Petersdom / Leon Schuijt / 1:700 [FERTIG]

  • Hallo,
    nachdem sich jetzt abzeichnet, dass das Modell wohl nicht in der Tonne landen wird, möchte ich meinen Baubericht abliefern.
    Vorneweg: Dies ist das letzte Modell, bei dem ich das Original zerschnitten habe. Seither ziert ein A3 Scanner und ein A3 Drucker meinen Arbeitsplatz!
    Dies nicht in erster Linie, um das Original zu erhalten, sondern, weil man so immer die Möglichkeit hat, Ersatzteile herzustellen.


    Es handelt sich nicht um das Riesenmodell von Schreiber, mit seinen fast 2000 Teilen, sondern um die abgespeckte Version von Leon Schuijt mit nur 415 Teilen im Maßstab 1:700. Das fertige Modell ist 72cm lang, 38cm breit und 19cm hoch. Es wird mit mehreren Bögen etwas größer als A3 geliefert:

  • Hallo Günter :)


    Ich werde Deinen Baubericht mit grossen Interesse verfolgen. Ich finde es toll, dass wir die Möglichkeit haben alte Burgen oder schöne Schlösser aus Karton zu bauen. Das verschönert deutlich die Modellsammlung.


    Schöne Grüße


    Robert

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    Fertig : Zuikaku 1:200
    Im Bau: Me 110,
    geplant : Tirpitz

  • weil das Modell nach viel arbeit aussieht, habe ich eine 12mm starke Sperrholzplatte gekauft, damit das Ganze einen würdigen Unterbau bekommt. Hier begann bereits die erste Hürde: Obwohl ich dem Zuschneider beim Baumarkt erklärte, dass ich eine 100%ig grade Platte brauche, hat es erst beim dritten Anlauf geklappt.


    Grundriss aufgeklebt und die ersten Seitenwände aufgestellt:

  • jetzt kam die nächste Hürde: Da die Außenwände sehr viele Ecken aufweisen und zudem noch sehr lang waren, war es nicht möglich, sie in einem Stück anzukleben. Wenn man sie hinten fixiert hatte, waren sie vorne verrutscht, hat man sie vorne korrigiert, waren sie hinten verrutscht und festgeklebt :(.
    Ich habe daher die Seitenwände in kleinere Stücke zertrennt und zusätzliche Klebelaschen angebracht.

  • Nachdem alle Seitenwände standen, sollte das Dach in einem Stück!!! aufgeklebt werden.
    Schon dies stellte ich mir schwierig vor, schließlich waren mehr als 1m Länge mit Kleber zu versorgen und bei Uhu muß man da schon seeeehr schnell arbeiten, damit nicht der erste Kleber schon trocken ist, wenn man mit dem Auftragen fertig ist.(Werde wohl doch noch Wicoll kaufen müssen, aber jedes kleine Teil bis zum Abbinden festhalten stelle ich mir auch nicht lustig vor)
    Der große Schock kam aber erst, als ich versuchte das Dach probeweise aufzulegen: Es passte hinten und vorne nicht ;( ;( ;(. Zudam hatten die Wände ein um das ganze Modell gehendes Geländer, zwischen das die Dachfläche eingepasst werden musste! Diese waren durch das Verkleben und die vielen Ecken so steif, dass es unmöglich war, die Wäde durch seitliches Verbiegen zu korrigieren. Sicherlich lag es daran, dass die Wände nicht exakt genug auf dem Grundriss aufgeklebt wurden. Mit einem Scanner hätte ich das Dach kopiert, auf den Grundriss geklebt und an ihm entlang die Wände angeklebt! Was habe ich gemacht? Das Dach in mehrere Teile zerschnitten und an möglichst unauffälliger Stelle durch Wegschneiden kleiner Teile korrigiert.


    Dazwischen lag aber erstmal eine mehrmonatige Pause! Und die mache ich jetzt auch, aber nur bis morgen!


    Gruß


    Günter

  • Quote

    Das dach in mehrere Teile zerschnitten und an möglichst unauffälliger Stelle durch Wegschneiden kleiner Teile korrigiert.


    Das ist durchaus legitim - dasselbe Problem besteht etwa auch bei der Frauenkirche, wo man das Dach in eins auf die Zick-Zack-Wände aufkleben soll. Hier hilft in der Tat nur ein Zerschneiden des Dachs, dann kann man die Wände ordentlich justieren und kleine Fehlstellen korrigieren. Es hilft auch, wenn man das "Puzzle-Dach" mit Tesafilm in kleinen Gruppen zusammenhält, die man bei Bedarf beim Kleben "wegklappen" kann.
    Je mehr ich übrigens die Tabernacki-Modelle baue, umso mehr bekomme ich Lust auf den Petersdom von Schreiber. So schwierig kann das ja nun auch nicht mehr werden als etwa die Frauenkirche.


