Kürzestbaubericht: Sukhoi S-37/Su-47 Bierkut, Hobby Model 62, 1:66

  • Hallo zusammen


    In letzter Zeit hab ich mich ziemlich rar gemacht - muss zugeben, dass der Kartonbau bei mir eher ein Herbst- und Winterhobby ist. In der warmen Jahreszeit bin ich hobbymäßig primär mit dem Mountainbike unterwegs und irgendwie fehlt mir da die Motivation zum Schnippseln.
    Und trotzdem habe ich meinem Bruder zum Geburtstag einen seiner Lieblingsjets gebastelt. Zwar wurde ich nicht ganz so rechtzeitig fertig, aber er freute sich trotzdem :tongue: . Hier nochmal mein Dank an den bastelstephan, über den ich diesen recht raren Modellbogen nach langer Suche endlich kaufen konnte.


    Noch etwas zum Original: das besteht zur Zeit nur als Prototyp bzw. ist ein Experimentalflugzeug der russischen Luftstreitkräfte. Das hervorstechendste Merkmal - die nach vorne gepfeilten Tragflächen (da sind die Russen übrigens nicht die ersten. Die Grumman X-29 sei hier genannt und soviel ich weiß, gibts da auch einen deutschen Prototyp aus dem 2.WK - nur habe ich vergessen, welcher das ist) sollen für eine bessere Manövrierfähigkeit, höhere mögliche Anstellwinkel durch größeren Auftrieb und für eine niedrigere Abrissgeschwindigkeit sorgen. Die Schubvektorsteuerung der Triebwerke tut ihr Übriges dazu.
    Aber so wie es zur Zeit ausschaut, wirds noch ein Zeitl dauern, bis daraus ein serienreifes Kampfflugzeug der 5. Generation entstehen wird - eh schon wissen: Das liebe Geld ist wieder mal "Schuld". Interessant sind auch allerlei Gerüchte die sich rund um dieses Flugzeug ranken. So bin ich im Zuge meiner Internetrecherche auf eine Seite gestoßen (leider weiß ich nicht mehr welche) auf welcher gemutmaßt wird, dass die S-37 so eine Art "Plasmaschutzschild" hat, der sie für das feindliche Radar praktisch unsichtbar machen soll - "Phaser auf Zerstörung" kann ich da nur sagen :D .

    LG
    Michael

    Edited 2 times, last by zec ().

  • Ich habe einen Scan verbaut, den ich um die Hälfte verkleinert habe - deswegen der Maßstab 1:66. Meiner Bruder hat halt keine allzu große Wohnung. Fahrwerk und Cockpitausbau fielen auch flach. Beim Fahrwerk war es von Vorneherein geplant und beim Cockpit wurde es mit der Zeit knapp - wie sich später herauststellen sollte, war das aber eh gut so.


    Jo, los gehts wie bei wahrscheinlich jedem Hobby-Model Bausatz mit einem Spantengerüst. Und das passt sogar (kleiner Seitenhieb auf meine Su-39 ;) ) ! Die Beplankung haut dann auch recht gut hin - aber die eine oder andere Spalte gibts trotzdem. Lässt sich aber durch das Schwarz des Modelles recht einfach kaschieren. Die Laschen hab ich wieder selbst hergestellt, weil das Aufkleben der Laschen auf die Spanten taugt mir nicht allzu sehr. War eh besser so, weil man auf der Unterseite bei den beiden hinteren Spanten einiges an Material wegnehmen muss.
    Auf den Photos sieht man eine recht breite Spalte, die ich mit einem schwarzen Streifen kaschieren musste. Diese Spalte entstand durch eigenes Verschulden - habe nämlich den ersten Teil der Beplankung zu weit hinten angesetzt.

  • Beim ersten Photo sieht man, dass die Knicklinie zwischen Rumpf und Seitenteile nicht in einer Linie verläuft. Das ist ärgerlich, ließe sich aber durch genaueres Anpassen sicher ausmerzen. Zudem sieht man, dass die Markierungen für die Seitenruder teilweise aus dem Ruder laufen. Ist aber auch halb so wild, weil man es später eh nicht mehr sieht.
    Einen ganz dämlichen Fehler entdeckte ich dann bei den Kegelspitzen der röhrenförmigen Behälter an den Tragflächenhinterseiten. Da ist ja tatsächlich eines der Teile um einiges zu groß :rolleyes: . Naja, ich habs dann zurechtgeschliffen und neu bemalt. Die einfachere Variante wäre aber sicher, wenn man das zu große Teil einfach a bissl zurecht schnippelt - ich frag mich gerade, weshalb ich Depp nicht früher darauf gekommen bin :D .
    Ja und das Problem beim Cockpit ist folgendes: Der auszuschneidende Teil ist einfach zu breit. Sowohl für die Kabinenhaube als auch für die Cockpitwanne. Am vorletzten Photo sieht man, dass da eine große Spalte geblieben wäre. Am letzten Photo habe ich dann markiert, wo man die Cockpithaut meiner Meinung nach einschneiden muss.

