"Oslyabya" / Digital Navy / 1:250 [FERTIG]

  • So liebe Leute -


    Nachdem ich mich jetzt schon seit Monaten in den dunklen Ecken des Forums herumtreibe, um von den Meistern zu lernen, melde ich mich jetzt "offiziell" zu Wort.


    Als junger Spund habe ich viel gebastelt - da ich in Wilhelmshaven aufwuchs, saß ich praktisch an der Quelle. Da ergab sich der Kartonmodellbau sozusagen von selbst. Dann kam aber das Leben dazwischen und erst jetzt, nach zwanzig Jahren Kartondürre, habe ich mich wieder infizieren lassen. Hier also mein allererster Baubericht.



    Es geht um die "Oslyabya" von Digital Navy. Mehr zur Geschichte des Schiffs flechte ich in den Baubericht ein, aber jetzt erst mal ein paar Bilder.

  • Das Spantengerüst habe ich nach dem Ausschneiden erstmal "trocken" zusammengesteckt - konnte es eben nicht abwarten.


    Alles scheint ganz fabelhaft zu passen, was man von Digital Navy wie ich höre auch erwarten kann.


    Die Kanten der Spanten (oder Spantenkanten?) werde ich vor dem verkleben noch anschleifen so daß die Außenhaut auch wirklich gut paßt.

  • Hallo swiftsword,


    schön das du den Weg über den grossen Teich hier zu uns gefunden hast. Da hast du dir ja gleich was grosses vorgenommen. Viel Erfolg dabei.


    Gruss aus München


    Udo

  • Nun etwas zur Geschichte des Schiffs - die Oslyabya wurde 1895 auf Kiel gelegt, 1898 ist sie vom Stapel gelaufen. 1904 wurde sie anlaesslich des Russo/Japanischen Kriegs mit der Baltischen Flotte in den Pazifik geschickt. Nach sechsmonatiger Reise traf die erschoepfte Flotte in der Strasse von Tsushima auf die frischen Streitkraefte von Admiral Togo. Die folgende Schlacht war mehr ein Schlachten - die Russen waren den Japanern in praktisch allen Aspekten unterlegen. Die Baltische Flotte wurde praktisch komplett vernichtet.


    Die Oslyabya war gleich zu Beginn der Schlacht dem Feuer der halben Japanischen Flotte ausgesetzt und ging mir mehr als 500 Seeleuten und Offizieren unter.


    Mehr dazu ist bei http://www.russojapanesewar.com/ zu lesen.


    Hier ein Bild der Oslyabya im weissen Anstrich, den sie bis 1903 getragen hat:

  • Howdy Swiftsword!
    Ich wünsche Dir viel Glück beim Bau dieses Interessanten Modell's.
    Ich habe von Digital Navy das Torpedoboot V-108 gebaut und hatte mit damit keine Probleme. Ich denke, das DigitalNavy Modelle gut baubar sind.


    Viel Spass weiterhin ...


    CU


    Rocky

  • Hallo Swiftsword
    Ich bin im Moment dem Schiffsmodellbau etwas untreu geworden.
    Ich versuche mich im Moment an der Hellcat von Halinski,meinem
    ersten Flugzeugmodell.
    Eines meiner nächsten Projekte könnte eines der grossen "Japaner"
    von Digital Navy (Fuso, Takao, oder Yamato)sein.
    Ich habe alle drei auf CD und wollte von
    Dir wissen ,wie deine Erfahrungen mit dieser Art von Technik ist.
    Was für Papier verwendest Du, druckst du mit Tintenstrahl oder
    Laser? Mich interessieren auch Informationen zum Thema Modellbogen
    auf CD . Ich bin sehr gespannt auf die weiteren Fortschritte deines
    Projektes.
    Grüsse Niklaus

    Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind (Albert Einstein)

    N.K.


    Derzeit im Bau: IJN Nagato 1:200 von Dom Bumagi, HMCS Waskesiu Card Fleet 1:200, MiG 21MF Answer-Angraf 1:33
    Fertig: Mellum, Indianapolis,TAKAO Digital Navy 1:250,Korvette Agassiz 1:250, NJL TOGO CFM 1:250 .
    Petrojarl Cidade de Rio das Ostras JSC skaliert auf 1:250
    Hellcat, Halinski

  • Hallo Niklaus - ich habe hier im Buero einen HP Farb-Laser Drucker den ich gerne verwende. Das kommt ganz gut raus, nur die Blautoene sind etwas wachsig und blaettern beim runden kleiner Teile oft ab.


    Ich habe auch einen Tintenstrahldrucker marke Epson mit dem ich auch sehr gute Ergebnisse erziele.



    Im grossen und ganzen ist es hier wohl "gehupft wie gesprungen" wie der Schwabe sagt (oder "Jacke wie Hose" im Falle eines Nordlichts)



    Gruss


    Oliver

  • Ein Teil des Hauptdecks ist von der Unterseite sichtbar. Ich habe es deshalb schwarz eingefärbt. Das gleiche gilt für die Bereiche unter den Deckauschnitten, in die man nachher unter Umständen einsehen kann. Dabei habe ich gelernt keinen schwarzen Filzstift der Marke "Sharpie" zu verwenden. Das Papier saugt die Farbe auf und dann gibt's häßliche Flecken! Da muß ich nachher etwas den Pinsel schwingen um die Scharte auszuwetzen.

