Paderborner Kartonmodelle

  • Ich möchte hier meine bisher konstruierten Modelle vorstellen. Es ist zwar nicht alles Architektur, aber das Meiste.

  • Als erstes Paderborner Kartonmodell wurde Anfang 2002 in einer Auflage von knapp 1000 Stück das Luise-Hensel-Haus im Maßstab 1:87/H0 gedruckt. Es ist auch bei Moduni erhältlich.


    Der Infotext auf dem Bogen besagt:

    Quote

    Das Luise-Hensel-Haus wurde 1747 als Gartenhaus vom Apotheker Ludwig Achatius Cusian und seiner zweiten Frau Maria Gertrud geb. Schmidt erbaut. Dies kann man einer Inschrift im Kaminsims im Inneren des Häuschens entnehmen. Mitte des 18. Jahrhunderts verlagerten die Paderborner Bürger das gesellschaftliche Leben im Sommer in die Gärten außerhalb der Stadtmauer. Es entstanden zahlreiche Gartenhäuser, von denen einige, wie das Luise-Hensel-Haus über einen Keller verfügten, der auch als Fluchtraum genutzt werden konnte. Das Luise-Hensel-Haus ist das letzte noch existierende Gartenhaus aus dieser Zeit und wird regelmäßig renoviert, zuletzt im Herbst 2001.


    Den Namen erhielt das Haus, weil die im Jahre 1798 geborene Dichterin Luise Hensel, die von 1873 bis zu ihrem Tod am 18. Dezember 1876 in Paderborn lebte, auf ihren Spaziergängen gerne hier verweilte. Sie wurde unweit des Gartenhäuschens auf dem Paderborner Ostfriedhof in einer Gruft beigesetzt, die noch heute zu sehen ist.

  • Als nächstes Modell ging im April dieses Jahres der Cadillac Eldorado de Ville von 1959 (Avatar) in einer limitierten Erstauflage von :D 10 Stück :D in Produktion.


    Infotext:

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    Cadillac wurde 1902 von Henry Leland ins Leben gerufen. Den Namen hat diese Autofirma von jenem Franzosen, der 1701 Detroit gegründet hat. Der Cadillac Eldorado wurde 1953 das erste Mal vorgestellt und sollte als "Dream Car" den amerikanischen Traum verkörpern. Als Einzges dieser "Dream Cars" ging er tatsächlich in Produktion. Es gab bis in die 60er Jahre hinein unglaublich viele Varianten, die sich für den Laien untereinander nur im Namen unterschieden.

  • Das aktuelle Projekt ist das Adam + Eva- Haus, gleichzeitig auch der Grund, warum es momentan mit dem Dampfer nicht weitergeht.


    Infotext:

    Quote

    Das Paderborner Adam + Eva- Haus in der Hathumarstr. 7 wurde um 1560 als Ackerbürgerhaus erbaut, also als Haus eines Bauern, der in der Stadt lebte. Es wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrmals umgebaut und hat die Zerstörung von Paderborn 1945 unversehrt überstanden. 1971 entschloss sich der Paderborner Stadtrat, das Grundstück zu erwerben, um es vor weiterem Verfall zu bewahren. Vor Abschluss der Verkaufsverhandlungen brach am 29. 02. 1972 im Adam + Eva- Haus ein Brand aus, der den Dachstuhl und den hinteren Teil des Hauses vernichtete. Der kunstgeschichtlich wertvollste Teil des Hauses, die Fassade, konnte jedoch gerettet werden. Man beschloss, das Gebäude im Originalzustand wieder aufzubauen. Das bedeutete die Wiederherstellung des dreischiffigen Vierständerbaus, die Entfernung der Schaufenster, die Freilegung der kunstvoll geschnitzten Friese und vor allem der Umbau vom Krüppelwalmdach zu einem Satteldach. Die Rekonstruktion des Giebels ermöglichte eine Zeichnung aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die vor dem Umbau zum Krüppelwalmdach angefertigt wurde. Diese Zeichnung zeigt deutlich einen dritten Schnitzbalken. Dieser Balken konnte in Form einer Truhe, die in Besitz des Freiherrn von Wrede, Willebeadessen, war, wiedergefunden werden. 1976, nach Abschluss der Bauarbeiten, die 760 000 DM verschlungen haben, wurde in den unteren beiden Etagen das Museum für Stadtgeschichte eingerichtet, das obere Stockwerk dient dem Paderborner Kunstverein als Ausstellungsraum. Im oberen Fries kann man Männer erkennen, die Grimassen schneiden. Der mittlere Fries zeigt die Symbole der vier Evangelisten mit den Beschriftungen S. MATEUS (Engel), S. JOHAMMES (Adler), S. LUCAS (Stier) und S. MARCUS (Löwe). Auf dem unteren Fries ist der Sündenfall von Adam und Eva und die Vertreibung aus dem Paradies abgebildet, was dem Haus seinen Namen gegeben hat. Weiterhin ist dort eine Jagdszene zu sehen: Drei Hunde mit Halsband, damals ein Zeichen dafür, dass es sich um "gute" Hunde handelt, treiben einen Hirsch, damals Sinnbild für die menschliche Seele, auf einen Brunnen, der im Spätmittelalter für das Erlöserwerk Christi stand, zu, ein vierter, "böser" Hund ohne Halsband versucht, den Hirsch vom Brunnen fernzuhalten. Der Ausgang dieses "Lebenskampfes" ist noch nicht sicher, da der Hirsch den Brunnen noch nicht erreicht hat.
    Die Deutung der Inschrift "FIDES SPES CARITAS FUNT TEN CHARO" ist noch unklar. Manche gehen davon aus, dass es sich bei diesen Worten um "Bildunterschriften" der Jagdszene handelt: "Die drei Hunde FIDES, SPES und CARITAS, d. h. Glaube, Hoffnung und Liebe (treiben) den Hirsch, d. h. die nach Wiedervereinigung mit Gott sich sehnende menschliche Seele zur FUNTTEN, d. h., der Quelle lebendigen Wassers", während der vierte Hund, der Höllenhund Charo(n) "im letzten Augenblick noch versucht, den Hirsch von der Quelle fernzuhalten" (D. Hüffer).Andere sehen die Inschrift als ganzen Satz mit funtten als 3. Person Plural eines mittelniederdeutschen Lehnwortes zu lateinisch fundere = niederstrecken, zu Boden werfen: "Glaube, Hoffnung und Liebe, die drei göttlichen Tugenden, vertreiben den ewigen Tod."

