Shipyard, Kutter HMS Alert von 1777, 1:72

  • Hallo Freunde,


    der neue Bastelkeller nähert sich der Vollendung, das Bastelfieber juckt schon gewaltig - etliche notwendige Kleinteile sind aber noch in diversen Kisten verschwunden...


    Was tun?


    Da springt mir doch der "all inclusive" Bausatz der HMS Alert in die Augen - hier vorgestellt:


    Shipyard, HMS Alert, 1:72, Laser-geschnittener Kartonbausatz


    Kleber, Pinsel, Farbe, Zubehör - alles dabei. Das wäre doch der geeignete Kandidat...


    Nicht lange gezögert und frisch ans Werk - noch nie hatte ich ein Spantengerüst in zwei Stunden zusammen - wirklich Klasse. Alles paßt, die Teileausrichtung ist dank eingebrannter Markierungen kein Problem.


    Tjaa... sobald ich jetzt meinen Kartenleser gefunden habe, gibt's auch die passenden Bilder zum Thema.


    Aber schon jetzt kann ich sagen, es scheint ein entspannter "Montagebausatz" zu werden - und eine Klinge reicht weiter als 3 Spanten. Sehr angenehm...


    Also bis in Bälde, dann seid ihr im Bilde.


    Viele Grüsse
    Michael

  • Ich bin begeistert! Es scheint, dass hier bei uns die historischen Segler mittlerweile ganz gut Konjunktur haben. Ich habe mich ja immer gefragt, ob man aus Karton in diesem Maßstab wirklich einen brauchbaren Segler bauen kann, oder ob das im Vergleich mit Holz immer unbefriedigend bleibt. Es sieht aber so aus, als ginge das tatsächlich, auch wenn man nicht Josefs Möglichkeiten hat. Werde mit Sicherheit zu den treuen Lesern gehören!


    Simon

    Wiedereinstieg in den Kartonbau nach vielen Jahren ...

  • Lieber Michael,


    na dann viel Spaß mit Deinem Bastelkeller-Einweihungs-Modell. Mich juckt auch schon ein ShipYard-Modell, vielleicht schreib ich ja noch ans Christkind. :D


    Gutes Gelingen und Servus
    René

    ....es ist 5 vor 33

    Demokratie ist alternativlos!

    "sei a Mensch"

  • Hallo Freunde,


    in einem ordentlichen Haushalt findet sich doch alles an :) Daher hier die versprochenen Bilder.


    Los geht es mit dem Spantengerüst. Alle Teile sind lasergeschnitten, es müssen nur einige kleine Haltestege entfernt werden.


    Die gelben Spuren stammen vom Klebstoff "Butapren", der dem Bausatz beiliegt. Er hat eigentlich gute Verarbeitungseigenschaften, stinkt aber erbärmlich - ungefähr so wie Pattex. Ich habe damit lediglich die Spantverklebung nachgezogen, danach ging's mir wie Kurt - alles war doppelt und so schön bunt... naja, bleiben wir lieber beim UHU...

  • Nachdem das Spantengerüst getrocknet war, wurde noch ein Heckanbau angebracht und zwei falsche Decks aufgeleimt.


    Jetzt ist das ganze Gerüst äußerst stabil. Als nächster Schritt folgt die erste von drei (!) Beplankungen.


    Viele Grüsse
    Michael

  • Die "echten" Decks werden farblich bearbeitet.


    Zunächst wird mit einer hellen Farbe deckend gestrichen und dann mit einer stark verdünnten dunkleren Farbe eine Holzstruktur aufgebracht.


    Hier mein erster Versuch, etwas zu dunkel...


    Das war's für heute
    Viele Grüsse
    Michael

  • Servus Michael,


    Interessanter Bausatz.


