papierumpf im Härtetest

  • Papierrumpf im Härtetest


    Nun ja, Papier und Wasser sind bisher für mich eigentlich zwei unvereinbare Komponenten gewesen.
    Zumindest bis ich dieses Forum entdeckt habe!!!
    Es gibt ja hier einige Mutige die mit ihren Modellen wieder in das Medium eingetaucht sind, in dem sich Schiffe für gewöhnlich aufhalten. Nichts desto trotz bin ich da aber immer noch ein wenig skeptisch, wahrscheinlich habe ich das mit meinem Namenspatron, dem ungläubigen Thomas gemein!!
    Für mich git immer noch der Grundsatz probieren geht über studieren (oh, mein Gott, lasst das bitte nicht meinen Dekan hören!!)
    Also habe ich mich nach langem Grübeln dazu entschlossen einen ersten Versuchsrumpf zu bauen.
    Das Spantengerüst ist aus 1 mm starken Industriekarton. Beplankt habe ich das ganze dann mit 300 g Karton.


    http://www.kartonbau.de/wbb2/images/sepia/filetypes/jpg.gif
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    Da die Spanten alle einen Abstand von 5 cm aufweisen ergibt sich eine genügende Stabilität. Die Stöße wurden anschließend verspachtelt. Versiegelt wurde das ganze mit einer zweifachen Schicht aus aromatenfreiem Klarlack von Max B....(soll keine Schleichwerbung sein!!). Der aromatenfreie Lack läßt sich ist in der Tat sehr gut verarbeiten, und stellt keine große Geruchsbelästigung dar. Selbst in meiner kleinen Studierstube konnte ich damit pinseln. Wie bereits gesagt wurde die Schicht anschließend mit einer zweimaligen Schicht Lack versiegelt. Die Wandstärke beträgt etwa einen guten halben Millimeter. Den ganzen Vorgang habe ich dann noch drei mal wiederholt, sodass anschließend eine endgülige Wandstärke von insgesamt gut zweieinhalb Millimetern erreicht wird. Die Stabilität des Rumpfes war anschließend so groß, dass ich mich entschloss, eiinen Großteil des Spantengerüsts zu entfernen, um so Platz für mögliche Akkus und eine Fernsteuerung zu schaffen. Insgesamt habe drei Querspanten stehen gelassen, nur im Bereich des Vorschiffs habe ich das Spantengerüst belassen, da es weitaus mühseliger gewesen wäre, es zu entfernen. Auch den inneren Bereich des Rumpfes habe ich anschließend mit einer doppelten Schicht Klarlack versiegelt. Wie sich im Versuch zeigte, stellt das versiegelte Vorschiff eine gute Auftriebszelle dar. Ich denke, daß ich dies bei späteren Modellen bewußt miteinplanen werde. Sollte es doch einmal zu einem Unfall kommen, so hoffe ich, dass die Auftriebszellen ein Sinken verhindern, oder doch zumindest verlangsamen werden.



    http://www.kartonbau.de/wbb2/images/sepia/filetypes/jpg.gif
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    Nachdem der Rumpf jetzt ausgiebig trocknen konnte, begann ich mit mienem Versuch. Zunächst habe ich den Rumpf mit Wasser gefüllt, um zu sehen, ob er auch tatsächlich dicht ist.
    Weder trat Wasser aus, noch kam es zu Verformungen. An der Innenseite des Rumpfes bildeten sich unter Wasser kleine Bläschen, die jedoch in der ganzen Zeit (mindestens 2 Stsunden) nicht an die Oberfläche stiegen.


    http://www.kartonbau.de/wbb2/images/sepia/filetypes/jpg.gif
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  • Hallo Oldenburger,


    Ein interessanter Test!
    Aber ist es bei einem Schiff nicht so, daß das Wasser außen ist? ;)


    Grüße Friedulin


    PS: Ich hoffe zu zeigst noch mehr davon.

  • Härtetest, 2. Teil,


    so, nachdem dieser Test zu meiner Zufriedenheit verlaufen war, habe ich mich entschlossen, noch einen Schritt weiter zu gehen!!!
    Also hab ich den Rumpf ins Wasser gepackt. Und was sioll ich sagen, das Ding ist zu meiner Verwunderung richtig gut geschwommen.
    Jetzt wollte ich an die Grenzen gehen. Ich habn das Modell bewußt unter Wasser gedrückt. Wie bereits erwähnt war dies jedoch garnicht so einfach, denn immer wieder reckte der Rumpf seien Bug störrisch empor.





    Wie gesagt, die versiegelte Rumpfsektion erwies sich als exzellente Auftriebszelle. So gab ich mein Unterfangen schließlich auf. Dafür leiß ich den Rumpf aber anschließend gut 20 Stunden im Wasser treiben. Keine Angst, es war ein Swimming Pool!! Offengestanden habe ich angenommen, dass ich den Rumpf am nächsten Morgen mit dem, Sieb aus dem Pool fischen könnte. Aber auch jetzt überraschte mich der Rumpf. Er war immer noch intakt, und nachdem ich ihn entleert hate schwamm er wieder wie am Abend zuvor!!
    Als Nächstes wollte ich seine Stabilität überprüfen. Also raus aus dem Wasser, und einen Stein oben druff!!






