Kühlschiff "Sloman Alstertor" 1:250/HMV [FERTIG]

  • Moin zusammen!



    Wie schon mal angekündigt, möchte ich nach der "Wuppertal" einen Baubericht zur "Sloman Alstertor" starten - wenn auch mit einer ordentlichen Verzögerung, da ich in letzter Zeit sehr wenig Zeit hatte :) .
    Die "Sloman Alstertor" war einer der letzten konventionellen Reefer und fuhr bis 1975 für die Reederei Sloman. Ab 1975 fuhr sie zusammen mit ihrem Schwesterschiff "Sloman Alsterpark" unter dem Namen "Akhtarskiy Liman" für die Sowjetunion, eingesetzt als Fischtransporter und Versoger für Trawler. Diesen, fast schon erniedrigenden, Dienst für ein Schiff dieser Bauart verrichtete sie, bis 1994 die Schneidbrenner der Abwracker das Schiff zerlegten. Im Einsatz als Fischtransporter wurde das Schiff, wie einige Bilder aus dem Netz zeigen, anscheinend nicht sonderlich gepflegt und machte allgemein eher einen heruntergekommenen Eindruck. Vom Original konnte ich bisher leider nur Bilder aus der Zeit als Fischtransporter finden, jedoch immerhin vom Geschwisterschiff ein paar Bilder aus der "Sloman-Zeit".
    Für die Reederei "Laeisz" waren vier weitere leicht modifizierte "Halbschwestern"( Pekari, Pica, Persimmon, Pirol ) der "Sloman Alstertor" im Einsatz. Der auffälligste Unterschied waren die komplett anderen Schornsteine der "Sloman-Schiffe". Diese sehr markanten Bauteile waren das Ergebnis verschiedener "Schornsteinstudien" der Deutschen Werft, um die Belästigung durch Abgase auf den Freidecks zu minimieren.
    Eine weitere Auffälligkeit aus heutiger Sicht stellt der Bugbereich dar, der von einer konvexen Form zur Wasserlinie hin in eine konkave Form übergeht. Dies garantiert zum einen die Vorraussetzung für eine recht hohe Geschwindigkeit aufgrund des schmalen Wasserpasses und verbessert zum anderen das Verhalten des Schiffs beim "Stampfen" in schwerer See, da durch das zum Backdeck hin zunehmende Volumen ein relativ großes Reservevolumen geschaffen wird, welches ein Unterschneiden des Vorschiffes bei schwerer See verhindert oder zumindest das Schiff schnell wieder aus der See hebt. Für Kühlschiffe dieser Zeit war diese Rumpfform durchaus üblich, aber auch Schiffe wie die "Wappen von Hamburg III" oder die "Meerkatze II", um nur zwei Beispiele zu nennen, waren/sind so gebaut.



    Nun noch ein paar Worte zum Modell:


    Der Bogen entstand aus der ursprünglichen Konstruktion der "Pekari" vom "Passat-Verlag" und wurde von Peter Brandt zur "Sloman Alstertor" umgearbeitet. Unter anderem wurde auch der Rumpf komplett neu konstruiert. Das Modell umfasst 1645 Teile auf 12 Bogen und wird 56 cm lang werden. Den entsprechenden Lasercutsatz werde ich auch verwenden.




    Viele Grüße



    Tobias

  • Moin Tobias,


    ich wünsche Dir viel Erfolg und vor allem jede Menge Spaß bei dem Modell. Es ist ja nicht nur ein formschönes Original, das dem Modell nachgebildet ist, sondern insbesondere der Rumpf ist mit den auf der Rückseite gedruckten Linien schon recht spannend. Weil das Modell natürlich auch in meinem Stapel liegt - der merkwürdigerweise immer größer wird, anstatt kleiner ;) - werde ich Deinen Bericht mit Interesse verfolgen.


    Gutes Gelingen wünscht


    Fiete

  • Hi Tobias,




    Ich wünsche Dir viel Spaß und Erfolg mit diesem Modell! Das Original hat ja eine sehr wechselvolle Geschichte hinter sich.
    Bin sehr gespannt, wie Dir der Bug mit seiner konvex-konkaven Form gelingt.In mehreren BB der Pekari wurde gerade dieser Part als recht schwierig zu bauen beschrieben.

    [...] der merkwürdigerweise immer größer wird, anstatt kleiner - werde ich Deinen Bericht mit Interesse verfolgen.