    Ich werde dir auf die Finger schauen ;) ;) ;)


    Grüße aus Wien, Herbert

  • Hallo Michael,
    ich hab' das passende Buch dazu! Anatomy of the Ship, The Naval Cutter ALERT 1777 von Peter Goodwin. Also, wenn Du Fragen nach Details hast, PN an mich.
    Grüsse aus dem Lipperland
    Hajo

    Ein Leben ohne Kartonmodellbau ist möglich, lohnt aber nicht! (Frei nach Loriot)

  • Servus Michael,


    Das ist ja fast wie Lego-Bauen, zumindest das Spantengerüst :D
    Sieht bisher sehr gut aus.
    Bin schon sehr gespannt, wie das weitergeht
    Ist da eigentlich das ganze Modell zu bemalen?


    Mir gehts so wie Rene, ich werd ans Christkind schreiben :], einen Segler hab ich eh noch nie gebaut. Zumindest muß der Bausatz in meinen Arbeitsvorrat....


    Herzliche Grüße
    Robert

  • Dann kam die erste Beplankung an die Reihe.


    Auch hier sind alle benötigten Teile vorgestanzt und passen eigentlich recht gut. Vielleicht hier und da etwas knapp, aber man sieht später ja nichts mehr davon.


    Die Bilder sehen jedenfalls deutlich fürchterlicher aus, als das Modell im Original - aber das Phänomen ist ja bekannt ;)

  • Als letzten Schritt der heutigen Werfttätigkeit habe ich die "echten" Decks aufgeleimt und den Kern des Schanzkleides angebracht. Außerdem wurde noch ein Kartonstreifen als Kiel angebracht.


    Nun folgt das Aufbringen der zweiten Beplankungsschicht. Diese besteht aus horizontal verlaufenden Kartonteilen. Dazu morgen mehr.


    Viele Grüsse
    Michael

  • Aaaaaaaaaaach, das macht Spaß hier! =D> Und mit Lichtgeschwindigkeit gehts voran!
    Was ich aber noch nicht ganz verstanden habe: das Deck sieht sehr gut aus jetzt, aber muss man das lackieren? Oder hattest Du nur das Bedürfnis dazu, weils Dir nicht gefiel? Oder ist das Deck auch ein Laserteil und deshalb nicht bedruckt?


    Simon

    Wiedereinstieg in den Kartonbau nach vielen Jahren ...

  • Hallo Simon,


    der ganze Bausatz besteht - bis auf ein paar wenige Ausnahmen - aus gelaserten Kartonteilen in weiß. Daher wird alles, was irgendwie bunt werden soll, lackiert. Nur einige wenige Zierteile sind bunt bedruckt dabei - und die "Fremdmaterialien" natürlich.


    Viele Grüsse
    Michael

  • Hallo Michael


    Schönes Schiffchen das du dir da ausgesucht hast und der Baubericht fängt ja gut an.


    Meine Frage.


    Deckeinferben


    Erst ma,l dass sieht sehr gut aus. Aber als "Neuling" sehe ich da ein paar "Problemchen". Du schreibst


    "Zunächst wird mit einer hellen Farbe deckend gestrichen und dann mit einer stark verdünnten dunkleren Farbe eine Holzstruktur aufgebracht."


    Ok das erstere ist mir noch klar, bei der zweiten Hälfte hab ich dann aber schon Probleme. Normal auftragen mit einem Pinsel, oder schwamm oder Tuch/Lappen. Oder wie machst du das genau. Wen es möglich ist und nicht gar so viel Arbeit macht, währe eine kleine Anleitung in Bildern doch sehenswert in deinem Baubericht :rotwerd:.


    Gruss und Dank


    Jumbo67

  • Hallo Jumbo,


    laut Anleitung wird die dunklere Farbe, stark verdünnt, mit einem Pinsel aufgetragen. Da man aber nicht das ganze Deck in einem Schwung bestrichen bekommt, entstehen Ansatzstellen.


    Beim nächsten Versuch würde ich es mit einem Schwämmchen versuchen, mit dem man das ganze Deck in einem Rutsch benetzen kann. Dann sollte die Färbung gleichmäßiger werden.


