MS ISERLOHN, Passat-Verlag, 1 : 250, Bilder v. Baufortschritt [Fertig]

  • Nach dem 2. Weltkrieg war der bereits 1871 von der HAPAG ("Hamburg-Amerikanische Packetfahrt-Actien-Gesellschaft", auch "Hamburg-Amerika-Linie" genannt) eröffnete regelmäßige Liniendienst zwischen Hamburg und Mittelamerika für Jahre völlig zum Erliegen gekommen.


    (wikipedia)


    Erst 1950 nahm die Reederei diese sogenannte "Westindienfahrt" wieder auf, anfangs recht zaghaft mit der gecharterten MINERVA.
    Aber es ging schnell aufwärts, und schon ein Jahr später bediente die Reederei wieder die Linie Hamburg - Kuba - Mexiko, ebenfalls mangels eigener Tonnage anfangs mit Charterschiffen.


    Aber die Bauaufträge für neue Schiffe waren bereits erteilt.
    Von 1951 bis 1953 liefen der HAPAG die Schwesterschiffe BRANDENBURG, DUISBURG, MAGDEBURG, AUGSBURG, NAUMBURG und WEISSENBURG zu, ca. 2700 BRT groß und sämtlich mit Einrichtungen für bis zu 12 Passagiere ausgestattet.
    So konnte schon recht früh wieder ein etwa wöchentlicher Liniendienst aufgebaut werden, fast unglaublich nach dem Desaster des Krieges. Aber Westdeutschland hatte die Währungsreform hinter sich und die "Hungerjahre" direkt nach Kriegsende waren schon fast Geschichte. Das vor allem von den Amerikanern stark befeuerte "Wirtschaftswunder" begann, und damit auch die Nachfrage nach Kaffee, Bananen und anderen Südfrüchten, Fleisch, pflanzl. Ölen und vielen anderen Rohstoffen. Gleichzeitig nahm der deutsche Export auf fast allen Gebieten kräftig zu (so steigerte z.B. die Firma Rosenthal-Porzellan ihren Export von 1949 bis 1951 um fast 140 Prozent). Deutsche Waren hatten immer noch einen guten Ruf bei den "Kapitaleliten" der mittelamerikanischen Länder - Revolutionen schienen undenkbar...


    Forts. folgt...

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Forts. folgt...


    Ich freue mich schon auf den neu eröffneten Baubericht und werde sicher ein regelmäßiger Zuschauer sein.
    Viel Spaß beim Bau für Dich und uns beim Zuschauen.



    Beste Grüße und gutes Gelingen


    Manfred

    Es muss nicht alles perfekt sein, was gut tut.

  • Moin Wiesel,
    "denn man tou!!"
    Uns Voyeuren wünsche ich viel Spass bei Deinem Baubericht und Dir recht viel Arbeit. Dein Beginn mit der Schilderung des historischen Hintergrundes legt schon mal einen Meilenstein, was uns erwartet. Nach Deinem TITANIC - Bericht bin ich sicher, dass Du auch diesmal die Qualität genauso hoch halten wirst. - Ja, das ist halt der "Druck", den eine einmal erreichte "1" auslöst... ob man will oder nicht...
    Freundschaftliche Grüße aus einem typisch Kieler Sommer,
    Kurt


    P.S.: Ich freu' mich auf Deinen Bericht und werd' daran kleben wie Uhu an der falschen Stelle der Bordwand!

  • Moin Helmut,
    irgendwie kommt mir das Schiff bekannt vor, aber ich weiß nicht genau woher :D:D:D .
    Viel Spaß beim Bau. Wenn Dein Modell fertig ist, entsorge ich meins in der Tonne.
    Gruß
    Jochen

  • Hallo Manfred, moin Kurt,


    ich finde es immer interessant, etwas mehr über die Hintergründe zu den Modellen zu wissen. Und schön ist es, wenn das auch bei Euch Interesse findet !


