Sainte Chapelle

  • Ich grüße alle meine Freunde und die es werden wollen.


    Es war sehr freundlich von Euch wie Ihr mich nach meiner großen Arbeitspause
    mit meinem Tempelbau wieder empfangen habt. Das gab mir den Mut mit einer
    neuen Arbeit zu beginnen.


    Zu Weihnachten habe ich mir selbst einen Bogen geschenkt und sogar auch
    selbst bezahlt. Beim Studium der 6 Baubogen stellte sich mir die Frage:


    "Junge, hast Du Dich wieder einmal schwer übernommen ??!"
    (In bestimmten Lagen duze ich mich und das war so eine Lage.)


    Ich wollte doch noch, wenn überhaupt, nur noch großflächige Modelle bauen.
    Dann fiel mir ein, dass ich doch ein fröhliches, kleines Kerlchen bin. Da habe ich
    dann einfach nach den Feiertagen den ersten Bogen angeschnitten.


    Das Arbeitspaket stellt sich hier selbst vor.



    Zuerst wird mit der Decke über der oberen Kapelle begonnen.



    Dieser Teil war dem Adel vorbehalten. Im Erdgeschoss war der Bereich für das
    restliche Volk freigegeben. Dafür gab es jeweils getrennte Zugänge. Wenn Ihr
    mich fragt, woher ich die Kenntnis habe, weise ich auf die umfangreiche Geschichts-
    beschreibung im Paket hin. In 4 Sprachen wird die Geschichte mit zahlreichen
    Bildern (Kupferstichen) und auf 7 Seiten, die Bauanleitung in 7 Sprachen mitgeliefert.
    Das ist den Preis (17,00 €) allemal wert.


    Was als Plafond (d. i. französisch und heist Decke) herauskam zeigt das Bild.



    Sieht irgendwie komisch aus.



    Dann habe ich für den Boden gesorgt. Man kann später sogar in die Kapelle
    hinein sehen. (Verflixt, das sollte doch eine Überraschung sein.) Egal. Die Trennung
    zum Altarraum musste, genau wie die Decke, zu Beginn der Arbeiten erstellt
    werden. (Bild 04)


    Fortsetzung folgt.


    "Tschüüüs" sagt vorerst


    KURT, der Streu

  • Servus Kurt,


    Da hast du dir ein schönes Modell eines sehenswerten Originals ausgesucht!
    Habe mir den Bogen im letzten Mai auch gekauft, direkt in der Kapelle! Leider war eine der Innenseiten durch Bautätigkeiten verdeckt.
    Ich hoffe, es stört dich nicht, wenn ich trotzdem einige Fotos des Originals einstelle. Vielleicht sind sie sogar nützlich...


    Herzliche Grüße
    Robert

  • Hallo Kurt,
    Da hast du dir eine kniffelige Arbeit ausgesucht. Vom 7. Sept. 2007 gibt es einen Beitrag unter "Ste. Chapelle", in dem gezeigt wird, wie man die schönen Glasfenster zur Geltung bringen kann. Ich bin auf Deinen Baubericht gespannt, wie du das Werk angehst.
    Viele Grüße
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Hallo Kurt,


    da bin ich mächtig gespannt. Kannst du etwas über den Maßstab sagen? Und zum "später hineingucken": Frag doch deinen Zahnarzt mal nach 'nem Zahnarztspiegel :D .
    Beste Grüße
    Eugen

  • Juhu, da bin wieder.


    Dabei ist mir garnicht zum "Juhu-beln"
    So viele Dummheiten habe ich in meinen jüngeren Jahren nicht vollbracht.


    Zunächst aber Grüße an:
    Robert. Es stört mich nicht wenn mir so schöne private Fotos im Bericht
    eingestellt werden. Das lockert den Bericht etwas auf und hilft u. U. bei
    der Ausführung des Modells.
    Ulrich. Dank auch Dir. Weiter unten gehe ich nochmal auf Deinen Hinweis
    ein
    Eugen. Klar, kann ich zum Maßstab was sagen. Der beträgt 1:250 lt. Angabe
    im Anhang der Beschreibung.


    Nun weiter im Bericht.


