McLaren MP 4/4 von Spinler

  • Mein nächstes Projekt ist ein "Copyshop-Bomber". Es handelt sich um den McLaren Honda, der in der Saison 1988 15 von 16 Rennen gewonnen hat. Der Autor des Modells ist der bei einigen hier im Forum beliebte "Spinler". Ich habe das Auto als freien Download von der Seite www.f1papermodels.ru gezogen. Auf diese Seite wurde auf der Bodenplatte meines Oriel-Lotus 102 hingewiesen, den ich ganz legal direkt beim Verlag bestellt habe. Ich hoffe deswegen mal, daß auch dieser Download legal ist.
    Sollte ich an dieser Stelle etwas illegales getan haben, möchte ich zu diesem Thema folgendes anmerken: Meine oberste Priorität ist stets, ein Modell in anständiger Modellbaubogen-Qualität zu bauen, da diese Laserdruckerbögen dann doch ziemlich nerven. Ein Formel-1-Modell kostet bei den einschlägigen Onlinehändlern zwischen 5 und 13 Euro plus Versandkosten. Wenn man bedenkt, daß einem so ein Modell zwischen 20 und 35 Stunden Spaß schenkt, ist das immer noch ein spottbilliges Hobby. Ich bin grundsätzlich immer bereit, den armen Schluckern, die in irgendwelchen osteuropäischen Hinterzimmern technische Zeichnungen von
    diversen Rennautos anfertigen :thumbup:, ihren fairen Lohn zukommen zu lassen. Allerdings habe ich über 30 Formel-1-Boliden auf meiner Festplatte (überwiegend von der Seite www.papercraftsquare.com), die ich nirgends für Geld in einer anständigen Qualität kaufen konnte. Da diese Autos aber zum großen Teil so geil sind, daß ich sie unbedingt bauen muß 8o, mache ich das dann halt notgedrungen in Copyshop-Bröckelqualität. Falls ich hier also einen illegalen Download zusammenbasteln sollte, schimpft nicht mit mir, sondern sagt mir, wo ich das Ding in anständiger Offsetdruckqualität bestellen kann, ich werde es dann noch am gleichen
    Tag legal erwerben.


    Jetzt aber zurück zum McLaren: Der Autor empfielt, ein 120-Gramm-Papier zu benutzen. Da mir das etwas zu dünn vorkam habe ich auf 160 Gramm zurückgegriffen. Und jetzt geht es ans Bauen!

  • Nach dem (für meine Fähigkeiten) sehr komplizierten und herausfordernden Lotus 102 komme ich mir mit dem McLaren gerade vor, wie im All-Inclusive-Pauschalurlaub; Große Bauteile mit riesigen Klebelaschen, alles wirkt irgendwie so einfach. Wahrscheinlich werde ich diese Worte später noch bereuen (Wohl bei den Reifen :D ). Der Bastelbogen sieht keinen Sicherheitsgurt vor, ich muß mir also von einer anderen Vorlage einen "klauen", was aber ein lösbares Problem ist. Alle Vorurteile über Laserdrucker bestätigen sich natürlich, an den Knickstellen bladdert ordentlich die Farbe runter. Da der McLaren aber nur aus schwarz, weiß und rot besteht, kriege ich das alles einigermaßen kaschiert, denke ich. Kanten färbe ich diesmal gleich von Anfang an.

  • Bei meinem letzten Modell habe ich, aus schlechter Erfahrung, ausdrücklich davor gewarnt, den Seitenkasten direkt an der Karosserie aufzubauen. Jetzt mußte ich irgendwie nochmal rausbekommen, ob das auch wirklich nix taugt. Ergebnis: Taugt wirklich nix. Den zweiten Seitenkasten habe ich dann separat gebaut. Was ebenfalls gar nix taugt: Modellbaubögen aus dem Laserdrucker. Ich baue den hier jetzt fertig und danach sind erstmal meine zusammenbestellten Bögen dran. Das Gebröckel geht mir auf die Nerven. Nachdem die Karosserie jetzt fast fertig ist, packe ich nun den Bröckelkompensator aus und schaue mal, ob ich das Ding wieder auf eine ausstellungswürdige Qualität retuschiert bekomme :cursing:

