Ländeburgus (befestigte römische Hafenanlage)

  • Hallo Kartonisten,
    die Römer hatten, um ihre "nasse" Grenze in Germanien zu schützen, Kleingaleeren zur Überwachung der bösen "Wilden" am Rhein, der Donau und den Nebenflüssen stationiert (siehe auch die Publikationen über den Nachbau dieser Schiffe: Lusoria + Lusoria Rhenana, sowie das neueste Schiff in Xanten!). Um diese Schiffe zu unterhalten und evtl. auch Brückenköpfe oder Furten zu schützen, wurden Burgi gebaut. Im Prinzip sind es Kleinkastelle meist mit einem großen Mittelturm, einer rechteckigen Ringmauer mit Türmen und Außenspitzgräben. Bei Ländeburgi wurde die Landestelle noch zusätzlich durch Mauern geschützt, die bis in den Fluss reichten. Meine Rekonstruktion ist der Ländeburgus von Ladenburg an der Neckar, konstruiert anhand einer kleinen Skizze. Der Turm ist mit Holzschindeln gedeckt, während die Schuppen rechts und links am Turm mit römischen Ziegeln gedeckt sind. Schiffchen liegen noch nicht im Hafen, aber ich will noch einen Einbaum konstruieren anhand "Zwammerdam 3, ein Einbaum mit seitlichen, zusätzlichen Planken. Das Modell ist im Maßstab 1 : 160 (passte noch eben auf A4). Das Blau des Neckar ist im Modell nicht ganz so blau wie auf dem Foto!
    Hajo

  • Zwammerdam 3 und De Meern 1


    Hallo Kartonisten,
    nach der Fertigstellung des Kleinkastells war mir die Wasserfläche doch etwas kahl. Ich habe deshalb noch zwei Schiffchen dazu konstruiert. Es handelt sich dabei um einen Einbaum, der in Zwammerdam NL relativ vollständig gefunden wurde. Ich konnte davon anhand einer Rekonstruktionszeichnung ein Modell konstruieren. Das zweite Schiff wurde schon 1997 gefunden, aber wegen der Größe erst 2003 geborgen. Da es fast 25m lang war, wurde es in zwei Teile gesägt, per Tieflader und Schiff nach Lelystad transportiert, um dort konserviert zu werden. Nach Abschluß der Konservierung ist es jetzt im Castellum Hoge Woerd permanent ausgestellt. Das Schiff war ziemlich komplett erhalten und hatte sogar, ein Novum, Reste einer in zwei Kammern geteilte Kajüte. Inzwischen wurde auch eine Replik des Schiffes gebaut, das mit zwei unsichtbar eingebauten Motoren angetrieben wird und Rundfahrten unternimmt.
    Hajo

  • Hallo Kartonisten,
    danke für die vielen Gefällt-mir-Klicks!




    Hallo Ulrich,
    die Flussliburne kenne ich natürlich. Ich habe sie mir auch ausgedruckt. Aber ich fand sie nicht so optimal. Ich fand die beiden zivilen Bootchen interessanter (und einfacher) zu konstruieren. Im Buch Lusoria Rhenania kann man sogar komplette Pläne eines Rheinschiffes finden zum Nachkonstruieren. Aber inzwischen bin ich bereits beim nächsten Projekt!
    Hajo

    Ein Leben ohne Kartonmodellbau ist möglich, lohnt aber nicht! (Frei nach Loriot)

  • Hi Hajo,


    die Flussliburne kenne ich natürlich. Ich habe sie mir auch ausgedruckt. Aber ich fand sie nicht so optimal. Ich fand die beiden zivilen Bootchen interessanter (und einfacher) zu konstruieren.


    Rein geschichtlich dürfte die Flussliburne aber besser passen, da es sich wahrscheinlich bei deiner besfestigten Hafenanlage um eine Station für die römischen Flußpatroulienboote gehandelt hat.


    Im Buch Lusoria Rhenania kann man sogar komplette Pläne eines Rheinschiffes finden zum Nachkonstruieren.


    Ja, das ist interessant und da Buch hab ich auch. Ein Nachbau eines römischen Schiffs ist in der Nähe in Mainz zu besichtigen. Ich hatte aber auch schon 2 mal die Gelegenheit, ein solches Schiff im Main zu sehen. Also auch "in Betrieb".


    Tschüß
    Michael

  • Hallo Michael,
    Du hast zwar Recht, dass eine Flußliburne besser passen würde. Aber ich nehme doch an, dass auch zivile Schiffe in den Ländeburgi Station gemacht haben. Einmal um die Versorgung zum normalen Lebensunterhalt (Getreide) zu sichern, um Baumaterial zu transportieren (Steine und Holz) und außerdem natürlich um all die Luxusgüter anzuliefern, die es im rauen Germanien nicht gab (z.B. Wein, Fischsauce, Olivenöl). Zum anderen hat man in dem großen Prahm Werkzeug gefunden. Man nimmt deshalb an, dass das Schiff zu einer Pioniereinheit gehörte.
    Hajo

    Ein Leben ohne Kartonmodellbau ist möglich, lohnt aber nicht! (Frei nach Loriot)

  • Hallo,
    ein ziviles Frachtschiff aus der Zeit kann man in Trier sehen, das Wein transportiert. Aber egal, welches Boot es gewesen sein kann, das Thema ist ausgefallen und interessant.
    Ich bin mal bei Regensburg mit einem Nachbau eines Römerschiffes gefahren. Nach rd. 5- 10 min hatten alle bis dahin sich fremde Leute den gleichen Schlag raus. Man kam ganz schön schnell vorwärts.


    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt