Küstenmotorschiff Welle (HMV 1:250) mit Segel: Umsetzung

  • Guten Morgen,


    derzeit bastel ich das Küstenmotorschiff Welle vom HMV in 1:250. Sowohl auf dem Titelblatt, als auch auf einem Bild mit dem generellen Schiffsplan aus dem Netz (Quelle: http://www.swiss-ships.ch/beri…karthala_D6DD9-003-gr.htm) ist zu erkennen, daß der Kümo mit zwei Segel ausgerüstet war.


    Hi-Torque hatte das in seinem Baubericht das Thema auch kurz angerissen, ist aber nicht weiter auf die Details eingegangen.
    6.JSP 1:250 Kleine Hafen Diorama -Eigenbau Kohlenkipper und Binnenschiff [FERTIG]


    Leider habe ich dazu auch keine weiteren Infos im Internet gefunden. Daher meine Fragen an die Expterten: Kann mir jemand bestätigen, bzw. mehr Details aufgeben, ob eine Besegelung des Kümos möglich war und wenn ja, ob und wie auch eine Verlademöglichkeit durch einen Ladebaum (z.B. durch die Gaffel oder den Gaffelbaum) gegeben war? Finde das Thema sehr spannend und würde den Kümo dann auch mit den Segeln darstellen, wenn das realistisch war.


    Vielen Dank.


    Grüße Torsten

  • Moin Torsten,
    ich versuche heute Abend mal etwas dazu zu finden, wahrscheinlich eher nicht von der WELLE direkt, aber von einem ähnlichen Schiff.


    Hast Du mal Fritz Pohl (Sculptor) gefragt; vielleicht hat er Unterlagen dazu.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Moin, moin Torsten,


    ich denke, dass die Besegelung in der Küstenfahrt früher zwei Funktionen hatte....nämlich bei günstigen Winden Treibstoff zu sparen (kurz vor und auch nach dem Krieg wurde der rationiert und war "nicht mal eben um die Ecke" im Überfluss zu bekommen....und man war sowieso sparsam....) und weiter als Stützsegel, um bei ungünstigen Wellen (z.B. von der Seite) das Schiff ruhiger zu legen und ein übermäßiges "Rollen" zu vermeiden.


    Gruß von der Ostsee
    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • Hallo Torsten,
    ein gutes Beispiel für den letzten Beitrag ist das Forschungsschiff Meteor der Reichsmarine. Das fuhr wegen knapper Finanzen auch mit Segeln und musste für seinen Arbeit stabil gehalten werden. Ebenso Fischreifahrzeuge wie die diversen Kutter von Möwe. Zwischen den Kriegen hat man Segler mit Dieselmotoren ausgestattet. Diese Diesel übernahmen dann später den Hauptantrieb. Also Stabilisation und Kraftstoffeinsparung waren m. E. wohl die Gründe, dass man Küstenschiffe mit Segeln ausstattete. Bei einem Bericht über das Leben auf einem solchen Schiff (frag mich jetztz nicht wo ich das mal gefunden hatte), dass der Schiffer, seine Frau und ein Matrose das Schiff entladen hätte. Das spricht dafür, dass Gaffelbäume nicht als Ladebäume benutzt wurden. Aber: Weitere Forshcungen sind nötig. Auf Goole Bilder kann man sich weiter informieren. Da sieht man kaum, dass Gaffelbäume als Ladebäume benutz wurden. Kann aber an der Auswahl derBilder liegen.
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



    Edited 2 times, last by modellschiff ().

  • Hallo zusammen,


    im Buch "Vom Ewer zum Containerschiff" von Gert Uwe Detlefsen ist ein Foto der "Niedersachsen" mit angeschlagenen Segeln gezeigt, die in vieler Hinsicht der "Welle" sehr ähnlich war. Da sie auf dem Foto unter Hakenkreuzflagge läuft ist das Bild definitiv vor Ende des Krieges entstanden.


    Viele Grüße,


    Björn-Martin

  • Moin Zusammen,


    in beiden Auflagen müsste ein Bild zu sehen sein.