    Jochen,


    untersteh Dich... X(


    ______________


    Die o.g. sechs Frachtschiffe wurden damals sogar in Reisebüros beworben:


    (Zentrales Verzeichnis antiquarischer Bücher: Faltblatt der Hamburg-Amerika Linie v. 1955)


    Rasch zeigte sich aber, dass die Tonnage für den Liniendienst nicht ausreichend war.
    Die HAPAG gab deswegen den Bau weiterer ähnlicher, jedoch deutlich größerer Schiffe in Auftrag.
    Es waren dies die Frachter der sogen. "SOLINGEN-Klasse" (Nordrhein-Westfalen war damals namentlich stark vertreten: SOLINGEN, REMSCHEID, WUPPERTAL, KREFELD), etwa 3280 BRT groß und als Shelterdecker vermessen. Etwas später kam die FREIBURG hinzu.


    Alle 5 Schiffe waren bei Flender in Lübeck gebaut worden (1955 bis 1957).
    Sie waren 118,9 m lang und 16, 3 m breit, hatten 4 Ladeluken und - den damals noch recht rustikalen" Häfen in Mittelamerika geschuldet - ein umfangreiches Ladegeschirr. 4200 PS brachten die Schiffe auf 14 kn.
    Flender hatte für die Reederei Christian F. Ahrenkiel auch die praktisch baugleiche ESPERANZA gebaut, die dann von der HAPAG in Langzeitcharter genommen wurde und das Westindien-Sextett komplettierte.


    Hier die REMSCHEID der SOLINGEN-Klasse: (shipspotting.com: © Reinhard Hannemann - Aufnahmedatum 20.08.67)


    Und ein stark vereinfachter Seitenriss aus der "Seekiste":


    Mitte der Fünfziger konnte man bei der HAPAG also schon wieder recht dicke Backen machen; auch die anderen, früheren Fahrtgebiete florierten wieder:


    (Anzeige in der Zeitschrift "Seekiste", 1955)

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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  • Auf den ersten Blick recht ähnlich, aber keine Schwesterschiffe der SOLINGEN waren dann die MARBURG und die ISERLOHN, die rund drei Jahre später (1958) von der Werft Lübecker Maschinenbau AG /Orenstein-Koppel an die HAPAG, ebenfalls für das Fahrgebiet Westindien, abgeliefert wurden.


    Die Schiffe waren Weiterentwicklungen des SOLINGEN-Typs, aber deutlich größer.


    Als Shelterdecker waren sie mit mit ca. 3300, als Volldecker mit etwa 5100 BRT vermessen. Ihre Länge betrug 120,9m, die Breite 16,4 m. Sie hatten einen max. Tiefgang von 6,63 bzw. 7,87 m (Volldecker).
    Ihre auf einen Propeller wirkenden Maschinen leisteten 4000 PS, die eine Geschwindigkeit von rund 14 kn erbrachten. Es konnten 11 Passagiere mitreisen.


    Die Schiffe hatten rund 40 Mann Besatzung.


    Die typische Fahrtroute der Schiffe weckt Sehnsüchte:


    Hamburg, Bremen, Antwerpen, Port-au-Prince, Ciudad Trujillo, La Guaria, Porto Cabello, Curacao, Maracaibo, Barranquilla, Cartagena, Puerto Limon, Puerto Barries und Haiti...



    Die MARBURG kam am 01.09.1958, die ISERLOHN am 18.12.1958 in Fahrt.



    (forum-schiff.de)



    Beide Schiffe blieben recht lange bei der HAPAG. Sie erlebten noch die Fusion der HAPAG mit dem Norddeutschen Lloyd und wurden im September 1974 an die Reederei Bernd Leonhardt verkauft. Aus der ISERLOHN wurde die LEO SOLING, aus der MARBURG die LEO STAR (Segelbootklassen, Leonhardt war ein begeisterter Segler).


