Mittlerer Schützenpanzerwagen Sd.Kfz.251 Ausf. D (1:250, Neukonstruktion für cfm Verlag)

  • Hallöhli!


    Bekanntlich hat Michael ja den MFP Typ D für den cfm-Verlag konstruiert, und Michael Müller hat mich gebeten dafür noch ein passendes Ladegut zu erstellen. Ein Panzer (also Kampfpanzer) sollte es nicht werden und etwas, was es noch nicht gibt, ansonsten hatte ich freie Hand.


    Ich habe mich für das Sd.Kfz. 251 der Wehrmacht - auch als Mittlerer Schützenpanzerwagen bekannt - entschieden, und zwar in der ab 1943 gebauten Ausführung D. Für Vorbildinformationen verweise ich auf den entsprechenden Wikipedia-Artikel.


    Ein erstes Weißmodell hatte ich ja schon zum Januar-Stammtisch dabei, jetzt zeige ich Euch den Bau der beiden "richtigen" Modelle.

  • Die Wanne wird vielfach gefaltet. Damit das auch bei mit den schmalen Streifen am Heck klappt. lasse ich da zunächst eine Kartonfahne stehen, die ich erst nach dem Vorknicken endgültig abschneide. Motor- und Kampfraum werden durch zwei Spanten voneinander getrennt. Nachdem das Fahrzeug offen ist und man unter (un?)günstigen Umständen tatsächlich bis vor zu den Spanten sehen kann, habe ich auf den hinteren, größeren ein angedeutetes Armaturenbrett gezeichnet.


    Daher müssen auch die Fahrer- und Beifahrersitze darstellbar sein. Die werden erst auf das Getriebeghäuse geklebt und die ganze Baugruppe dann unmittelbar hinter die Spanten.


    Jetzt kann man den Fahrzeugkörper mit der Motorhaube und den seitlichen Staukästen vervollständigen.


    Dazu klebt man am besten die Motorhaube zunächst an der Frontplatte un den Spanten fest und wenn das hält befestigt man sukzessive die restlichen, abstehenden Teile.


    Mit seinen zwei Metern Breite paßt das Fahrzeug im Maßstab 1:250 übrigens genau ins Rastermaß der bekannten Dänischen Plastik-Bausteine, die kann man also in diesem Bauschritt schön als Montagehilfe benutzen!


    Jetzt kann man noch, wenn man will, zwei Längsbänke falten und links und rechts in den Kampfraum kleben. Hat man keine Lust auf die Inneneinrichtung (wofür ich vollstes Verständnis habe!) kann man natürlich auch den ganzen Kampfraum mit einer Plane (geht z.B. aus bedrucktem Zigarettenpapier ganz gut) abdecken.
    Damit es ein Bischen abwechslungsreicher wird, baue ich eines der beiden Fahrzeuge als Sd.Kfz. 251/3 (Mittlerer Funkpanzerwagen). Der hat rechtsseitig eine etwas andere Inneneinrichtung, eben mit den Funkgeräten.

  • Weiter geht es mit den Kotflügeln. Im linken steckt dummerweise der Auspufftopf, noch dümmererweise muß ich natürlich auch alle vorgesehenen Teile verbauen. Die obere Hälfte mit dem Abgasrohr ist ein verdoppeltes Bauteil, die untere ein zu rollender Zylinder. Geht, muß man aber nicht machen, sieht hinterher eh keiner mehr... Die fertigen, gefalteten Kotflügel werden dann unter die Motorhaube geklebt.


    Nächste Baugruppe ist das Chassis, das besteht aus drei verdoppelten Teilen und einem weiteren Teil, das den Rahmen am Heck darstellt. Die kann man bequem auf einer glatten Unterlage zusammenbauen, bevor man sie unter die Wanne klebt.


    Beim Kettenlaufwerk habe ich (hoffentlich) einen brauchbaren Kompromiß zwischen Baubarkeit und detaillierter Darstellung gefunden. Es besteht aus je zwei verdoppelten Teilen, die deckungsgleich aufeinander geklebt werden. Wichtig dabei ist, daß der Schlitz im Teil für die Innenseite nicht mit Klebstoff zugesetzt wird und über die Gegenstücke am Chassis passen muß!
    EDIT: Die Idee mit den Schlitzen sah anfangs besser aus, als sie dann wirklich war. Nach Absprache mit Testbauer und Verleger ist der endgültige Bogen so abgeändert worden, daß die Kettenlaufwerke ohne Schlitze gebaut und stumpf an das Chassis geklebt werden!
    Auf die Auf die Außenseite kann man dann noch vier Scheibchen für das Treib- und die äußeren Laufräder aufkleben, dann wird die Kette um das Laufwerk geklebt.


    Die Kette habe ich mit etwas Überlänge gezeichnet, so daß man sie genau ablängen kann. Ich habe dazu die Enden schräg angeschnitten, dann muß man nicht ganz so genau arbeiten.