    Fiete: da bin ich ja froh, dass es nicht nur mir so geht. Ich könnte das Sammeln eigentlich bis in 20 Jahren erstmal bleiben lassen, glaub' ich. :D


    Toi, toi, toi für den Bau!


    VG
    Peter

  • Moin Tobias,
    schön, dass Du Dich an dieses herrliche Modell herantraust. Bin sehr gespannt darauf, was Du daraus machst. An der PEKARI bin ich selbst praktisch "gescheitert". Aber ich mag mich einfach nicht davon trennen, darum steht sie immer noch halbfertig in der Nähe meiner "Werft". - Viel Spass wünsche ich Dir bei der SLOMAN!
    Gruß
    Kurt

  • Moin!


    Fiete: Ja, das Wegfallen der störenden Schnittlinien ist ein ganz besonderes "Highlight" dieses Modells - dazu dann bei den Bordwänden noch etwas mehr.


    Peter: Der Bug ist wohl zweifellos die schwierigste Stelle an diesem Modell, wobei er im Vergleich zur "Pekari" deutlich anders "gelöst" wurde.


    Kurt:

    An der PEKARI bin ich selbst praktisch "gescheitert"

    So würde ich das auf keinen Fall bezeichnen! Der Gesamteindruck Deiner "Pekari" macht, auch wenn ich mich wiederhole, ganz schön was her - darum würde ich mich auch sehr freuen, wenn Du Deinen Bericht irgendwann weiter führst. :)



    Viele Grüße



    Tobias

  • Hier noch ein paar Daten des Originals:




    Bauwerft: Howaldtswerke - Deutsche Werft A.G., Hamburg



    Indienststellung: 20.02.1968



    Länge über Alles: 139,1 m



    Breite: 18,04 m



    Antrieb: MAN 2Te 9x700



    Leistung: 12600 PS



    Geschwindigkeit: 22,8 Knoten



    Besatzung: 35 Personen



    Passagiere: 6 Personen

  • Los geht's mit dem Spantengerüst. Dieses ist sehr passgenau und hat keinerlei Probleme gemacht. Um sicher zu stellen, dass sich das Spantengerüst nicht verzieht, habe ich es mit zwei ungefähr daumengroßen Tröpfchen Klebstoff (lösungsmittelhaltig!) auf einer Glasplatte fixiert und vier Stücke Serafil, um es später wieder von der Glasplatte trennen zu können, zwischen Grundplatte und Glasplatte gelegt. ( einer der vielen wertvollen Tipps von Helmut :) ) Den Bugbereich stabilisieren insgesamt acht Stringer, sowie das Heck vier. Besonders am Vorschiff ist es wichtig auf einen bündigen Abschluss zwischen Stringer und Spanten zu achten, da ein Überstand dieser bei der stark zu formenden Außenhaut zu unschönen Beulen führen können. Anschließend wird das Hauptdeck mit den Klebelaschen für Aufbau und Windenhäuser versehen. Beim Aufkleben dieses sehr großen Bauteils ging ich so vor, dass ich immer nur ein Stück der Auflagefläche des Spantengerüsts mit Klebstoff einstrich und anschließend durch vorsichtigen Druck mit einem "ganz normalen" Schwamm das Deck aufklebte. (auch hier wieder ein Tipp von Helmut) Genauso bin ich bei Back- und Poopdeck verfahren.


















    Beim Poopdeck war noch die Aussparung für den Pool auszuschneiden - den Pool selber werde ich aber erst einbauen wenn die Bordwände verklebt sind. Das Backdeck erhielt noch eine Stütze aus dem Lasercutsatz.

  • ... Um sicher zu stellen, dass sich das Spantengerüst nicht verzieht, habe ich es mit zwei ungefähr daumengroßen Tröpfchen Klebstoff (lösungsmittelhaltig!) auf einer Glasplatte fixiert und vier Stücke Serafil, um es später wieder von der Glasplatte trennen zu können, zwischen Grundplatte und Glasplatte gelegt. ...



    Na, da drück ich Dir mal die Daumen, Tobi.
    Ich habe seinerzeit Fixogum benutzt, das sich relativ leicht wieder ablösen lässt. :huh:

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Moin Helmut!



    Wie man auf den Bildern sehen kann, habe ich das Spantengerüst bereits wieder von der Grundplatte gelöst und es lies sich sehr gut trennen. Extra Fixogum kaufen wollte ich nicht und so hat es ja dann auch wunderbar geklappt.



