Panzerzuglok Typ O/v - GPM Lasercutmodell 1/35 FERTIG!

  • Moin zusammen,


    letztes Jahr bekam ich vom Meister des GPM-Verlages einen Teil des Panzerzugs Nr. 10 A geschenkt. Und da die Messe sich wieder nähert, will ich "schnell mal" zumindest die Lok baueen, um das Geschenk auch zu würdigen.


    All das passiert zwischen Umzug, Computerdesaster und anderen Problemen, daher bitte keinen schnellen Bericht mit vielen Fotos erwarten.


    Die Kontroverse wegen der Lasercut-Modelle ist ja ziemlich heftig gewesen, doch seither ist nichts weiter passiert, daher gebe ich meine Erfahrungen nun gerne weiter.


    Das Modell kommt in zwei Kartonstärken, den Spanten und den Ausenhautteilen.


    Das Ausschneiden und Kantenversäubern ist nichts Neues, und ich ging gleich ans kleben.


    Die Winkel und Ecken habe ich sofort mit Sekundenkleber versteift, was sich in einer harten Stabilität auszahlt. Die Passung ist gut, aber oft sind die Schlitze zu gross oder zu klein, es darf behutsam nachgearbeitet werden.


    Ich habe mit dem Tender angefangen, und viele Verklebungen sind stumpf und auf Eck, d.h. es fehlen da schon Laschen, die aber schnell nachgearbeitet werden können.
    Problematischer ist die an sich weiche Struktur der Aufbauten, denn die Spanten fehlen an vielen Punkten. Hier hilft nur selbermachen, besonders bei den teilweise grossen "freischwebenden" Seitenteilen.


    Das Modell ist in 1/35, im 1/24 der Bahnler wird das fatal, jedenfalls ist Stabilität sehr wichtig!
    Bisher ein angenehmes bauen, muss ich schon sagen.


    Gruß
    Hadu

  • Hallo Panzerchen,


    es handelt sich um einen per Laser ausgeschnittenen Bausatz. Bei diesen Bausätzen muss man die Bauteile selber einfärben. Fertig gedruckte Bausätze lassen sich bei heutigem Stand der Technik noch nicht zufriedenstellend ausschneiden. Ausnahme sind einfarbige Teile aus Tonkarton wie sie zum Beispiel von HMV zur Verfeinerung von Schiffsmodellen angeboten werden.


    Gruß


    Michael

    "Die beste aller möglichen Welten ist eine Welt ohne Religion" John Adams (1735 - 1826) US-Präsident

  • Moin zusammen,


    mit den Rahmen und dem Spantgerüst der Lok geht es weiter.


    Mir kommt der Lasercut als Weissmodell sehr entgegen, insbesondere bei den polnisch/russisch/tschechischen Einheiten, die ja je nach dem momentanen Besitzer anders bemalt waren. Oft liefen diese Saurier sogar noch unter dem neuen deutschen Besitzer in den alten Farben, wobei die Nr. 10 A dann Panzergrau mit grün/sandgelbem Streifenmuster wurde.


    Auch blieben die einzelnem Elemente nie beieinander, so daß improvisierte Wagen zusammen mit den Beuteteilen neue Züge ergaben. Ein tschechischer Kanonenwagen in Dänemark...in Frankreich polnische Wagen mit russischer Lok und deutschen Abstosswagen... Ein Holland dann ein polnischer zug mit deutscher Lok usw...


    Diese Lok soll erst mal zu einem schweren Panzerspähwagenzug kommen. Ja, die Dinger hatten zwar Eigenmotorisierung, aber wenn kein Sprit mehr da war, musste die gute, alte Dampflok wieder aushelfen ;)


    Gruß
    Hadu

  • Moin zusammen,


    @Panzerchen, ich glaube, Du hast die Machart eines gelaserten Bausatzes noch nicht erfasst. Es ist nichts dort gedruck. Die Nieten sind plastisch in 3D eingesenkt.
    Also durchaus lackierbar. Doch ob diese Bauweise mir genügt, ist die andere Frage. Im Falle eines Falles nehme ich den Zahnstocher und Kaltleim, und "verniete" das Ganze. Wenns auch eine Sauarbeit ist, nichts kann den Charme einer erhabenen Nietenreihe ersetzen!