    Die erste Auflage kam Anfang der 80ger Jahre auf den Markt.


    Die zweite Auflage kam gut 30 Jahre später auf den Markt. Die Zeiten haben sich geändert.


    Anfang der 80ger Jahre wurden noch viele Schiffe mit 299 BRT / 1100 tdw gebaut. Ein paar Jahre später waren es dann nur noch 499 BRT
    Schiffe und größer.


    Viele Grüße
    Arne

    Viele Grüße vom Rande der dänischen Südsee

    Arne



    als Langläufer:

    Helgen 1 einen 299 BRT Kümo kurz vor dem Stapellauf, vom Reeder zurückgestellt
    Helgen 1a einen AHTS in Arbeit.
    Helgen 2 einen 1599 BRT Mehrzweckfrachter in Arbeit, wird auf Wunsch der Reederei umgebaut

  • Moin Zusammen;


    auf der Suche nach einen Kühlschiff aus den 50ger Jahren bin ich auf diesen Artikel gestoßen.


    " So viel Wind - und keine Segel "


    Es sind 7 Seiten und Schwerpunkt ist die damalige Germania Werft Kiel.


    Nachtrag:


    Mit der Suche des Kühlschiffes bin ich nicht weiter, dafür hab ich noch was über die segelnden Kümos gefunden.


    Der Artikel ist im Heft 07 / 1978 zu finden.


    Ich zitiere:" Anfang der 20ger Jahre hielt der Glühkopfmotor Einzug. Dieser Motor war nur zur Unterstützung im Hafen oder bei widrigen Winden gedacht ......".


    Viele Grüße
    Arne

    Viele Grüße vom Rande der dänischen Südsee

    Arne



    als Langläufer:

    Helgen 1 einen 299 BRT Kümo kurz vor dem Stapellauf, vom Reeder zurückgestellt
    Helgen 1a einen AHTS in Arbeit.
    Helgen 2 einen 1599 BRT Mehrzweckfrachter in Arbeit, wird auf Wunsch der Reederei umgebaut

    Edited once, last by Shipbuilder ().

  • Hallo Torsten,
    ich hab nichts wesentlich Erhellendes gefunden, leider.


    Sichrer hat HaJo recht, wenn er schreibt, dass damals die Segel sowohl zum Stützen gegen das Rollen des Schiffes als auch für den unterstützenden Vortrieb gedacht waren.


    Aber ob Ladegeschirr angeschlagen war? Sicher ging das theoretisch, aber vielleicht nur in Ausnahmefällen ohne Verlademöglichkeit mittels Kaikran und dann auch nur bei größeren Gütern (wenn die Krängung es zugelassen hätte). Ich weiß auch nicht, ob der Gaffelbaum über Dirk noch zusätzliche Last hätte tragen können.
    Ich schätze, dass ansonsten normal "von Hand" geladen wurde.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Vielen herzlichen Dank für die zahlreichen Infos, Feedack und Eure Unterstützung!!


    Fritz hat bestätigt, daß die WELLE mit Segel ausgerüstet war. Werde ich also versuchen auch so umsetzen.


    Weiterhin hat er mir einen Link geschickt mit dem Generalplan von einem Segelschiff mit Hilfsmotor. Hier ist zu erkennen, daß der Gaffelbaum auch als Ladebaum verwendet wurde:
    http://www.digipeer.de/index.p…_VII_3_III_102&size=3


    Werde mir jetzt Gedanken machen, was an Takelage ich realisieren möchte/kann und wie ich das dann umsetze. Habe mir hierzu auch das von Björn-Martin vorgestellte Buch bestellt.


    Leider ist meine in Februar getätigte Bestellung von Wonderwire immer noch nicht eingetroffen, daher werde ich es auf die gute alte Art mit einer Fadentakelage versuchen... das hat auch den Vorteil, daß ich das laufende Gut (in hell beige) und das stehende Gut (in anthrazit) darstellen kann.


