Jetzt bau ich die "Cleopatra" in 1:250

  • Hallo Freunde,


    Heute wollte ich mit einem Hilferuf an Euch starten, seht den Thematext.


    Zu Glück bin ich aber inzwischen zu einem möglichen Entschluss gekommen.
    Die Bilder sollen kurz den Weg aufzeigen den ich gegangen bin.


    Meinen tragisch leeren Arbeitstisch kennt Ihr vielleicht schon. Da war viel
    Platz für die Möglichkeiten aus meiner Krabbelkiste den ich erst einmal
    zum wählen genutzt habe. Wie aus den Lichtverhältnissen auf den Fotos
    zu erkennen, habe ich mich erst in der Dunkelheit entschlossen.


    Nachdem es inzwischen etwas spät geworden ist, werde ich den Bericht
    morgen fortsetzen verspricht


    KURT, der Streu

  • :rotwerd: :rotwerd:mein gott ist derarbeitsplatz sauber :rotwerd: :rotwerd:

  • Servus Kurt,


    Bau die Cleopatra !!!


    Ein kleines aber sehr feines Modell.


    Liebe Grüße, Herbert

  • Hallo Kurt


    Bau doch die Vapor"Surubu"
    ein schöner alter Raddampfer,hab selber versucht ihn zu bauen musste aber abbrechen da trotz verstärkter Spanten der Rumpf sich verzog und die seitenbeplankung trotz ausdruck mit 160 gr.papier nicht stabil genug anbringen lies.:rotwerd:


    Gruss Goffy







    Im Bau:USS Mendota,Camion Ford 1930
    Fertiggestellt: Apollo comand Modul

  • Hallo Freunde,


    Dank für Eure Hilfe zur Entscheidung.


    @ Mainpirat: Du hast eine hohe Meinung von mir. Werde versuchen Dich nicht zu enttäuschen.
    @ britanis: Der Arbeitsplatz sieht inzwischen anders aus.
    @ Klueni: Hoffe Deinen Geschmack getroffen zu haben.
    @ MASH: Bin Deinem Rat gefolgt.
    @ Miccro: Dein Wunsch sei Dir efüllt.
    @ Mr Goffy: Die Surubu kommt sicher auch noch mal dran.
    Also steht es fest. Ich baue die königliche "Cleopatra". Königlich, na ja ?( .


    Darf ich zuförders die Geschichte der seefesten Verpackung eines Obelisken beschreiben ?


    Gemäß Beifall, also Ja.


    Der Name des Obelisken "Nadel der Cleopatra", der jetzt am Themseufer steht, hat mit der
    Königin Cleopatra nicht zu tun. Pharao Tutmosis III ließ ihn eineinhalb Jahrtausenden vor ihr
    erstellen.


    Ende 1800 lag dieser Obelisk im Hafen von Alxandria halb im Sand verborgen. Das hatte den
    Vorteil, daß die verborgenen Seiten gegen den zerstörerischen Wüstensand geschützt war.
    Napoleon war damals in Ägypten eingefallen und die Engländer halfen ihn wieder daraus zu ver-
    treiben. Der englische Befehlshaber glaubte diesen Obelisen als ein ein hübsches Andenken mit
    nach Hause zu nehmen. Der Pascha Mehmed Ali machte ihn 1819 den Engländern tatsächlich zum
    Geschenk. Die englische Regierung bedankte sich dafür, wollte aber die Transportkosten aber nicht
    übernehmen und der Obelisk blieb wo er war. Englische Reisende berichteten darüber und
    bemerkten, daß es eine Schande sei diese Antiquität dort verrotten zu lassen.


    1877 fanden sich Privatleute, u.a. der Anatom Sir Erasmus Wilson, der mal eben 10.000 Pfund
    Sterling spendete, zusammen und brachten die notwendige Summe zum Bau eines
    Transporgerätes, ich möchte nicht sagen Schiff, zusammen. Eine gusseiserne Röhre sollte den
    Obelisken aufnehmen, die dann ins Wasser rollen konnte. Ein Aufbau konnte eine kleine Besatzung
    aufnehmen. Mit der Spitze vorne und der Spitze achtern, die dann noch ein Ruder zur Korektur des
    Schleppkurses erhielt, sah das Gerät einem U-Boot ähnlich. Auf diesen Gedanken kam dann auch
    meine Liebe beim ersten Blick auf das noch unfertige Modell. Sogar ein Mast wurde aufgebaut mit
    Einrichtung für eine Fock und ein Gaffelsegel. Selbst einen Namen erhielt das Gefährt,


    eben "Cleopatra"


