Moin!
Ich hatte ja schon am Ende von Axel Schnittkers altem Baubericht einen gewissen Unmut über diesen Bogen geäußert. Hier also ein wenig Butter bei die Fische:
Als ich den Bogen erhielt, war er einmal kräftig und nachhaltig geknickt worden. Ungeschickte Verpackung traf auf Sortieranlage. Dafür kann der Bogen natürlich nix.
Eigentlich wollte ich den Bogen gar nicht erst in die Sammlung einreihen sondern sofort entsorgen.
Aber man hat ja so seinen Ehrgeiz und ich habe ihn direkt angeschnitten.
Folgendes ist zu dem Bogen zu sagen:
- Die Konstruktion scheint keinem realen Vorbild zu entsprechen. Die etwas willenlose Platzierung der Rettungsinseln ist anders nicht zu erklären. Von der Mitte des Brückendecks habe ich sie an die Außenkanten verlagert, damit sie im Zweifelsfall das Privileg genießen können, vor dem vollständigen Untergang des Schiffes das Wasser zu erreichen, ohne dabei nur auf das darunterliegende Decke geworfen zu werden.
Auch die Verteilung der Beleuchtungskörper auf den Masten erscheint mir nicht so ganz schlüssig. Ich habe mal versucht, das entsprechend umzubauen, aber ganz sicher bin ich mir meiner Sache nicht. - Die Detailierung ist nicht sonderlich prickelnd dafür aber etwas inkonsequent. Der Kran für das Schlauchboot besteht aus einem Teil, das Schlauchboot ist ebenfalls nur aus zwei Teilen relativ simpel konstruiert. Dafür ist aber wirklich jeder Poller drauf.
- Das größte Ärgernis ist aber nicht die Konstruktion sondern der Druck. Oder sollte man sagen die Papierbeschichtung. Es scheint sich um einen Laserdruck zu handeln. Die Blautöne wechseln zwischen "leicht pink" bis "türkis". Ausnahmsweise kommt das auf den Bildern kaum raus; in Natura ist es nicht zu übersehen. Das Braun des Decks ist zwischendurch ziemlich lustig gesprenkelt. Knickkanten brechen auf. Die Krönung ist aber, dass Weißleim kaum auf der Beschichtung hält.
Ich habe den Bogen um einige Details ergänzt: Ich habe Reling und Niedergänge in LaserCut von verschiedenen Herstellen wild durcheinander-gemixt. Die Niedergänge von DrafModel waren jedenfalls deutlich besser als die GPM-Gegenstücke. Die Reling-Varianten taten sich nicht viel. Die HMV-Niedergänge kamen erst in den letzten Tagen heraus; eine Bestellung meinerseits wird wohl erst erfolgen, wenn auch endlich der LaserCut für die "Hamburger Traditionsschiffe" erhältlich ist.
Das Modell soll in ein Diorama mit den Containerbrücken von Hartmut Scholz. Die vorderen Lukendeckel (Faltdeckel? Mechanismus ist keiner zu entdecken) sind bereits geöffnet worden, während von den hinteren Lukendeckeln noch die letzten Container gelöscht werden.
Zusammenfassend würde ich sagen: Braucht man nicht unbedingt!
Gruß
Eberhard
PS: Vielleicht liegt es aber auch nur daran, daß ich nicht bauen kann!