    Grüße Torsten

  • Moinsen zusammen,


    der Generalplan zeigt eindeutig sowohl die Besegelung mit Focksegel, Großsegel, Großbaum und Gaffel(Blau), für letztere sogar den Takel.
    Fallen, Schoten und Bullenstander sind nicht dargestellt, da müsste improvisiert werden.


    Der Generalplan zeigt außerdem die Ladebäume (Rot), jedoch ohne Takelung.
    Dies wird je Baum ein Hanger (mit Kette) gewesen sein, dazu zwei handbediente Geien und natürlich den Runner.


    Ob der hintere Ladebaum auch als Großbaum genutzt werden konnte, geht aus dem Generalplan leider nicht hervor.
    Eine Kombination aus Lade- und Großbaum stelle ich mir schwierig zu handhaben vor und vermute, dass Gaffel und Großbaum ein eigenes System bildeten, das nur zum Segeln genutzt wurde.


    Die Gaffel kann schon deshalb nicht als Ladebaum genutzt worden sein, weil damit der hintere Teil der Ladeluke gar nicht erreichbar gewesen wäre.


    Beste Grüße,


    Manfred

  • Moin, moin zusammen....ich noch mal.. :)


    ich denke schon, dass der Großbaum bei der WELLE auch als Ladebaum verwendet wurde...oder eher umgedreht, der Ladebaum wurde auch als Großbaum für das Segel verwendet. Es ist ein Küstenmotorschiff/Frachtschiff und die Besegelung war nur eine Hilfsbesegelung, die man später wohl auch nicht mehr verwendet hat, da die Kombination Ladebaum/Großbaum (wie Manfred schon ausführte) etwas umständlich und schwierig zu handhaben war bzw. dann wohl in Teilen wieder "umgeriggt" werden musste.


    Es ist m.E. hauptsächlich ein Ladebaum, denn sonst würde die robuste Ladewinde am Mast zwischen den Lukenkeinen Sinn ergeben. Auch war man in den kleinen Küstenhäfen und Sielen oft auf ein eigenes (kleines) Ladegeschirr angewiesen, wenn es z.B. um Lasten von 200-500 Kilo geht, die kann man nicht mehr von Hand tragen (Fässer, Maschinenteile etc.). Gerade für die große Luke braucht man einen Ladebaum, um das Stückgut möglichst gleich in die Nähe der richtige "Ecke" zu bekommen. Klar.....die Gaffel war nur für das Segel.


    Gruß von der OstseeHaJo

    Exercitatio artem parat!

  • Moin, ich auch noch mal:


    Na, da hat sich mein Beitrag zeitgleich mit Torsten überschnitten.
    Der digipeer Plan zeigt eindeutig, dass der Ladebaum auch als Großbaum diente.
    Das Unterliek wurde dabei lose gefahren.
    Zudem ist hier ein Backstag dargestellt, dass bei Raumschotskursen sicher auch gesetzt werden musste.


    Übrigens gefällt mir sehr, das Stehende vom Laufenden Gut farblich zu unterscheiden.
    Bin seeehr gespannt auf das Ergebnis.


    Beste Grüße,


    Manfred

    Es muss nicht alles perfekt sein, was gut tut.

  • Hallo Torsten,
    frag doch mal den Konstukteur, was seine Unterlagen zu Deiner Frager hergeben.
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

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  • Moin Ulrich, mein Kontakt zu Fritz hat folgendes ergeben:


    Hinweis auf den Generalplan der WELLE incl. zweier historischer Fotos, wo auf dem einen Foto ein geborgenes Großsegel zu erkennen ist.
    http://www.swiss-ships.ch/beri…/Fotogalerie_Karthala.htm


    Und bzgl. meiner Frage zu der Verwendung des Ladebaums auch als Großbaum für das Segel hat er mir den Link zu dem Generalplan des Segelschiffs GISELA mit Hilfsmotor zukommen lassen:
    http://www.digipeer.de/index.p…_VII_3_III_102&size=2


    Grüße Torsten

  • Guten Morgen,


    habe den Titel des Threads geändert, da ich auf Basis Eurer sehr hilfreichen Antworten nun das Modell mit Segel ausstatten werde und meinen Fortschritt, bzw. Umsetzung hier zeigen möchte.