    Selbst das goutierte der Rumpf ohne Probleme, und das nach mehr als 20 Stunden unter Wasser. Über dieses Ergebnis war ich selber erstaunt. Wie eine mögliche Fernsteuerung oder die Motoren nach 20 Staunden unter Wasser ausgesehen hätten, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren!!
    Aber wenigstens wäre die Integrität des Rumpfes im Falle eines Falles gewährleitstet, und ich bräuchte nicht mit dem Sieb den Boden nach Einzelteilen abzusuchen !!

  • GHallo Friedulin,


    Du hast vollkommen Recht, aber ich wollte mit dem Versuchstrumpf bewußt an die Grenzen gehen, um zu sehen, was ich dem Rumpf im Maximalfall zumuten kann, und was ich von ihm maximal zu erwarten habe.
    Außerdem wollte ich bewußt kein Kunstharz (GFK) verwenden, sondern nromale, und wenn möglich geruchsarme Lacke,
    aber wenn Du willst, nenn mich ruhig einen Sicherheitsfetischisten, aber in Zeiten wie Diesen müssen auch die Modellbauer umdenken!!!




    http://www.kartonbau.de/wbb2/images/sepia/smilies/tongue.gif
    Zunge raus

  • Kleiner Wermutstropfen,


    trotz aller Umsicht musste ich bei genauerem Hinsehen feststellen, dass sich die oberste Schicht an einer Stelle geworfen hat. Auch im Bereich des Vorschiffs ist der Rumpf etwas weich geworden. Und dies, obwohl ich keinerlei äußere Beschädigunmg des Rumpfes feststellen konnte. Vielleicht täusche ich mich, aber ich habe den Verdacht, als wenn die Feuchtigkeit durch den Lack hindurchdiffundiert. Ich überlege bei weiteren Modellen mit anderen Materialien zu experimentieren, z.B. Flüssig Kunststoff oder Parkett- Siegellack. In dieser Hinsicht bin ich für Tipps und Anregungen dankbar.
    Nur Schade, denn eigentlich war der Klarlack ideal zum arbeiten.


    P.S. Ich möchte mich an dieser Stelle entschuldigen, dass der Bericht noch ein wenig holprig anmutet, aber da ich dies zum ersten Mal gemacht habe, ergaben sich doch einige Schwierigkeiten insbesondere beim Einstellen der Photos.
    Nochmals danke für Eure Nachsicht!!!

  • Hallo Friedulin,


    Im normalen "Schwimmbetrieb habe ich ihn mit Wasser gefüllt, da der Rumpf selber nur etwa einen bis anderthalb Zentimeter eingetaucht ist.


    Gruß Thomas


    P.S. ich glaube mit dem Einstellen der Photos habe ich langsam den Bogen raus!!!

  • Hallo Oldenburger,


    Wenn du einen Lack verwendet hast, der eine harte Oberfläche ausbildet, kann es sein,
    daß der bei deinem Härtetest durch Verformungen am Schiffsrumpf Sprünge gekriegt hat.
    Durch die kann dann Wasser eingedrungen sein.
    Ich weiß nicht ob da der Parkettsiegellack das richtige ist.
    Ich habe bei meiner Maine Porenfüller verwendet. Das ist eine Grundierung,
    die vollständig vom Papier aufgenommen wird. Also keine Schicht an der Oberfläche bildet.
    In normaler Kosistenz durchtränkt, bei beidseitigem Anstrich, Papier bis zu 160 g vollständig.
    Das erkennt man daran, daß es transparent wird. Es ist aber dann überhaupt nicht hart oder Spröde.
    Man kann den Porenfüller noch mit Benzin verdünnen. Vielleicht erreicht man dadurch noch
    ein tieferes Tränken. Hab ich noch nicht ausprobiert.


    Grüße Friedulin

  • Hallo Thomas,
    du brauchst nicht extra Bilderlinks für die hochgeladenen Bilder anlegen. Die werden automatisch hinten dran angezeigt. Außerdem kann man Sie gar nicht verlinken.


    Gruß
    Jan

  • Hi Oldenburger,
    Ich nehme für meine Indi EPOXYD- Harz und verdünne ihn mit 20% spezialverdünner. Dann aber muß man streichen. Ansonsten haben Andere eine andere Möglichkeit. Was auch noch hilft, ist G4.


    Gruß Fritz

    Es geht noch größer!!! Ich liebe 1:50!!!
    USS INDIANAPOLIS; Vorbereitungen für die erste große Ausstellung
    Ab ???? wird die Indi mit in der Ausstellung in Flensburg sein!