    Inzwischen habe ich mich an die Räder gemacht. Die sind allerdings nicht befriedigend. Der Spurkranz ist zu flach, und die Lauffläche ist zu schmal, da sie aus zwei übereinandergeklebten 1mm Radscheiben bestehen. Doch nichts, was man nicht mit Sekundenkleber und Schleifschwamm hinkriegen kann.


    Die Achsen? Naja, da habe ich Holzstäbe genommen, diese sinnlosen Wickelteile nerven nur... 8|


    Das ganze Räderwerk ist eh ziemlich gut unter den Panzerschürzen versteckt, daher entfallen auch Bremsen, Federung usw. Später mal bei den Geschützwagen werde ich vielleicht auf andere Räder zurückgreifen. Es geht hier erst mal darum, so einen Laserbausatz fertigzustellen, sozusagen "out-of-the-box".
    Achja, und die Spurbreite habe ich natürlich der Spur 1 angepasst, die für alle meine Modellbahnen gilt.


    Peter, warte erst mal ab, ob es sooo perfekt wird. Ich kann durchaus noch einige Böcke reinschiessen, und durch das runterskalieren des Modells aus 1/24 kann auch noch der Teufel im Detail stecken, siehe die Spanten bzw. das Fehlen derselben...


    Gruß
    Hadu

    Vielleicht kommt der Tag, an dem mehr Leute checken, dass Idiotie nicht links oder rechts ist, sondern in erster Linie daher rührt, dass jemand ein Idiot ist! (M. Tegge)




    www.modell-und-geschichte.jimdo.com


    Mitglied der Luft'46-Gang

  • Moin zusammen,


    so, der Tender ist im Rohbau soweit fertig.


    Die Passung war ok, doch -ohweh- bei der Lok siehts anders aus! Hier denke ich, ist dem Konstrukteur mit der Materialstärke was schiefgegangen.
    Der Panzermantel um die Lok ist zu gross geraten, links wie rechts vom Umlauf hinauf ca je 1 mm.


    Man könnte da schneiden, aber beim dranhalten der Frontseite stellte sich heraus, daß eher den Spanten so ein halber mm fehlt, also aus dem Karton Laschen geschnitten und über die oberen Dreieckskanten der Spanten geklebt. Passst soweit. Grade so.


    Wieder fehlen jegliche Laschen, Verstärkungen und Verbinder, so daß ich hier mal aus dem Restmaterial des Tenderbaus Träger eingeklebt habe, die den Fahrstand stabil machen, dazu ein gutes Maß Sekundenkleber.


    (der ganz billige von Kik und Flohmarkt, 10 Tuben für nen Euro).


    Mit der Würfelform hat die Lok was von einem Kinderbaukasten ^^ ...


    @panzerchen... frag nur, des ghert so, sagt Frau Werwolf!


    Gruß
    Hadu

  • Moin zusammen,


    so, jetzt ist auch die Lok im Rohbau fertiggestellt. Die Passung der Anbauteile war dann doch wieder perfekt, und so ging die Arbeit gut von der Hand.


    Mit den Kubussen schaut die Maschine doch arg nach Bauklötzchenlok Marke Kindergarten aus, aber das macht den Charme dieses Schienen-Sauriers aus.


    Nebenbei habe ich im Netz und in meinen Büchern gestöbert, grade, was die Details und Feinheiten angeht. Welch ein Chaos! Dieser Loktyp (Russ. Typ 0, polnisch Nr. 15 u.a.) ist doch häufig umgemodelt worden. Es fängt bei den Lampen an, geht über den Schornstein über zusätzliche Rahmenantennen und letzendlich diverse Bemalungsarten. Dazu kommen unendlich viele Handläufe und Griffe, Verschlusshaken und die im Modell nicht stimmenden Fenster des Fahrstandes... Panzerblenden auf Scharnier, auf Winkeln, Panzerplatten, die die Kupplungen schützen usw...


    Eine bestimmte Lok zu bauen ist so garnicht möglich bei den laufenden Umbauten.