    Die ISERLOHN wurde schließlich Ende 1983 in San Esteban de Pravia / Nordspanien abgewrackt, nach einer Dienstzeit von 25 Jahren.


    (Ich danke Alex Lange und Wilfried Wieczorek für die mir überlassene Literatur)

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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  • Und wie unterscheidet man jetzt die MARBURG-Klasse optisch von der SOLINGEN-Klasse?


    Die Größenunterschiede sind dazu sicher nicht geeignet. Auch das Ladegeschirr (auf das ich bestimmt noch an entsprechender Stelle eingehen werde) ist sehr ähnlich: 2 massive Ladepfosten mit ihren Bäumen und je zwei weitere Ladepfosten vor und hinter dem Aufbau.


    (Seekiste)


    Leicht erkennbar ist aber der Unterschied am Heck:
    Während die Bordwand bei der SOLINGEN in einer geschwungenen, dem Decksprung weitgehend folgenden Linie ausläuft, ist die Schanz bei MARBURG / ISERLOHN markant hochgezogen; dies gibt diesen Schiffen etwas mehr Symmetrie, finde ich.
    Auffällig sind auch die bei ISERLOHN / MARBURG fehlenden Stützen am Aufbau oberhalb des Hauptdecks sowie die bei den beiden Schiffen anders gestalteten Brückenhäuser.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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  • So,


    nach soviel "Vortext" ( aber man will ja schließlich wissen, was man baut, oder ? ;) ) kanns also endlich losgehen...


    Wie alle Passat-Modelle ist auch die ISERLOHN als Wasserlinienmodell konstruiert und der Bau beginnt dementsprechend mit der zweiteiligen Grundplatte.



    Laschen zum Hochbiegen, um daran die Bordwand anzukleben, gibt es nicht mehr.
    Das mag dem einen oder anderen zunächst ungewohnt bis seltsam vorkommen. Aber dieses Prinzip ohne Laschen ergibt eine wesentlich gleichmäßigere Wasserlinie; Laschen sind dagegen immer Näherungen an den Bordwandverlauf und führen, selbst bei genauester Bauweise, zu Stufen und auch eventuell zu Ungenauigkeiten wegen der kaum gleichmäßig hinzukriegenden Knicke.


    Die Bodenplatte der ISERLOHN / MARBURG wird dagegen verdreifacht und dies ergibt eine ausreichend breite Klebefläche für die Bordwand.


    Das Zeichen für die Verdreifachung: Und so dick ist es dann:


    Nach dem Verkleben der Bodenplatte sollte sie erst einmal,mit Büchern beschwert, über Nacht trocknen. Das ist besonders wichtig, weil die bei der Verdreifachung eingesetzte Klebstoffmenge eine recht lange Zeit zum Aushärten benötigt.
    Geklebt habe ich das ganze Spantengerüst mit lösungsmittelhaltigem Kleber.


    Alle Spanten werden verdoppelt:


    Ich habe dann die Längsspanten mit schwarzem Tonpapier hinterklebt, damit es dann später in den den geöffnet darstellbaren Laderäumen schön dunkel bleibt:



    Nach der Montage der Längsspanten folgen zunächst die Spanten 6 und 20, so dass sich schon einmal ein oben offener Kasten (wichtig für die Stabilität) ergibt.


    Spant 6 wird mit der bedruckten Seite nach vorn montiert:


    Spant 20 zeigt, wie alle danach zu verklebenden Querspanten auch, mit der bedruckten Seite nach achtern:


    Und wieder sollte das bis hierher zusammengebaute Gerüst möglichst über Nacht trocknen.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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  • Das fertige Spantengerüst, vor 4 Tagen begonnen:



    Bug: Heck:


    Im Bugteil befindet sich ein Stringerpaar, im Heck sind zwei Paar Stringer.


