[fertig] Verkehrsflugzeug Focke-Wulf F19a "Ente" (1930) 1:50, Reimers-Modellbaubogen-Verlag

  • Liebe Brüder und Schwestern!


    Mein letzter Versuch lief ja nicht so gut. Aber es heißt ja, wenn man abgeworfen wird, soll man gleich wieder aufsteigen. Und somit wende ich mich sofort dem nächsten Flieger zu. Aus der Kategorie "Sachen gibt's, die gibt es nicht" ein Flieger aus der Zwischenkriegszeit.


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    Die Firma Focke-Wulf Flugzeugbau wurde 1924 in Bremen von Henrich Focke, Georg Wulf und Dr. Werner Naumann ins Leben gerufen. Zusammen mit Wulf konstruierte Focke 1921 sein erstes amtlich zugelassenes Flugzeug: die A7. Schon 1908 experimentierte Focke mit einem nicht flugfähigen Apparat, der in Entenbauweise konstruiert war. 1925 gelang es Henrich Focke, der deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt sein Projekt F-19 Ente schmackhaft zu machen. Am 2. September 1927 hob die erste Ente zu ihrem Jungfernflug ab. Nach vierzehn weiteren Testflügen stürzte am 29. September Mitinhaber Georg Wulf mit diesem Prototyp zu Tode. Trotz dieses tragischen Unfalls baute das Werk ein zweites Testflugzeug, das bis 1939 als Versuchsexemplar diente und viele wichtige Daten für die ungewöhnliche Konfiguration lieferte. Der Rumpf dieser F19a war in Stahlrohr-Bauweise gefertigt, während die Tragfläche und das vorne angeordnete Höhenleitwerk aus Holz hergestellt waren. Zu bemerken ist, dass die Focke-Wulf F19a das erste zugelassene Entenflugzeug für den Transport von Passagieren war.


    Technische Daten Focke-Wulf F19a Ente
    Hersteller: Focke-Wulf in Bremen
    Verwendung: Versuchsflugzeug für die Enten-Konfiguration
    Antrieb: zwei Siebenzylinder Sternmotoren, Siemens-Halske
    Startleistung: 110 PS (81 kW)
    Spannweite: 10 m
    Länge: 10,53 m
    Höhe: 4, 15 m
    Flügelfläche: 35,5 m²
    Leergewicht: 1175 kg
    Maximales Startgewicht: 1650 kg
    Maximal Geschwindigkeit: 142 km/h
    Reisegeschwindigkeit: 128 km/h
    Landegeschwindigkeit: 83 km/h
    Dienstgipfelhöhe: 3000 m
    Startrollstrecke: 200 m
    Landerollstrecke: 100 m
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  • Der Bogen stammt von Reimers-Modellbaubogen-Verlag. Ein Verlag, mit dem ich noch nichts zu tun hatte. Aber der erste Eindruck ist positiv. Der bogen ist in halb-glänzendem Silberdruck ausgeführt. Verstärkungskarton, Transparentfolie für die Verglasung und Draht für einige andere Teile liegen bei.



    Es wurde sogar an Ersatzteile gedacht.



    Die Anleitung ist rein graphisch, aber sehr ausführlich.


  • Und schon geht's mit der Passagierkabine los. Die Außenwand wird mit Klebelaschen und den Fenstern beklebt.



    Im Innenraum gibt es noch einen Sitz. Dann wird er zusammengeklebt, um später in die Außenhülle eingeschoben zu werden (PS: Die Kleberreste habe ich nach dem Fotografieren noch entfernt)



    Das nächste Bild zeigt die Teile für die Pilotenkanzel.



    Das Cockpit wird dann vorne in die Passagierkabine eingeschoben.


  • Hey, Claus,


    na, DAS ist ja mal ein schräger Vogel.
    ziemlich cool.
    Mit Reimers hatte ich auch noch nicht das Vergügen, insofern bin ich sehr gespannt.


    Viele Grüße


    Till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Hallo Claus,


    den Vogel habe ich mir auch kürzlich geholt. Herrlich schräge Form !


    Bin gespannt auf Deine Erfahrungen mir dem Bogen


    Zaphod

  • Den Rumpf-Nase beginne ich mit dem vorderen Radkasten und dem Rad. Das Rad ist aus 5 lagen Karton der verschliffen wurde



    Im nächsten Bild sieht man alle Teile für die Nase.



