Mystery Ship Nr. 10 - Wer kennt dieses - öh - Schiff?

  • Hallo Ihr Kartonisten! Auf geht's mal wieder zum fröhlichen Rätselraten!


    Wer es schon weiß, bitte zurückhalten bis jeder sich mindestens einmal am Kopf gekratzt hat.



    (Das Bild wird richtig kreditiert wenn die Auflösung bekannt ist - sonst macht's keinen Spaß :USENGLISH: The image will be correctly credited as soon as the riddle is solved.)

  • Hallo Oliver,


    das soll wirklich ein Schiff sein?? Sieht aus, als ob auf einer Sandbank einfach ein paar Geschütze gestellt wurden, mitsamt Ausguck. Also da bin ich ja mal auf die Lösung gespannt.


    Gruß nasymon(Andy)

  • Stirn runzel .... Augen zusammenkneif ???????
    Ähm ... wo ist hier ein Schiff ???
    Oder haben die das " Schiff " ??? mit soviel Knallbummpengzeugs vollgestopft das die Ladekapazität leicht überschritten wurde und der Rumpf etwas tief im Wasser liegt? Oder ist es gar der Prototyp der neusten U-Boot Generation ? Pah! Koi Ahnung was das darstellen soll

  • Hmm... könnte irgend eine Art von Monitor sein...


    Der Turm sieht mir allerdings etwas Schlachtschiffmäßig aus.


    Vielleicht irgend etwas "gebasteltes" aus Pearl-Harbor Schrott?

  • Ich möchte Michaels Gedanken weiterführen. Der Rumpf sieht ja fast wie "Kiel Oben" aus, also ein gekentertes Schiff ?, mit einer Kanone drauf. Zur Überwachung einer Meerenge, Hafen, Stützpunkt.


    René

    ....es ist 5 vor 33

    Demokratie ist alternativlos!

    "sei a Mensch"

  • Gabs nicht mal die USS Monitor, die war so ein flaches Schiff mit einem Turm drauf?
    Wurde meines Wissens im amerikanischen Bürgerkrieg eingesetzt.


    Grüße
    Robert

  • Hallo zusammen,


    Ich weiß es :D :D :D.


    Es handelt sich um den italienischen Monitor FAA DI BRUNO.(1917) Ab 1943 gehörte es zur Kriegsmarine und führte den Namen Biber.Und das ist auch das letzte was von diesem Teil bekannt ist. Die Spuren verlieren sich in den Wirren des Krieges.


    Gruß
    Michael


    (Quelle: Marine-Arsenal Sonderheft Band 21 "Die Zerstörer der Hamburg-Klasse)

    "Die beste aller möglichen Welten ist eine Welt ohne Religion" John Adams (1735 - 1826) US-Präsident

  • Also,


    Dreibeinmast und schweres Geschützrohr mit leichter Ausstülpung vorne deuten für mich auf GB oder USA hin, beide Nationen haben Monitore oder derartiges auch längere Zeit befürwortet.


    Ob der Turm wirklich 2 Rohre hat, ist für mich nicht eindeutig zu sagen.


    Von der Art der Photographie würde ich auf Erster Weltkrieg oder früher tippen.


    Zaphod

  • Ich tippe auf einen Fluß-Monitor. Die Teile rechts sehen nach schweren MG oder leichten Geschützen aus, und der Schornstein ist auch recht klein. Hochseetüchtig dürfte das Teil nicht gewesen sein.


    Was mich auch etwas verwirrt, ist das "Dach" über dem Geschützturm.


    Aufgrund der Bauart denke ich auch, so zwischen 1900 und 1930, evtl. eine russische Konstruktion???

    Gruß aus Würzburg


    Ralf





    Lieber eine Stunde vor dem Modell meditiert, als gar nichts getan!!:D

  • Falls Michael nicht recht hat, wie wäre es mit dem Monitor 'Raglan' der Abercrombie-Class, versenkt 1918 von der Goeben?

    Wiedereinstieg in den Kartonbau nach vielen Jahren ...

  • Nein, kalt, gaaanz kaaalt! :P
    Das ist sicherlich die HMS MUSHROOM, eine Birdwatching-Station in der Humber-Mündung, und was Ihr ollen Militaristen für'n Kanonenrohr gehalten habt, ist nur der Schallgenerator für den Balzruf der dreibeinigen Trottellumme. Direkt davor sieht man auch beim schärferen Hinsehen den Sonnenschirm der Gattin des Station Masters von der RSPB. Man kann doch ganz deutlich den Ausguckstand erkennen, der von den vielen Vogelschiet-Klecksen drauf den Namen "Fleckerstand" zu recht trägt; das Rohr rechts davon ist das der Porridge-Kombüse. Die Watttennis-Netze sind aufgerollt zwischen den niedergelegten Stangen zu erkennen (oder sind das eher die für's Wattminton?). Das Beiboot vom Typ Schlickrutscher der SMS "Hohenzollern IV", die "Prinz Foffi", ist aufgeslipt, und die Flagge zeigt an, daß hoher Besuch da sei.
    Der Mann mit der weißen Mütze ist der Master, Mr. Erskine Childers Esq., RSPB, RA, RNR, OWF (=Order of Wet Feet) etc. etc... ;)


    Ahoi!
    8) Kartonkapitän


    P.S.* [Blödel-Modus off] Der spannende Spionage-Klassiker von Erskine Childers: "Das Rätsel der Sandbank. - Der Bericht des Geheimdienstes." ist um 1902 erschienen und immer noch als Taschenbuch erhältlich:
    ISBN 3-257-20211-3

    Ich schnipsel mit Schere, ich klebe und falz';
    das is zwar nur Schimäre, doch mich unterhalt's! :P(frei nach Johann Nestroy)

    Edited once, last by Kartonkapitän ().