    Und noch einmal sollte das Ganze, am Bug, am Heck und mittig etwas beschwert, trocknen.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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  • Moin Helmut,
    sauber - wie immer! Das Spantengerüst ist durch die Längsspanten, Stringer und der verdreifachten Grundplatte äußerst stabil und somit fast torsionsfrei. Das erleichtert den weiteren Bau sehr. Ich bevorzuge übrigens inzwischen auch Konstruktionen mit laschenfreier Grundplatte, da diese die Bordwände viel besser anliegen lassen. Wen es stört, der kann sich ja "Klebewinkel" herstellen und auf die Grundplatte kleben. Ich empfehle es aber nicht.
    Gruß aus Flensburg, wo Sonnenschein und Regen sich (gefühlt) minütlich ablösen.
    Jochen

  • Hallo Helmut,
    viel Erfolg beim Bau dieses Arbeitspferdes des Wirtschaftswunders. Sicherlich werden wir wieder ein paar Tricks aus Deiner Kiste erfahren wie man Modelle besser baut.
    Viele Grüße
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Moin, moin Helmut,


    die Grundkonstruktion sieht ja schon sowas von solide aus :thumbup: - naja, statisch gesehen, müssen bei den geöffneten Ladeluken die Kräfte um diese herum geleitet und aufgenommen werden....ich freue mich sehr auf diesen Baubericht und danke dir auch für die sehr ausführliche Einführung. Im Rückblick wird einem bewusst, wie lange das schon alles her ist.


    Gruß von der Ostsee
    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • Ahoi Helmut,


    vielen Dank für den geschichtlichen Rückblick. Ich schaue mir die alten Schiffsbilder immer seeeehhhr gerne an !


    Die Schiffe hatten rund 40 Mann Besatzung.


    Dat is jo bannig veel ;)
    Da erkennt man sehr schön die Auswirkung des technischen Fortschritts -> Die EMMA MAERSK wird von einer Besatzung von 13 Menschen bedient !!!


    Das Spantengerüst ist durch die Längsspanten, Stringer und der verdreifachten Grundplatte äußerst stabil und somit fast torsionsfrei.


    Na Jungs, da schaut Euch mal meinen Baubericht der HANSEATIC (II) an. Zum Wahnsinnig werden !!!



    Gruß
    Jo

  • Hallo Wiesel,
    guten Tag aus Bielefeld.


    Ich habe Deinen Bau der TITANIC sehr bewundert.
    Nun beobachte ich Deinen nächsten Bau.
    Da fällt mir aber auf, daß die Laderäume alle als ein schwarzes
    Loch dargestellt werden. Die waren doch nicht alle schwarz gepönt?
    Ich nehme doch wohl an, daß diese mit einem hellgrauen Farbton
    versehen waren, schon allein wegen der Lichtverhältnisse dort unten.
    Dunkel wird es wohl beim Zubauen schon alleine.


    Was denkst Du oder Ihr Alle dazu.


    Herzlichen Gruß aus BI


    Ewald, Kartonschneider

    Es grüßt aus BI


    Ewald , Kartonschneider

  • Moin zusammen,


    interessantes Thema... hier mal ein Bild vom Laderaum des Stückgutfrachters MS BLEICHEN:



    Foto: Olaf Eggert



    Viele Grüße - Ully

    "Fröhlichkeit ist nicht die Flucht vor Traurigkeit, sondern der Sieg über sie."
    Gorch Fock

  • Ahoi,


    Ich nehme doch wohl an, daß diese mit einem hellgrauen Farbton
    versehen waren, schon allein wegen der Lichtverhältnisse dort unten.


    Ich habe mal zuhause den Lichtschacht zum Kellerraum, der weiß war, dunkelgrau gestrichen.
    Man, war das danach dunkel im Kellerraum. Nach dem Trocknen habe ich den Schacht wieder weiß angemalt.
    Es war als wenn einer das Licht eingeschaltet hätte !!!



    Gruß
    Jo



  • Hallo Ewald,


    das mag so gewesen sein.


