Segelschulschiff "Greif", MDK, 1:250

  • Moin, alle miteinander!
    Nachdem ich mit Cerberus und Moin recht skurile "Eisenschweine" stehen habe, wollte ich auch mal "was schönes" bauen, und was kann es schöneres geben als Schiffe ohne Schlote. Die "Greif" ist da für mich die erste Wahl, zum einen, weil ich in Greifswald meine Frau kennengelernt habe :love: , zum anderen, weil ich sie für einfach genug für mich halte. "Die "GREIF" ist eine aus Stahl gebaute Schonerbrigg oder Brigantine. Am vorderen Fockmast führt sie Rahsegel. Am hinteren Großmast werden Schratsegel gefahren", so die Homepage des Schiffs. Im Gegensatz zur Preussen also nur 1 Mast mit Rahsegeln, was reichen sollte, um das Takeln zu üben, und 1 Mast mit Gaffelsegeln, die bewusst einfach gehalten sind. Stagsegel (die dreieckigen zwischen den Masten) und Klüversegel (die dreieckigen vorne am Bugspriet) sollten eigentlich keine so großen Probleme aufwerfen.
    Das Modell kommt in der MDK-typischen Bauweise, also Bodenplatte und Bordwände in einem Teil, das ohne Spanten verbaut wird. Die Bau- und Takelanleitung ist auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich aufgebaut, da sie in der Mitte des Blatts anfängt, dann nach oben gelesen wird und dann vom unteren Rand zur Mitte hin, aber wer sich an die richtige Reihenfolge von "A", "B" und "C" erinnert oder den Hinweis "Start siehe unten" eine Nacht lang überschläft, wird voraussichtlich klarkommen.
    Erste Änderung am Modell: ich habe den Vordersteven abgeschnitten. Einmal, weil er zu stark ist und die Form nicht stimmt, vor allem aber, weil ich nicht glaube, dass man die Rundung am Bug wirklich so knicken kann. Ein neuer Steven kommt dran, wenn ich ihn gezeichnet habe.

  • @ Fiete und Jochen: ich meine jetzt von außen. Als Heizer sieht man das Schiff ja nur von innen, da ist so eine brütendheißer finsterschwarz-kohlenstaubgeschwängerter Backofen natürlich durch nichts zu toppen :D (duck und wech...)


    Ein großer Vorteil der Konstruktion ist, dass hier niemand Angst vor den Bordwänden haben muss - sorgfältig vorformen und gaaanz langsam Stück für Stück an der Bodenplatte ankleben garantieren eigentlich einen schönen Rumpf.
    Die Versteifungsplatten 2 und 2a habe ich nach Bauanleitung erst nach schließen der Bordwände eingeklebt, sinnvoller wäre aber die umgekehrte Reihenfolge gewesen: erst verstärken und alles platt unter einem Bücherstapel durchtrocknen lassen, dann am nächsten Tag die Bordwände hochklappen und anbringen: die Wände haben dann mehr Auflage und die Form ist stabiler. Ich denke, dass mir der Bug zB damit besser gelungen wäre, obwohl ich über das Ergebnis wirklich nicht jammern will. Der Nachteil dieser Konstruktion ist nämlich, dass es sehr schwer ist, die Bordwände spannungsfrei anzubringen, und jedes bißchen Spannung biegt mangels Mittelspant die Bodenplatte an den Enden hoch; Bananenrümpfe werden so fast zur Gewissheit. Ich habe jedenfalls zu entsprechend drastischen Mitteln greifen müssen, entschuldige mich hiermit auch bei allen, bei denen ich bisweilen über die Menge der verwendeten Gewichte gegrinst habe und werde den Rumpf in den nächsten Tagen erstmal so ruhen lassen.
    Das gibt mir außerdem Zeit, die Decks nachzuzeichnen. Auf den Originalteilen sind überall die Nagelbänke aufgedruckt; ich will sie in 3D bauen und dafür "klar Deck"haben. Auch die eingezeichneten Stufen zu Vor- und Achterschiff können dann weg, und ich kann die Gräting auf braunes Tonpapier drucken, denn fürs ausstechen werde ich mit Sicherheit mehrere Anläufe brauchen.

  • ... und ein richtiges SegelSCHIFF hat mindestens 4, besser 5 Masten... :P

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • @ Wiesel: Ich widme mein "tu quoque" auf diesen Einwand um X( ... Ich sagte doch, ich will was schönes bauen, keine Wäschespinne :D ! Die Greif mit 5 Masten, also wirklich...

    "Ich glaube nicht, dass der Shitstorm die Weiterentwicklung der Demokratie ist." (Wolfgang Schäuble)

    Wer "Remigration" wählt, wird "Endlösung" ernten.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. (Artikel 1 Grundgesetz)

    Edited once, last by Heiner ().

  • Guten Abend Heiner,


    schön einmal den Bau eines Segelschiffs aus dem mdk-Verlag verfolgen zu können. Ich habe ja schon viele Modelle dieses Verlages gebaut, mich aber bisher noch nicht an die Segler herangetraut.Bin gespannt was Du für Erfahrungen mit der Schonerbrigg/Brigantine machen wirst und werde den weiteren Fortgang beim Bau mit großem Interesse verfolgen. Auf jeden Fall drücke ich Dir die Daumen und wünsche Dir viel Spaß und Erfolg beim Bau. :thumbup:


    Helmut

  • Hey Heiner


    Also auf eine Diskussion welche Schiffe nun schön sind und welche nicht lasse ich mich gar nicht ein, das haben wir in BHV zur Genüge durchgekaut (gell Helmut :P )...