    Inzwischen habe ich auch beschlossen, die Lok mit meinem Schienenwolf zusammen auftreten zu lassen, soz. Karton zu Karton, da ich den Verbleib der Loks bis Ende des Krieges bei den Eisenbahnpionieren festmachen konnte.


    Destruktiv - Der Schienenwolf


    Die Jungs haben sogar die taktischen Zeichen ihrer Einheiten wagengross auf die Tender gemalt, sozusagen "meins...meins...meins!" , um nicht ihre Maschinen von der gierigen Konkurrenz im eigenen Lager "wegfinden" zu lassen.
    (Tatsächlich verschwanden ganze Kampfzüge, die dann plötzlich in anderen Farben wieder auftauchten als ganz selbstverständliches Eigentum eines anderen Battaillons :rolleyes: )


    So, aber jetzt weiter...


    Gruß
    Hadu

  • Moin Hadu,


    da hast Du ja mal wieder ein sehr interessantes Thema am Start. Sieht ja jetzt schon gigantisch aus. Na ja und in 1:35 gibts ja auch wirklich viele Kombinationsmöglichkeiten!


    Weiterhin viel Spaß beim supern und natürlich später beim lackieren.


    Gruß


    J.R.

    ________________________________________________________


    Man darf nicht verlernen, die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen.
    (Henri Matisse )

  • Moin zusammen,


    @panzerchen


    Also, der Bogen/Bausatz ist ursprünglich in 1/25 geschnitten. Durch eine Veränderung in der Vectorgrafik für den Laserschneider ist es möglich, auch jeden anderen Maßstab zu schneiden.
    Für mich entfällt das lästige skalieren, da die vorgegebenen Maßstäbe selten blöde sind, und für jeden Modellbauer, der Karton, Holz und Plastik gleidhwertig sieht nur idiotisch erscheinen können.
    Daher die Freude über den Zug in 1/35.


    Das Problem sind die Veränderungen durch die Materialstärke, zB. beim Umfang der Kesselpanzerung und die Schlitze der einzelnen Spantverbindungen.
    Der Sinn, die Aussenhautteile zu lasern liegt darin, präzise vorgeschnittene Bauteile zu haben, die auch die Knickfalten, Montageplätze usw. sauber positionieren.
    Da ich eh alles lackiere, was mir vor die Airbrush kommt, finde ich diese Idee sehr gut, allerdings müsste das Ganze nochmal grundsätzlich überarbeitet werden.




    Was aber dennoch den Spaß am Bau der Maschine nicht beeinträchtigt, im Gegenteil! Ich hoffe auf mehr... :thumbsup:


    Gruß
    Hadu

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  • Moin zusammen,


    solangsam wird die Lok fertig. Sie ist nun Bestandteil der 3.Kp.EisbPiBtl 3 HGr Süd ... herrlich verklausulierte Akronyme der militärischen Denk/Schreibweise... im Klartext 3.Kompanie des Eisenbahnpionierbattaillons 3, Heeresgruppe Süd.


    Das mag man finden, wie man will, ich kann mir oft ein Grinsen kaum verkneifen, kommt mir sofort die berühmte "Falle, klapp für Kleinpelztier, grau..." in den Sinn.


    Aber genug, die Lok ist mit der nachträglich montierten deutschen Blendlaternengarnitur versehen, ebenso mit Schlusslichtern und dazu der russischen grossen Stirnlampe. Die seitlichen Splitterschutzwände der Kupplungen ebenso, wie diverse zusätzliche Handgriffen.


    Für die Sehschlitze habe ich die Schutzblenden nachgereicht, und ebenso diverse Verstärkungen.


    Nachdem sich die Panzerschürzen an den Unterkanten immer mehr gewellt haben, habe ich Holzvierkante von innen gegengeklebt, um die Sache endgültig zu sichern.


    Und ja, ich habe begonnen, die Nieten mit Leimtröpfchen plastisch zu machen...pffff, das wird dauern!


    Gruß
    Hadu

  • "… und die Spurbreite habe ich natürlich der Spur 1 angepasst, die für alle meine Modellbahnen gilt."
    Hast Du diesbezüglich einfach den Abstand der Räder eines Radsatzes zueinander vergrößert?
    In diesem Zusammenhang: Die Militärbauer sollten sich kollektiv an die Industrie wenden und bitten, zukünftig nur noch in 1:32 statt 1:35 zu produzieren :whistling:


    Grüße
    Jörg
    P.S. Ist es möglich, eine Detailaufnahme der gelaserten Nieten zu bekommen?

