsetzen, wenn es mehr zu sehen gibt.
Lothar