    Als ich die Innenwände mit der Deckenplatte verklebt hatte stellte ich fest, dass
    die Fensteroberseiten statt zum Himmel jetzt zum Boden zeigten. Zum Glück gab es
    noch eine Kopie des Bogen. Zu faul eine neue Decke zu erstellen habe ich die Innen-
    wand vorsichtig abgetrennt und die neue Wand angebaut. Dabei musste ich natürlich
    auf die noch vorhandenen Klebelaschen kleben.. Dann den Boden einbauen und
    das bis dahin erstellte Werk für den Tag bewundern.



    Im Hinterkopf rumorte aber noch ein Zweifel. Das Kreuzgewölbe der Decke war gar
    kein Kreuzgewölbe. In Natura schon ! Hatte ich noch einen Fehler gemacht ?
    Kurz entschlossen vom Originalbogen eine Schwarz-Weiß-Kopie gemacht und wie
    vorher, mit nur Klebepunkten erstellt. Kaum zur Hälfte fertig zeigte sich der
    gleiche Fehler. Jetzt erst begann ich nachzudenken. Jetzt erst.


    Hallo Ulrich. Deinen gleichen Bau von 2007 habe ich mir voller ehrlicher Bewunderung
    angesehen. Aber selbst Dir, einem exelenten Kartonisten, ist der gleiche Baufehler
    unterlaufen. Dein Deckengewölbe entspricht ,wie meines, nicht einem Kreuzgewölbe.



    Die Konstruktion erlaubte einen falschen Einbau an der richtigen Stelle, nur spiegel-
    bildlich. Ich möchte alle Bastler, die ebendiese Kapelle bauen wollen, darauf hin-
    weisen, die Segmente so einzubauen das die bedruckte Seite zum Eingang weist !!
    Die Bilder 06 und 07 zeigen das nachträglich zu "Forschungszwecken" erstellte
    Schwarz-Weiß-Modell.



    Da bei dem Blick ins Innere der Fehler aber nicht auffällig ist habe ich das so
    gelassen. Trotzdem schäme ich mich und habe hiermit meine Beichte abgelegt.
    Ich bitte nun um Absolution.


    Es wird trotzdem weiter gebaut sagt


    KURT,der Streu

  • Hallo Kurt,
    durch die Rippen ist das Gewölbe nur angedeutet. Das hängt mit der Modellkonstrution zusammen.Glatte Decke und die Rippen nur aufgesetzt. Wenn man die Kappenfelder etwas vergrößert, vielleicht ließe sich dann das Gewölbe authentisch bauen. Ich habe mal solche Gewölbe für das Modell den Kloster Cluny gebaut. Das war einen Arbeit, ohne PC nur duchr Handkonstrutuin Versuch und Irrtum die richtige Abwicklung der Felder zu kriegen. Also, gräme Dich nicht, sondern baue fröhlich weiter. Solche Petitessen wie hier werfen die Modellwelt nicht um. Und der Nichtbauende, der das Modell mal sieht, merkt es eh nicht.
    Viele Grüße
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

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  • Moin Leute.


    Wie die Überschrift sagt.


    Ulrich. Mit dem Gewölbe der oberen Kuppel kann ich leben. Den Unterschied zwischen
    ist und soll ist im eingebauten Zustand nich erkennbar.


    Die inneren Bauteile der oberen Kapelle sind erstellt. Es geht nun weiter mit dem
    Untergeschoss. Erstaunlicherweise gab es hier (fast) keine Probleme. Im Eifer der
    flüssigen Bauweise gibt es darüber keine Fotos. Für wichtig halte ich es zu sagen,
    dass ich zum möglichst genauen Einhalt der Form Kopien der Böden- und Decken-
    flächen auf 200 gr./m² Papier gezogen habe, die jeweils unten bzw. oben eingeklebt
    wurden. Auf gleiche Weise konnte nun die aus einem Stück bestehende Außenwand
    auf den "Untersatz" gesetzt werden. Erstaunlich. Das Innenteil der oberen Kapelle
    passte saugend, schraubend in das Außenteil hinein.



    Grosses Schulterklopfen.