    Viele Grüße




    Tobias

  • Anmerkung: Das separate Anbringen der Bugsektionen führte bei mir zu Passproblemen. Daher rate ich dazu, so wie in der Bauanleitung geschildert vorzugehen. Dieses Vorgehen wird beim nächsten Rumpf noch beschrieben.


    Nun ging es schon mit dem wohl spannendsten Teil dieses Modells los - dem Bug. Die Anleitung sieht vor, die zwei vorderen Bordwandteile vor dem Anbringen bereits zusammenzukleben, jedoch habe ich mich dazu entschieden, die Bordwandteile einzeln anzubringen, da ich einfach das Gefühl habe, so die Bordwand besser an das Spantengerüst anpassen zu können.













    Los ging es mit dem linken Teil der vorderen Bordwand (Teile 37 - 37a). Wie schon angesprochen, werden alle Abschnitte der Bordwände von der Rückseite aus ausgeschnitten, was die störenden Schnittlinien auf der vorderen Seite wegfallen lässt. Den Ausschnitt 37a aus der Borwand, sowie die Trennung im oberen Teil, habe ich stumpf verklebt, also ohne Klebelaschen. Hierbei ging ich so vor, dass ich Zentimeter für Zentimeter die jeweiligen Kanten zusammengeholt habe und nur von der Rückseite aus mit Weißleim einstrich. Die Schnittkanten selber habe ich nicht eingestrichen, da sonst unschöne Spuren des Weißleims hervorquellen, was bei einem weißen Rumpf sofort auffällt. Es dauert zwar so etwas länger bis der Weißleim die zwei Kanten von hinten "verschweißt" hat, aber dafür sitzen die Kanten auch Stoß auf Stoß ohne Klebespuren, was bei Klebelaschen oder dem direkten Einstreichen der Schnittkanten nicht immer hundertprozentig gelingt. Diesen Arbeitsschritt habe ich auf mehrere Tage verteilt, um auch alles gut durchtrocknen zu lassen und nicht die Geduld während "dem Kleben" zu verlieren :D .


    Hier zwei Bilder der fertig "zusammengeholten" Bordwand von hinten und von vorne (auf der Rückseite kann man noch gut die "rückseitigen" Schnittlinien erkennen):













    Nun kommt der wohl wichtigste Teil der Vorbereitung, nämlich das Vorrunden der Bordwand. Dies ist hier aufgrund der "extremen" Spantenform besonders wichtig. Hier zwei Bilder der Spanten im Bugbereich:















    Die fertig vorgerundete Bordwand sieht dann so aus(hier mal zur Probe auf das Spantengerüst gelegt):








    Beim Anbringen habe ich Stück für Stück die Spanten ein wenig mit Klebstoff bestrichen und die Bordwand dann mit einem Schwamm angedrückt, sodass die andrückende Kraft schön gleichmässig wirkt und sich keine Spanten durchdrücken.







    Hier nun das fertig angebrachte Teil:

  • Ein Genuss, so eine Bordwand zu sehen!! ^^


    Und mir gefällt die Beschreibung, wie Du das gemacht hast, vor allem Deine Hinweise auf die benötigte Zeitz.


    Weiter so, und viel Glück bei der zweiten Hälfte, Tobias!

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • ...Nun ging es schon mit dem wohl spannendsten Teil dieses Modells los - dem Bug. Die Anleitung sieht vor, die zwei vorderen Bordwandteile vor dem Anbringen bereits zusammenzukleben, jedoch habe ich mich dazu entschieden die Bordwandteile einzeln anzubringen, da ich einfach das Gefühl habe, so die Bordwand besser an das Spantengerüst anpassen zu können...


    Moin Tobias,


    natürlich gilt auch bei diesem Modell: "Jeder so, wie er mag!" Allerdings ist das Modell so kontrollgebaut worden und ich habe diese Methode sowohl bei meiner NÜRNBERG als auch bei der BLEICHEN erfolgreich angewandt. So eine Weißleim-Naht hält bombenfest, man mag es kaum glauben.


    Aber die Bordwand sieht schon toll aus, so ohne Schnittlinien...


    Weiterhin viel Spaß wünscht


    Fiete

  • Anmerkung: Die aufgetretenen Passprobleme hatten ihre Ursache in der von mir gewählten Bauweise, welche darin bestand, die Bordwände separat zu behandeln. Daher ist die Beschreibung des Baus des ersten Rumpfes als fehlerhaft zu sehen, sodass man sich, falls man sich an diesem Baubericht zur "Sloman Alstertor" orientiert, nach der Beschreibung des Baus des zweiten Rumpfes richten sollte. Es liegt kein Fehler in der Abwicklung vor und meine im Folgenden geäußerte Vermutung ist damit nichtig. Der Hinweis von Fiete kam vollkommen zu Recht.