  • Der Frontflügel kommt ganz schön monströs daher. Vielleicht hätte ich ihn auch erst nach der Aufhängung bauen sollen. Mal sehen, ob da noch Probleme entstehen... Was ein Diffusor ist, habe ich nicht etwa beim Formel-1-Schauen im Fernsehen gelernt, sondern beim Modellbauen :thumbsup: Falls es noch jemand nicht weiß; Der Diffusor sind die Lamellen hinten am Unterboden (also, wahrscheinlich natürlich). Ich weiß nicht, ob das meiner Hypochondrie geschuldet ist, aber ich habe Angst, mein Laserdruckerauto zu oft anzufassen, weil ich der Meinung bin, daß ich, trotz vorheriger Lackierung, mit jeder Berührung Druckerschwärze über das ganze Modell transportiere. Ich freue mich schon auf den nächsten, ordentlich geoffsetdruckten, Modellbaubogen, den ich nach diesem Projekt hier in Angriff nehmen werde ^^

  • Ich habe mal einen Reifen gebaut. Die Konstruktion ist sehr simpel, was in Anbetracht des Materials auch gut so ist. Das Problem beim Laserdruck-Reifenbau ist, daß alles mit ganz wenigen Handgriffen passig sein muß, da sich sonst die Farbe vom Papier verabschiedet. Leider ist Reifenbau bei meinen Modellen bisher nichts gewesen, was sich mit wenigen Handgriffen erledigen läßt. Deswegen habe ich einen faulen Kompromiß gemacht und eine schlechtere Gesamtqualität in Kauf genommen, um noch ein Bißchen Farbe auf dem Reifen zu haben. Die weißen Streifen zwischen den Schriftzügen habe ich wegretutschiert, ich finde, das könnte am fertigen Modell zu sehr den Blick auf die Reifen ziehen. Für das nächste Rad muß ich mir was überlegen, um mit weniger Gefummel mehr Qualität zu erzeugen ?(

  • Beim zweiten Reifen hat alles etwas besser geklappt. Das Geheimnis: Zuerst habe ich den inneren Ring auf die Seitenwand des Reifens geklebt, dann die Seitenfläche geformt und dann erst die Felge reingeklebt. Sieht schon viel besser aus. Danach habe ich die Vorderradaufhängungen gebaut. Auf Foto Nr. 3 sieht man ganz schön, wie eine Laserdruckervorderradaufhängung nach dem Ausschneiden aussieht :pinch: Mein Verdacht mit der Druckerschwärze scheint sich zu bestätigen, ich hatte beim Lackieren ziemlich krasse schwarze Spuren am Pinsel. Ich weiß nur nicht ganz genau, ob es sich dabei um Pigmente vom Laserdrucker handelt, oder ob der Edding schuld ist. Ich kann das auch nicht klar rausfinden, weil der Edding eigentlich bei jedem schwarzen Teil mit im Spiel ist. Vielleicht klärt sich das ja beim nächsten Modell auf, da fällt der Punkt "Laserdrucker" mal definitiv weg. Im Großen und Ganzen ist das Modell ziemlich simpel aufgebaut, es hat noch nicht mal Bremsscheiben und, vom Cockpit mal abgesehen, keinerlei Innenleben, was aber in fertigem Zustand auch nicht stören wird. Es wäre eigentlich ein perfektes Einsteigermodell, wenn der Schwierigkeitsgrad nicht durch die Druckerproblematik in eine völlig dämliche Richtung gesteigert wäre, die in meinen Augen absolut nichts mit dem eigentlichen Lernprozess von Modellbau zu tun hat, sondern eher mit Materialwissenschaft.

  • Über das Lackieren von ganzen ausgedruckten Bögen habe ich auch schon gelesen. Ich weigere mich nur noch, angesichts so einer Katastrophe, daran zu glauben, daß dieser eine kreative Kniff alle meine Probleme lösen wird. Da hat mir die Deutsche Telekom mit ihren "Nur-noch-dieser-eine-Handgriff-und-dann-funktioniert-alles-Ratschlägen" so ziemlich alle Illusionen geraubt :wacko: Ich werde es aber, falls ich mal wieder was aus den Copyshop baue, beherzigen, einfach nur, um mal zu probieren, wie sich das Material dann verhält. Bei diesem Auto macht es jetzt keinen Sinn mehr, zwei Reifen und den Heckspoiler kriege ich jetzt auch noch so zusammengebaut.

