Longhorne City, fikt. Mississippistadt 1:250

  • Hallo,
    Da habe ich eine Hintergrundskulisse und einen Mississippidampfer, Mark Twain aus Disneyland. Da könnte man doch was draus machen, was zu der Zeit von Mark Twain, bürgerlich. Samuel Clemens Longhorne, passt.
    In dem Buch von Joe, Plumer und Wilton, Raddampfer aus aller Welt1989 beim Weltwild Verlag erschienen, gab einige Zeichnungen aus den 60er/70er Jahren des 19. Jahrhunderts von Mississippdampfern und einige Photos von Cincinnati aus der gleichen Zeit.
    Zwei Wellkartonteile vergrößern die alte Kulisse. Zuerst wurden die Teile an die Kontur des Hintergrundes angepasst. Da aber der neue Vorsatz nicht zu lang werden sollte, habe ich ihn geteilt. So lässt sich die Anlage später besser verstauen. Überlegt hatte ich mir, dass die Häuser der neuen Stadt auf die größere Platte kommen sollten, während die kleinere als "Bahnhofsviertel" dienen wird. Die Häuser, etwas 30 an der Zahl, stammen hauptsächlich von den Modellbogen der YPSfanpage und Micky Maus und sind skaliert. Andere kann man im Netz finden.
    Die Eisenbahn wollte ich zuerst in einem Bogen rund um die Platte führen wollen. Da wäre aber wohl wenig Platz für weitere Häuser entstanden. Außerdem wäre der Radius auch für die 1:250er Bahn sehr eng geworden. Bei You Tube habe ich unter den amerikanischen Drehscheiben einen handbetriebenen Anlage gesehen. Das würde wohl fur passen.
    Um aber das genau Maß für die Drehscheibe zu finden, musste ich eine Westernlok samt Tender finden. Auch hier half das Netz, das diverse Risse von amerikanischen Lok sder besagten Zeit bietet. M.a.W. Lok und Tender mussten konstruiert werden. Und weil ich mit den Konstruktionprogrammen nicht so auf Du und du stehe, in alter Väter Sitte mit Zirkel und Linieal.
    Auf dem großen neuen Teil erkennt man einen Bogen. Dort wird das "Gelände" direkt ans Ufer gefährt, während einige andere Teile später mit Kaimauern versehen wird. Diese flachen Teile einer Anlegestellen dienen dazu, auch bei niedrigen Wasserstand die Schiffe bugvorwärts anlanden zu lassen.

  • Den Führerstand habe ich etwas ausgebaut. Der Tender bekam Kohlen. Er war damit schon modern, den frühe Loks wurden in der Neuen Welt gerne mit Holz befeuert. Verbunden werden beide Teile mit einer Steckverbindung.

  • Nach der Lok/Tenderlänge habe ich dann auf dem kleineren Karton den Kreis für die Drehscheibe ausgeschnitten. Ein etwas dünnerer Kreis kommt wieder rein. Dieser aber besitzt eine zylindrische Achse, damit sich die Drehscheibe auch später drehen kann. Hier sieht man nochVorzeichnungen für die Gleisführung. Man erkennt auf beiden bildern die Ober- und die Unterseite der Drehvorrichtung.

  • Der Schienenstrang der Drehscheibe ist wie eine kleine Brücke gestaltet, wird aber erst nach der Endgestaltung der Platte aufgesetzt. Die Gleise der südlichen eisenbahnen waren in Breitspur gehalten. Erst in der 2. Hälfte der 80er fand ein einer riesigen Aktion die Umnagelung auf die 1435mm Spur statt. Damit war das USamerikanischeh Schienennetz durchgehend genormt.

  • Nach dieser Vorarbeit habe ich auf Packpapier mit Kreide die Bodenfarbe aufgetragen. Kreide aufgerbacht, hauptsächlich abgrieben, mit einem Tuch verwischt, wieder Farbe abgerieben usw, bis der gewünschte Farbton entstanden war. Zum Schluss wurde die Kreide mit Haarspray fixiert. Anschließend habe ich das neue Stück mitdem alten angepasst, indem ich etwas "Gras" in Form schnitt, so dass beide Teil fast ohne große Lücken zusammenpassen. Auf dem rechten bild sieht man chronologisch etwas vorausgreifend den Schnittpunkt aller drei Platten.