  • Hallo Simon,



    ich denke, du hast recht, im Netz gibt es ein früheres Photo der "Raglan" (Oliver muss dann eines in zerschossenem Zustand eingesetzt haben), das Olivers Bild sehr nahe kommt.


    http://images.google.de/imgres?imgurl=http://ww1.osborn.ws/m3_raglan_web.jpg&imgrefurl=http://ww1.osborn.ws/Charles%2520Burch%2520RND.htm&h=217&w=360&sz=17&hl=de&start=1&tbnid=OgtS6WBhS3RA9M:&tbnh=73&tbnw=121&prev=/images%3Fq%3Draglan%2Bmonitor%26svnum%3D10%26hl%3Dde%26lr%3D%26sa%3DG



    Es kommen aber auch verschiedene andere Monitore der Royal Navy in Frage, z.B. die HMS Glatton, die 1926 vor Dover auf Grund lief und bis auf Deckshöhe absackte (!).



    http://www.battleships-cruisers.co.uk/monitors.htm


    Zaphod

  • Quote

    Der spannende Spionage-Klassiker von Erskine Childers: "Das Rätsel der Sandbank. - Der Bericht des Geheimdienstes." ist um 1902 erschienen und immer noch als Taschenbuch erhältlich


    Hier möchte ich nur kurz einhaken: wirklich ein wunderbares Buch für alle segelinteressierten, in dem auch einige interessante Schiffe vorkommen (u.a. Kanonenboot/Torpedoboot/Aviso o.ä. 'Blitz' des Fregattenkapitäns v. Brüning, das ich bislang in keinem Flottenverzeichnis gefunden habe). Vielleicht kennt der eine oder andere auch die schöne mehrteilige ARD-Verfilmung aus den 80ern. Ist leider nie wieder im Fernsehen gelaufen, soweit ich weiß und auch nicht als DVD zu bekommen.

    Wiedereinstieg in den Kartonbau nach vielen Jahren ...

  • Hallo,


    das Buch von Childers ist übrigens nur ein (allerdings literarisch das höchststehende) Beispiel für ein neues literarisches Genre, das sich um 1900 entfaltete, der Spionage- und Invasionsfurchtroman.
    Da gibt es eine ziemlich reichhaltige Sekundärliteratur darüber, aber wie der erste Titel zeigt, wurde so etwas in Deutschland auch ganz offen in zeitschriften behandelt..



    Bieberstein, v.: Zur Frage einer Landung in England.
    In: Die Gegenwart, Nr. 60, Heft 29, 1901, pp. 34ff.


    Clarke, I.F.: The Battle of Dorking, 1871-1914.
    In: Victorian Studies (VS), Vol. 8, 1964/65, pp. 309-338.
    French, D.: Spy Fever in Britain 1900-1915.
    In: HJ, Vol. 21, 1978, pp. 355-370.
    Gooch, John: The Prospect of War: Studies in British Defense Policy 1847-1942.
    London: Frank Cass 1981.
    Rez (++): VS 26, 1982/83, pp. 85f.: Über die Invasions-Furcht.
    Hiley, Nicholas D.: The Failure of British Counter-Espionage against Germany, 1907-1914.
    In: HJ, Vol. 28, 1985, pp. 835-862.
    Hiley, Nicholas D.: The Failure of British Espionage against Germany, 1907-1914.
    In: HJ, Vol. 26, 1983, pp. 867-889.
    Stafford, David A.T.: Spies and Gentlemen: The Birth of the British Spy Novel, 1893-1914.
    In: VS, Vol. 24, 1980/81, pp. 489-509.



    Zaphod

  • Moin!


    Michael Diekmann liegt richtig, würde ich sagen:


    http://www.battleships-cruiser…ges/faodibrunompl5650.jpg


    Gruß
    Nävchen

    Es reicht nicht, keinen Plan zu haben. Man muss auch unfähig sein, ihn auszuführen!


    Der Klügere gibt nach, eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.


    In der Werft: Kombifrachter Schwan (HMV/Piet/1. Auflage), SdKfz 222 (GPM), V1102 Lützow (Mannheimer Modellbaubogen), Seenotkreuzer ERNST MEIER-HEDDE und HERMANN RUDOLF MEYER-Klasse der DGzRS (Passat-Verlag)

  • Quote

    Da gibt es eine ziemlich reichhaltige Sekundärliteratur darüber


    Gemeinsam ist diesen literaturwissenschaftlichen Abhandlungen in der Regel, dass sie ignorieren, was den Wert von Childers' Buch auch heute noch ausmacht: die Schilderungen des Segelns mit einem kleinen Boot im Wattenmeer. Die Spionagegeschichte ist ja heutzutage eher uninteressant, der literarische Wert der Natur- und Segelbeschreibungen hingegen bleibt. So viel offtopic ...

    Wiedereinstieg in den Kartonbau nach vielen Jahren ...

  • Quote

    Michael Diekmann liegt richtig, würde ich sagen


    Ich denke auch. Der Schornstein des britischen Monitors war doch deutlich größer und der Turm sah auch anders aus.

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  • Na - dann wollen wir's mal auflösen: Faa di Bruno ist richtig!


    Dieser italienische Monitor wurde im ersten Weltkrieg als Schutz und Küsten-bombardment Monitor aus einer Schute, einem Geschützturm und einigen anderen Überbleibseln zusammengeschustert.


    Was mich amüsiert ist der Pilzkopf über dem nach oben offenen (!) Geschützturm. Die von Gert und Michael angegebenen Daten sind richtig.


    Ein kurioses Teil - vielleicht lohnt es sich mal, es zu bauen. Schön ist es aber gewiß nicht ;)



    Gruß,



    Oliver