    Beste Grüße von
    Jens

    Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde sein zu können, muss man vor allem ein Schaf sein. — Albert Einstein

  • Hallo Jens,
    schwieriger als die Frauenkirche wirds wohl auch nicht, aber es wird wohl in Sträflingsarbeit ausarten! Ich habe mal grob überschlagen: Für den Vorplatz werden ca.200 Säulen benötigtund über 100 Statuen! Nach dem Brandenburger Tor möchte ich mir das nicht antun wollen, so schön so ein Modell auch später aussieht!


    Gruß


    Günter

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    Gruß


    Günter

  • Hallo, es geht weiter:
    In die Ausschnitte des Dachs sollten jetzt vertieft eingelassene Innenhöfe bzw. ovale, gewölbe Lichtfenster mit Lüftungsschacht eingesetzt werden!
    Natürlich ;) waren die Öffnungen zu klein und mußten nachgeritzt und vergrößert werden. Da ich den hinteren Teil des Dachs mit den halben Öffnungen schon eingeklebt hatte, habe ich vom Rest noch einen Streifen abgeschitten und konnte nun die ersten vier Öffnungen verkleben. Da das Dach seitlich noch offen war, ließen sich auch noch Korrekturen von unten vornehmen. Die restlichen Vertiefungen habe ich dann vor dem Einkleben des Dachs eingesetzt. Hier das Dach vorher:

  • So, nun geht es an die große Kuppel!
    Da ich angst hatte, dass sie schief wird, habe ich eine Scheibe im Kuppeldurchmesser angefertigt und in zwei Hälften geschnitten. Auf diese habe ich dann zuerst die Kuppel am Rand festgeklebt und danch die Wölbung.

  • So, jetzt konnten die restlichen Dachteile aufgesetzt werden. Die braunen Dächer, die , wie aus dieser Perspektive gut ersichtlich, ein Kreuz bilden waren(natürlich) etwas zu lang und mußten gekürzt werden. Der Grund liegt wohl darin, dass ich den Kuppelunterbau beim Zusammenkleben unten nicht genug zusammengedrückt hatte und er daher etwas zu groß im Grundriß wurde :(.
    Die restlichen Teile des Dachs waren dann nur noch Routine, wenn auch etwas langwierig durch die vielen kleinen Teile.

  • So, es geht wieder weiter:
    Jetzt mußten nur noch zwei kleine Kuppeln, genauso, wie die große, erstellt werden, dann noch einige Figuren, das Kreuz auf die große Kuppel und fertig ist zumindest der Dom.
    Frage an die Experten: Bei den Figuren werden Vorder- und Rückseite aneinandergeklebt. Ich habe das vor dem Ausschneiden gemacht, wie es wohl auch vorgesehen ist. Habe aber festgesellt, dass sich der doppelt dicke Karton nur schwer schneiden läßt, besonders an den feinen Details. Ich überlege, ob ich nicht lieber Vorder- und Rückseite getrennt ausschneide, zusammenklebe und evtl noch korrigiere?

  • habe gerade gemerkt, dass mir der rechte mittlere Lüftungsschacht verbogen ist. Ist wohl beim ankleben der rechten Uhr passiert und inzwischen wieder korrigiert :)).
    So, nun noch einmal das Ganze aus der Domplatzperspektive.
    Der Aufgang zum Dom ist schon(lange) fertig! Wenn ich mich recht erinnere, hat es hier auch Probleme mit der vorderen Treppe gegeben. Ich mußte sie bis zum Abbinden des Klebers sehr fest andrücken, da die Schrägung mit der Plattform nicht harmonieren wollte. Außerdem hatte ich Schwierigkeiten, die vorgegebene Fläche für die Plattform einzuhalten!


    Als nächstes ist dann der Domplatz drann. Da dieser wohl einige Zeit dauert und ich nebebei noch Arbeit+Familie habe, könnte es ein wenig dauer ;).