    Die Farbe wird extrem verdünnt. Es ist praktisch nur noch "schmutziges Wasser".


    viele Grüsse
    Michael

  • Hallo Freunde,


    der nächste Bauabschnitt bestand aus dem Aufbringen der zweiten Beplankung. Diese wird horizontal verlegt und besteht aus ca. 1mm starkem Karton. Auf der Beplankung sind Positionsmarkierungen für die dritte Beplankung aufgebracht. Diese wird Planke für Planke im Klinkerverfahren angebracht.


    Am Heckspiegel hat das starke Material etwas geknittert. Hier wird nach der dritten Beplankung noch versäubert und geglättet, bevor der Spiegelschmuck aufgeklebt wird.

  • Nun folgt das Aufkleben der dritten Beplankung - Planke für Planke.


    Im Mittelteil überlappen die Planken einander - die sogenannte Klinker-Beplankung.


    Etwas schwer zu fotografieren, aber hier ist trotzdem mal ein erster Eindruck.


    Viele Grüsse
    Michael

  • Michael,


    wenn ich sage: sieht aus wie aus Holz, dann nimm das bitte als Kompliment! Ich hätte nicht gedacht, dass das so gut klappt.


    Simon

    Wiedereinstieg in den Kartonbau nach vielen Jahren ...

  • hallo michael!


    sind die zubehörteile im standartbausatz dabei oder müssen sie extra bestellt werden? wenn alles dabei ist, kommt mir der preis gar nicht so hoch vor.


    viele grüsse aus köln, robert

  • Hallo Freunde,


    die erste Seite der dritten Beplankung ist fertig und wurde vorwitzigerweise bereits mit einem ersten Farbauftrag für den guten Eindruck versehen.


    Der anderen Seite gehen noch ein paar Planken ab.


    Nach reichlich Gefummel habe ich die für mich praktikabelste Lösung für das Anbringen der Planken gefunden:


    Rückseitig mit Kleber bestreichen, dabei beide Enden freilassen. Am vorderen Ende einen Tropfen CA-Kleber anbringen und die Planke am Bug fixieren.


    Dann stramm entlang der Markierungslinie (2. Beplankung) verlegen, dabei nich t übermäßig andrücken, um einen runden Verlauf zu erhalten.


    Schließlich am Heck wieder einen Tropfen CA-Kleber, diesmal auf den Rumpf - und die Planke festgeklebt.


    Das hält sofort, wackelt nicht, und man kann zügig mit der nächsten Planke weitermachen.


    Sonstige Beobachtungen:


    a) Das Würgen an der Beplankung tut dem Heckschanzkleid nicht gut...


    b) Das Kadmiumgelb der Bemalung deckt erst nach mehreren Farbaufträgen


    c) in einem Bild hat sich mein B-Schiff eingeschummelt...


    Viele Grüsse
    Michael

  • Hallo Freunde,


    die dritte Beplankung ist jetzt beidseitig fertiggestellt.


    Danach wurde der Kiel (4-lagig) angebracht und am Heck noch ein Stück Beplankung des Spiegels angeklebt (dieses wurde, wie so viele Teile, von der Anleitung unterschlagen...)


    Ein erster Anstrich wurde auch bereits auf die neu hinzugekommenen Teile angebracht. Dieses wird jetzt solange wiederholt, bis die Farbe - vor allem das Gelb - anständig deckt.


    Dann werden (farbig gedruckte) Rumpfverzierungen angebracht und noch zwei schwarze Scheuerleisten angeklebt.


    Wenn es soweit ist, gibt es die nächsten Bilder....


    Viele Grüsse
    Michael

  • Michael,


    bislang sehr überzeugend! Und der Rumpf ist ja immer der heikelste Teil ...
    Zum Kiel: ein Sahnehäubchen wäre noch eine schmale Leiste, direkt unter den Kiel geklebt, als "falscher Kiel" (damit bei Grundberührung nicht der eigentliche, fest mit dem Schiff verbundene Kiel zu Bruch geht).


    Simon

    Wiedereinstieg in den Kartonbau nach vielen Jahren ...

    Edited once, last by Simon ().

  • Hallo Freunde,


    wie schon angedroht, war jetzt die Verzierung des Rumpfes an der Reihe - außer den Flaggen die einzigen buntgedruckten Teile im Bausatz, die selbst ausgeschnitten werden müssen.