    ...weil ich in Greifswald meine Frau kennengelernt habe...

    ...zum anderen, weil ich sie für einfach genug für mich halte.

    ...ja wer nu, Deine Frau? tschuldigung, den konnte ich mir nicht verkneifen :rolleyes:


    Jeenfalls ist es schön, mal ein etwas unüblicheres Modell zu sehen!



    Freundliche Grüsse
    Peter

  • Danke für die rege Anteilnahme, ich hoffe, der Bericht wird sie wert sein. Wenn nicht: einfach mal weiter klicken, Ulrich hat sie hier schon in allen Varianten gebaut.
    @ Helmut: Spaß habe ich jetzt schon mit der Greif, und am Erfolg kann ich ja noch arbeiten. Die Passgenauigkeit ist schon mal sehr viel versprechend, und der handgezeichnete Look hat seinen ganz eigenen Charme, ich muss nur aufpassen, dass neue Teile aus dem Rechner davon nicht zu stark abweichen.
    @ Peter: kein Grund für Entschuldigungen; wenn ich so etwas schreibe, muss ich auch mit solchen Fragen klarkommen... :D Aber Peggy und einfach, das ist wie (Zitat Douglas Adams): "Wie flach ist der Ozean? Wie kalt ist die Sonne?"
    @ Horst: Danke für die Bilder, die Auflösung ist ja Wahnsinn, und gerade bei den Nahaufnahmen kommt mir schon die eine oder andere Ergänzung in den Sinn. An Bord warst Du aber nicht zufällig, oder?


    Bis die Tage


    Heiner

    "Ich glaube nicht, dass der Shitstorm die Weiterentwicklung der Demokratie ist." (Wolfgang Schäuble)

    Wer "Remigration" wählt, wird "Endlösung" ernten.

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  • Hallo Heiner,


    Leider nicht. Die hatten zu dem Zeitpunkt der Aufnahmen noch nicht geöffnet. Wäre gerne an Bord gegangen um mir das Schiff mal von Innen anzusehen. Ein paar Stunden später sind sie dann ausgelaufen. Vielleicht war auch deshalb nicht geöffnet um "Klar Schiff" zu machen.

    Schöne Grüße aus dem Dümmerland!


    Horst

  • Der Baufortschritt von heute: ein paar Lektionen über mich, MDK und Modellbau im allgemeinen, und Teile 5 und 6 sind eingeklebt - hoffentlich auch an ihrem Platz...
    Lektion 1: Scanne wirklich alles ein, bevor Du beginnst. Habe ich natürlich nicht gemacht, ich muss also mit dem weitermachen, was ich jetzt habe und im Kopf das Makro ausschalten, was sowieso mal ganz gut ist, weil es die Dinge wieder in die richtige Größe rückt. Trotzdem werde ich am Ende vielleicht nochmal die Variante vor der Wende als "Wilhelm Piek" bauen (und dann richtig), im Bogen sind immerhin 2 komplette Modelle enthalten.
    Lektion 2: wenn Du schon keinen Mittelspant hast, zeichne Dir wenigstens die Kiellinie auf die Bodenplatte, Du wirst sie brauchen. Und Lektion 3: denke zu Ende, bevor Du etwas abschneidest, was der Konstrukteur dran haben wollte.
    Der Rumpf hat 2 kleine Fehler, die man entweder ignoriert oder von vornherein bekämpft; ich habe sie natürlich erst mitten drin bemerkt und dann angegangen. Fehler 1 sind Heckspiegel und Heckspiegelverstärkung, die als einzige "Querspanten" für den Rumpfquerschnitt dienen: tatsächlich stehen die Bordwände praktisch senkrecht (siehe Bild 3 von Horst), nach Bogen aber im Winkel von fast 45 Grad nach außen geneigt. Das ist aber wichtig für Fehler 2, weil Back- und Poopdeck am Modell auf dem Rumpf sitzen, nicht darin. Man sieht am Heckspiegel, auch am Modell, 2 kleine Klüsen, die die Höhe des Poopdecks markieren. Nach Konstruktion würden sie unter Deck münden, also muss das Deck tiefer gesetzt werden (auch auf den Fotos sieht man, dass das Deck von einem "Überstand" eingefasst ist). Das geht aber nur, wenn ich die Heckspiegelverstärkung entsprechend herunterschneide (natürlich freihändig, weil ich sie für sicheren Halt wirklich fest eingeklebt hatte und jetzt nicht mehr herausbekomme), und die Bauteile schmaler schneide, weil sich der Rumpf durch die (falsche) Bordwandneigung nach unten verjüngt. Ob es passt oder man sich die Bordwände schon asymmetrisch auseinander drückt, sieht man, wenn man die selbst gezeichnete Mittellinie auf dem Teil mit der Kiellinie auf der Bodenplatte - ach, nicht vorhanden? Na dann, frei Schnauze, und viel Glück... :huh: ;(
    Richtig sind 2 Alternativen: entweder konsequent ignorieren (2 Klüsen, was ist das schon :cool: ), oder von vornherein Teil 3 und 4 mit senkrechten Bordwänden schneiden (die Klüsen kommen dabei leider weg, also glich nachzeichnen oder -bohren...), Teil 3 oben um gut 2 mm kürzen (der MDK-Karton ist ganz schön dick...), was auch eine schöne Auflage für Teil 5 ergäbe, und dann Teil 5 in der vorgegebenen Form und Größe einsetzen und an der oberen Rumpfkante ausrichten.
    Naja, nächstes Mal...