Persenninge bei Rettungsbooten

  • Hallo,
    auf Bildern von klassischen Passagierlinern z. B. sieht man manchmal die Rettungsboote mit Persenningen abgedeckt und manchmal offen. Gibt oder gab es da eine Regel, wann die Boote zudeckt waren und wann nicht?
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Hallo Ulrich,


    die Frage verstehe ich nicht so richtig. Ich würde sagen immer und sie werden nur dann entfernt, wenn die Rettungsboote gebraucht werden, im Übungs- oder Ernstfall.


    Wär schlecht, wenn die Boote mit Regenwasser oder Spritzwasser geflutet wären?


    LG
    René

    ....es ist 5 vor 33

    Demokratie ist alternativlos!

    "sei a Mensch"

  • Hallo,
    in Melvin Maddocks : Die großen Passagierschiffe aus der Reihe der Time-Life Bücher 1980 sieht man auf S. 114 einen Aufnahme der Queen Elizabeth auf einer Sturmfahrt im Atlantik ohne Persenning. Das schlechte Wetter würde u. U. die Boote vollschlagen.
    Auf Seite 157 befindet sich die United States von der Jungfernfahrt kommend auf dem Hudson von vielen Booten umringt. Die Rettungsboote sind ohne Persenning.
    Auf Seite 145 gibt es ein Bild von 1940 im Hafen von New York, auf dem die Queen Elizabeth festgemacht ist. Ein Teil der Boote
    ist verdeckt, ein Teil nicht.
    Welche Logik steckt dahinter, das ist meine Frage. Davon dann aber auch ab, in welchem Stadium ein Modell gezeigt werden kann, entweder in hoher Fahrt oder im Hafen.
    Ulrich

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  • In der Zeit vor dem 2WW waren die Rettungsboote fast niemals abgedeckt. Entsprechende Regelwerke gab es noch nicht. Wärend ww2 wurden diese Regelwerke erstellt. Die offenen Rettungsboote wurden durch lattungen oder Platten bedeckt und mit Persenninge gesichert um ein vollschlagen zu vermeiden. In SOLAS und LRS wurden die Regeln u.a. verankert.

  • Selbsschliessende Lenzventile gab und gibt es nicht in Rettungsbooten. Borddurchlässe unterhalb der Wasserlinie und sind auf ein Minimum reduziert. (Welle zB bei motorisierten Ausführungen )
    Rettungsboote vor dem ww2 waren mangels Vorschriften und Erfahrungen nicht abgedeckt. Auch die Anzahl ihre war nicht der Anzahl der Menschen an Bord angepasst.
    Wwährend ww2 wurde aufgrund gemachter Erfahrungen die Rettungsboote durch Lattungen oder Platten abgedeckt und diese durch gewachsen Planen weitgehend wasserdicht abgeschlossen. Somit wurde die Verlustrate in Grenzen gehalten. Die Regeln wurden dann in SOLAS und LRS festgehalten.

  • Ich habe meine Seebeine Ende der 70er auf Schiffen aus den 60er Jahren erworben. Die Rettungsboote waren zu der Zeit offen und wurden auch offen gefahren. Regenwasser oder Gischt lief durch Bodenventile ab. Sobald die Boote im Wasser waren schwamm eine im Ventil befindliche Kugel auf und verschloss die Öffnung zuverlässig. In früheren Zeiten hatten die Boote wohl sogenannte Leckschrauben im Boden, die offen gelassen werden mussten damit Regenwasser ablaufen konnte. Vor dem Aussetzen mussten die Schrauben eingedreht werden. Es soll nach Erzählungen alter Seebären allerdings immer mal wieder vergessen worden sein was dann unweigerlich zu nassen Füßen geführt haben muss.


    Beste Grüße
    Uwe

  • Hallo,
    Danke für diese Informationen. Das war mir alles neu.
    Ulrich

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