Kühl- und Fruchtschiff Fritz Reuter (I) mdk, 1:250

  • Hallo Freunde,
    die Deutsche Seereederei in Rostock kauft im Jahre 1960 ein Kühl- und Fruchtschiff, auf gut deutsch einen Bananendampfer . Dieses Schiff, das Fritz Reuter genannt wurde, wurde 1942 auf Kiel gelegt in Frankreich. Erst 1947 stellte es man fertig. Getauft wurde es auf den Namen Dubreka.
    Das Schiff vermass 114,5m L, 15,8 m B und 6,45m T. Es vermaß tdw 3040 . Ab 1962 versorgte das Schiff seinen Dienst bis es 1973 nach Panama verkuaft und 1974 verschrottet wurde. Die Dieselmotoren erezugen 5200 Ps, genug für eine Geschwindigkeit von 15kn. Auf der Fritz Reuter fuhren 48 Mann Besatzung und 8 Passagiere.
    Das Modell ist in altbekannter mdkWeise konstruiert, also ohne Längs- und Querspanten.
    Beim Studieren des Decks fiel mir auf der Back ein Niedergang auf, der nur aufgedruckt ist. Diesen habe ich "versenkt" gebaut.
    Die Ladeluken sind von mir geöffent vorgesehen. Deshalb musste ich die entsprechenden Stellen ausschneiden und die beigefügten Ladeluken auseinandernehmen, um einen Süll zu erhalten. Die Klebelaschen der Sülls habe ich dann von hinten geritzt mit etwas Materialzugabe, damit sie genau ündig mit der Oberkante des verdoppelten Deck passen. Die Sülls bekamen eine graue Innenseite und wurden von unten durch die Decks angebracht.
    Die Reling der Außenhaut habe ich ausgeschnitten und mit Textilverstärker behandel. Es entstand so eine feste aber auch elastischge Reling, die dann nach den Bauarbeiten ausgerichtet werden kann. Denn beim Bauen stößt man unwillkürlich an die Reling.
    Am Bug habe ich den Platz für die Königsrollen ausgeschnitten und das Loch für eine Klüse gestanzt. Vor dem Einbau der Decks habe ich das Schiff mit grauem Karton ausgekleidet, damit man durch die offenen Luken keine weißen Kartonteile sieht. Außerdem bracht ich Querträger als Unterzüge für das Back- und Hauptdeck an, damit diese sich nicht durchbiegen und ich später die Aufbauten ankleben kann.
    Die Bordwand ist auf Höhe der beiderseitigen Gangways ausgeschnitten. Diese werden von mir also nicht nur an die Bordwand geklebt.
    Auf dem ersten Bild erkennt man den "versenkten" Niedergang und sein Gegenstück auf dem Bogen.
    Damit das Deck beim Aufkleben an der Bordwand nicht nach unten durchgedrückt wird, habe ich einen Kartonstreifen binnenbords genau passend unter die Klebelaschen angebracht. Die Markierungen, die man hier sieht, sollten für den Einbau eines Zwischendecks dienen. Davon habe ich aber Abstand genommen, weil man durch die Deckluken sowieso nicht sehr viel sieht.

  • Die Klebelaschen für die Decks habe ich in der Knickkehle grau eingefärbt, um Blitzer zu vermeiden.Natürlich gab es Bauphasen beim Rumpf, bei denen die Holzklötzchen guten Dienst zum Beschwerden des Bodens leisteten, damit das Modell sich nicht verzieht.
    Bevor aber das Backdeck nach dem Hauptdeck aufgesetzt werden kann, musste ich das achterne Querschott der Back anfertigen. Die Bullaugen sind ausgestanzt, die Türen verdoppelt, dier Handläufe von einer Kopie ausgeschnitten und als Holzlauf eingefärbt. Solche Details machen ein Modell insgesamt sehr lebendig.

  • Beim Einbau des eben erwähnten Querschotts ergab sich, dass die Klelaschen übereinander zu liegen kamen. Deshalb habe ich hier die Ecke ausgeschnitten, um eine plane Auflage zu erzielen.
    Auf dem letzten Bild sieht man den fertigen Rumpf der Fritz Reuter.

  • Hallo Modellschiff,
    DEN Dampfer hab' ich auch schon gebaut und finde, die MDK-Modelle finden viel zu wenig Beachtung, bieten sie doch - wie Du's hier zeigst - jede Menge Möglichkeiten, sie aufzupeppen! - Ob ich allerdings den Nerv hätte, die Relings auszuschneiden (wo's doch LC-Standards gibt) , wage ich mal zu bezweifeln! - Gutes Gelingen wünscht
    Kurt

  • Hallo Modellschiff


    Reling ausschneiden: WOW! Ich habe es mal bei der Bruno Illing versucht (bevor es den Ätzsatz gab) und dazu die Reling mit Klebeband verstärkt. Sie hat sich dann aber dauernd verbogen. Würde ich es wirklich nochmals machen, würde ich die Reling abschneiden und erst am Schluss und ohne Verstärkung wieder ankleben.