    Hallo!


    Helmut: Ja, viel Zeit sollte man sich bei einem solchen, doch recht schwierigen Rumpf, auf jeden Fall lassen und bei mir als "Langsambauer" geht's dann noch langsamer voran als sonst :rolleyes: .



    Fiete: Genau über diesen von Dir angesprochenen Sachverhalt habe ich mit lange Gedanken gemacht und ich muss sagen, dass ich nun wirklich froh bin, die Bordwände separat behandelt zu haben, sonst würde meine Alstertor nun in der Tonnen liegen.
    Das Kontrollmodell hat auf der Backbordseite starke Wellen im Rumpf, wie man auf Fotos von diesem erkennen kann, welche mit einem Fehler im Spantengerüst begründet wurden. Nun kann ich es natürlich nicht mit Sicherheit sagen, aber ich gehe davon aus, dass der Rumpf nach der vorgenommenen Korrektur nicht erneut kontrollgebaut wurde. Meine Vermutung geht dahin, dass in der Abwicklung der Bordwand auch ein (kleiner?) Fehler lag bzw. immer noch liegt oder durch die Korrektur im Spantengerüst hervorgerufen wurde - wie auch immer- jedenfalls hatte ich folgendes Problem zum Glück schon beim Anpassen bemerkt:


    Sobald die Bordwände vorne abschlossen und auch Schanzkleid mit Schanzkleid in der Höhe übereinstimmte, zog es die Bordwand im hinteren Bereich nach oben, also so, dass ein bündiger Anschluss der oberen Kante an das Hauptdeck quasi unmöglich gewesen wäre. Hätte ich versucht mit ordentlich Zug die Bordwand hinten trotzdem anzupassen, so wären ähnliche Wellen wie beim Kontrollmodell entstanden. Dieses sehr unschöne Problem lässt sich aber doch relativ gut beheben, sofern man es vorher bemerkt. Meine Lösung besteht darin, dass ich am Steven das Schanzkleid um ca. 1-2mm gekürzt habe, sodass man die Bordwand vorne "höher" ziehen kann und sich der hintere Teil nun nach unten neigt ( hierbei handelt es sich nur um die rechte Bordwand, bei der das Schanzkleid gekürzt wurde und auch hier nur am vordersten Teil - ich könnte mir jedoch vorstellen, dass, wenn man die rechte Bordwand zuerst montiert, die gleichen Probleme auch bei der linken Bordwand auftreten.). Der Abschluss mit der Wasserlinie blieb trotz der Einkürzung bündig, was auch für einen fehlerhafte Abwicklung spricht, da man nun ja einen Spalt zur Grundplatte hin vermuten würde, welcher aber nicht auftritt - zum Glück.
    Hätte man nun die beiden Bordwände vor dem Anbringen am Bug miteinander verklebt, so wäre diese Korrektur nicht möglich gewesen. Ich möchte hier auf keinen Fall die Bugkonstruktion als fehlerhaft verurteilen, da mir alles zu sehr auf Vermutungen basiert. Außerdem kann man die auftretenden Probleme ja auch auf jeden Fall lösen. Die einzige Stelle an der die Korrektur auffällt, ist an der vordersten Klüse, da hier durch das Anheben der Bordwand ein Versatz entstanden ist. Schneidet man diese jedoch einfach etwas großzugiger aus, fällt es kaum mehr auf, da sie sowieso mit dem entsprechendem Teil aus dem Lasercutsatz aufgedoppelt wird. An der Klüse für die Königsroller ist im Vergleich zu der Klüse in der linken Bordwand auch ein kleiner Höhenunterschied zu erkennen, denn man aber kaum bemerkt.



    Hier nun die Bilder:

  • Weiter ging es mit dem Heck. Hier habe ich mich nach dem Anpassen dazu entschieden, die zwei Bordwandteile vor dem Anbringen an das Spantengerüst miteinander zu verkleben. Das Anbringen klappte reibungslos.


    Beim inneren Teil des Schanzkleids passten die Klüsen leider nicht hundertprozentig zu den Öffnungen in der Bordwand, aber durch ein wenig Anpassen hat auch das geklappt. Beim Kontrollmodell ist übrigens auch zu sehen, dass die Klüsen nicht zueinander passen - schade, dass dies nicht behoben wurde. ?( Die Bordwandteile selbst habe ich wieder durch leichten Druck mit dem Schwamm angebracht und die Schnittkanten wieder, genau wie am Bug, stumpf mit Weißleim verklebt.

