Der britische Minensucher MMS57 soll Teil eines Scapa Flow-Dioramas der IG Waterline im Maßstab 1/700 werden, das im April 2011 in Fuldatal ausgestellt werden soll.
Das Original
Als Reaktion auf die Bedrohung durch magnetische Minen ließ die britische Marine mehrere Klassen motor-getriebene Küstenminensucher mit hölzernem Rumpf bauen. Eine der Klassen war die Admiralty-105 Fuß-Klasse (105-ft Admiralty-type motor minesweepers).
276 bis 295 (die Angaben variieren) wurden gebaut, 34 gingen im Zweiten Weltkrieg verloren und der Bau von 23 wurde bei Kriegsende gestrichen. Die Minensucher wurden überwiegend auf kleinen Werften für Fischerboote und Yachten gebaut. Viele der Boote wurden auch in britischen Kolonien gebaut, wo einige in Hong Kong und Singapur unfertig zerstört wurden, um sie nicht in die Hände der Japaner fallen zu lassen. Zehn Boote gingen an die kanadische, fünf an die indische, elf an die niederländische, drei an die russische, sieben an die französische, eines an die griechische und neun an die belgische Marine. Bei der britischen Marine erhielten die Boote keine Namen, sondern MMS-Nummern (MMS1-313), nach dem Krieg wurden viele umbenannt. Bis MMS99 wurde eine 15 vorangestellt, also z.B. wurde MMS99 in MMS1599 umbenannt; bis 199 wurde eine 16, bis 299 eine 17 und bis 313 eine 18 vorangestellt. Die Boote, die als Tonnenleger für die Markierung von geräumten Schifffahrtswegen verwendet wurden (danlayer), erhielten richtige Namen, z.B. wurde MMS141 in Burfin umbenannt. Der Stapellauf der Boote erfolgte zwischen 1940 und 1944, der Einsatz erfolgte auf allen Kriegsschauplätzen. Wegen der MMS-Nummern war der Spitzname der Boote Mickey Mouse.
Die Boote waren 36,37 m lang, 7,14 breit und verdrängten etwa 295 ts. Der Antrieb erfolgte über einen 375-500 PS-starken Diesel, womit 10 bis 11 Knoten erreicht wurden. Die Minensuchausrüstung bestand aus einem LL-elektrischen Kabel zur Erzeugung eines Magnetfelds hinter dem Schiff (wofür die große Kabeltrommel auf dem Achterschiff notwendig war). Viele Boote erhielten einen akustischen Hammer an einem A-Rahmen über den Bug, um akustische Minen räumen zu können. Die Bewaffnung bestand aus einem 2 cm Oerlikon und/oder zwei 1,27 cm Vickers- oder Lewis-MG.
MMS57 wurde von 1941-42 bei Wilson Noble in Fraserburgh gebaut, 1951 in MMS1557 umbenannt und 1957 verkauft.
Der Bausatz
Als Grundlage dient der Bausatz British 105ft Motor Minesweeper (1942) von CFP im Maßstab 1/250. Diesen habe ich auf 1/700 verkleinert und auf 120 g bzw. 160 g Papier ausgedruckt.
Eine Bausatzbesprechung gibt es hier:
CFP: Britischer Motor-Minensucher der 105-Fuß-Klasse (1/250)
Das Modell
Der Rumpf besteht aus einem konventionellen Spantengerüst (160 g Papier):
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Das sieht hier erst einmal schrecklich aus - einerseits einer Folge dessen, dass ich überwiegend Plastik- und Resinmodelle baue, andererseits auch eine Folge der starken Vergrößerung.
Hier dann mit dem Hauptdeck (160 g):
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und mit dem Backdeck (160 g) und Rumpfseiten (120 g):
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Den Rumpf habe ich mit Tamiya-Grundierung behandelt und danach verschliffen. Verspachtelt habe ich es mit einem Heißwachsspachtel, es ist aber noch etwas Nacharbeit notwendig.
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Danach kam der Aufbau an die Reihe (120 g Papier, nur die Rückwand ist aus 160 g). Die Bullaugen habe ich aufgestochen. Ich bin mir noch nicht sicher, wie ich die Brückenfenster darstellen will.
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Und hier noch mit dem Aufbaudeck. Die Brückennocks wurden entfernt, da MMS57 anscheinend keine hatte.
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Auch hier muss noch etwas gespachtelt werden und danach geht es an die Grundierung des Aufbaus.