    Aber nun. Das an der Traufe umlaufende Simsband von 26 cm Länge verlangte eine
    5-fache Längsfaltung. Nach dem Rillen brach die Oberschicht des Papiers auf und
    lies sich auch nicht ordnungsgemäß, vor allem im großen Bogen, falten. Zum Glück
    hatte ich noch 120er Papier auf das ich das Bauteil kopieren konnte. Selbst die
    Montage gelang aber einigermaßen sauber.



    Mit Hilfe meiner bekannten Helferlein
    konnte ich die sehr schmalen Pfeiler mit meinen unegalen Fingern erstellen. Einen Trick
    will ich verraten. Ich habe beim Schneiden eine Seite der Klebelaschen auf Breite der
    fertigen Säule geschnitten. Dadurch hatte ich einen Anschlag und alle Säulen waren
    gleichmäßig breit. So konnte ich die einzelnen Elemente als fertige "Stange" verhältnis-
    mäßig leicht ankleben.


    Und da stand nun der geteilte Rohbau vor mir und gewährt einen 3D-Blick in die obere
    Kapelle. Für die untere, dem "normalen Volk" offene Kapelle bleibt ein 2D-Bild übrig.



    Überspringen wir die Beschreibung der Erstellung des Daches, der Pfeiler und der
    vorgelagerten Bogen über den Fenstern.



    Hier fehlen jetzt wieder Fotos dieser Arbeiten aber es geht weiter ...
    ...mit dem Kartonbauerruf "Gut Schnitt" von


    KURT, dem Streu

  • sehr schön, dies war mein erstes Architekturmodell (nach der Schulzeit...). Eine ganz schöne Kirche, die als Modell sogar noch besser kommt als im Original, da sie im Hof des Ministeriums völlig eingekapselt ist. Die filigranen Pfeiler mit den Fenstern machen die Kapelle einzigartig.


    Alex

  • Servus, Kurt,


    die Kapelle schaut schon echt super aus! Ich hab das Original gerade erst vor ein paar Monaten gesehen und mir gefällt, wie Du das Original umsetzt.


    Bin auch schon gespannt, wie die Stabilität vom Modell sich entwickelt, wenn Du das Innenleben in der Hülle montiert hast.


    Old Rutz

    Gründungsmitglied der HobbyModel-Gang und Luft46-Gang

  • Ein wunderbares Modell von einem wahrlichen Meisterwerk. War selber vor Jahren in Paris und hab mir das Original angeschaut. Einfach großartig!


    walter

    die Zukunft geschieht, egal was man tut

  • "Hallo, erst ein mal."
    (Kennt Ihr den Typen aus Westfalen ?)


    Dann also Dank für die freundlichen Schreiben von:
    Alex, Old Rutz und walter. Ich kannte dieses Bauwerk vor Baubeginn noch nicht
    und staune nun wie vielen die Kapelle nicht nur bekannt ist sonder sie auch
    schon besucht haben.


    Doch nun weiter im Bericht.


    Es sind inzwischen das große Treppenhaus, das den Zugang zu oben und unten ermöglicht,
    fertig. Ebenso ist der hohe Dachreiter gelungen. Ein Ersatzpfeiler ist noch in der "Werft"
    Das ganze Rohbaumaterial kommt nun an den "Ausrüstungskai" wo die letzten Kleinteile
    bereitliegen. (Merkt man den ehemaligen Schiffchenbauer ?)



    Kleinteile sagt sich so leicht. Es handelt sich dabei um die beiden etwas größeren Türme
    in Dachhöhe, 22 kleine Turmspitzen unterschiedlicher Größe, die 8 pingelingen Schwibbogen
    am Dachreiter und den verflixt filiranen Engel auf einer Stange für das Dach. Zu Beginn dieser
    Etappe glaubte ich statt des Kappmessers eine Holzfälleraxt in Händen zu haben.
    Meinen Fingern habe ich nach der Fertigung der Teile ein festliches Seifenmahl mit warmem
    Wasser spendiert.



    Zur Kontrolle füge ich die Bogen Nr. 5, 6 bei. Den Engel habe ich in separaten Teilen links
    und rechts ausgeschnitten, anschließend Rücken an Rücken zusammen geklebt. Keiner
    war so erstaunt wie ich das das tatsächlich zusammen passte.