  • Als letzter Bauabschnitt der Bordwände wurden nun noch die zwei Mittelteile angebaut. Diese Teile bieten in der Länge etwas Reserve, sodass man sie gut einpassen kann. Ich konnte auf beiden Seiten auf die "Reservelänge" verzichten. Anschließend wurden nun noch die Bananenpforten aufgedoppelt.
    Damit ist der für mich bisher wohl schwierigste Rumpf in meiner "Modellbauerlaufbahn" nach ca. einem Monat endlich geschlossen. Absolut reibungslos ist er nicht zu bauen gewesen, aber mit viel Geduld auf jeden Fall baubar. Hier nun die ersten Bilder des geschlossenen Rumpfes:

  • Moin Tobias,
    kann mich meinen Vorrednern nur anschließen! - An der PEKARI hab' ich mir schier die Zähne ausgebissen, aber Dein "Sloman-Rumpf" kann sich wahrlich sehen lassen!
    Gruß aus Kiel,
    Kurt

  • Moin!


    @Jochen,Jo und Kurt: Vielen Dank für euer Lob! :)



    Bevor es hier demnächst weiter geht, möchte ich noch ein paar Anmerkungen zum Rumpf anbringen:


    Zunächst ist die Auskunft, dass beim Kontrollmodell ein Fehler im Spantengerüst vorliegt, so wie es auf der Facebookseite des Hamburger Modellbaubogen Verlags geschrieben steht, falsch, wie ich inzwischen vom Kontrollbauer erfahren habe. Einen Fehler im Spantengerüst gab es definitiv nicht. Damit ist auch meine Vermutung, wie ich sie bereits geschildert habe, bezüglich der kleinen Passprobleme nicht mit einer "Nachbesserung" am Spantengerüst zu begründen. Woran die aufgetretenen Problem liegen, kann ich nicht sicher sagen, es könnte durchaus die von mir gewählte Bauweise sein, also das einzelne Anbringen der vorderen Bordwände, wobei das eigentlich nicht sein dürfte, denn die Abwicklung der Bordwände ändert sich ja nicht durch eine andere Bauweise. Auf jeden Fall sind die sog. Probleme absolut zu beheben, sodass sich der Rumpf auf jeden Fall ordentlich bauen lässt - und darauf kommt es an.


    Sicher ist der Rumpf nicht einfach zu bauen, alleine schon aufgrund seiner Größe und der "komplizierten" Form. Man sollte sich viel Zeit nehmen und auch mit einem möglichen "Neuanfang" rechnen, wobei dies wohl alles zu verkraften ist, wenn man dieses formschöne Schiff wirklich bauen möchte.



    Viele Grüße



    Tobias

    Edited once, last by Tobias A ().

  • Moin!
    Nach einigem Überlegen, habe ich mich dazu entschlossen, den Rumpf ein weiteres Mal zu bauen. Ich war mit dem ersten hier gezeigten Rumpf einfach noch nicht hundertprozentig zufrieden und da mir Modell und Vorbild einfach zu gut gefallen, fiel mir diese Entscheidung auch nicht schwer. Ich habe etliche Stellen teilweise komplett anders gebaut und werde auch noch einige anders bauen - Bilder und eine genaue Beschreibung des Vorgehens wird es hier demnächst geben.
    Aber am wichtigsten ist, dass ich durch diesen zweiten Bau, bei dem ich den Bug vor der Montage am Steven verklebt habe, festgestellt habe, dass die beim vorherigen Rumpf aufgetretenen Probleme eindeutig nicht an der Abwicklung liegen - es muss wohl an der Bauweise, die zwei Bugsektionen einzeln zu behandeln, gelegen haben, denn beim neuen Rumpf passen die Teile bis jetzt absolut wunderbar. Im Bogen liegt also im Bereich des Bugs kein Fehler vor. Ich denke, dass es allein diese Erkenntnis wert ist, den Rumpf nocheinmal gebaut zu haben bzw. zu bauen (er ist noch nicht fertig) und auch nur so ist es fair gegenüber dem Verlag, dem Konstrukteur, und dem Kontrollbauer. Ich werde in den Beiträgen, in denen ich die fehlerhafte Abwicklung vermutete, entsprechende Hinweise anbringen, sodass sich evtl. Nachbauer nicht in die Irre führen lassen und sich an der bald folgenden, neuen Baubeschreibung orientieren.