  • Quote

    Original von swiftsword
    Dabei habe ich gelernt keinen schwarzen Filzstift der Marke "Sharpie" zu verwenden. .


    Howdy Swiftsword !
    Generell sollte man von der Verwendung von Filzstiften absehen - egal welcher Marke.
    Da die Filzstifte alle auf Wasserbasis sind, können sie nicht nur hässliche Flecken verursachen, sondern auch das Papier wellen (wenn man große Flächen damit anmalt) .


    CU


    Rocky

  • Über's Wochende habe ich die Außenhaut angebracht. All das ist ja schon von Scorpio und anderen großartig beschrieben worden, ich will also nur schreiben was mir geglückt / verunglückt ist.


    Angefangen habe ich am Heck und am Bug und habe dann die Teile zur Mitte hin angebracht. Roman verdient hier ein großes Kompliment - alles passte ganz hervorragend, selbst das letzte Teil.

  • Nun verspachtelte ich die Nähte.
    Ich benutze einen Farb-Laser Drucker. Die Farben sind sehr glatt und etwas wachsig. Darauf hält normaler Spachtel nicht. Also habe ich etwas herumprobiert:


    - Weißleim und Babypuder: Liess sich hervorragend auftragen, hart zu schleifen, hielt am Ende aber auch nicht. :(


    - Holzfüller. Das ging. Die Haftung ist sehr gut, aber das Auftragen ist schwierig weil der Füller sehr bröckelig ist. Schleifen läßt er sich wie Holz, aber man muß natürlich vorsichtig sein, denn darunter ist ja nur Karton. :)



    Das Bild ist vor dem spachteln

  • Nun zum Schleifen. Da gibt's nicht viel zu sagen.


    Aber während des schleifens habe ich einen Fehler bemerkt, den ich sehr einfach hätte vermeiden können.


    Beim Aufbringen der Außenhaut habe ich die Nähte der Teile gut angedrückt indem ich mit dem Finger entlang der Kante des Spants gefahren bin. Weil mein Finger nicht glatt und hart ist, wie etwa ein Falzbein gewesen wäre, habe ich die Außenhaut verformt, so wie im Bild. Jetzt sieht mein Rumpf ein bichen mager aus, weil die Rippen rausstehen :(


    Hat jemand 'ne Idee wie ich das korrigieren kann (ohne großflächig zu spachteln)?


    Gruß


    Oliver

  • Samstag und Sonntag hier waren höllisch heiß und schwül, also saß ich im tiefen (kühlen) Keller und fütterte meinen virus cartonicus ;)


    Kielschwein, bilge keels (weiß ich nicht auf Deutsch) und das Teil um die mittlere Schraube, wo das Ruder angebracht wird schienen mir zu empfindlich um selbst den weiteren Bau des Modells heil zu überstehen.
    Diese Teile habe ich deshalb aus basswood (Lindenholz?) gemacht.


    Die hölzernen Schraubenwellen sind nur provisorisch, wegen der Ausrichtung.


    Die A-frames für die Schraubenwellen dagegen sind aus Karton, denn da bewegt sich wohl später nichts mehr. Die Verkleidungen wo die Schraubenwellen aus dem Rumpf austreten haben nicht so gut gepasst, wobei das u. U. auf meine eigene Schusseligkeit beim anbringen zurückzuführen ist. Ein bischen Holzfüller und die Sache ging...

  • Und jetzt geht's an's Eingemachte, sprich die Lackierung.


    Der Fahrplan ist wie folgt:


    - mit sandable primer (etwa: schleifbare Grundierung) aus der Sprühdose grundieren.


    - Nachschleifen


    - Mit Latex-Farbe und Lackrolle lackieren. Unzugängliche Stellen mit dem Pinsel streichen.


    Den richtigen Farbton habe ich mir im hiesigen Baumarkt (Home Depot) mischen lassen. Die haben einen raffinierten Scanner, der Farbmuster liest und die richtige Mischung ausspuckt.


    Hier also eine Reihe "before and after" Bilder.


    Vor der Grundierung:

  • Und noch eins. Ein "Scorpio" ist es nicht ganz geworden, aber (finde ich) doch ganz akzeptabel.



    Das wär's für heute. Die ganze Sache muß jetzt gut austrocknen. Latexfarbe muß nicht nur trocknen, sonder auch härten, also werde ich den Rumpf bis zum nächsten Wochenende nicht anfassen, sondern fange schon mal mit den Bordwänden an. (stanz, stanz, stanz...)



    Gruß,



    Oliver

  • Einen schönen vierten Juli wünsche ich, auch wenn's in Deutschland kein Feiertag ist. Hier sind die Pyromanen dabei Ihre (in Massachusetts übrigens verbotenen) Feuerwerke zu verbraten und machen mir dabei die Hunde ganz schalu. Also sitze ich mit den zitternden Vierbeinern im Keller und stanze Bullaugen...