    Wie Manfred schon gesagt hat, ist an der einen oder anderen Stelle Improvisation vonnöten. Hier hoffe ich weiterhin auf Eure Unterstützung in Form von Kritik, Verbesserungsvorschläge etc.


    Als erstes zeige Euch erstmal meinen derzeitigen Stand: das Modell ist bis auf Mast, Takelage und Flaggenstock mit Flaggen fertig (die setze ich immer als letztes bei meinen Modellen als Zeichen, daß das Modell abgeschlossen ist).


    Grüße Torsten

  • 2009 (krass, das ist jetzt auch schon wieder 10 Jahre her), habe ich den Gaffelschoner Isolda in 1:250 gebaut. Damals hatte ich die Blöcke mit ausgestanzten Scheiben realisiert. Außendurchmesser waren dann 1,5 mm, was bei dem Maßstab 375 mm bedeutet. Meines Erachtens aber viel zu groß. Würde jetzt sagen, daß die Blöcke eine Größe von vielleicht 150 bis max. 250 mm haben, also ca. 1 mm groß – oder vertue ich mich da?



    Habe dann einen anderen Ansatz verfolgt, indem ich die Seile der Gaffeltakelung direkt mit Sekundenklebergel verklebt habe und anschließend einen Block mit verdünntem und eingefärbtem Weißleim-Tropfen andeute. Das sollte von der Größe her schon besser passen…


    Für die Talje habe ich dann eine kleine 0,5 mm Scheibe von einem Polystrol-Stab abgeschnitten, wo ich die beiden Seile angeklebt habe. Anschließend habe ich wieder einen eingefärbten Weißleim-Tropfen auf die Scheibe gesetzt, um den Block darzustellen. Im Bild ist die Talje oben mit Tropfen, unten noch ohne. Finde die Lösung filigraner, was meint Ihr zur Umsetzung?



    Und bin mir noch unschlüssig bzgl. Farbe der Blöcke: habe erstmal Braun genommen, um einen Holzblock darzustellen, könnte mir aber auch gut vorstellen, daß auf dem Kümo bereits Blöcke aus Metall eingesetzt worden sind mit z.B. schwarzer Farbe. Hat jemand mehr Infos hierzu?


    Vielen Dank!


    Grüße Torsten

  • Moin, moin Torsten,
    ich finde dein "Mastwerk" sehr gelungen, sehr sauber :thumbup: ! Auch die schwarzen Beschläge heben sich gut vom Holz ab (Frage: welches Holz-Material für den Mast?). Ob Holz- oder Metall-Blöcke.......die Metall-Blöcke sehe ich eher beim reinen Ladegeschirr....auch sind die Holzblöcke ggf. leichter und deshalb besser für "oben" geeignet (Stabilität). Aber letztendlich bis du der Schiffsausrüster .....mach es, wie es dir am besten gefällt.


    Gruß
    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • Moin Torsten,


    ich finde Deine "ersten Takelversuche" auch schon sehr gelungen, das wird klasse!

    Schockvideos: Pinguine verspeisen den selben Eisbären gleich zweimal 8o Nur für starke Nerven hier und hier!


    Viele Grüße, Nils

  • Hallo Torsten,m
    das mit den Böcken dürfte wohl auch eine Frage der Finanzen des Eigners gewesen sein. Ein Schiff sollte so preisgünstig wie möglich gebaut werden. Und in der Entstehungszeit des Originals war das Geld kanpp. Deshalb vermute ich, dass es die billigeren Holzblöcke waren. Aber die Schiffe änderten sich auch im Laufe der Zeit und damit auch eventl die Takelage samt Blöcke.Da dürfte es heute schwierig sein, die exakten Blöcke herauszufinden. Die Lösung mit der Farbgestaltung der Blöcke, wie sie oben gezeigt wird, scheint mir ein gangbarer Weg zu sein.
    Ulrich

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  • Vielen herzlichen Dank für Euer positives Feedback, insbesondere HaJo, Nils und Ulrich!!


