Scharnhorst, Großer Kreuzer, Kaiserliche Marine, JSC ...

  • Hallo,
    heute will ich mit meinem neuesten Projekt, dem Großen Kreuzer Scharnhorst der Kaiserlichen Marine beginnen. Der Bauplan ist von JSC im Maßstab von 1:250. Ich habe jedoch einige Änderungen vor und zwar


    - neuer Maßstab 1:200
    - mit Unterwasserrumpf (im Baubogen nicht vorhanden)
    - sonstige kleine Änderungen gegenüber dem Baubogen.


    Doch zunächst einmal einige technischen Daten des Originals


    - Länge 144,75 m
    - Breite 21,60 m
    - Tiefgang 8,37 m
    - Verdrängung 12.895 t
    - Leistung 30.396 PSi
    - Geschwindigkeit 23,5 kn
    - Fahrbereich 5.120 sm bei 12 kin
    - Bewaffnung 8 x 21 cm, 6 x 15 cm, 18 x 8,8 cm, 4 Torpedorohre
    - Geschichte Stapelauf 22. 3. 1906, Indiststellung 24. 10. 1908, Versenkung 8. 12. 1914


    Doch nun zunächst einmal ein Bild vom Original-Baubogen

  • Jetzt folgen einige Bilder, die ich dem Buch "Die Großen Kreuzer Kaiserin Augusta bis Blücher" des Bernard & Graefe Verlages, Bonn, Verfasser Koop/Schmolke, entnommen habe.


    Die Veröffentlichung erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Verlages; Telefonat vom 25. 3. 2009, Herrn Jung.


    Zunächst einmal eine Strichzeichnung.

  • Wie üblich... der erste Schritt beim Modellbau ist das Spantengerüst. Hier ganz typisch für JSC; aber unproblematisch. Die Kastenkonstruktion verleiht dem Modell eine hohe Festigkeit. Die Querspanten habe ich jedoch verdoppelt und gegenüber dem Originalplan zusätzliche Spanten eingefügt. Die Abstände der Querspanten betragen (auch wegen der Vergrößerung auf 1:200) zum Teil über 5 cm und das erscheint mir doch zu groß. Da besteht bei der späteren Bordwand die Gefahr der "Wellenbildung" zwischen den Spanten. Und das will ich vermeiden.

  • Hallo Piedade,



    ein schönes Schiff, der Bogen hat allerdings etliche Tücken, die beim Vergrößern noch gröber werden dürften.
    Ich erinnere mich, mit den Lüfter-Lamellen unten bei den Schornsteinen deutliche Probleme gehabt zu haben.
    Die 8,8 sind undetailliert, die kann man gut durch 8,8 von HMV (z.B. bei der Beowulf doer Victoria Louise dabei) ersetzen.
    Die Rohre der Ari kommen generell schlecht rüber.


    Welcher Bauzustand dem Modell zugrunde liegt, ist mir nicht ganz klar. Jedenfalls nicht der letzte Bauzustand.


    Zaphod

  • Den Rumpf meiner Schiffsmodelle beplanke ich grundsätzlich zwei mal! Aus meiner Sicht hat das den Vorteil, daß die Bordwand schön glatt wird und die vorher erwähnte "Wellenbildung" nicht auftritt.


    In Sinsheim habe ich mit Werner darüber gesprochen, der bei seinen Schiffsmodellen den Rumpf nur ein mal - nämlich gleich mit den Originalteilen - beplankt. Mit einwandfreiem Ergebnis, wie ich sehen konnte. Wir sind im Verlaufe des Gespräches dahin gekommen, daß jeder Modellbauer seine Eigenheiten hat, und, wenn man sich auf eine Version festgelegt hat, diese auch akzeptabel ist und beibehalten werden sollte.


    Hier nun zwei weitere Bilder
    - die Vorbeplankung
    - das Hauptdeck, aufgezogen auf 1 mm Graupappe.

  • Jetzt noch eine weitere Aufnahme des Vorschiffs. Die abgerundete Böschung an der Oberkante des Hauptdecks sollte nach den Angaben auf dem Baubogen an den markierten Stellen eingeschnitten werden, damit man die Rundung gut fertigen kann.


    Das habe ich nicht gemacht... und es war auch nicht nötig. Ich bin hingegangen und habe das Kartonteil von hinten angefeuchtet und eingepaßt. Das ging einwandfrei und die unschönen Einschnitte sind nicht vorhanden.

  • So, das war`s dann für heute. Jetzt fange ich mit dem Unterwasserrumpf an. Das Spantengerüst habe ich von einem anderen Bauplan entnommen. Mal sehen, wie das aufeinander paßt. Bei meinem letzten Modell, der Schleswig Holstein von WHV, hat das doch zu einigen Problemen geführt.


    Bis dahin,


    Gruß Wolfgang.

  • Hallo Wolfgang,


    ich finde die "Scharnhorst" eigentlich sehr schön, allerdings habe ich im Forum schon öfter über die Schwierigkeiten und Fehler des Bogens gelesen. Dies hat mich selbst vom Bau abgeschreckt und derzeit würde ich auch nicht versuchen, das Schiff zu bauen.
    Vielleicht nimmt mir ja Dein Bericht ein bisschen die Skepsis.