    Im September 1877 stach der Schleppzug, bestehend aus dem Dampfer "Olga" und der mit
    Stahlseilen angeleinten "Cleopatra" von Alexandria aus in See. Die Route führte durch das
    Mittelmeer um Spanien herum und durch die Biskaya. Der Name Biskaya bürgt für Sturm.
    So auch hier. Die Schlepptrosse mußte gekappt werden. Der Versuch die Besatzung abzubergen
    gelang tragischerweise nicht. Sechs Menschen fanden den Seemannstod. Die "Cleopatra" trieb
    führerlos davon.


    Kurze Zeit später, nach Abflauen des Sturmes, wurde sie wieder gesichtet und in einen nahen
    Hafen geschleppt. Der Schaufelradschlepper "Anglia" Nahm sie auf den Haken. Die englische
    Presse schickte Zeichner um das Ereignis festzuhalten. Am 21. Januar 1878 lief der Schleppzug
    wohlbehalten in Grevesend ein.


    Diese Angaben habe ich einer SWR2-Sendung entnommen.


    Nachdem ich die Röhre erst einmal ausgeschnitten und geklebt hatte, siehe erstes Bild im
    Hintergrund mit den beiden stützenden Bauchbinden, kam die Tragekonstruktion für das Stein-
    monster dran. Die "Spanten" dazu müssen ja saugend schraubend im Rumpf passen. Die Verbin-
    dungsstäbe gem. Bauplan sind dazu denkbar ungeeignet. Im Fundus hatte ich noch Superminni
    Winkel aus Messing. Das gab die notwendige Stabilität. Die statische Berechnung dazu konnte ich
    als verwesender, hoppla gewesener Architekt selbst erstellen.;) Die Ausschnitte in den 'Spanten'
    mussten aber auch passen, daher auch den Obelisken vorweg gefertigt.


    Dann kam eine Unterbrechung in der Fertigung. Meine Marinekameradschaft wollte Sweatshirts mit
    einer Stickerei auf der Brust haben. "Kurt, machst du mal eben den Entwurf für die Stickerei."
    Oh wie ich das 'mal eben' liebe. Aber was solls. Die Entwürfe haben sich im Hintergrund des 3.
    Bildes eingeschlichen.


    Nun ging es an die Fertigstellung der Röhre. Wie es dann weitergeht zeigt morgen


    KURT, der Streu

  • Hallo Kurt


    da brauche ich mir ja keine Gedanken mehr machen, was Du als nächstes bauen sollst, oder möchtest.
    Ein nicht alltägliches Gefährt hast Du wieder ausgesucht,prima.
    Ich wünsche Dir wieder viel Spaß beim Bauen


    es grüßt


    Harald

  • Leider geht die Arbeit, meinetwegen auch das Vergnügen, nicht kontinuierlich weiter.


    Die Meine meinte: "Deine Pfeifen haben es wieder nötig, die stinken !!"
    Als gehorsamer und langjähriger Ehemann musste ich den Arbeitstisch freiräumen für
    die Ausführung ihrer Anordnung. Um ehrlich zu sein, sie hat ja recht. Mit dem Teer, den
    ich aus den Dingern raushole, kann man mindestens 200 m Straßen teeren. Siehe Bild 1.


    Danach aber. Die Oberliskenverpackung rein ins Dock und den ersten "Aufbau" kleben.
    "Also doch ein U-Boot", meinte mein Herzchen. Sie war einfach nicht davon abzubringen.


    Die Schlingerkiele machten mit sehr schmalen Strifen über dem unteren Teil für mich wieder
    einige Mühe. Ebenso der vorgefertigte (von mir) Laufsteg der rechts im Bild 3 erkennbar
    ist. Allerdings blieb der nicht der einzige. Wie so oft gingen nach der Montage einige Relings-
    teile zu Bruch. Nun das kannte ich ja von mir. Zur Anschauung konnte ich den bereits vorher
    gefertigten Ständer benutzen. Bei dem seht Ihr den linken Knickfuß. Die beiden Seitenteile
    des Ständers mußten also auch nochmals verstärkt werden. Nee, wie ich mich bewundere
    ob meiner Geduld.