    Auch an die zahlreichen ThumbsUps!


    @HaJo: verwende Polystrol-Stäbe für den Mast und die Bäume, die ich dann mit Braun von Revell Aquacolor anmale.


    Mittlerweile habe ich die Segel gezeichnet und ausgedruckt. Als Hintergrundfarbe habe ich eine gemischtes Beige/Grau für die Segel verwendet.



    Um etwas mit den Blöcken und Taljen zu üben, habe ich zwei für das Beiboot hergestellt. Zum Vergleich noch eine Takelhilfe aus dem Ätzsatz der Kranschute H. Riedemann. Die ist schon beeindruckend filigraner, aber leider meine letzte :(



    Falls jemand vom Passat-Verlag hier mitliest: Vielleicht wär das interessant für Euch, eine Zusatz-Ätzplatine herauszugeben, die solche Takelhilfen, Blöcke, Kranhaken etc. abdeckt. Ich hätte auf jeden Fall einen großen Bedarf!!


    Und zum Schluß sind die beiden Taljen verbaut. Leider habe ich jetzt beim Betrachten des Bildes erst gesehen, daß ich hier einen kleinen Fehler gemacht habe: An den Enden der Davids ist bereits ein Block angedeutet, den hätte ich dann eigentlich vor dem Verbauen der Davids abtrennen müssen... grrrrrrrr... aber über das zusätzliche Ausrüsten mit den Tjalien hatte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht nachgedacht... nun ist es so, denn ich werde es nicht mehr sauber abgebaut und gerichtet bekommen...



    Grüße Torsten

  • Moin Torsten,


    wenn Du es nicht ausdrücklich erwähnt hättest, ich wäre nicht darüber gestolpert. Zumindest nicht auf dem Bild...


    Weiterhin gutes Gelingen bei diesem "Klein-aber-fein-Projekt" wünscht


    Fiete

  • Hallo Torsten,
    das macht doch nichts, das merkt doch keiner, wenn er nicht gerade mit der Nase drauf gestoßen wird.
    Ulrich

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  • Vielen Dank Euch Beiden, Fiete und Ulrich!!


    Mittlerweile ist das von Björn-Martin erwähnte Buch bei mir eingetroffen und ich möchte Euch aus dem Buch eine Stelle zitieren bzgl. Besegelung der Kümos:


    S. 71: In den letzten Jahren vor dem zweiten Weltkrieg kamen fast nur noch reine Motorschiffe in Fahrt. Sie besaßen allenfalls Stützsegel, hießen aber dennoch im allgemeinen Sprachgebrauch Motorsegler.


    Auch ansonsten wirklich ein tolles Buch, werde ich mir jetzt in alle Ruhe mal durchsehen und -lesen! Vielen Dank nochmal für den Tip, Björn-Martin!


    Bin jetzt dabei, das Segel am Mast anzuschlagen. Mehr Details später.


    Grüße Torsten

  • Habe nun das Segel angeschlagen und hierfür einen dünnen Messingdraht verwendet. Dieser stammt von einer Art Messingnetz, welches um eine Wein- oder Cognac-Flasche als Verzierung geschlungen war. Den Draht habe ich um einen Stab gewickelt, der etwas größer im Durchmesser ist als der Mast und dann brüniert. Anschließend habe ich die Ringe mit einer Zange getrennt, auf den Mast geschoben und das Segel in den Schlitzen der Metallringe verklebt.


    Als nächstes kommen Piek- und Klaufall, Dirk und die Schot, bevor ich mich ans stehende Gut ranmache.


    Grüße und einen schönen Abend, Torsten

  • Vielen Dank für die zahlreichen "Likes"!!!


    Habe leider am Wochenende wenig geschafft: Piekfall, Klaufall und Dirk sind dazugekommen und habe dem Mast noch zwei Klampen gegönnt, wo ich Piekfall und Dirk belegt habe.


