Ka-26 Agrarhubschrauber - "Kranich"-Umbau

  • Nun möchte ich auch einmal einen Baubericht für unser Forum beginnen. Nach einigen Agrarflugzeugen der ehem. DDR fiel meine Wahl jetzt auf den Agrarhubschrauber Ka-26.
    Dieses Modell wurde 1970 vom Verlag Junge Welt im Maßstab 1:50 herausgebracht, war aber kein echter Kranich mehr. Der Konstrukteur ist Gerhard Krabs. (siehe DDR in Karton- eine Dokumentation vom MDK-Verlag)
    Einer meiner Freunde konnte diesen Hubschrauber im Original pilotieren. Natürlich hätte ich gerne seine ehemalige Kennung DDR-SPX und die Interflugbemalung im Maßstab 1:33 nachgebaut. Da der ehemalige Bogen in russischer Farbgebung gehalten ist, stand eine umfassende Rekonstruktion an.


    Als erster Streich stand der Nachbau des Originalbogens an, um die Konstruktion kennen zu lernen. (siehe auch hier: Agrarflugzeug LET Z-37A "Cmelak")

  • Das Original:
    In den 60er und 70er Jahren wurde für den Agrarflugeinsatz in den Mittelgebirgslagen der DDR nach einem leistungsfähigen Fluggerät gesucht. Die Wahl fiel auf den Mehrzweckhubschrauber Ka-26, der seit 1968 in Ufa in der UdSSR gebaut wurde. Sein Koaxialrotorsystem machte ihn für Agrareinsätze besonders geeignet. Angetrieben wurde die Maschine von zwei Sternmotoren mit je 240 KW Startleistung. Der Chemikalienbehälter hatte ein Fassungsvermögen von 800 Liter. Bis 1977 wurden 21 Ka-26 für den DDR-Wirtschaftsflug beschafft. 3 Maschinen flogen bei der Volkspolizei.
    Das Bild zeigt einen Kamov mit angebauter Passagierkabine auf dem Flugplatz Anklam.


    Quellen: Flugzeuge der DDR Bd.II und Bd.IV
    http://www.ka-26.de/

  • Das Kartonmodell


    Nach längerem Überlegen habe ich mich für eine Nachgestaltung des Bogens als Grafik in Corel-Draw entschieden. So war für mich die größte Genauigkeit erreichbar. Wie das gemacht wird, kann man an vielen Stellen in diesem Forum nachlesen.
    Auf Grund der Einfachheit entschied ich mich, zuerst die Motorgondeln nachzuzeichnen

  • Der schwierigste Teil ist die Pilotenkabine. Diese zeichnet sich durch ausgesprochen sphärische Formen aus. Hier kann ich nur meinen Respekt vor dem Konstrukteur aussprechen, denn seine Konstruktion funktioniert sehr gut. Nach dem 5. oder 6. Probebau war auch meine Grafik soweit, einigermaßen zu passen. Entgegen der allgemein gebräuchlichen Bauweise habe ich mich entschieden, zuerst die Hülle zu bauen, und erst dann das Spantgerüst einzuschieben

  • Hallo Jörg,
    Es gab insgesamt 3 Varianten des Modells :
    Passagierkabine,
    Düngerbehälter mit Streufächer und der selbe Behälter mit Sprühbalken.
    Alle 3 Anbaugeräte waren auf dem Bogen baubar und mit einer Art Bajonettverschluss am Modell anzubringen.
    Die Originalvariante hatte zusätzlich noch einen Kranhaken und eine Lastenplattform zum Umbau
    ... und dann gab es da noch eine Seevariante mit aufblasbaren Schwimmern


    viele Grüsse
    Godert

    Im Bau: Kamov Ka-26
    Auf dem Reißbrett: L-60 "Brigadyr"

    Edited once, last by Agrarflieger ().

  • Hallo Godert,


    Zufälle gibt's....
    Ich hab' mir letztes Jahr von Reinhard Lachmann ein Projekt aufschwatzen lassen, ich konstruiere ihm gerade für seine Lenin die Ka-26 in 1:250! Vielleicht kannst Du mir da noch ein paar Infos geben ? Du hast da so ein schönes Buch, ist das über die DDR-Fliegerei oder über Hubschrauber, oder konkreter, findet sich darin etwas über den Anstrich der Sovietischen Ka-26 in arktischen Regionen? Und hast Du vielleicht auch etwas über die Lastenpritsche?



    Komisch, Ernst:
    Deine Fotos sehen genauso aus, wie meine! :D :D :D


    Viele Grüße,
    Michi

    ROMANES EVNT DOMVS !

    Edited once, last by MichiK ().

  • Oooops, sorry Jörg, da hab' ich mal wieder geschludert!