    Hier ein paar Eindrücke. An den Rändern sind noch unsaubere Kanten zu sehen, die werden aber sämtlichst noch durch Zierleisten abgedeckt.


    Das erste Bild gibt meines Erachtens die elegante Rumpfform der Alert gut wieder.

  • Nach den Verzierungen werden noch kleine Leistchen am Schanzkleid angebracht und dann die Handläufe aufgeklebt.


    In die Löcher in den Handläufen kommen später noch kleine Poller.


    Das wars wieder für Heute...


    Viele Grüsse
    Michael

  • Sehr spannend, dieser Bericht, auch wegen der ungewöhnlichen Karton-Bauweise.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • moin moin Michael,
    einfach Klasse der Baubericht. Ich bin auf die Fortsetzung des Bauberichtes schon sehr gespannnt=D>


    Gruß
    Michael

    "Die beste aller möglichen Welten ist eine Welt ohne Religion" John Adams (1735 - 1826) US-Präsident

  • Hallo Freunde,


    weiter geht es mit der Alert. Die restlichen Handläufe wurden angebracht und noch ein paar Zierleisten verklebt.


    Nun geht es an die Ausstattung mit Pollern, Stützen für die Heckreling, Geschützständern und Ähnlichem - die kleinen schwarzen Fussel auf der Reling halt...


    Bei den Pollern gibt es eine kleine Diskrepanz: Die Anleitung zeigt 12 Stück, der Bogen mit den Teilenummern zeigt 12 Stück - an gelaserten Teilen gibt es aber nur 10 Stück...


    Da werde ich wohl noch 2 Stück nachbauen müssen - aber erstmal schauen, wo die anderen Kleinteile so angebaut werden - das ist der Anleitung nämlich nur schwer zu entnehmen, da auf den Abbildungen nicht alle Teile numeriert sind.


    Viele Grüsse
    Michael

  • Danke Simon, mir gefällt es auch - besonders die eleganten Linien.


    Als letzter Bastelakt für heute habe ich die Heckreling vervollständigt. Auch die beiden fehlenden Poller wurden "handgebaut".


    Fehlt noch beidseitig eine Ablage für den Baum und dann ist das Heck auch fertig... Danach geht's (endlich) an die Decksausrüstung.


    Viele Grüsse
    Michael

  • Hallo Michael,


    alles aus Papier, eigentlich kaum zu glauben.Dein Baubercht ist interessant und das Modell ist mehr als gelungen.


    Gruß


    Michael

    "Die beste aller möglichen Welten ist eine Welt ohne Religion" John Adams (1735 - 1826) US-Präsident

  • Hallo Freunde,


    nur schwarze Relings-Fizzel sind auf Dauer etwas nervend... Daher habe ich der Bauanleitung etwas vorgegriffen und die Ankerwinde mit integriertem Bugspriet-Halter zusammengezimmert.


    Hier zu sehen bei der ersten Paßprobe - noch im Grundanstrich... Wer's nachbauen will: Malt das Teil vor dem Zusammenbau an - geht einfacher... ;)


    Viele Grüsse
    Michael

  • Quote

    besonders die eleganten Linien


    Diese Kutter waren bekanntlich die Ahnen der späteren britischen Rennyachten des späten 19. und frühen 20. Jhds. - schmal und tiefgehend mit einer rasanten Kuttertakelung ("razor edge"). Im Gegensatz dazu standen die amerikanischen Yachten, die von den typisch amerikanischen Schonern abstammten - breit und flach mit aufholbarem Schwert.


    Simon

    Wiedereinstieg in den Kartonbau nach vielen Jahren ...

  • Hallo Freunde,


    wie ich gerade feststelle, gibt es von Conway Maritime Press in der Reihe "Anatomy of the ship" ein Buch über die Alert.


    Leider momentan nicht zu bekommen.... Hat das vielleicht zufällig jemand und könnte mir leihweise einen Blick gestatten?


    Viele Grüsse
    Michael