    Bzgl. der verwendeten segelmännische Begriffe möchte ich auf den ausgezeichneten Baubericht von Gustav verweisen:
    Lotsenschoner Elbe 4 "Groden" von Michael Bauer, Maßstab 1:250 -FERTIG-


    Er hat bei seinem Bau des wunderschönen Lotsenschoners Elbe 4 "Groden" sehr ausführlich die Begriffe und deren Funktionen erläutert.


    Bin jetzt noch am Rätseln, wo ich die Schoten vom Großsegel belege: evtl. an den Pollern mitschiffs?!


    Grüße Torsten

  • Hallo Torsten,
    führen die Schots nicht zur jeweiligen Bordwand anstatt mittschiffs?
    Ulrich

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  • Da die Welle mit ihrer Besegelung und dem Unterwasserschiff sicherlich keine tolle Höhe am Wind erreicht haben dürfte, würde ich die Schot nicht übertrieben dicht nehmen. Sollte das Segel tatsächlich dem Vortrieb (und nicht nur als Stützsegel) gedient haben, würd ich mal von halbem Wind (also von querab) ausgehen. Da kann man die Schot noch etwas fieren und vielleicht ein wenig Twist in das Segel einbauen. Als reines Stützsegel würde man die Schot wahrscheinlich komplett dichtholen.
    Super gebaut!!!!!!
    Gruß
    Eberhard

    Es reicht nicht, keinen Plan zu haben. Man muss auch unfähig sein, ihn auszuführen!


    Der Klügere gibt nach, eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.


    In der Werft: Kombifrachter Schwan (HMV/Piet/1. Auflage), SdKfz 222 (GPM), V1102 Lützow (Mannheimer Modellbaubogen), Seenotkreuzer ERNST MEIER-HEDDE und HERMANN RUDOLF MEYER-Klasse der DGzRS (Passat-Verlag)

  • Vielen herzlichen Dank HaJo und Eberhard, auch für Deine Ausführungen!


    Ulrich: habe mich wahrscheinlich unglücklich ausgedrückt. Mein Verständnis war, daß der Begriff "mittschiffs" auch für den mittleren Bereich zwischen Bug und Heck verwendet werden kann.


    Ich meinte die beiden Poller seitlich an den Bordwänden, wo ich die Schot für das Großsegel belegen wollen würde. Habe beispielhaft mal eine Schot an den entsprechenden Poller angelegt.


    Vielen Dank auch an die "Liker"!


    Grüße Torsten

  • Moin, moin Torsten,
    das sieht gut aus :thumbup:! Das wird der Schiffer wohl auch "in echt" so gemacht haben. Die beiden seitlichen Poller sitzen genau in der richtigen Position und die Segelstellung ist genau richtig für halbe bis - wenn der Baum noch etwas aufgefiert wird - auch raume Winde.


    Gruß
    HaJo

  • Vielen Dank HaJo und auch den fleißigen Daumendrückern!!


    Das Großsegel hat nun eine Schot bekommen, hier werde ich aber auch das zugehörige aufgeschossenes Seil darstellen, wie ich es am Mast mit den Fallen gemacht habe. Die Idee und Vorlage habe ich im Baubericht der Preußen von Axel (apfisdu1) gefunden.


    Habe die erste Stag (innere Vorstag?) gesetzt und das Focksegel angeklebt. Dieses erhält zum Mast hin eine Fall, mit der das Focksegel hochgezogen werden kann. Um diese Fall belegen zu können, habe ich den Mast noch um eine dritte Klampe erweitert. Das Foto ist an der Stelle leider etwas unscharf :(


    Grüße Torsten

  • Hallo Torsten, gefällt mir gut!
    Bei der Länge des Baums würde ich schon aus Sicherheitsgründen auch auf der Leeseite eine Schot setzen.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Leider habe ich den vergangenen Tagen nicht viel am KüMo basteln können. Es sind noch die Schoten für die Fock dazugekommen sowie das vordere Stag. Es fehlt jetzt noch der Fockniederholer bevor ich mich an die Wanten mache... diese werde ich ebenfalls aus Garn machen... bin mal gespannt, ob das klappt, da das das erste Mal für mich wird...


