noch mehr Typ UB I Boote der Kaiserlichen Marine, 1:250

  • Hallo zusammen!


    Auch wenn mein Baubericht Typ UB I Boote der Kaiserlichen Marine, 1:250 schon abgeschlossen ist, das Thema ist es für mich noch lange nicht!


    Bis jetzt habe ich ja nur Boote von der Germaniawerft in Kiel gebaut, es gab aber ja noch welche von der AG 'Weser' in Bremen. Und wie das bei Kaiserns so üblich war, hatten die Werften relativ viel Freiheit, d.h. die Boote der zwei Werften unterschieden sich recht deutlich voneinander (was leider bedeutet, daß ich noch mal ein gerüttelt Maß an Konstruktionsaufwand in die AG 'Weser' Boote stecken musste).


    Die wichtigsten Unterschiede sind:
    - Die unterschiedliche Form des Bugs (sieht man unten ganz gut)
    - Die Form der Flutschlitze (Germaniawerft groß und rundlich, AG 'Weser' klein und schmal)
    - Die Höhe des Turms (ist bei den Germania-Booten einen guten Kopf größer, siehe z.B. hier)
    - Die MG Platform. Bei den Germania-Booten besteht sie aus zwei fest angebrachten "Erkern". Bei den AG 'Weser'-Booten dagegen bilden zwei "Bleche" die Platform - diese Bleche lassen sich seitlich abklappen und verschwinden dann bündig in flachen Taschen in der Rumpfwand (ich muß zugeben, das hat ziemlich lange gedauert, bis bei mir das Zehnerl gefallen ist... ;( ). Die Taschen sieht man recht gut bei diesen drei Booten, die sich noch im Bau befinden. Bei dem zweiten Boot von vorne auf diesem Bild (Zeebrugge im Juni 1915) ist die Platform gerade aufgeklappt. Man sieht hier auch deutlich, daß als Folge dieser Konstruktion die Platformen natürlich auch eine andere Farbe als das Deck haben - eben das Hellgrau des Rumpfes.


    Die Umsetzung ins Modell war recht einfach (glücklicherweise reicht der Platz dafür!): Die Platformen kommen doppelt vor - zweimal als Binnenzeichnung auf den Rumpfseiten und zweimal als "Flügelchen" seitlich des Decks. Zur Darstellung der eingeklappten Platformen werden einfach die "Flügelchen" abgetrennt - fertig! Für die ausgeklappte Variante werden dagegen die Platformen aus den Rumpfseiten herausgeschnitten. Leider habe ich keine Ahnung, wie es im Inneren der Taschen aussieht - bei dem einzigen Photo das mir Aufschluß geben könnte liegt dieser Bereich in tiefstem Schlagschatten... ?(
    Ich hab' mir dann einfach etwas zusammenphantasiert, in der Hoffnung, daß mir niemand das Gegenteil beweist... ;)


    Momentan habe ich schon mal zwei Rümpfe fertig - UB 9 mit "angelegten Ohren" und Valentiners UB 16 mit ausgeklappten Platformen (Zur Farbe noch ein Wort: Es ist belegt, daß für die Gesichter bei den Flandernbooten teilweise auch Rot verwendet wurde. Es ist also nicht ausgeschlossen, daß das Maul von UB 16 rot war. Ich persönlich bleib' beim Schwarz, aber es wird ein entsprechendes Alternativteil geben).


    Und auf dem letzten Bild sieht man, wie schon oben erwähnt, gut die unterschiedlichen Bugformen von Germania und AG 'Weser' Booten.



    Dieser Baubericht wird übrigens etwas "dünner" ausfallen, als der erste. Einerseits, weil natürlich nicht alles neu ist, andererseits aber auch, weil ich bis zur Ausstellung in Oberschleissheim noch einiges fertig bekommen muß, da bleibt nicht so viel Zeit fürs Berichteschreiben.


    Gute Nacht!
    Michi

  • Kleiner Update (tatsächlich allerdings auch schon wieder ein paar Tage alt...), zunächst ein kleiner Basteltip:


    Die Positionslaternen sind ja nicht unbedingt ein Vergnügen zum Zusammenbauen, allerdings kann man es sich mit ein bisschen Tricksen einigermaßen erträglich machen. Dazu trennt man die dreieckigen Ober- und Unterseiten vollständig ab und legt sie mit der bedruckten Seite nach unten auf eine ebene Oberfläche. Die Seitenteile werden fast normal gerillt, ausgeschnitten und gefaltet - nur daß man vorn oder hinten noch einen Streifen Karton zum Anfassen stehen läßt. Dann kann man (nicht zu viel) Klebstoff innen auf die Seitenteile auftragen, diese ebenfalls auf die ebene Unterlage setzen und die Dreiecke (mit einer Nadel o.ä.) in die Seitenteile bugsieren. Sind die Verklebungen ausgehärtet wird der überstehende Kartonstreifen abgeschnitten - fertig!


    Die Positionslaternen werden dann natürlich an den kommandoturm geklebt. Der ist im Wesentlichen mit dem der Germania Boote identisch, hat aber nicht das überhängende Deck.



    Weiter mit dem Baubericht gehts dann erst wieder irgendwann nach dem Wochenende - wen die Neugier quält, der muß halt nach Oberschleißheim kommen und sich die fast vollendeten Boote in natura ansehen!


    Grüßlis!
    Michi