    Jetzt ging es an die Fitzelteile. Für die Positionslaternen brauchte ich ca 1 1/2 Stunden. Als ich
    versuchte, die Griffstücke des Steuerrades auszustechen, spaltete sich das das Papier. Rund-
    heraus geschätzt, habe ich das Modell insgesamt bestinnt zeieinhalbmal gebaut. Die Stützen
    unter dem Laufsteg in ihrer schmalen Ausführung gelangen mir auf Anhieb, um etwas Positives
    auch zu sagen. Ähnliche Probleme der fiesen Art gab es auch bei der Spindel unter dem Lauf-
    steg. Beschämend muß ich gestehen, das der dicke Poller auf dem Vorschiff nicht den Kartonbau-
    regeln entspricht. Hier mußte ein E-Kabel seinen Mantel hergeben. Den Kopf habe ich mit Ponal
    in mehreren Lagen langsam mit überstehendem, gerundetem Kopf versehen. Die Leiter vom
    Oberdeck zur Spielwiese zum Heck habe ich trotz besserem Wissen doch nach Plan erstellt.
    Jetzt behaupte ich, die Hersteller hätten einen Schlosserlehrling im ersten Lehrjahr mit der Arbeit
    betraut. Mann, Mann, Mann, habe ich einen Mut und Geduld.


    Mein Leidensweg war noch nicht zu Ende. Jetzt kommt der Mast mit Takelage. Mast und Gaffel
    habe ich in der gleichen Manier wie bei meinem Krabbenkutter ertsmals ausprobiert, aus Zigaretten-
    papier gerollt. Den Mast allerdings, da er unterschiedliche Dicken aufweist, mit einer Messing-
    drahtseele. Die eigentlich doppelten Wanten habe ich nur einfach geführt weil sonst der obere
    Teil des Mastes nur noch aus Benzelwickel bestanden hätte.


    Er muß den Bericht für heute beenden, die Erinnerung an die Leiden überwältigen


    KURT, den Streu.


    ABER, es geht noch weiter.

  • Es ist so weit, Freunde.


    Kleopatra könnte in See stechen ...
    wenn sie nicht auf einem Ständer stehen würde.


    Zuförderst aber möchte ich mich bei Oliver Weiß ganz herzlich bedanken für die kostenfreie Überlassung
    des interessanten Baubogens. Ich habe mir die denkbar größte Mühe gegeben etwas Ordentliches
    daraus zu machen. Erst als ich bei seinem Post die Fußzeile in blau gesehen habe, wußte ich bei wem
    ich mich zu bedanken hatte. Wenn auch bei mir nicht alles mehr so ganz sauber klappt denke ich das
    zu erkennen ist was da gebaut wurde. Mir hat jedenfalls alles großen Spass gemacht. Das maßlich
    die Teile einwandfrei zueinander gepasst haben, hat mir sehr geholfen.


    Also nochmals, Oliver, Danke !


    Zu den Bildern habe ich nicht mehr viel zu sagen. Die letzten zeigen das Entladen des Obelisken nach
    der Ankunft auf der Themse. Als alles so weit fertig war und die Hecksektion nicht so ganz fest an ihrer
    Position hielt, kam ich dahinter, nach einem Blick auf Olivers Internetseite, daß die Haltekonstruktion
    für den Obelisken mit der Hecksektion fest verbunden gehört. Innzwischen konnte das glücklicherweise
    leicht geändert werden. Ja, ja, der Streu.


    Zum Ansehen freigegeben und mit weiterem Dank für die freundlichen Posts verabschiedet sich


    KURT, der Streu


    der schon wieder nicht weiss was er nun wieder in Angriff nehmen soll.

  • wie ??
    schon fertig???????????
    bist ja schneller als ich :evil: :evil:


    @)
    spitze !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

  • Hallo Kurt,


    die Kleopatra ist dir ausserordentlich gut gelungen, dazu herzlichen Glückwunsch.


    :prost: , Thomas


    Bevor ich es vergesse, ein Baubericht über die Tirpitz fehlt noch :D

  • ... möchte ich mich noch


    herzlich bedanken bei


    Mainpirat für die immer wieder aufmunternden Posts,
    britanis Dir auch. Muß Dir nebenbei gestehen, daß die Bauberichte immer erst nach Fertigstellung
    von mir verfasst werden. Ein Schnellbauer bin ich bestimmt nicht.
    PowerTom warte nicht auf eine Tirpitz von mir.


    Natürlich auch bei allen meinen stillen Besuchern in der Hoffnung das es Euch Spaß gemacht hat.


    Für heute verabschiedet sich


    KURT, der Streu.