  • Ich habe dann mal den ganzen Tag drüber nachgedacht...und schlußendlich den Großteil meiner verbliebenen Teile vorlackiert. So läßt sich natürlich alles etwas einfacher bauen, da die Farbe auch an den Teilen kleben bleibt. Die Reifenseitenwände konnte ich auch ohne großen Farbverlust formen. Das zweite Foto zeigt eine vorlackierte Laserdruckerhinterradaufhängung. Ruhe gebe ich mit dem leidigen Thema allerdings erst, wenn auch der vorlackierte Heckspoiler sowie die winzigen Rückspiegel sich verlustfrei verbauen lassen. Schaffe ich leider heute nicht mehr, ich hatte mir ursprünglich in den Kopf gesetzt, das Ding in einer Hauruckaktion fertigzubauen. Aber leider hat man ja noch ein Leben nebenher :S

  • Danke, Stephan, für den Tip mit dem Reifenbau, ich werde mir das Video mal zu Gemüte führen. Die Reifen am McLaren sehen aber auch deswegen nicht ganz so dolle aus, weil ich keinen Bock mehr hatte und die Dinger schnell zu Ende bringen wollte.
    Der Bau der vorlackierten Teile ging nun echt gut von der Hand, sogar die Spiegel, an denen ich gut rumkneten mußte, haben jetzt nicht viel Farbe abgegeben. Im Vergleich dazu hatte ich es nochmal mit dem kleinen Spoiler vor dem Heckspoiler zu tun, der nicht vorlackiert war. Ein deutlicher Unterschied! Am Heckspoiler habe ich mal damit experimentiert, die vorgezeichneten Linien für die vertikalen Elemente auszuschneiden, was sich als ziemlich nützlich herausgestellt hat. Die Spiegel habe ich auf Fragmente des Ringes eines alten Ringbuches montiert. Perfekter weißer Draht für das weiße Modell.
    Kann mir an dieser Stelle noch jemand, der Ahnung davon hat, sagen, welche Lacke sich gut zum Bogen vorlackieren eignen? Ich nehme mal an, um ganze DIN A-4 Seiten zu lackieren, sind Sprühlacke recht praktisch :?: :!:

  • So, nun ist nach zähem Kampf ein fertiges Modell entstanden. Das Auto ist etwas windschief, was zum Einen an meinem ausufernden Gemecker und zum Anderen daran, daß ich vorne etwas unpräzise gearbeitet habe, liegt. Macht aber nix, das wird am Regalbrett nicht so sonderlich auffallen. Der Bau des Modells hat mir einige nützliche Erkenntnisse auf dem Gebiet des Laserdruckerbogenbaus geliefert. Das Modell an sich ist, aufgrund seiner simplen Konstruktion, eigentlich ein perfektes Einsteigermodell. So findet dieses Projekt, über das ich mich eine ganze Woche nur aufgeregt habe, dann doch noch ein versöhnliches Ende :thumbsup: Mal sehen, was ich als Nächstes baue, bin mir etwas unschlüssig...

  • Moin Jürgen


    Also deine Boliden sind echt Hammer


    Ps.: hab als nächstes Pojekt Mc Laren MP4/8
    VON M.A.A.S.
    Ich hab in mir von A4 auf A3 vergrößern lassen also von 1:24 zu- 1:18.
    Muss aber neinenM1 Pro noch fertig fummeln :D
    LG Sascha

  • Du hast die Größe verdoppelt, dein Maßstab müßte also doch eigentlich 1:12 sein, oder?! Ich habe auch schon mal mit derartigen Gedanken an Großmodelle gespielt, aber der verdammte Platzmangel :wacko: Letztendlich ist das Meiste aber glücklicherweise in 1:24 oder 1:25 baubar.

  • Wieso das denn? Eine A3-Seite umfasst doch exakt zwei A4-Seiten. Warum verdoppelt sich dann nicht auch der Maßstab? Wäre doch nur logisch ?(

  • Die lange Seite von A4 ist 297 mm und die lange Seite von A3 ist 420 mm. 420:297=1,41414141

    ....es ist 5 vor 33

    Demokratie ist alternativlos!

    "sei a Mensch"