    Auch wenn ich nur eine Vermutung zur fehlerhaften Abwicklung geäußert habe, so möchte ich mich dafür trotzdem bei Verlag, Konstrukteur und Kontrollbauer hiermit entschuldigen.



    Viele Grüße



    Tobias

    Edited 2 times, last by Tobias A ().

  • Hallo Tobias,


    I can only echo precisely your thoughts on the matter. I spent a good deal of time studying the hull components and the Kontrolbau pictures. Two hulls later, I like you was not satisfied. For me, the most noticeable problems were in the forward section.


    I even spoke a great deal with Benjamin and contacted the Kontrolbauer in order to gain some insight.


    I will resume or rather begin anew my efforts after I finish the BRUNO APITZ. The SLOMAN ALSTERTOR along with her sisters both real and modeled, are truly beautiful and deserve an absolutely immaculate hull as that I think for all of us is the centerpiece of this vessel.


    I continue to wish you the best of luck and eagerly await your next progress.


    Kind Regards,


    Cris

  • Guten Abend,


    ich finde es bedauerlich, daß ein - mit soviel Einsatz - entstandener Rumpf nicht der eigenen Zufriedenheit genüge erscheint. Ich hoffe, daß der nächste Versuch dementsprechend mehr als befriedigend ausfällt. Ich muß zu meiner eigenen Einfachheit und Bescheidenheit sagen, daß ich mit meinem Tun noch nie hundertprozentig zufrieden war, wenn es sich um mein Hobby handelte. Und ich gestehe heute am Vorabend des Beginns meines offiziellen Rentnerdaseins - daß es mir auch völlig scheißegal ist. Weil die Beschäftigung mit dem Karton, dem Plastik, der Modellbahn - mir immer Ausgleich zu dem, was oft im täglichen beruflichen Einsatz nicht immer möglich war - ganz trocken irgendetwas zusammen zu dengeln und dabei auch noch Spaß zu haben - aber nie irgendwelchen Leistungsprinzipien oder Ansprüchen unterworfen ... ich habe immer diejenigen verachtet, die beruflichen Frust mit Hochleistungsmodellbau zu kompensieren versucht haben .. aber daß sehe ich bei Dir nun wirklich nicht .. wobei, wirkliche Zufriedenheit erlangt man nur in sich selbst ...

    Edited once, last by Ehemaliger Benutzer 167 ().

  • Hallo!


    @Cris:

    For me, the most noticeable problems were in the forward section.

    For me too, but I also was not very carefully during fitting in the midsection :whistling: . I´m really looking forward to your next "Sloman Alstertor" - I think we´re going to build her nearly at the same time then :)






    @wilfried: "Hundertprozentig" zufrieden kann man mit einem "Werk" wohl nie sein, daher war diese Aussage von mir natürlich nicht so aufzufassen, dass ich erwarte einen Rumpf zu bauen, mit dem ich "hundertprozentig" zufrieden bin. Selbst wenn ich, sagen wir einmal, "sehr zufrieden" mit einem Ergebnis bin, so ist dies noch lange nicht perfekt, sondern gilt nur in Bezug auf meine Ansprüche an ein Modell. Doch wenn das Vorbild stimmt, das Ergebnis passt und der Bau Spaß gemacht hat, so kommt man an diese Zufriedenheit schon sehr nahe ran. Ich finde, man sollte das, was wir hier Zufriedenheit nennen (also jetzt mal nur im Bezug auf Modellbau), in keinem Fall ausschließlich am Bauergebnis festmachen - auch wenn dieses durchaus im Modellbau eine wichtige Rolle einnimmt.
    Würde mir ein weiterer Bau des Rumpfes keine Freude bereiten, so hätte ich wohl nicht ein weiters Mal angefangen - das ist für mich der springende Punkt.


    "...ich habe immer diejenigen verachtet, die beruflichen Frust mit Hochleistungsmodellbau zu kompensieren versucht haben..."

    Auch wenn das den Rahmen eines Bauberichts sprengt, so möchte ich trotzdem kurz sagen, dass ich grundsätzlich mit "Verachtung" nichts anfangen kann - egal im Zusammenhang mit welchem Thema. Frust im Modellbau zu kompensieren sehe ich auch als eher unvorteilhaft an, da der Frust sich im Bauergebnis spiegeln wird. Außerdem, wo bleibt die Freude, wenn man im Hobby irgendwelchen ungeheuren Maßstäben nacheifert? Für mich wäre das kein Weg, wobei das natürlich nicht heißen soll, dass dies allgemein gültig zu sein hat.

    wobei, wirkliche Zufriedenheit erlangt man nur in sich selbst ...