    Aber die Darstellung der Laderäume bei der ISERLOHN ist zwangsläufig unvollständig, da durch die Längsspanten der "Laderaum" des Modells wesentlich schmaler ist als er im Original war.
    Beim Original sah man beim Blick von oben durch die Luken nur den durch das Tageslicht unmittelbar ausgeleuchteten Bereich des Laderaums unterhalb und knapp seitlich der Luken.


    Deswegen erschien wohl von oben gesehen der seitlich gelegene Teil des Laderaums im wesentlichen als "schwarzes Loch".


    Mal sehen, ob ich morgen dazu ein Bild finde,das ich hier einstellen kann.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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  • Hier mal zwei Bilder (SANTA INÉS), die zeigen, was ich meine:


    (Boer: Alles über ein Schiff)


    Man sieht, dass man seitlich und vor den Luken praktisch nichts sieht...

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Moin zusammen,


    ...schöne, gediegene klassische Linien, drei-Insel-Schiff und ein ordentlicher Deckssprung! Mann, was waren auch Frachter mal schöne Schiffe...seufz.


    Die Lok und das Langgut auf Deck - könnte auch eine Idee fürs Modell sein. Offenes Luk, Ladung am Geschirr hängend usw..


    Gruß
    Hadu

    Vielleicht kommt der Tag, an dem mehr Leute checken, dass Idiotie nicht links oder rechts ist, sondern in erster Linie daher rührt, dass jemand ein Idiot ist! (M. Tegge)




    www.modell-und-geschichte.jimdo.com


    Mitglied der Luft'46-Gang

  • Hallo Helmut,
    guten Tag aus Bielefeld.


    Also, ich werde Deinen Bau weiterverfolgen, auch die der Laderäume. Aber ich bin der Meinung
    daß man diese in leichten Hellgrau " pönen" sollte, denn wer weis ob einer die Laderäume ausbauen will,
    auch vielleicht Du, bei Deiner Detailverliebtheit, ich meine das im guten Sinn.
    Denn wie schon gesagt, dunkler wird es selber .Das Bild von Ully, der MS Bleichen, zeigt schon wohl, wie es ist.


    Ich habe es selber noch nicht probiert.


    Herzlichen Gruß aus BI


    Ewald, Kartonschneider

    Es grüßt aus BI


    Ewald , Kartonschneider

  • Hallo Ewald,


    schau Dir mal das Posting 459 in meinem Baubericht des Modells der SANTA INÉS an.


    Auch in Postings davor habe ich einiges dazu geschrieben.
    Fast alle Laderäume von größeren Stückgutfrachtern haben Zwischendecks. Allein diese Decks, die ja auch eigene Luken direkt unterhalb der Ladeluke haben, hindern schon den Lichteinfall nach unten und vor allem zu den Seitenwänden.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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  • Danke! :)


    Es geht bei der ISERLOHN natürlich weiter.
    Die Baufortschritte muss ich allerdings nachliefern, weil unser DSL mal wieder gestört ist und ich im Moment nur mobil online sein kann.

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  • Im Moment scheints gerade mal zu gehen, so dass ich zumindest ein bißchen liefern kann:



    Beim Original waren in dem Aufbau im Wesentlichen Mannschaftsunterkünfte.
    Den größten Raum nahm die Mannschaftsmesse ein. An BB vorn befand sich die Kammer des Bootsmanns, an StB vorn die des Schiffszimmermanns.
    Achtern BB war eine Toilette für die Schauerleute, die zum Laden und Löschen an Bord kamen (das Bullauge dort habe ich innen mit weisser Farbe bestrichen, so wie es damals auf den Schiffen üblich war). Hierzu gab es auch den getrennten Zugang durch das dort befindliche Schott.


    An BB achtern befand sich ein Trockenraum für nasse Bekleidung.
    Unmittelbar vor der Mannschaftsmesse lag in diesem Aufbau ebenfalls mittschiffs die Pantry für die Mannschaft.