  • Hallo :)


    Oh ja.. es sieht gut aus. Mein Glückwunsch =D>


    Schöne Grüße


    Robert

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    Fertig : Zuikaku 1:200
    Im Bau: Me 110,
    geplant : Tirpitz

  • Hallo, es geht wieder etwas weiter!
    Habe mir gedacht, die Säulenhalle mit den paar Teilen, wenn man mal von den 114 Figuren auf dem Dach absieht, ist eine leichte Übung. Aaaber....
    Also, da man ja aus Fehlern lernt, erstmal mit dem Scanner eine Kopie vom Dach angefertigt, vom Grundriß ging ja nicht mehr, weil bereits auf der Grundplatte festgeklebt. Aber bei senkrechten Wänden sollte ja (waagerechtes) Dach und Grundriß identisch sein! Denkste :( :( :( :(!! Als ich das ausgeschnittene Teil probehalber auf den Grundriß legte, stellte ich fest, dass dieser in der Biegung einige mm vom Dach abwich!!
    Gleich kommt mir der Gedanke: Sollte beim Dom nicht mein ungenaues Kleben sondern der Druck schuld an den Paßungenauigkeiten sein? Egal, kann ich ja jetzt nicht mehr nachprüfen.
    Aber was sollte ich jetzt tun? Dach an den Grunriß anpassen und danach kleben oder wie das Dach kleben und evtl. am Grundriß mit Farbe korrigieren? Ich habe mich, zum Glück, wie wir später noch sehen werden, für das letztere entschieden!
    Hat richtig Spaß gemacht, das lange Teil an der Dachkopie entlang zu kleben! Hätte ich beim Dom auch schon machen sollen!

  • Nachdem die Säulenhalle im Rohbau fertig war, sollten die Anbauteile an die Reihe kommen. Schon beim ersten Tor merkte ich: Hier stimmt etwas nicht :( und beim genaueren Hinsehen stelle ich fest: Die Säulen stehen auf dem Kopf!! :( :( :(. Ich hatte mich beim Zusammenbau nach der Nummerierung gerichtet und nicht bemekt, dass das innere Säulenteil seitenverkehrt nummeriert wurde! Was tun? Das Original war ja schon verbaut! Zum Glück haben die Architekten bis ins 19.Jahrhundert in der Regel die Gebäude symmetrisch entworfen und so konnte ich das Teil der gegenüberliegenden Säulenhalle einscannen, im PC spiegeln und dann auf die falsche Wand drüberkleben!

  • Als nächstes war das Giebeldach auf der runden Säulenhalle dran. Könnt Ihr Euch das vorstellen? Ein Dach mit einer Schrägung um die Kurve? Ich frage mich, wie man das ohne PC konstruiert?
    Jetzt war ich übrigens froh, dass ich die Rundung der Säulenhalle nicht an den Grunriß angepaßt hatte! Noch froher war ich, dass ich das Dach nicht freihändig kleben mußte sondern wieder eine Kopie als Schablone benutzen konnte!

  • so, es geht wieder weiter,
    nach den Dächern waren das Beiwerk, wie Geländer, Tore usw. drann. Dabei machte mit das Anbringen der Geländer anfangs etwas sorgen, da sie rückseitig verklebt und stupf an das Flachdach geklebt werden sollten. Nach dem rückseitig Verkleben und Ausschneiden sahen sie nämlich so aus:

  • egal, was ich machte, sie waren nicht grade zu kriegen! Das Problem erledigte sich glücklicherweise von alleine! Denn nach dem Ankleben mit UHU hart, ließen sie sich gut grade biegen!


    Jetzt kann ich endlich sagen: Ich habe (fast) fertig!:

  • Zum Schluß noch ein paar Anmerkungen:
    Dieses Modell ist sicher ein schönes und atraktives Modell, obwohl ich es nicht gerade als mein Meisterstück betrachten werde! Dazu sind zu viele Ungenauigkeiten vorhanden( wenn man genau hinsieht). Es ist allerdings auch kein ganz leicht zu bauendes Modell und die Anleitung ist eigentlich ein Witz! Sie besteht nämlich nur aus ein paar allgemein gehaltenen Sätzen(vor dem Knicken ritzen, Strichlinien(----) sind Faltlinien usw.) und dem Hinweis, dass die Teile mit Großbuchstaben von A bis N bezeichnet sind. Außerdem ist ein!! Bogen in A4 mit einer 3D Zeichnung und Teilenummerierung beigefügt. Häufig muß man sich am Foto auf dem Deckblatt orientieren.
    Mit "fast" fertig meine ich übrigens, dass ich noch 114 ca.7mm hohe Figuren mit Vorder- und Rückseite aussschneiden und ankleben muß!
    Das werde ich mir aber nicht am Stück antun, sondern nach und nach!
    Außerdem werde ich, engegen meinen früheren Gewohnheiten, versuchen, die vorhanden "Schnitzer" so weit es geht zu kaschieren, damit dieses schöne Modell auch wirklich vorzeigbar wird!


    Gruß


    Günter