    So sehen die fertigen Bordwandteile aus:

  • Übrigens läßt sich die Oslyabya in weiß oder schwarz darstellen. Beide Varianten sind auf der CD enthalten. Schwarz gefiel mir besser.


    Da die Außenhaut ganz erstaunliche Kurven macht habe ich mir der Einfachheit halber (ganz bestimmt nicht der verringerten Mühe wegen ;) "Klebelaschen" aus Balsaholz angebracht.


    Nächste Woche geht's weiter!


    Gruß,


    Oliver


  • Hallo, Michael,


    Nachfrage wegen der Bordwände, ob ich das richtig verstanden habe: die oberen und unteren Kartonspanten mit einer Lasche bekleben und auf die dann die Bordwände aufziehen. Nur mit den Laschen verkleben.


    Empfiehlt es sich da, erst oben zu verkleben, trocknen lassen und dann unten anzukleben oder ist das egal? Meine Erfahrung ist leider, daß die älteren Modelle nicht ganz exakt sind von der Höhe, da hilft das vielleicht etwas beim kaschieren...

    Gründungsmitglied der HobbyModel-Gang und Luft46-Gang

  • Oliver,


    My apologies for this being in English, but it looks great!


    Cheers,
    Brad


    Entschuldige, dass ich auf Englisch schreibe - aber dies sieht großartig aus.

  • Hallo swiftsword!


    Dieser Baubericht ist sehr gut gelungen. Das Modell sieht super aus und die leichte Welligkeit des Rumpfs ist vollkommen OK - beim Original sehen die Rümpfe auch nicht immer glatt aus und auch die Spanten drücken sich oft durch. Ich finde, ein superglatter Rumpf sieht gar nicht so gut (und originalgetreu) aus.


    @ Hi, bholderman,
    nice to meet you again over the big lake, nowing you from cardmodels.net.


    Liebe Grüsse
    Josef

  • Josef,


    Thanks, I just wish my German was better. But what a better way to learn.


    Cheers,
    Brad

  • Vielen Dank - langsam aber sicher geht es weiter, ich hoffe heute abend weitere Bilder einzustellen!



    :usenglish: Thanks guys - I'm forging ahead, slowly but surely. If possible I'll put on a few more pics tonight.


    Cheers,


    Oliver

  • Mit einem Tag Verspätung jetzt wieder Bilder.


    Wie Ihr seht bin ich beim Schanzkleid des Hauptdecks angelangt. Die Bauanleitung droht, daß es sich dabei um die schwierigste Bauphase handelt. Das ist auch wohl nicht untertrieben, denn der saubere Abschluß hängt von der korrekten Position von Hauptdeck und Bordwand ab. Da rächt sich jeder Zehntelmillimeter den man bei allen vorhergehenden Baustufen verpfuscht hat. Also aufpassen! Ich habe wo es nötig war an unauffälligen Stellen Luft gelassen. Diese Löcher werde ich nachher ausspachteln und bemalen.



    :usenglish: More pictures, though a day later than promised.


    As you can see I've reached the midships bulwark. The instructions warn that this is the most difficult part of the build. They weren't kidding, because a clean fit depends on the correct position of the ship's sides and the main deck. Now every hair's breadth you were off in any of the previous build steps jumps up to bite you. So watch out! Where it was necessary I left things hanging in the less obvious places so that I get a good fit where it matters. I'll spackle & paint these holes later.

  • Hier die rechte Seite. Pardon - Steuerbord. Die Bauanleitung empfiehlt einen schmalen Kartonstreifen auf dem Hauptdeck anzubringen um so eine Klebekante zu erhalten, auf der die innere Schanzkleidwand Halt finden soll. Mir erschien es einfacher, Polystyereneleisten der Marke "Evergreen" zu verkleben. Das ist etwas präziser und bietet eine größere Klebekante.



    :usenglish: This is the right side - sorry, starboard. The instructions recommend that you glue a cardboard glue strip to the main deck, which is supposed to hold the inner wall of the bulwark. I preferred using polystyrene strips. They are a little easier to position and offer a bigger gluing surface.

  • Mittlerweile bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich hier eine mittelalterliche Burg baue oder ein Schiff - das macht bei diesem Modell den Anreiz für mich aus, diese verschachtelte Konstruktion. Die konkaven Flanken mit den kleinen Erkern sieht mehr nach "Victory" aus als nach modernem Schlachtschiff.


    Übrigens habe ich vorgestern die "Victory" bestellt - aber Michael wird bestimmt lange vor mir damit fertig ;)



    Gruß,



    Oliver



    :usenglish: In the meantime I'm no longer sure whether I'm building a medieval castle or a ship - that's what makes this model so interesting for me. Looking at the curved flanks and the little turrets makes me think more of the "Victory" than of a modern battle ship.


    By the way - I just ordered the Victory, but I'm sure MUrban will be finished with it long before me ;)