    Im Deck darunter waren 2-Bett-Kammern für Matrosen, Leichtmatrosen , Jungen und Motorenhelfer.
    Das Maschinenpersonal und das seemännische Personal hatten dort im Übrigen (getrennt) ihre Waschräume.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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  • Hey Helmut


    Ich hoffe, Deine HWS befindet sich auf dem Weg der Besserung!


    Mal wieder hänge ich an Deiner Tastatur wie ein Junkee.
    Aus Deinem BB kann man wiederum, auch wenn man nicht beabsichtigt gelich DIESES Modell zu bauen, sehr viel lernen. Wie zum Beispiel die Sache mit den weissen Klofenstern. Das muss ich mir merken :thumbsup: Zur Sauberkeit Deiner Bauweise gibt es nichts zu sagen, die sit nach wie vor über jeden Zweifel erhaben!
    Schön, dass es ein Leben nach der Titanic gibt :D


    Freundliche Grüsse
    Peter

  • ...
    Schön, dass es ein Leben nach der Titanic gibt :D


    ...


    Klar doch... :D


    ______________


    Wer bist jetzt sauber gebaut hat (und das machen wir ja alle), bei dem passt das Hauptdeck 28 wie der berühmte Arsch auf den Eimer:



    Beim Ausschneiden des (verdoppelten) Decks die Durchführungen für die Mastschäfte nicht vergessen:


    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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  • Hallo,
    zum Thema Ladeluken: Schwarz wird gern genommen, um tiefe zu imitieren. Ich kann mich an einen Bsuch auf der Cap San Diego erinnern, da waren die Decks in grauer Farbe. Seitdem baue ich meine geöffneten Luken mit grauen Decks. Das Grau kann variirien je nach Alter und Abnutzungsgrad.
    Viele Grüße
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



    Edited 2 times, last by modellschiff ().

  • Hallo,
    zum Thema Ladeluken: Schwarz wird gern genommen, um Tiefe zu imitieren. ...


    Genau so ist es gedacht, Ulrich!
    Die Längsspanten liegen eben weiter innen als beim Original die Laderaum-Seitenwand. Deswegen macht es auch aus meiner Sicht keinen Sinn, die Längsspanten hellgrau zu färben.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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  • "Ecken" an Aufbauten von Schiffen sind jedenfalls dort, wo sich Menschen bewegen, aus Sicherheitsgründen immer angerundet.



    Das reduziert in erheblichem Maße die Gefahr von Knochenbrüchen.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Hallo,
    bei einigen meiner Modelle habe ich im Bereich der Luken den Längsspant ganz weggelassen und dafür im Bereich der Außenhaut Verstärkung angebracht.
    Hält auch und gibt Stabilität, weil dann später auch die Außenhaut noch Stabilität bringt. Siehe meinen Umbau Kombischiff Hamburg Beitrag 13.
    Viele Grüße
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

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    Edited once, last by modellschiff ().

  • Moin Helmut,


    ich freue mich sehr über den Bericht und bin schon richtig gespannt auf den weiteren Fortschritt.


    Ich sehe das mit den Ladeluken so:
    Da dort noch Ladegut hinein kommt, ist es relativ egal, welche Farbe man für die "Auskleidung" wählt. Je mehr da drin steht/liegt, desto eher passt der schwarze Hintergrund, finde ich.


    Und ich bin sicher, dass Dir, Helmut, noch so einiges einfallen wird fürs Ladegut (obwohl der beigegebene Bogen schon viele feine Sachen bietet :) ).


    Weiter so!


    Grüße


    Lars

  • Moin Lars,


    zu der Bestückung der Laderäume und ob ich überhaupt alle Luken geöffnet darstellen werde, habe ich noch keine abschließende Meinung.
    Mal sehen...