  • Moin zusammen,


    tja Jörg, das wird wohl nix. Also, rein von Alterswegen hat Spur 1 bzw. 1/32 die älteren Rechte, ist aber auf die gesamte Modellbauerwelt gesehen eher eine Randerscheinung. Spur 1 ist eine schöne, aber viel zu teuere Sache.
    1/32 ist bei den Fliegern auch nur Platz 3 nach 1/72 und 1/48.
    Firmen wie Tamija haben in den letzten 6-7 Jahren versucht, den Militärmodellbau auch bei 1/48 mitzunehmen, das ist aber letztendlich gescheitert.


    Der absolute und alleinige Maßstab, sozusagen das Königsmaß ist und bleibt 1/35 weltweit. Egal, was Karton, Eisenbahn oder die ganz abstrusen (1/43!?!) Autosammler da verbrechen.


    ---


    Da haben wir im Kartonmodellbau das Glück, mit skalieren uns den jeweiligen Gegebenheiten anzupassen, sind flexibel und vor allem individuell gestaltbar.


    Ich habe vor langen Jahren mit dem Kauf der 28cmK5 von Trumpeter den Eisenbahnvirus bekommen, und damals hat diese honorige Firma einfach die Spurbreite von Spur 1 übernommen.
    Warum weiss keiner, jedenfalls hab ich mich gefreut, Gleismaterial von Maerklin zu kriegen, das passte wunderbar, und die Klopper wie DORA und Co. waren auch auf Spur 1 - was ich immer wieder mit Verwunderung feststellen musste.
    Die Nietenzähler haben dann aufgeschrien und so sind nun zweierlei Spurbreiten im Umlauf, wobei natürlich Spur 1 in 1/35 Breitspur ist...hihi...
    Seither baue ich alles im Bereich 1/32-1/35 querbeet, und fühle mich gut dabei.


    Abgesehen davon, daß Spur1-Gleismaterial im Vergleich zu 1/35 in Plastik wesentlich besser ist und alles zu kriegen ist...
    Also spure ich fröhlich um!


    Die gelaserten Nieten sind nichts als eingebrannte kleine Kreise, die ich in der Leimtröpfchen-Methode mit Holzleim und Zahnstocher nachgezogen habe.


    Übrigens hab ich nach gefühlten 200.000 Nieten die Lok samt Tender heute morgen endlich schwarz grundiert.


    Gruß
    Hadu


    P.S.: ...ich vergass unsere kreativen Chaoten von der Insel... Airfix hat nach wie vor Fahrzeuge und vor allem Figurensätze in 1/32 im Handel, und di e alten Monogrammteile sind auch in 1/32 ab und zu zu kriegen...CHAOS!!! :cursing:

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  • Moin zusammen,


    so, jetzt wirds endlich bunt.


    Zunächst wird das Ganze schwarz seidenmatt aus der Sprühdose grundiert.


    Dann kommt die eigentliche Grundfarbe, das allseits bekannte deutsche Panzergrau (Revell 78).


    Das wurde damals schnell hellgrau auf den grösseren Flächen (Revell 74), sprich, das war nicht sonderlich lichtecht.


    Mit viel Kreppband habe ich dann die Tarnstreifen abgeklebt, und dann mit Tamija Sandgelb mit weiss aufgehellt besprüht.



    Gruß
    Hadu

  • ....weiter...


    Nach dem vorsichtigen Klebestreifen-entfernen habe ich dann den Unterbau mit Rostbraun angenebelt, ebenso die Räder, dann habe ich die
    Lok komplett rostbraun übernebelt.


    Den allgegenwärtigen Russ-Schmodder der Befeuerung habe ich dann mattschwarz über die Oberseite der Lok genebelt.


    Bis auf ein paar kleine Details ist die Spritzarbeit weitgehend getan. Sieht nett aus, das Streifenhörnchen... :D


    Die Details wie Balkenkreuze, Beschriftungen usw kommen dann VOR der Alterung.