    Ja. In dieser Aussage spiegelt sich für mich eindeutig die Stoa wieder. ;) Wichtig ist es, der inneren "Zerrissenheit" entgegen zu wirken, denn erst so kommt man zu einer Zufriedenheit "in sich selbst". Seneca nannte es "Glückseligkeit". Man sollte auch im Modellbau seinen Erkentnissen entsprechend handeln und sich nicht selbst belügen. Wenn einem das Bauergebnis nicht gefällt und man lieber einen Neubeginn starten möchte, weil man sich für diesen bessere Chancen ausrechnet, spricht nichts dagegen.


    Nach diesem kleinen Ausflug wünsche ich allen noch einen schönen Tag und weiterhin viel Freude an diesem schönen Hobby - welche Funktionen es für einen auch haben mag...



    Viele Grüße



    Tobias

    Edited 3 times, last by Tobias A ().

  • Hello Tobias,


    Please pardon the intrusion.


    @wilfried: I think I have translated your comments correctly, and yes for my part I agree. I think my work will never (after almost 15 years of our hobby) be as technically perfect as that shown by so many of our members. I strive to add life and color and if possible little details that catch the eye. In the case of the SLOMAN ALSTERTOR, Tobias succeeded with the hull much better than my two efforts and I frankly would have been happy with this result. But, as you say, we must all satisfy ourselves. Its my feeling that any shortcomings in the model itself are due to my lack of finesse and not necessarily design issues...


    Tobias und Wilfried: The SLOMAN ALSTERTOR is one of the few times I have gotten frustrated at myself and had to put the model aside. As I said above, I often consider my work sloppy in comparison to others but I am happy with it because it is "alive" and I have had fun with it. Even in the case of my SA, I ultimately look forward to the goal of completing the entire diorama I have planned.


    Kind Regards to All,


    Cris

  • Guten Abend Tobias,


    ich möchte doch noch eben einmal nachfassen; ich gebe zu, es war vielleicht ein wenig zu viel Starkdeutsch in meinen Anmerkungen; es fiel auch das Wort Verachtung; möglicherweise bin ich da etwas durch verschiedene Clubleben, deren "Mitglieder" und ihr Verhalten geprägt?! Arroganz und Niedermachen derer, die einem gewissen Anspruch - und wir reden hier ja von Freizeitverhalten - nicht genügten oder die entsprechende Professionalität - Berufsleben - nicht aufbrachten .. mein lieber Scholli ...
    Du brachtest Seneca ins Spiel - und hier freue ich mich, daß spricht mich an und zeigt, auf welch einem Niveau man sich hier bewegt und auch darüber schreiben kann! :thumbsup:

  • Moin, moin zusammen :) ,


    ....also, mir haben diese philosophischen Betrachtungen sehr gut getan, weil fast jeder von uns - der Eine mehr, der Andere weniger - sich in diesem Spannungsfeld bewegt, auch wenn das einem nicht immer so klar erscheint. Ich sehe das jetzt (nach diesem Exkurs) zum Teil mit anderen Augen - ich danke Euch :!:


    Wilfried: Meinen Glückwunsch zum Ruhestand - meine Interessenbekundung im Rahmen der Verkleinerung der Streitkräfte vorzeitig in den Ruhestand gehen zu dürfen, wurde leider von Dienstherrn abgelehnt - man braucht mich, ich bin sozusagen "unabkömmlich".....schön zu wissen.....


    Gruß von der Ostsee
    HaJo

    Exercitatio artem parat!

  • Los geht's mit dem nächsten Rumpf. Als erste Änderung habe ich die Klebelaschen der Grundplatte abgetrennt und stattdessen zwischen den Spanten etwas dickere Kartonstreifen an die Ausenkante geklebt. Ansonsten bin ich genau wie bereits beschrieben verfahren.







    Anschließend habe ich "ganz normal" das Spantengerüst aufgebaut.









    Edited once, last by Tobias A ().

  • Jetzt wird es schon wieder interessant, da der Bug erneut ansteht.






    Zuerst habe ich wieder mit der bewährten "Weißleimnaht" den oberen Teil verklebt.










    Anschließend wurde das Mittelstück eingepasst. Die Schnittkanten habe ich vorsichtig mit etwas Schleifpapier bearbeitet, sodass diese gut aneinander passen und sich keine Lücken bilden.