    ______________


    Ich möchte noch die Poopdeck-Vorderwand vorstellen:


    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



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  • Moin Helmut,


    da ist dann während meines Urlaubes nicht nur die TITANIC fertig geworden, sondern Du hast noch eine neue Baustelle angefangen. Wird sicherlich wieder ein sehenswertes Modell, das ja gut zu Deiner INÉS passt.


    Viel Spaß dabei wünscht


    Fiete

  • Moin Fiete,


    ich finds gut, dass Du wieder da bist... ;)


    Ja, die ISERLOHN wird zeitlich sehr gut mit der SANTA INÉS harmonieren.


    ____________


    Die Bordwand


    Hier die zusammengebaute BB-Bordwand:


    Das Aneinanderfügen der Zungen war völlig unproblematisch. Es entstehen praktisch keine Spalten:


    Keine Angst vor dem Ausschneiden von Klüsen und Speigatten. Innenschanz und Bordwand passen perfekt übereinander. Hier zeigen sich (unter anderem) die unbestreitbaren Vorteile eines Zeichenprogramms:



    Stellprobe - die Bordwand wird gut passen:


    Vor allem beim stumpfen Aneinanderkleben der Zungen sollte man sich viel Zeit lassen. Ich habe an der Bordwand etwa 6 Stunden gebaut.


    Das fluchtende Verbinden der beiden Bordwandhälften gelingt am besten, wenn man am mittleren, geraden Teil der Bordwand unten ein Lineal anlegt. Wenn die Ausrichtung einer mehrteiligen Bordwand nicht stimmt, kommt es sonst unweigerlich zu Beulen im Rumpf.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • ...


    Frage: Sind die Zungen auf der Klebeseite in "schwarzer" Farbe ?


    ...


    Moin Jo.


    Ich vermute,dass Du die Verbindungslaschen meinst.
    Ja, die sind schwarz und vor allem auf dünnerem Papier (auf der Rückseite der Bauanleitung) gedruckt. Dadurch "tragen sie nicht auf".


    Ich habe zuerst die Bordwand so vorgeformt, dass die Zungen von allein schon gut passend gegeneinander lagen, dann die Kanten mit Weissleim stumpf gegeneinander geklebt, immer so etwa 15 mm und dann jeweils erst einmal das kurze Stück trocknen lassen. Erst danach habe ich das entsprechende Stück Lasche aufgeklebt.


    Das dauert natürlich seine Zeit...


    Erst zum Schluss habe ich die schon beim Ausschneiden ausgestochenen Bullaugen verglast. So passt sich die Fensterfolie (verklebt mit UHU Alleskleber super) ohne Spannung an die Rundungen der Wand an.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Hallo Helmut


    Das verspricht wieder ein perfekter Rumpf zu werden.


    Gibt es zwischen den beiden Bordwandteilen wirklich einen kleinen Helligkeitsunterschied oder sieht das im ersten und letzten Bild nur so aus?


    Gruss
    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • Hallo Andi,


    diese minimal unterschiedliche Schattierung ist mir auch aufgefallen. Das verschwindet sofort, wenn man die Bordwände etwas gegen das Licht kippt.


    Alle Bordwandteile sind auf einem Bogen unmittelbar nebeneinander. Es ist also absolut die gleiche Farbe.
    Vermutlich sorgt aber der Kamerablitz für eine etwas deutlichere Erkennbarkeit.


    Ich denke, dass es an der Laufrichtung der Farbwalze beim Druck liegen könnte. Da ich aber die Bordwandteile vor der Montage noch mit UV-Schutz-Lack einsprühen werde, wird der Effekt vollständig verschwinden.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • ... Da ich aber die Bordwandteile vor der Montage noch mit UV-Schutz-Lack einsprühen werde, wird der Effekt vollständig verschwinden.


    Et voilà: :)

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Hallo Helmut


    Das freut mich aber. Wäre doch zu schade gewesen bei diesem schönen Modell!


    Gruss
    Andi

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.