    Gruß
    Hadu

  • Moin Hadu,


    sieht total scharf aus Deine Lok, so langsam werde ich auch noch zum Interessenten für den Bereich Eisenbahn, bei dem was hier so alles gezeigt wird!


    Für mich kommt jetzt der Interessanteste Teil, die Alterung. Da kann man sich ja auch bei einer Lok so richtig austoben!


    Gruß


    J.R.

    ________________________________________________________


    Man darf nicht verlernen, die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen.
    (Henri Matisse )

  • Moin zusammen,


    so, jetzt kommt der Teil, der Spaß bringt aber auch viele Stunden erfordert....doe Lok endlich richtig verdrecken!


    Folgender Ablauf:


    Aufbringen der damals handgemalten Beschriftungen und des Balkenkreuzes mit Pinsel und Schablone.


    Trockenmalen des ganzen Modells mit hellem Grau, im selben Zug auch schon vertikale Schlieren aufmalen.


    Dann geht es los mit den Ölfarben. Mit einem Draht kleine Tröpfchen Rostrot und Schwarz an den entsprechenden Stellen aufbringen.
    Zeit lassen, die Ölfarbe trocknet nicht ein. Dann mit einem Pinsel mit Feuerzeugbenzin die Rost und Rußschlieren aufbringen.
    Dabei immer von oben nach unten arbeiten. DEZENT!


    Nun kommen noch schwarze und braune Pigmente die mt weichem Pinsel sehr vorsichtig verteilt trocken eingerieben werden.
    auf dem Wasserkasten weiss für die Kalkbrühe des verwendeten Wassers.


    Die grösseren Rostplacken mit dunkelgrauen Lackabplatzern verzieren, ebenso die belaufenen Stellen und die Stoßkanten an Türen und Luken.


    Das schwarzweisse Foto zeigt, daß die Intensität richtig ist...


    Soviel zur Alterung.


    -----


    Warum die Lok so versiffen?
    Ganz einfach...


    Die 3. war 44 auf beim Rückzug auf der Krim dabei, und es ging chaotisch und brutal zu. An optische Instandhaltung oder gar Reinigung war ab 43 nicht mal zu denken. Alles rollende Material wurde bis zum Ende weit über alle bisherigen Grenzen belastet und geschunden.


    Dazu kommt, daß die Versorgung mit Kohle kaum noch funktionierte, doch die russischen O/v-Loks konnten auch mit Holz befeuert werden, was aber für Unmengen an Sott und Russ sorgte, was den Loks auch anzusehen war.


    ---


    So, jetzt kommen noch ein paar Details und ein kleines Dio auf die Schnelle...



    Gruß
    Hadu

  • Moin zusammen,


    so, nach einer halben Stunde an der Dekupiersäge hat der Tender endlich seinen Brennstoff.


    Die Grundplatte ging schnell mit Dispersionsfarbe, Gips und Sand.


    Eine alte Regalplatte vom Sperrmüll, dazu den Bahndamm ausgeschnitten aus Trittschalldämmung.


    In Osteuropa, Russland und dem Balkan waren die Gleise selten geschottert, und lagen schlichtweg auf einer Sandschüttung, daher kein Kies.
    Die zerbrochenen Holzschwellen sind in Wirklichkeit Maerklin-Schwellen, die mit Spachtel und Holzsplittern aus Karton verholzt sind.


    Die Gleise habe ich in eine Pampe aus Gips, Dispersionsfarbe und einem Schluck Bier (so bindet der Gips langsamer ab!) gedrückt, die Furche des Schienenwolfes modelliert und dann in die nasse Masse den hellen Sand reichlich gekippt.
    Trockenzeit in der Sonne 4-5 Stunden.


    Den Rest der Platte habe ich mit Dispersionsfarbe und gröberem Sand mit Splittbröckchen bestreut, und dann mit grünen Flocken (NOCH) mit Dispersionsfarbe bekleistert.
    So wird eine karstige Sandlandschaft gemacht, die für Südeuropa üblich ist.


    So, auf zur Stellprobe...!