  • Das wäre es dann mit Photos des Aufbaues. War a bissl im Stress und habe so auf eine lückenlosere Photo-Dokumentation verzichtet. Habe mir aber die ärgsten Fehler aufgeschrieben:
    - Teile 21 P und L sind vertauscht (merkt man an der Markierung für die Seitenruder)
    - Die Teile 20a (Spanten für die beiden "Röhren-Dingens" am Heck) gibts nicht. Braucht man aber nicht umbedingt.
    - Die Teile 20b P und L (Kegelspitzen an den "Röhren-Dingens") sind zu groß.
    - Teil 33 (zwischen den Triebwerksdüsen) ist anstatt schwarz weiß und zudem hats die falsche Form. Selberschnippeln ist hier die Devise.
    - Wenn man die Canards beweglich gestalten will, kommen die Teile 7G als Drahthalterung in die Lufteinlässe. Ich melde aber starke Bedenken an, dass dann die ganzen Teile der Einlässe noch gut zusammen passen.
    - Die hintere Strebe beim Kanzelteil 65 ist zu kurz
    - Ganz blöder Fehler -> die Cockpitöffnung ist zu groß


    Und zwei Tipps hätte ich auch noch:
    - Für wirklich gerade Flächen der Teile 11, 12 und 13 (jeweils G und D) empfiehlt es sich sehr, hier Kartonstücke einzukleben. So bekommt man dann die Übergänge zu den "Röhren" 20 P und L sowie den Seitenrudern sicher besser hin.
    - Den Teil 30 soll man laut Anleitung erst dann anbauen, wenn die Lufteinlässe bereits dran sind. Ich habe das gerade umgekehrt gemacht. Ist zwar nicht originalgetreu, aber man bekommt einen feinen Übergang zwischen Rumpf und Lufteinlässen hin und zudem ists so um einiges weniger fummelig.

    Fazit: Sicher kein Modell welches man nach dem Prinzip "Ausschneiden und Kleben" bauen kann. Gott was hab ich mich geärgert bei einigen Teilen - zum Glück meistens deswegen, weil sie zu groß waren. Grobe Spalten gibts wie gesagt 2 oder 3, die sich aber durch das Schwarz des Modells recht leicht kaschieren lassen.
    Aber als dann das fertige Modell vor mir stand, war der Ärger flugs verflogen - wahnsinnig elegant und schnittig und wahrlich ein echter Hingucker, nicht zuletzt wegen der nach vorne gepfeilten Tragflächen. Wenn ich es nicht herschenken würde, bekäme es bei mir einen Ehrenplatz. Von dem her gebe ich eine Empfehlung für dieses Modell. Muss aber auch sagen, dass der Teufel freilich noch immer im Fahrwerk und Cockpit stecken kann.


    Photos vom fertigen Modell gibts dann in der Galerie.

    LG
    Michael

    Edited once, last by zec ().

  • Als Ohrenstöpsel :D :D :D
    (Damit du dein eigenes Fluchen nicht hörst. :D :D)


    oder als art Triebwerksnachbrennerflammendarstellung (welch geiles Wort :D)

    Heinz Michlmair verstarb am 05.07.2007 bei einem Sportunfall in Ungarn. Mitglieder und Betreiber von kartonbau.de vermissen Heinz und seine Beiträge. Seine bisherigen Beiträge in unserem Forum sind nun Teil unser Erinnerung an "Heinz".

  • Heinz: Die erste Erklärung hört sich zwar auch plausibel an, aber es ist doch die zweite Antwort die richtige =D> . Werde gleich eine Galerie anlegen damit ihr seht, wie das von mir gemeint ist.


    @waltair: Dank dir :) . Hihi, ich muss gerade an die leicht irritierten Blicke vom anderen Walter denken, als er das Teil noch ohne Modell gesehen hat :D .