    Anbei ein Originalfoto:

  • Dieses Modell enthält auch Teile zur Verfeinerung, also Dachfirste, Regenrinnen und vertiefte Tür- und Fensterzargen. Das Haus hat auch einen hinteren Teil, allerdings habe ich nach Studium des Originals beschlossen, diesen wegzulassen, da er das ganze Modell kaputt gemacht hätte (Neubau aus den 70ern).


    Ebenfalls geplant ist eine Ausmalversion für Kinder ohne die Verfeinerungen.


    Das Modell wird sich wahlweise im Zustand von vor dem Brand 1972 darstellen lassen, dieser Probebau ist noch nicht coloriert und in 1:100.
    Ach ja: Der "Caddy" und das Adam + Eva- Haus sind auch 1:87.

  • Geplant ist auch eine fotorealistische Version, allerdings weiß ich noch nicht, ob ich die nicht weglasse: Das Fachwerk der Seitenwände ist krumm und schief und die Fotos lassen sich nur stark perspektivisch verzerrt aufnehmen (Nachbarhäuser).

  • Hallo Felix,
    da komme ich aus dem Staunen ja gar nicht mehr raus was du schon alles konstruiert hast =D> =D> =D>
    das Adam und Eva Haus sieht Super aus. Ein kleiner Tip von mir für die fotorealistische Darstellung des Gebäude, schau Dir das hier mal an http://www.kartonbau.de/wbb2/t…hreadid=1845&sid=
    vielleicht hilft Dir das weiter :))
    Beste Grüße
    Henry

  • Der Thread ist gut, ich werde, wenn das Wetter wieder besser wird, nochmal am Haus vobeispringen und ein paar Bilder machen.


    Im Urlaub konnte ich ein paar französische Tintin (Tim & Struppi)- Hefte ersteigern, jetzt konstruiere ich ein Modell vom bordurischen Cabriolet aus "Der Fall Bienlein". Dieses Auto ist übrigens, wie das Land Bordurien, fiktiv! Zuerst drei Bilder aus dem Comic, ein Modellfoto folgt wenn das Auto fertig ist.

  • Hi Felix !


    Dieses fiktive Capriolet, erinnert mich stark an einen Borgwart Isabella.
    Mein Schwager hatte einen, sogar in der selben Farbe..


    Gruß


    Nochero

  • Hallo Felix,


    Staune Bauklotze bei deinen Häusern wie du sie machst.
    Habe einen großen Respekt vor dir und deiner Arbeit.


    Grüße
    Ernst

  • Hallo Felix.
    Ich bin auch ein begeisterter Tintin-Fan und mich interessiert
    ob Du das bordurische Cabrio baust.
    Ich wäre sofort als Alphabastler dabei.
    Der Fall Bienlein war eine böse Sache, gut daß alles so harmlos abgeleufen ist.
    Hätte schlimmer kommen können.


    Gruß von einem Hergé Fan

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    Kreativität beginnt im Kopf - und macht sich dann auf den Weg.
    2DO
    im Bau: Gastons Fiat 509
    Konstruktion: Fokker T-5
    Konstruktion: Der Dom zu Trier - Auf Eis gelegt

  • Hallo Stephan,


    erstmal sorry für die verspätete Antwort. Danke für das Angebot, aber ich muss das Auto erstmal fertig konstruieren. Ich meld' mich dann bei dir.