    Gruß
    Hadu

  • Mannomann, Hadu,


    das ist ja ziemlich gigantisch.
    Besonders beeindruckend finde ich die Entwicklung der Alterung. Klasse! Und die gefühlten 200.000 Nieten.....Mein lieber Schwan!
    Wenn das der Bauzustand eines ziemlich chaotischen Rückzugs ist, dann könntest du vielleicht noch einiges an Schrottholz im Tender stapelln: Balken, alte Türen, Bretter, vielleicht ein paar von den aufgerissenen Schwellen und so weiter. Eben alles, was man so in der Nähe der Gleise aufgabeln kann, um den Laden am Laufen zu halten.


    Viele Grüße


    Till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Moin zusammen,


    @panzerchen


    Graphitstift ist prima, doch hier wäre er im Inneren angesagt, was man bei einer Panzerlok nicht sieht.


    Peter


    Nunja, ich packe die Sachen einfach in passende Kartons und Kisten, um sie staubfrei zu halten, und ab und zu hole ich sie heraus...


    @Till


    Ja, der Gedanke kam mir auch, doch habe ich recherchiert, und fand heraus, daß die "blaue" Reichsbahn und die feldgrauen Bahner
    für Monate im voraus Brennstoff-Vorräte angelegt haben, wohl in weiser Vorraussicht.
    Aber das absolute "muss" habe ich der Platte schon beigefügt...Telegrafenmasten. Umgestürzte und mit gekappten Drähten.


    Mal sehen, was die Grabbelkiste noch hergibt.


    ---


    Es fehlte noch die russische Stirnlampe. Ich habe sie aus einem Stück klaren Plastiks gemacht, dann kam endlich der Deckel auf die Lampe.


    Und natürlich -es kann bei mir ja nicht anders sein- natürlich habe ich noch einen kleinen technischen Gimmick eingebaut.
    Im Schornstein thront ein Seuthe-Dampfgenerator (6V), der die Lok dampfen lässt ;) .


    Jetzt noch ein wenig basteln, kruschteln und dann den kommenden Sonnenschein abwarten, um gute Fotos zu machen.


    Gruß
    Hadu

  • Moin zusammen,


    die Anzeichen des Rückzuges sind auch installiert...eine Feuerstelle mit ausgebrannten Ölfässern....gesprengte Telegrafenmasten und zerschnittene Leitungen...


    So, jetzt hab ich fast fertig, es fehlen noch ein paar angemessene Figuren, und gut ist.


    Gruß
    Hadu

  • Moin zusammen,


    ich habe fertig. Ein paar Mann noch auf den Schienenwolf, und dann das Ganze mal in der glühenden Sonne, passend zum Modell fotografiert.


    Mein erstes reines Lasercutmodell...hat sich gelohnt und jedem "Selbstanmaler" mit etwas Mut zum supern zu empfehlen.


    Gruß
    Hadu

  • Toller bau. Man kann nicht mehr erkennen ,dass das Modell aus Kartong ist.
    Sind das eigentlich Gleise von einer Gartenmodellbahn (LGB)?

    Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur.

  • Hallo Hadu,


    klasse Bau von dir, ein Bauergebnis, dass voll überzeugt.
    Ob komplett lasergeschnittene Modelle sich letztendlich auf dem Markt durchsetzen, bleibt abzuwarten.
    Auf jeden Fall zeigt dieses Modell, dass diese Technik zumindest das Zeug hat, eine ernst zu nehmende Alternative zum "konventionellen" Kartonmodellbau zu werden.


    Grüße


    Alfred

  • Moin Hadu!


    Dein Diorama ist der absolute OBERBURNER!!!! Gratulation zu diesem perfekten Stückchen Modellbau!
    Der Knaller ist aber für mich nicht die Lok, sondern der Schienenwolf und die zerstörten Schienen!


    Einfach nur Hammer... :thumbsup:


    CU


    Rocky

  • Moin zusammen,


    PFMF
    die Gleise sind Spur 1-Gleise von Maerklin. Handelsübliche Ware.


    frettchen
    ..wir hatten schonmal die Diskussion wegen Lasercut, ichhab da schon was geschrieben.
    Ich sehe es als eine eigenständige Art des Kartonbaus. Und nicht einfach...


    Henryk
    Danke, aber perfekt ist beileibe noch so vieles nicht... 8)


    Rocky
    hihi, Du hast mich erwischt....dem kleinen aber feinen Schienenwolf Beschäftigung zu verschaffen, war Sinn der Übung :D



    Gruß
    Hadu

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  • Hallo Hadu,


    sehr schöner Bau des Zuges ... Und 1:35 ist fest in meinem Auge..... ;) ;) ;)


    NeTTe Grüße
    Martin

    Im Probebau: PU29 ( M 1:25)
    Abgeschlossen: Altona V23(als TT-Komplettmodell)
    In Vorbereitung: Altona V23(M 1:200)
    In der Entwicklung: BR 41 DB/DR/DRG


    Link zu meinem OnlineShop Lasermodelle.de

  • Bei diesen Bausätzen muss man die Bauteile selber einfärben. Fertig gedruckte Bausätze lassen sich bei heutigem Stand der Technik noch nicht zufriedenstellend ausschneiden.

    Da muss ich aber heftig widersprechen. Das ist problemlos machbar, allerdings recht aufwändig und daher teuer. Man kann aber bedruckte Bausätze auf den 1/100 mm genau auslasern! Das sind dann allerdings keine Plotsysteme, sondern Lasercutter, die mit Metall-Schablonenmasken arbeiten.

    Gruß aus MG und "In glue we trust"
    Marco ("The Baseman")

  • Moin zusammen,


    ...bie dem schönen Sommerw etter hat die kleine Panzerlok eine Ausfahrt verdient, und ich will Euch die Fotos nicht vorenthalten, denn nichts ist besser, als der freie Himmel. Mit der richtigen Besatzung sieht das Ergebnis nun ganz brauchbar aus.


    Gönnt Euren Modellen auch mal etwas Auslauf, sie werdens Euch mit schönen Fotos danken 8)


    Gruß
    Hadu

  • ...weitere Bilder...


    Obwohl das Motiv eigentlich Zerstörung ist, die unterbrochene Telegrafenlinie, die aufgerissenen Gleise...naja.


    Gruß
    Hadu

  • Moin Hadu,


    habe erst heute morgen Deinen fertigen Panzerzug entdeckt. Wie die anderen ja auch schon geschrieben haben...total klasse!! Der eigentliche Bau, die Lackierung, die Alterung und natürlich die tollen Fotos sind spitze. Hat sich
    gelohnt gestern noch mal rauszufahren für die Bilder in der Steppe.
    Mir als alter Plastikbauer ( auch Militär ) sind ja die umfangreichen Alterungsmöglichkeiten ebenfalls geläufig und waren eigentlich auch immer der Höhepunkt des kreativen Schaffens. Wie ich sehe macht es Dir genauso viel Spaß
    den Fahrzeugen die nötige Patina des Einsatzes zu verpassen. Sehr, sehr gelungen :thumbup: .
    Da bekommt man wirklich Lust, es auch einmal mir einem solchen Modell zu versuchen. Na ja, und die Do X erst.......


    Weiter so Hadu


    Gruß


    J.R.

    ________________________________________________________


    Man darf nicht verlernen, die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen.
    (Henri Matisse )

  • Also, mein Lieber......


    DAS hier "hohe Kunst" zu nennen, wäre schon ein bißchen beleidigend für deine Arbeit.


    Wow!

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Moin zusammen


    ..Gentlemen, danke für die netten Worte, es freut mich schon, wenns auch andere erfreut!


    Also, "Perfekt" ist keines meiner Modelle, ich versuch halt, meine Vorstellung zu verwirklichen, ein fotografierbares und zeigbares Modell zu machen.


    Meine Kamera ist derzeit eine alte Sony Cybershot mit 5 MP DSC-F717. Mehr Pixels brauchts nicht, ich lege halt Wert auf das fette Zeiss-Objektiv 8) mit ganz herkömmlichem Verstellring.


    Die Alterung ist halt auch das Sahnehäubchen, und ich benutze alle Techniken aus dem Plastik-Bau.
    Kartonmodelle sind für mich absolut gleichwertig und stehen auch auf Treffen und Messen beieinander.


    Frohes Schaffen und Danke!


    Gruß
    Hadu

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