Hallo Kartonisten,
gestern bin ich nach ca. 6 Wochen Bauzeit mit meinem zweiten Projekt fertig geworden.
Jetzt juckt es mir in den Fingern mal ein paar Bilder ins Netz zu stellen.
Gebaut habe ich die Marienburg vom Hersteller GPM im Maßstab 1:500.
Der Bau war nicht übermäßig kompliziert. Die mitgelieferte Bauanleitung in Form von Fotos eines weiß-Modells erwies sich als nicht so vorteilhaft wie es anfangs den Anschein hatte.
Einzelne Baugruppen waren oft über unzählige Bilder auseinander gerissen, so das man zur Sicherheit alle Bilder durchsehen sollte bevor man einen Bauabschnitt beginnt.
So waren Dachsegmente die man relativ früh mitbauen musste auch am ende der Fotobauanleitung zu finden.
Im Baubogen ist eine lange Mauer die keine Teilenummer aufweist. Es stellt sich heraus das es Teil 105 ist.
Beim Bau des Turms mit der Teilenr. 25 ist in der Bauanleitung als Dach die Nr. 13A angegeben.Falsch! Richtig muß es heißen Teil 25A.
Etwas das mir sehr positiv aufgefallen ist, war das z.B. die Teile eines Turms beginnend von Nr13 über 13A, 13B bis zB. 13H aufgeteilt waren. Das machte einem die Suche im Baubogen leichter.
Das mitgelieferte A3 große "Bodenstück" auf das die Burg gebaut werden sollte gefiel mir nicht so sehr.Da hier aber alle Punkte angegeben waren auf die die einzelnen Türme, Mauern usw geklebt werden sollten habe ich es trotzdem auf eine 3mm dicke Hartfaserplatte geklebt(gegenkaschieren mit Packpapier nicht vergessen, sonst verbiegt sich das ganze nach dem trocknen). Nach dem Bau der Burg habe ich die Bodenplatte mit Sand aus dem Modellbahnbereich beklebt und mit Gras, Unkraut und ein paar Bäumen versucht Leben in die Szene zu bringen.
Im Web habe ich einen kurzen geschichtlichen Hintergrund zur Marienburg gefunden, den ich hier mal anfügen will:
Mit den weit über die mächtigen Basteien und Mauern
emporragenden Hochschlosses und den Palast des Hochmeisters
beeindruckt die Marienburg auch heute noch ihren Betrachter. Die
Marienburg, die sich auf einer Böschung am rechten Nogat-Ufer
erhebt, ist das weltweit größte Backsteinschloss. Seine
Befestigungsanlagen erstrecken sich über eine Fläche von 20
Hektar.
Die Stadt Malbork wurde im 13. Jahrhundert gegründet und 1309
zur Hauptstadt des Ordensstaates. Bereits in den 70er Jahren des
13. Jahrhunderts begann der Orden mit dem Bau eines viereckigen
Kastells, das 1280 zum Sitz des Konvents wurde. Nach 1309
begann der große Ausbau der Burg. 1310 entstand das
Mittelschloss und zwischen 1382 und 1399 im Auftrag von Konrad
Zöllner von Rotenstein der Palast des Hochmeisters. Bereits Mitte
des 14. Jahrhunderts bestand die Wehranlage aus drei Teilen:
1. Das Konventsschloss, das Hochschloss
2. Mittelschloss mit dem Hochmeisterpalast, das anstelle der
ehemaligen Vorburg errichtet wurde
3. Vorburg, die sich am Ufer der Nogat erstreckt.
Im Mittelalter gilt die Marienburg als uneinnehmbar. Die einzelnen
Festungsteile waren von Ringmauern umgeben, die so angelegt waren, dass sich jeder einzelne Teil selbstständig verteidigen
konnte. Die Tore und Durchgänge waren mit Fallgittern,
Torzwingen, Wehrgängen, Pechnasen und Schießscharten
versehen. Trotzdem ging die Burg 1457 in polnischen Besitz über.
Als der Orden seine Söldnertruppen, die die Burg verteidigten,
nicht bezahlen konnte, nahmen sie kurzerhand die Ordensburg als
Pfand. Der Anführer der böhmischen Söldner, Oldrich Crvenk aus
Leditz, verkaufte die Burg an König Kasimir Jagiellonen für 190.000
ungarische Floren. Der letzte noch residierende Hochmeister,
Ludwig von Erlichhausen, verließ die Burg am 7. Juni 1457. Am
darauffolgenden Tag zog der polnische König ein. Die Stadt
Marienburg ging erst im Jahr 1460 in polnischen Besitz über,
nachdem sie von polnischen Truppen belagert worden war.
In den folgenden drei Jahrhunderten war die Marienburg Sitz hoher
polnischer Ämter: des Marienburger Starosten, des Schatzmeisters
und von Ökonomen. Im Hochmeisterpalast residierten die
polnischen Könige, wenn sie sich in Pommern aufhielten. Schwere
Verwüstungen richteten die Schweden im 17. Jahrhundert an. 1644
brannte das Dach des Hochschlosses ab. Infolge des Brandes und
der Wiederaufbau büßte das Schloss seine gotischen Giebel und
die Kreuzgänge im Innenhof ein.
Nach der Teilung Polens 1772 ging die Burg in den Besitz
Preußens über und wurde sofort zu einer Kaserne umfunktioniert.
Allerdings hatte die Burg seine Bedeutung als Festung eingebüßt.
Preußen plante sogar ihren Abriss. Aus dem so gewonnenen
Baumaterial sollten Lager errichtet werden. Dazu kam es aber
nicht. Ein 1799 von Friedrich Gilly veröffentlichter Bildband weckte
das öffentliche Interesse für die Marienburg. Schließlich wurde
beschlossen, die Marienburg wieder zu restaurieren. Die
Restaurierungsarbeiten begann 1817 und dauerten bis zum
Ausbruch des II. Weltkrieges.
Im Jahr 1945 wurde wurde die Marienburg von den Nazis zur
Festung erklärt und gegen die heranrückende sowjetische Armee
verteidigt. Die Folge: 50 Prozent der Bausubstanz der Marienburg
waren zerstört. Eine Wahnsinnsentscheidung der Deutschen war
die Verwandlung der Marienburg zur Festung. "Nicht zu dem
Zweck haben wir sie mit von Schön und Steinbrecht
wiederhergestellt, schrieb Bernhard Schmid 1946, der bis
Kriegsende Westpreußischer Denkmalkonservator und Leiter des
Preußischen Bauamtes war.
Mit dem Wiederaufbau begannen polnische Restauratoren 1961.
Heute steht die Marienburg auf der Liste des Weltkulturerbes der
UNESCO.