  • Anschließend wurde die Gleise aufgeklebt. Jede Schwelle, die seitlich neben dem Gleis heruasragt wurde ausgeschnitten. Die Schiene selber habe ich mit einem hellen Faden nachgeahmt. Auf Bild 10 erkennt man rechts den Faden.
    Die Bahn bekam noch zwei Rungenwagen von Möwe. Darauf kamen die Baumwollballen, die hier verladen werden. Diese wurde zwar mit den Dampfer transportiert. Bis zu den obersten Decks waren die Ballen gestapelt. Die Eisenbahn beförderte möglicherweise etwas wenige Baumwolle, dafür aber schneller und war nicht vom Wasserstand der Flüsse abhängig.
    Die Ballen bestehen aus Polsterbezugsstoff, dreifach mit Textilfestiger verleimt und in Stücke von ca 3mm auf 7mm geschnitten. Aus den oben erwähnten Zeichnungen habe ich die Maße in etwa rekonstruiert.

  • Hier die Eisenbahn. die Ballen habe ich mit Garn "verschnürt. Das dabe ich mit einer Nadel durch den Waggonboden gehäht.

  • Die Ballen werden mit Pferde -oder Eselswagen zur Verladestelle gebracht und durch einen Handkran gehievt. Der Kran ist auch Eigenkonstruktion.
    Natürlich besitzt Longhorns City einen Bahnhof. Das Gebäudemodell bekam die typischen Vordächer.

  • Auch kleinen spucknäpfe neben den Türen fehelen nicht, sowie der sog. washingroom für ladies und gentlemen.

  • Rechts die Drehscheibe.
    Auf die gekreidegefärbte Grundplatte habe ich mit Buntstift die Wagen- und Laufspuren eingezeichnet. so z.B. den rundlaufweg für den Drehscheibenwärter.

  • Ich habe meinen anlage so konzipiert, dass man sie von allen Seiten ansehen kann. Durch die Modulbauweise kann ich auch nur Einzelteile Zeige, je nach Gefallen.

  • Hier die Nahtstelle der zwei Grundplatten von oben. Aha, das Bild bringt es an den Tag. Ich muss den Wellkarton noch verkleiden.

  • Der Haupthintergrund des Dioramas wird ein kleiner Hügelzug, auf dem links ein Reedereigebäude darstellt. Ganuzrechts ein Grundbesitzerhaus.

  • Hier sind der Hintergrund und das Teil für den Bahnhof zusammengestellt. Aus Platzgründen sind diese Teile nicht zusammengeklebt.

  • An die Vorderseite des Hintergrundes wurde ein "Vorland genau angepasst, auf das dann später die Häuser der Stadt kommen.

  • Die Stadt wächst. Die unterschiedlicheh Höhe der Häuser mussten etwas ausgeglichenwerden, damit das Stadtbild nicht so "zerschlagen aussieht. Es haben sich schon Schiffe eingestellt. So ähnlich könnte am Ende das Vorland aussehen.

    Bei den vielen Versatzstücken für das diorama habe ich viel ausprobiert, wie alles am Besten zusammenpassen könnte.

  • Wichtig war mir, darzustellen, wie ein Mississippidampfer mit Baumwollbalen beladen wird. Das Schiff liegt eijnigermabeb dwars zum Ufer mit einem Laufgang.

  • In so einer Stadt am Mississippi gibt es viel zu sehen. Hier die lange Starße vom Bahnhof in die Stadt.

  • Wirklich beeindruckend, Ulrich,

    Schade, dass man diese Dioramen nur als Fotos zu sehen bekommt.


    Aber immerhin - und dafür „danke“!

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Hallo Helmut,

    das ist sicherlich wahr. Ich bräuchte einen größeren Transporter und viele Quadratmeter Ausstellungsfläche. Meine Dioramen baue ich modular, damit ich sie besser verstauen kann.

    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Da kann man sich schon vorstellen, dass da zwei Jungs wie Huck Finn und Tom Sayer ihre Abenteuer fanden.

  • Fehlen eigentlich nur noch die Figuren. Das hätte aber bedeutet, hunderte auszuschneiden, damit die Stadt belebt wirkt. Das wollte ich mir aber dann doch nicht antun.

  • Moin Ulrich...

    Gefällt mir mitlerweile ganz gut Dein Diorama. Auch wenn ich zu Beginn nicht wuste, was ich davon halten sollte. :S

    Und Figuren in 1:220, Maßstab Z gibt es im Internet.

    Die aus China sogar zum günstigen Peis / Leistungsverhältnis. :rolleyes:

    Die sind zwar nicht so Toll wie von einem dafür bekannten Hersteller, aber in der Größe und bei der Menge, sicherlich ausreichend.

    Ich hab sie auf meiner Burg Altena verbaut. :D

    Gruß, Renee

    Im Wald boten sich mir zwei Wege dar.

    Ich nahm den, der weniger betreten war!