    Ich finds prima, dass Du Dich an das Modell heran wagst.


    Viel Spaß beim Bau!


    Grüße


    Lars

  • Hallo Wolfgang!


    Den Rumpf hast Du einwandfrei gebaut. Vor allem die abgerundete Böschung am Hauptdeck ist super gelungen. Wünsche weiterhin viel Erfolg.


    Gruß,
    Otto.

  • Das ist ein guter Trick mit dem anfeuchten - muss ich mir merken! Allerdings haette ich die Einschnittmarkierungen retuschiert (verzeih mir falls das noch kommt)


    Gruss,


    Oliver

  • Moin Wolfgang.


    Die Scharnhorst interessiert immer.
    Allerdings hat der Bogen nicht immer die besten Kritiken bekommen. Ich werde mal zuschauen, wie Du die zu erwartenden Klippen meisterst.


    Gruß
    Ingo

    Im Bau: S.M.S. Hindenburg GPM 1:200
    USS Indianapolis 1:250 WHV

  • Hallo, Jochen!


    Quote

    Original von Jochen Haut
    [...]Tintenstrahldrucke anfeuchten - die Nässe geht im wahrsten Sinne in die Hose!


    Das kann man heute nicht mehr so pauschal sagen - genau aus diesem Grund habe ich mir - ausschließlich für Kartonmodelle - einen Drucker von Epson besorgt, der auch nur mit Originaltinte 'gefüttert' wird. Der Druck soll sehr UV- / Lichtbeständig sein (dazu habe ich noch keine Erfahrungswerte) sowie sehr Wasserbeständig (das kann ich ausdrücklich bestätigen!). Direktes, stehendes Wasser auf der Druckseite wäscht zwar immer noch etwas Farbe aus, allerdings verläuft diese lange nicht so stark wie die herkömmliche Druckfarbe. Befeuchten von hinten ergibt bei 160g-Papier nicht mal eine Farbänderung der Vorderseite.



    Bis Neulich, der Stephan

    Ash nazg durbatulûk, ash nazg gimbatul

    Ash nazg thrakatulûk agh burzum-ishi krimpatul

    .

    Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden,

    Ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.

  • Hallo,


    nach meiner ersten Einschaltung über den Baubericht der Scharnhorst gab es verschiedene Reaktionen über die Qualität und Genauigkeit des Baubogens. Diese Einwände haben auch zum Teil ihre Berechtigung. Was das Spantengerüst und die Bordwand betrifft, so waren diese Teile relativ gut konstruiert. Nachbesserungen und Korrekturen waren nur in kleinen Bereichen nötig und stellten kein Problem dar.


    Anders wird dies jedoch bei weiterem Baufortschritt sein. Meiner Meinung nach so z. B. bei


    - dem Kasemattenvorbau mittschiffs
    - den Schornsteinunterbauten
    - den Lüftern
    - den Beibooten
    - den 8,8 cm-Geschützen.


    Diese Teile habe ich zwar noch nicht gebaut, aber die Darstellung auf den einzelnen Baubogen lassen vermuten, daß es da Passerprobleme gibt. Schon bei der Vorbereitung des Modellbaus habe ich diese - und noch viele andere - Teile viele Male angesehen und überlegt, wie ich das anders lösen kann. Darüber jedoch zur gegebenen Zeit.


    Beim Bau meiner Scharnhorst sind mir die Bauberichte von


    - Harald Steinhage vom 6. 6. 2006
    - Liekedeeler vom 14. 3. 2008
    - deteringgase vom 31. 10. 2008


    - allle unter Galerie zu finden,


    eine große Hilfe. Auch dort war bei verschiedenen Baugruppen von Passerdifferenzen die Rede.


    Eigentlich wollte ich mit dem Unterwasserrumpf weitermachen. Ich habe jedoch zunächst einmal den Kasemattenvorbau mittschiffs vorgezogen, weil dies logisch erscheint. Im Baubogen waren für diesen Bereich jedoch Teile vorhanden, die kompliziert konstruiert waren, sich jedoch auch leichter lösen lassen.


    Doch nun genug der Worte und zunächst einmal ein Bild des fertigen Kasemattenvorbaus und zwar so, wie ich es gemacht habe.

  • Die Kasemattenöffnungen der 15 cm-Geschütze habe ich einfach ausgeschnitten, die Teile in der Mitte getrennt und nach hinten gebogen. Die Geschütze werden dann später einfach von vorne reingeschoben und verklebt.

  • Hallo Wolfgang, your Scharnhorst recoloring is coming along very nicely. I like the way you are reinforcing the structures and eliminating tabs; you must find it a better fit, yes?:]

    best regards
    mit herzlichen grussen


    Fred


    In Build:
    Panzerkreuzer Infanta Maria Teresa

  • Moin Wolfgang,


    wenn ich Dein neues Projekt so betrachte, dann juckt es mir auch ganz stark in den Fingern, statt einem Japaner die Scharnhorst in 1:200 zu bauen :D . Ich wünsche Dir viel Spaß und Erfolg mit dem Schiffchen. Ich werde den Baufortschritt mit großem Interesse verfolgen.