    Quote

    Interessant finde ich allerdings, dass man einen Sternmotor angetriebenen Heli in die Arktis mitnimmt.


    Na ja, eine besonders große Auswahl an leichten Utility Helicoptern gab es im Ostblock ja eh nie und nachdem die SU für Bordhubschrauber klar solche mit Koaxialrotoren vorzog, blieb eh nur die Ka-26 (und natürlich die Ka-18, die wurde ja dann von der Ka-26 abgelöst).


    Michi

  • Hallo Michi,
    auch wenn ich nicht Jörg heiße =), will ich trotzdem versuchen auf Deine Fragen zu antworten.
    Das Buch ist ausschließlich über Flugzeugtypen der ehem. DDR geschrieben (siehe Bild). Leider findet sich darin nichts über den russischen Originalanstrich. Meiner Meinung nach, kannst Du aber mit dem Blau-weiß-grauen russischen Originalanstrich nicht so viel falsch machen(Bilder findet man beim googeln) Interessant dürfte auch Kamovs Internetseite http://www.kamov.ru sein. Leider sind dort nicht viele Bilder zum Ka-26 zu finden.
    Von der Lastenpritsche habe ich leider kein ordentliches Bild.
    (Maßstab 1:250? ich breche mir bei 1:87 schon fast die Finger)


    Ernst:
    Deine Bilder waren wirklich sehr hilfreich, vorher hatte ich keine, die das Gerät von oben zeigten...

  • Hallo Agrarflieger,


    wegen dieser Bücher bin ich wieder in die Bücherei gelatscht, klar das da keine Bilder vom Russischen Orginal drin sind. Auch in Band IV sind welche drin hauptsächlich von der VOPO in grunweis.


    Grüße
    Ernst

  • Hallo Godert,


    danke für die Auskunft!
    In 1:250 kann ich mir, Gott sei dank, ein paar Vereinfachungen leisten, so bestehen die Motorgondeln bei mir nur aus vier Segmenten. Aber stimmt schon, das ist eine ziemliche Pfriemelei.


    (Von der VoPo Ka-26 gibt's übrigens hier einen ziemlich ausführlichen Walkaround.)


    Viele Grüße,
    Michi

  • So, nun soll es mit dem Baubericht weiter gehen:


    als nächstes waren die Leitwerksträger mit dem Leitwerk dran.
    Die Träger sind einfache Rohre, Kennung drauf - fertig. Das Höhenleitwerk konnte ich fast vom alten Bogen übernehmen.


    Etwas mehr Arbeit erforderten die Seitenleitwerke, die sind neu konstruiert, weil die alten doch recht "frei" in der Formgebung waren.


    Im zweiten Bild kann man recht gut die relativ starke Anstellung der Seitenleitwerke erkennen


    viele liebe Grüsse
    der Agrarflieger

  • Danke für Euere Hilfe, Godert, Omykron und Ernst!


    Ich habe jetzt auch nochmal schnell die Arctic Photo Seite durchwühlt, und bin dabei vom Aeroflot Standardanstrich (mit dem würde ich eher ungern in einer Eiswüste notlanden), über einen Standardanstrich mit signalroter Oberseite und den schon bekannten gelb-blauen Anstrich bis zu einem signalrot-blauen Anstrich auf so ziemlich alles gestoßen, was man sich nur vorstellen kann. Daher werde ich wohl (wenn mich nicht doch noch irgendwer mit einem Foto von der Lenin mitsammt Ka-26 beglückt) mit einem der bekannten "normalen" Anstriche anfangen und viel Weiß durch viel Signalrot ersetzen. Jetzt muß ich aber erst noch die Konstruktion bis Oberschleißheim fertig bekommen!


    Viele Grüße,
    Michi

  • Die Rotorblätter (6 mal) für zwei gegenläufige Rotoren


    Leider dauern meine Arbeitsschritte immer ein wenig länger, denn ich muss ja erst einmal die Teile zeichnen, bevor der Bau beginnen kann.
    Bei den Rotorblättern habe ich mich bei der Form eher auf den 3-Seitenriss verlassen. Bloß gut, dass es in Corel die Tastenkombination Strg+D (verdoppeln) gibt, sonst hätte es noch viel länger gedauert.
    Die Farbverläufe in den Rotorblattsegmenten sind erst einmal ein Versuch - mal sehen, wie das zusammengebaut wirkt.


    jetzt geht es erst einmal an das fröhliche Kleben...

  • Servus, Godert,


    gibt es etwas Neues von Deiner Ka-26 zu berichten? Wäre schön, wieder was von diesem Exoten zu lesen!


    Rutz

    Gründungsmitglied der HobbyModel-Gang und Luft46-Gang