    Die vorderen Räder bestehen aus insgesammt drei Lagen Karton. Wenn man will, kann man so wie hier die Felgen der Außenseiten ausschneiden (und - wenn man ganz bekloppt ist - die Nabe wieder als winzigen Böppel in die Mitte setzen), das gibt wieder etwas Dreidimensionalität.

  • Jetzt kann man Wanne, Chassis, Kettenlaufwerk und Räder zu einem Ganzen zusammensetzen. Ich empfehle zuerst das Chassis unter die Wanne zu kleben, dann die Kettenlaufwerke und zuletzt die Räder zu montieren.


    (Ausnahmsweise ein kurzer Blich auch auf die Unterseite - dafür sind die Fahrzeuge aber nicht gedacht!)


    Mein Funkwagen bekommt zusätzlich noch einen Antennensockel. Die Antenne habe ich aus einem handelsüblichen Hauskaterschnurrhaar gefertigt, davon liegen bei mir eh regelmäßig welche in der Wohnung rum. Eigentlich müßte es ja eine Sternantenne sein, aber das war dann sogar mir zu fieselig...


    Endspurt! Es fehlen noch ein (!) Scheinwerfer auf dem linken Kotflügel und das MG mit Schild (kann man aber natürlich auch weglassen), dann ist man auch schon fertig!

  • Allererste Sahne, Michi!


    Der kleine Furz macht wirklich etwas her. Eine besondere Bereicherung für den MFP.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • ...Die Antenne habe ich aus einem handelsüblichen Hauskaterschnurrhaar gefertigt, davon liegen bei mir eh regelmäßig welche in der Wohnung rum...


    Und was macht der Bastler mit Tierhaar-Allergie? :D
    Nettes Gerät, findet
    Fiete

  • Hallo Michi,


    um Hans Rosendal zu zitieren: "Das ist Spitze !"

    Gruß


    Willi


    Gewalt

    ist die letzte Zuflucht

    der Unfähigen

    (Isaac Asimov

    192 - 1992)

  • Wunderschön, Michi! :thumbsup:
    Wenigstens hast du dir die Version A mit dem noch "mehrfacherer" geknickten Heck verkniffen. ;)
    Jetzt bin auf Joachim Frerichs M 1:1250 Version gespannt. :whistling:


    Beste Grüße
    Eugen

  • Helmut, Fiete, Willi, Eugen, Gustav,
    herzlichen Dank für den Zuspruch!


    Fiete:
    Allergiker können natürlich auch auf z.B. Synthetik-Pinselborsten zurückgreifen! Aber die Frage stellt sich (zunächst) auch gar nicht, weil dem Bogen nur die Variante als normale r Schützenpanzer beiliegen wird.


    Eugen,
    das Heck halte ich bei den Ausführungen A bis C ja noch für verhältnismäßig harmlos, richtig spaßig dürfte es aber bei den seitlichen Ausbuchtungen der Motorhaube werden! Wie auch immer, ich denke die Ausf.D paßt zeitlich eh besser, schließlich ist der F 808 als einer der ersten Typ D MFPs auch erst Ende 1943 überhaupt in Dienst gestellt worden. Und nach http://www.pietvanhees.nl/251/ (->Development and Production) war die Ausf.D auch die mit Abstand am meisten produzierte Variante. Wenn das dann auch noch die am einfachsten zu bauende ist, was will man mehr?!


    Michi

  • Echt super das Gefährt!!! Hut ab.


    Nur leider ist dieser Massstab definitiv nichts für meine Wurstfinger ;( da würde ich dann eher den Massstab 1/32 bevorzugen.

  • Nachdem der MFP Bogen einstweilen erhältlich ist noch ein kleiner Hinweis für alle, die diesen Baubericht schon kennen und die Schützenpanzer auch bauen wollen:
    Die Montage der Kettenlaufwerke am Chassis hat sich beim endgültigen Bogen gegenüber meinen Prototypen noch einmal geändert, den zugehörigen Abschnitt im Baubericht habe ich entsprechend angepaßt!


    Grüße!
    Michi

  • Nachdem der MFP Bogen einstweilen erhältlich ist noch ein kleiner Hinweis ...



    Übrigens:


    Ich finde, dieser Panzer gehört mit auf das Deckblatt des MFP. Der Prahm ist ja schon ein Hingucker, aber eben ein ganz grauer.


    Der Schützenpanzerwagen gäbe den Farbtupfer.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Na ja, das wäre schon ganz nett gewesen, Helmut, ist aber irgendwie hinten runtergefallen. Tatsächlich sind die Schützenpanzer auch erst ins Spiel gekommen, als die Konstruktion des Prahms und das Layout schon weitestgehen fertig waren und festgestanden ist, daß überhaupt noch Platz für Zuladung war - das hat's dann natürlich auch nicht einfacher gemacht.


    Generell glaube ich auch, daß die Deckblätter lang nicht mehr die Bedeutung (im Sinne eines Kaufanreizes) haben wie früher - da sind die Bogenvorstellungen, Bauberichte und Gallerien im Netz einstweilen viel wichtiger.



    Grüße (und viel Spaß in Bremerhaven!)
    Michi