  • Bei der zweiten Hälfte bin ich absolut identisch verfahren.


    Hier ein Foto der Rückseite, mit den Schnittlinien:






    Die Vorderseite:







    Die nächsten Bilder geben einen kurzen Einblick in das Verkleben mit der "Weißleimnaht":









    Hier nun die zwei fertigen Bordwandteile des Bugs:



  • Hi Tobias,


    Thank you for the detailed report. Sadly, that is nearly the exact method I used on one of my attempts. On the second, I used a tissue on the inside. What bothered me about my hulls was the fact that the very forward portions of the sides of the hull still appeared "segmented" or "blocky" upon laying the hull down on the frame. I am still trying to capture the smoothly flowing sweep seen on the models cover.


    Is there anything quite like a new cutting mat?


    Kind Regards,


    Cris

  • Hi Cris!

    What bothered me about my hulls was the fact that the very forward portions of the sides of the hull still appeared "segmented" or "blocky" upon laying the hull down on the frame

    I used my previous hull in order to "round" the new one and during fixing the new bow on the frame it took on the shape of the frame automatically - only by fixing it on the deck and the baseplate.



    Is there anything quite like a new cutting mat?

    Yes! :)





    Als nächstes wurden die zwei Bordwandteile Stück für Stück am Steven verklebt, so wie es die Anleitung vorgibt. Hierbei ist es wichtig, dass man die einzelnen Abschnitte immer wieder gut durchtrocknen lässt, sodass später auch unter leichter Spannung alles zusammen bleibt. Zum Kleben habe ich wieder Weißleim verwendet.









    Hier der fertig verklebte Bug:



  • Weiter geht's mit dem Anbringen des Bugs. Als erstes habe ich die zwei, miteinander verklebten, Bordwandteile am Steven angeklebt. Zum vorsichtigen Andrücken habe ich wieder den Schwamm verwendet:





    Bevor ich anfing, mich mit dem Ankleben nach hinten durchzuarbeiten, lies ich die Bordwände über Nacht erst gut am Steven antrocknen. Im weiteren Verlauf habe ich die Bordwände nur an der Grundplatte und an der Oberkante des Decks angeklebt. Bei meinem vorherigen Versuch hatte ich, in der Sorge, dass die Bordwände die Spantenform nicht "von alleine" annehmen würden, auch die Spanten, wenn auch nur ganz wenig, mit Klebstoff eingestrichen. Hierauf habe ich nun komplett verzichtet und trotzdem haben sich die Bordwände gut an das Spantengerüst "angesaugt". Diesmal denke ich, kann ich ganz zufrieden sein. :)


    Hier nun die Bilder der fertig angebrachten Bugsektion:

  • Super gemacht. Wirklich toll!!!!!!!!!!
    Gruß
    Nävchen

    Es reicht nicht, keinen Plan zu haben. Man muss auch unfähig sein, ihn auszuführen!


    Der Klügere gibt nach, eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.


    In der Werft: Kombifrachter Schwan (HMV/Piet/1. Auflage), SdKfz 222 (GPM), V1102 Lützow (Mannheimer Modellbaubogen), Seenotkreuzer ERNST MEIER-HEDDE und HERMANN RUDOLF MEYER-Klasse der DGzRS (Passat-Verlag)

  • Moin Tobias,


    da kann ich mich meinen beiden Vorrednern nur anschließen. Ich denke, auch Konstrukteur und Kontrollbauer sind zufrieden mit der Umsetzung.


    Weiterhin gutes Gelingen wünscht


    Fiete

  • Moin!


    Vielen Dank für euer Lob! :)



    Als nächste Baugruppe war wieder das Heck an der Reihe:










    Verklebt wurden die Schnittkanten wieder mit der "Weißleimnaht":





    Die zwei fertigen "Heckteile":






  • Moin Tobias,


    sehr sauber und präzise gebaut, einfach klasse! So ein Ergebnis lässt sich aber auch wohl nur mit der von Dir gewählten Bauweise für den Rumpf und mit viel "geduldiger" Sorgfalt erzielen.
    Erstaunlich ist fürmich, dass der Weissleim nicht zu einem Aufweichen des Kartons und dessen Wellen geführt hat, ich habe diesbezüglich etwas negative Erfahrungen gemacht. Nimmst Du einen besonderen Weissleim oder bist Du sehr vvorsichtig beim Auftragen?


    Viele Grüße
    Gustav