    Wie auch immer: ich freue mich auf deinen Bau

    Für unser Ego und unser Vergnügen opfern wir alles - solange es den Anderen gehört.

  • Auf den Hulk kommt nun das erste Aufbaudeck. Das ist wie oben beschrieben angefertigt, hat nur oben und unten einen Karton als Verstärkung eingeklebt, so dass sich von oben das Deck nicht durchbiegen kann. Aber das Formteil 6 passt so nicht in den Quader. Also habe ich die Biegung mit etwas Materiel nach achter abgeschnitten und in den Aufbau geschoben. Diese Form hatte ich vorher kopiert und bei weiteren Aufbauten der Brücke als Verstärkungsteile eingebaut.
    An den aufbauwänden des Bauteiles 6 sind noch Feuerlöschkästen und Löschhähne aufgedruckt. Diese habe ich von einer Verdopplung ausgeschnitten und an ihren Platz gebracht. Die Bordwände sind jetzt nicht mehr so glatt.

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  • Die Brücke bekam jetzt ihre verschiedenen Decks.Auf den linken Bild erkennt man, dass zwei Türen vertieft liegen. Sie sind perspektivisch gezeichnet. Ich habe dazu die Nischen angefertigt und dann den Boden mit etwwas vom Reservedeck ausgelegt. Durch die Nahaufnahme wirkt das natürlich wie eine große Stufe. Ist es aber nicht.

  • Da ich auch das Brückenhaus mit verglasen Fenstern und geöffneten Türen versah, habe ich die Brücke nicht total doch zumindest fundamental ausgebaut. Die Drehscheibenregenanbweiser in den Brückenfenstern sind ausgeschnitten und wieder auf die "Verglasung" angebracht worden. D. h. der Karton der Kreise wurde mit etwas weißleim an den oberen Fensterahmen angebracht und unen mit einer allerkleinen Winzigkeit UHU fixiert.Auf der Brücke befindet sich ein Ruderstand, ein Maschinentelegraf und ein Radargerät. Nach achtern ist die Brücke mit einer Wande, die eine Türe aufweist, abgeschlossen.

  • Die Positiopnlampen sind auf dem Bogen nur aufgedruckt. Das kann man mit wenigen Schnitten korrigeren. Warum in der Mitte ein Teil herauszuschneiden ist, erschließt sich mir nicht.
    Der Schornstein kann mit den Abzugsrohren gebaut werden, wenn man denn diese selber anfertig. Die Grundkreise sind aufgedruckt, so dass nur noch Durchmesser mal pi zu errechnen war. Mir ist immer wieder eindrücklich wie hoch die Schornsteine im Vergleich zum Schiffskörper sind.

  • Der Schornstein sitzt jetzt an seinem Platz und etwas später kam der große Lüfter an der Achterkante des .Brückenhauses dran.
    Die Rahmen des Maschinmenoberlichtet sind ausgeschnitten von einer Kopie und auf das Original gebracht.
    Rumpfbauteile und Aufbauten sind nun fertig gestellt. Jetzt geht es an die Ausrüstungsgegenstände.

  • Die Ankerwinde ist recht einfach konstruiert wie man auf dem linken Bild erkennen kann. Ich habe dort wie die Kettennüsse laufen das Teil aufgeschnitten und quer über die Winde einen Rolle eingeklebt. Die gab der ganzen Konstruktion Halt.
    Die Winde bekam auch noch oben zwei Kettenstopperräder. Die Ketten bestehen aus verdrilltem Draht. Als Imitation machen sie sich ganz gut.
    Übrigens der Schnitt auf der gezeigten Ankerwinde links ist nicht von Bedeutung. Ich hatte ein Doppel. Das wurde eingebaut.

  • Die Ladewinden sind auch sehr einfach. Ich habe sie gegen detaillierte ausgetauscht. Ob diese wirklocu auf dem Schiff so angebracht waren weiß ich nicht. Aber sie wirken realistischer.

  • Hier der Blick auf die Winschen vor der Brücke.
    Die Seilrollen rechts im Bild sind ausgestochen wie man erkennt.