    Ihr hört Weiteres mit "Gut Schnitt" von


    KURT, dem Streu

  • Hallo, liebe Kartonvernichter


    Für mich naht die Stunde der Offenbarung.
    Es handelt sich nicht um Geld sondern um die Offenlegung der Bilder des fertigen Objektes.


    Leider werden die hochkantigen Bilder quer dargestellt. Bei der Vergrößerung stimmt es dann!
    Warum ?


    Es folgen kommentarlos die Ansichten von:


    1 2 3


    Bild 1 Süd-Südwest Bild 2 West-Südwest Bild 3 Nord-West


    4 5 6


    Bild 4 Süd-Ost vom Hubschrauber Bild 5 wie neben näher dran Bild 6 wie neben, gefährlich nahe (für mein Ansehen)


    7 8


    Bild 7 bei der Landung auf dem Vorplatz, der Nord-West-Seite
    Bild 8 beim Betretendes Inneren und Danksagung für die glückliche Landung.


    Gefällt es Euch, sagt es Anderen.
    Gefällt es Euch nicht, sagt es mir. Ich schlage sofort zurück.


    Bis dann verabschiedet sich mit "Gut Schnitt"


    KURT, der Streu

  • Hey Kurt


    Mir gefällt es, und ich habe es schon jemand anderem gesagt :D
    Klasse, das Modell, der Baubericht und die Selbstironie, als gesamtes ein echter "STREU"
    Gratuliere zur Fertigstellung eines aussergewöhnlichen Modelles und danke für den Bericht!


    Freundliche Grüsse aus der fast schon sommerlichen Schweiz
    Peter

  • Ein sehr schönes Modell eines interessanten Gebäudes, danke auch für den Tollen Baubericht.


    grüße Rainer

    Im Bau:
    NYK Castor auf A3 Vergrößert und Ferngesteuert; USS Enterprise in ca. 1:800 von Paperhobby


    Warteschleife:
    HMV "Schlepper" ; HMV ZENIT; HMV Nordic; HMV Altmark;....... (und alles was ich noch bauen muss um die vorig genannten hinzubekommen)


    Modelle: (im Papiersektor)
    Schlepper aus Blockrückseite und Küchenrollenkern (mit 5 Jähriger Tochter gebaut & Ferngesteuert)

  • Hallo Kurt,
    sowohl im Original wie auch im Streumodell macht dieses Bauwerk Freude und ist eine Empfehlung für den Kartonmodellbau.
    Vielen Dank für Deinen Baubericht.
    Viele Grüße
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Liebe Freunde


    Erst jetzt entdeckte ich, dass ich mich noch nicht für die letzten Posts bedankt habe.


    Vielen Dank an Ulrich, Rainer und Peter. Natürlich auch an die vielen anonymen Klicker
    für ihr Interesse.


    In den letzten 3 Monaten hatte ich immer mehr steigend schmerzafte Probleme mit
    meinem linken Bein. Trotz Behandlung mit verschiedenen Fachärzten gab es bis vor
    wenigen Tagen keinen Besserung. Bis ich, nach einem Besuch in der Röhre, an einen
    Neurochirurgen geriet. Jetzt klappt es wieder einigermaßen erträglich. Immerhin so
    gut, dass ich ein neues Projekt begonnen habe.


    Doch davon später. Bis dahin grüßt Euch


    KURT, der Streu

  • Hallo Kurt,


    ich habe glatt die Fertigstellung Deines jüngsten Projekts verpasst. Irgendwie bin ich wohl von einem größeren Zeitrahmen ausgegangen...


    Also nu:


    Herzlichen Glückwunsch zur ... (sagt man "Indienststellung" ? ;) ) der Palastkapelle. Obwohl ich schon etliche Male in Paris war, hat sich irgendwie noch nie ein Besuch der Sainte Chapelle ergeben. Ist wohl ein Fehler gewesen...


    Ein schönes Modell, Kurt, mit einem herzerfrischenden Baubericht!
    Gute Besserung!

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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