Mit dem Modell der HERMANN APELT, das im Spätherbst dieses Jahres erscheinen wird, schließt unser Verlag die letzte Lücke in der Darstellung der Entwicklungsgeschichte der deutschen Seenotrettungskreuzer.
Über die Konstruktion des Modells hat Henning (Konpass) bereits hier berichtet.
Mit dem Versuchskreuzer BREMEN ( Passat Modell, Baunummer 23) hatte sich für die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger die Tauglichkeit und Zweckmäßigkeit einer Rettungseinheit mit einem "huckepack" mitgeführten Tochterboot erwiesen. Allerdings vermochte die Geschwindigkeit des Kreuzers, der trotz eines Zweischraubenantriebs nur mühsam 9 kn erreichte, noch nicht zufriedenzustellen. Immerhin stammte die 1931 gebaute Rumpfform im Prinzip noch von den alten Seenotrettungsbooten ab - sehr füllig, quasi stäbig-wohlgenährt wie in etwa die alten Ruderrettungsboote.
Es ging also bei der im frühen Entwurfsstadium stehenden neuen Seenotkreuzergeneration (der späteren THEODOR HEUSS-Klasse) um eine Erhöhung der Geschwindigkeit bei mindestens gleicher Seetüchtigkeit. Das erreichte man schließlich durch eine ganz andere Rumpfform, die in der Wasserlinie einem länglichen Tropfen ähnelt. Der schnittige Bug und das achtern recht flache Unterwasserschiff machten diesen Rumpf tauglich sowohl für schweres Wetter wie auch für den Einsatz in flacherem Wasser und die erzielbare Geschwindigkeit nahm sprunghaft zu (3 PROPELLER, 1600 PS, 17,5 kn).
Ganz neu war diese Rumpfform im Grunde nicht. Bereits Schnellboote waren solche Halbgleiter, und so konnte die Lürssen-Werft auf einige Erfahrungen aufbauen. Der scharfe Steven sollte ein gutes Durchschneiden der Welle sichern und der ausladende v-förmige Spant für die reichliche Auftriebsreserve sorgen sowie ein Feststampfen in der Welle verhindern.
Mit der HERMANN APELT erfüllten sich die Erwartungen an den Rumpf weitgehend und diese Erkenntnisse flossen dann in die Konstruktion der THEODOR HEUSS, RUHR-STAHL, H. H. MEIER und HAMBURG ein.
Hier mal ein vielleicht interessanter Blick auf die verschiedenen Wasserlinienprofile; links die BREMEN, rechts die HERMANN APELT:
Nun aber los ans Spantengerüst:
Und das imposante Waldeck mit negativem Deckssprung, optimal für raschen Wasserablauf (erinnert irgendwie etwas an ein Uboot, oder? Dieser Eindruck wird sich beim Aufbau noch verstärken):