    Gruß,
    Bruno

    In Bau: Seydlitz (Modelcard 1:200) , Takao (Halinski 1:200)
    Fertiggestellt: von der Tann (HMV 1:250), Baden (HMV 1:250), Victoria Luise (HMV 1:250), Dreadnought (JSC 1:250),
    Lützow (GPM 1:200), Schleswig-Holstein (GPM 1:200), Nagato (FlyModel 1:200), Kaiser Barbarossa (Scratchbuild 1:200)

  • Hallo,


    in den vergangenen Tagen bin ich gut weitergekommen. Der Unterwasserrumpf ist fertig. Der war im Original-Baubogen jedoch nicht vorgesehen. Aber, für mich sind Schiffe erst dann komplett, wenn auch das "Unterteil" vorhanden ist.


    Natürlich zuerst das Spantengerüst. Wie das so ist, wenn man mit zwei unterschiedlichen Plänen arbeitet: es treten Probleme auf. Im Mittschiff haben die Spanten relativ gut gepasst; im Bug- und Heckbereich waren jedoch größere Differenzen vorhanden. Die Querspanten passten dort in der Höhe nicht zum Längsspant.


    Aber seht selbst.

  • Den Unterwasserrumpf beplanke ich stets zwei mal. Das ist auch nötig, da es keine richtig konstruierten Teile gibt, die auch perfekt zueinander passen. Ich beplanke stets in Längsrichtung mit 200g/qm-Kartonstreifen, ca 25 cm lang und 1,5 oder 2,5 cm breit.


    Hier die ersten Streifen, aufgeklebt auf das Spantengerüst.

  • Natürlich bedarf das einiger Erklärung.


    Wie vorhin gesagt, für den Unterwasserrumpf gibt es keinen richtig durchkonstruierten Plan. Das bedeutet dann, dass die Rumpfform auch nicht perfekt ist. Es sind immer wieder Stellen vorhanden, die einer Korrektur bedürfen, da Dellen zwischen den Spanten vorhanden sind. Diese Dellen wären dann auch bei der zweiten, endgültigen Beplankung vorhanden und das will ich vermeiden.


    Also habe ich partiell kleine Kartonstreifen aufgeklebt. Manchmal auch zwei Stück, bis der Rumpf eine gute Linienführung hat.


    Bei allen Modellen, die ich in den letzten Jahren gebaut habe, bin ich stets so vorgegangen und das Endergebis war dann auch zufriedenstelllend.

  • Das folgende Bild sieht dann schon viel besser aus.


    Hier habe ich mit der zweiten, endgültigen Beplankung begonnen. Vorher den Rumpf mit Schmirgelpapier vorsichtig bearbeitet, damit die Übergänge bei den aufgeklebten Kartonstreifen nicht so stark sind.


    Ich habe wieder 200g/qm-Kartonstreifen genommen. Diesmal jedoch in Querrichtung, Streifen für Streifen, so dicht wie möglich aneinander gesetzt. Die Streifen haben eine Breite von 2,5 cm.

  • Moin Wolfgang.


    Wieder ein schöner, anschaulicher Bericht über ein Unterwasserschiff von Dir.


    Da juckt es schon in den Fingern, es selbst einmal zu versuchen.


    Gruß
    Ingo

    Im Bau: S.M.S. Hindenburg GPM 1:200
    USS Indianapolis 1:250 WHV

  • Hallo Wolfgang,


    ich kann mich nur anschliessen, ein superschöner Bau. Deinen Bericht werde ich weiter verfolgen.
    Noch viel Bauerfolg.
    Gruß Dietmar

    Kleber,Schere,Lineal - das Modell wird ideal

  • Moin Wolfgang,


    das Unterwasserschiff ist Dir sehr gut gelungen. Kannst Du mir einen Tipp geben, welche Unterlagen Du dafür verwendet hast?


    Gruß,
    Bruno

    In Bau: Seydlitz (Modelcard 1:200) , Takao (Halinski 1:200)
    Fertiggestellt: von der Tann (HMV 1:250), Baden (HMV 1:250), Victoria Luise (HMV 1:250), Dreadnought (JSC 1:250),
    Lützow (GPM 1:200), Schleswig-Holstein (GPM 1:200), Nagato (FlyModel 1:200), Kaiser Barbarossa (Scratchbuild 1:200)

  • Hallo,


    heute geht es weiter mit meinem Baubericht der Scharnhorst. Nachdem der Unterwasserrumpf (bis auf das Anstreichen) fertig ist, habe ich am Überwasserrumpf weiter gemacht und zwar mit der (zweiten) Endbeplankung.


    Zunächst einmal ein Bild vom Vorschiff:


    - Bordwand
    - Seitenpanzer, aufgezogen auf 1 mm Graupappe
    - Planken des Haupt- und Kasemattendecks
    - runde Böschung.


    Die Markierung für den Sockel des 21 cm-Geschützes wurde um 5 mm nach vorne verschoben, da dieses Teil ansonsten mit den vorderen Aufbauten kollidiert.