    Vielen Dank auch an die fleißigen "Daumendrücker"...


    Grüße Torsten

  • Moin Torsten,


    deine Arbeit weiss zu überzeugen, insbesondere die doch sehr filigranen Leinen etc. Mir gefält es ausserordentlich


    Liebe Grüße
    Robi

    Jean Luc Picard ( USS Enterprise): Die Summe der Intelligenz auf dem Planeten bleibt immer gleich, nur die Bevölkerung wächst.


    Andere haben Flugzeugträger, wir haben die Gorch Fock.


    I´m a Billiever, #17, Go Buffalo

  • Moin, moin Torsten,


    wirklich eine klasse Arbeit :thumbup:! Was meinst du, was ich bei meinen letzten Bauprojekten alles zum ersten Mal gemacht habe.....das darf man keinem erzählen....glaubt einem sowieso niemand......also, ruhig ran an die Wanten!


    Ich bin immer noch am Überlegen, ob ich der WOLTMANN auch noch einen Schandeckel spendiere....der wäre aber so was von schmal, dass ich nicht weiß, ob ich das hinkriege und andererseits ist das Modell auch so klein, dass die obere doppelte Kante am Schanzkleid wohl ausreicht.


    Gruß von der Ostsee
    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • Vielen herzlichen Dank Robi und HaJo für Euer tolles Feedback!! und auch an die vielen Liker…


    das motiviert ungemein!!


    kann ich aber auch gebrauchen -> seht selbst:


    zunächst habe ich den Fockniederholer getakelt und ihm ein aufgeschossenes und abgelegtes Seilende spendiert... danach habe ich mich um die Wanten gekümmert... als Vorlage dienen mir die Wanten der Schaarhörn, die ich bereits vor Jahren gebaut habe... die Wanten habe ich gezeichnet, auf einen Papprahmen gespannt und nach dem Ziehen mit verdünntem Holzleim fixiert... nach dem Abtrennen war ich erstaunt, wie gut die Wanten gehalten haben... bin vom Ergebnis echt begeistert... nur leider mußte ich dann feststellen, daß ich Depp vergessen habe, die Wantenlänge anzupassen... die im Bild gezeigten Wanten sind also zu kurz... grrrrrrrrrr…


    also nochmal das ganze... aber das übt ja auch :D


    Grüße, Torsten


    PS: Das mit dem Schandeckel an der WOLTMANN hast Du super hinbekommen, HaJo!! War die richtige Entscheidung!

  • Diesmal hatte ich die richtige Länge ausgemessen und entsprechend die Wanten geknüpft. Auf einigen Fotos von den KüMos aus der Zeit habe ich gesehen, daß meist nur zwei Wanten mit Webleinen verbunden waren.


    Leider mußte ich beim Anbringen feststellen:
    - Die Wanten konnten nicht richtig gespannt werden und entsprechend hängen sie etwas durch. Hier schlägt leider durch, daß ich die Takelage beim Start des Projektes nicht im Detail geplant hatte. Die Idee zur Besegelung incl. Wanten mit Webleinen unter der Verwendung von Faden-Takelage kam mir erst, als das Modell fast fertig war …
    - Die Wanten haben sich teilweise in sich verdreht. Habe versucht, beim Ankleben dem entgegen zu wirken, muss ich aber jetzt nochmal beobachten. Evtl. gibt es noch eine dritte Version der Wanten mit einem anderen Faden (habe jetzt Unithread verwendet, da ich nur diesen in Anthrazit habe)…


    Ansonsten nochmal einen herzlichen Dank an die zahlreichen „Likes“!!!


    Grüße Torsten

  • Hallo Torsten...
    Ich nähe die Webleinen mit einer Nadel durch die Wanten hindurch.
    Ziehe sie anschließend etwas mit einer Pinzette nach unten (schaut wie durchhängend/ausgetreten aus)
    und fixiere sie sie mit einem Tropfen Kleber. Vielleicht ein Tip für die dritte Wanten-Version?
    Ansonsten schaut das alles recht gut aus :thumbup:
    Gruß, Renee