  • Nach den Winschen kamen nun die Masten und Ladebäume an die Reihe. Die Masten habe ich auf der Höhe der oberen Saling durchgeschnitten und eine Seele aus Aludraht auf der Ständerbohrmaschine angefertig, sodass auch die sich nach oben verjüngende Stenge einen guten Halt bekam. Vor dem Aufsetzen der Stenge kam die Saling auf den Masten. Die Saling oben und die Traverse unten sind mit den Umlenkrollen für die Ladetakel und die Hangeseile versehen. Die Ladebäume werden nach dem Bogen aus Dreikant geformt. Ich habe sie natürlich rund geformt und dazu dann auch noch die schwarzen Enstücke abgeschnitten und im Durchmesser und auch in der Länge verkleinert, damit die originale Form etwas besser zur Geltung kommt. In das untere Ende der Bäume habe ich einen 0,75 Draht eingeklebt, der etwas gebogen ist, damit die Bäume bei der Arbeit gezeigt werden können. Auf den Lümmellagern für die Bäume habe ich kleine Röhrchen angebracht, in die die Drähte passen. Damit rutschen die Bäume nicht weg bis der Klebstoff angezogen hat. Die Masten und Bäume bekamen ihre Seilrollen.
    Dazu habe ich die Rollen ausgeschnitten. Auf der PC Tastatur gibt es links oben neben der 1 das Grad Zeichen. Das habe ich in verschiednen Schriftgrößen ausgedruckt, so dass ich nun genügend Rollen anfertigen kann. Diese Rollen habe ich verdoppelt und dazu noch eine Lage Schreibmaschinenpapier unterlegt. Kleine Partonstreifen bilden die Halterung. Durch den etwas breiteren Abstand als zwei Kartonlagen kann ich die Rollen samt Halter gut "beitbeinig" ankleben und ich habe Platz, um das Garn hindurchzuführen. Die Rolle für das Lastseil ist mit Garn links und rechts der Rolle versehen, kann sich also dem Winkel des Baumes anpassen.
    Die Ladebäume als solche musste ich bis auf die auf der Back kürzen, weil sie in der Länge nicht gepasst hätten. Leider gibt es keine Draufsicht in der Baubeschreibung aus der hervorgeht, ob die Bäume z. B. zur Seite standen.
    Die Öffnungen der Ladebäume sind auch mit Scheiben abgedeckt. Im gegensatz zu den Rollen sind diese ausgestanzt. Ein umgekehrt in die Ständerbohrmaschine eingespannte 1,4 Bohrer diente als Stanze. Auf einem kleinen Holzblock
    sind die Scheiben eingedrückt, die dann mit einer Nadel heruasgeholt wurden.

  • Die Masten und Ladebäüme sind an ihrem Platz. Die die beiden Stützen für die Masten links und rechts bekommen die Masten guten Halt. Die Bäume wurden betlakelt und mit Ladung versehen. Die Kisten beinhaltet ein Stückchen Blei, damit die Fäden stramm nach unten zeigen. Drei Ladetaklen habenich durch die Grundplatte geführt. Es sieht nun so aus als ob da Kisten hochgeholt oder niedergefiert wurdenIch habe die Bäume schon jetzt fertiggestellet, weil ich Beschädigungen mit der ausgeschnittenen Reling vermeiden will. diese Relings kommen ganz zum Schluss auf das SAchiff.
    Die Beibotte bekamen die ausgeschnittenen Bänke.

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  • Nachdem nun die Seile alle gespannt sind kam die Reling an die Reihe. Alle Teile sind mit der 30°Klinge ausgeschnitten auch die Handläufe der Niedergänge. Die Reling um die Back macht mir ja etwas Schwierigkeiten mit der Ausrichtung. Ich hatte sie deshalb während des Baus abgeschnitten und lange mit Holzklötzchen beschwert. Jetzt ganz zum Schluss passten sie dann wieder an ihre Stelle und es ist keinerlei Gefahr mehr, dass sie beim Arbeiten berührt werden.
    Es kamen noch die Flaggen an Ort und Stelle und das fertige Modell in mein Diorama Ostseehafen.

  • Auch aus dieser Sicht gefällt mir das Schiff sehr gut. Ich kann es nicht erklären, aber dieser ursprünglich franz. Frachter sieht doch irgendwie elegant aus obwohl er eben nur ein Arbeitspferd der Meere war.

  • Noch einmal von querab oben und etwas tieferen Blick auf den Hafen samt seinen vielen Gebäuden.Im Hintergrund steht die Fichte von mdk.
    Die bilder Zeigen, was man mit etwas Geschick aus den mdkBogen machen kann. Diese Modell sind eine echte Spielwiese zum Supern und Vervollständigen.

  • Moin modellschiff: Recht hast Du! - Die Dinger sind einfach Spass pur und laden ein, sich an ihnen "auszutoben"!
    Gruß
    Kurt

  • Guten Abend "Modellschiff"
    tolles Modell und super in Szene gesetzt :thumbsup: :thumbsup: :thumbsup: Auch Deine Verfeinerungen bzw. Superungen werten das Modell noch einmal zusätzlich zum hervorragenden Bau auf. Deiner Ansicht bezüglich der mdk-Bögen kann ich mich nur anschließen, vielfältige Modellauswahl, gut zu bauen, jede Menge Möglichkeiten um selber kreativ tätig zu werden aber auch in der angebotenen Version die Möglichkeit ein sehr schönes ansehnliches Modell zu erstellen und ganz viel Bastelspaß.
    Danke für die schönen Fotos.
    Helmut

  • Moin "Modellschiff",
    Schönes Schiff, lebendiger Bericht, gekonnt fotografiert.
    Reling ausschneiden: Wahnsinnsarbeit! Nicht so perfekt, aber irgendwie ehrlicher als Ätzteile.
    Manfred

    Es muss nicht alles perfekt sein, was gut tut.