Baubericht Linienschiff Brandenburg.
Nachdem ich die Gelüste meiner Gattin nach einem weißen Schiff befriedigt habe, bin ich wieder frei in meinen Entscheidungen.
Also geht es mit den Grauen weiter, und hier speziell mit des Kaisers Lieblingspielzeug. Bisher habe ich mich überwiegend den Großen Kreuzern gewidmet.
Diesmal will ich erstmals ein Linienschiff Seiner Majestät bauen (Die Schleswig-Holstein von WHV steht zwar schon in der Vitrine, aber das ist bekanntlich der Bauzustand der Reichsmarine).
Meine Wahl fällt auf das Linienschiff S.M.S. Brandenburg
Hier kurz die Daten des Originals:
Bauwerft: Vulcan-Werft Stettin
Stapellauf: 21.09.1891
Indienststellung: 19.11.1893
Länge: 115,7 m
Breite: 19,5 m
Tiefgang: 7,9 m
Besatzung: bis 591Mann
Antrieb: Expansionsmaschinen
Geschwindigkeit: 16 kn
Bewaffnung: 6 Mantelringkanonen 28 cm in drei Doppeltürmen
8 Schnellfeuerkanonen 10,5 cm
bis 12 Maschinenkanonen 3,7 cm
Torpedorohre 45 cm
Kurzbeschreibung des Lebenslaufs:
Das Schiff wurde als eines von vier Panzerschiffen 1. Klasse als auf Stapel gelegt. Obwohl es nicht als erstes der Schiffe vom Stapel gelaufen ist (üblicherweise benannte man eine Schiffsklasse nach dem ersten vom Stapel gelaufenen Modell), bürgerte sich ihr Name als Namensgeberin der Klasse (eben Brandenburg-Klasse) ein.
Während einer Erprobungsfahrt (16.02.1894) ereignete sich an Bord des Schiffes der schwerste Unfall in der Geschichte der Kaiserlichen Marine (abgesehen von Schiffsuntergängen). Durch einen Ventilbruch wurden 44 Personen im Maschinenraum getötet und weitere sieben verletzt.
1899 erfolgte die Einführung des Begriffes Linienschiff und damit die Umbezeichnung der Brandenburg. Es gibt heute noch eine Diskussion darüber, ob die Brandenburg ihrem Wesen nach nun das letzte Panzerschiff oder das erste Linienschiff war.
Das Jahr 1900 sah die Brandenburg in China beim Boxeraufstand.
1903-04erfolgte eine grundlegende Modernisierung des Schiffs.
Im September des Jahres 1914 nahm die Brandenburg am Vorstoß in die östliche Ostsee teil.
Die endgültige Außerdienststellung erfolgte am 20.12.1915. 1919 wurde die Brandenburg aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und 1920 in Danzig abgewrackt.
Bei diesen Ausführungen bin ich weitgehend den Angaben auf der Innenseite des Baubogens gefolgt
Ausführlichere Daten und Einzelheiten kann der Interessierte dem Buch Die Deutschen Kriegsschiffe von 1815 bis zur Gegenwart von Hildebrand, Röhr und Steinmetz sowie dem Buch Die Brandenburg-Klasse von Dirk Nottelmann erhalten.