    Diese Teile werden an die Passagierkabine angeklebt.



    Alles passt sehr gut, nur die Obere Cockpit-Abdeckung ist etwas kniffelig. Die habe ich eher schlecht als recht hin bekommen.

  • That is a most interesting aircraft. Thank you for bringing it to light. - L.

    Dankbar für die Gelegenheit auf Englisch schreiben zu dürfen, kann aber Antworten problemlos auf Deutsch lesen.

  • Hallo Claus,


    sehr schade, das Du so viel Pech mir der Albatros hattest. Ich hoffe doch, das du Dich an Hadu gehalten hast und dem Vogel evtl. später noch ne Chance gibst.


    Ein wenig tröstend ist für mich allerdings auch die Wahl für Dein nächstes Unikum. Irgendwo hatte ich diesen Bogen schon mal gesehen und mir gedacht.....das wäre ja auch noch mal was....völlig außer der Reihe. Schön, das Du Dir jetzt


    diesen Bogen vorgenommen hast und wie ich sehe auch mit beachtlicher Geschwindigkeit bei der Sache bist. Das bisher gezeigte sieht ja wie üblich schon sehr gut aus. Macht Lust auf mehr!!


    Viele grüße


    J.R.

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    Man darf nicht verlernen, die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen.
    (Henri Matisse )

  • Heute Abend gabs nur eine kurze Session. Erst verklebte ich die Tragflächen-Rippen



    Diese Bauweise ist mir bei weiten lieber als der einfache Kartonkern bei der Albatros. War zwar weniger Arbeit, das Ergebnis ist jedoch wesentlich besser.


    Außerdem kamen noch die Flossen, die unter den Tragflächen montiert werden, dran.


  • Und weiter geht's. Die Tragflächenhülle besteht aus 5 Teilen plus Klebestreifen. Die "Spanndrähte" für die Flossen sind bereits eingezogen.



    Ich klebte zuerst die Hülle zusammen, außerdem verstärkte ich die Tragflächenrippen noch etwas.



    Und schon waren die Tragflächen fertig



    und wurden zum Trocknen eingespannt.


  • Hallo J.R.
    ich habe meine Albatros bisher nicht gekübelt. Die Teile liegen noch rum - sozusagen als deutlich sichtbare Anklage: "Da hast Du ja kräftig gepfuscht!" Aber ich weiß nicht, ob das nochmal was wird. Wenn ich mich nochmal daran wagen sollte, dann fange ich wohl eher mit einem neuen Bogen ganz von Anfang an.


    Dieser Bogen ist übrigens ein Mitbringsel von der Wiener Modellbaumesse. Ich hatte das Teil schon beim Online-Händler meines Vertrauens im Warenkorb als ich es dort fand. Tja, so habe ich mir die Versandkosten gespart.

  • Die zweite Motorgondel gelang mir tatsächlich besser. Eigentlich müsste man für so einen Fall immer zwei Ausgaben eines Bogens Kaufen. Dann kann man probe-bauen. Wäre eine Überlegung wert :huh: Sei's drumm, beide Motorgondeln wurden unter der Tragfläche montiert.



    Gestern begann ich auch noch mit dem Bug-Leitwerk. Hier sieht man das Gestell, auf das das Höhenruder später montiert wird.


  • Eigentlich müsste man für so einen Fall immer zwei Ausgaben eines Bogens Kaufen. Dann kann man probe-bauen. Wäre eine Überlegung wert


    Hallo claus,
    eine andere Methode ist, einen Scan vom Bausatz zu machen um damit (wenn es darauf ankommt) zu experimentieren – es ist zumindest billiger. :)

  • Gestern kamen die Entenflügel dran. Leider habe ich die Bilder vom Bau versehentlich gelöscht, aber es ist eine Rippenkonstruktion innen wie bei den Tragflächen.



    Damit sie schön gerade aufliegen, habe ich das Flugzeug eingespannt und die Farb-Tiegel passen genau unter die Flügel. Das ganze wird mit Spanndrähten fixiert. Wieder hilft die Schwerkraft (Newton sei Dank!). Ich führte die Spannfäden durch die Flügel und spannte sie, indem ich Federzwingen abhängte (im Bild nicht mehr sichtbar). Dann werden die Fäden festgeklebt.



    Die Fäden wurden an der Rumpfnase fixiert und der Entenflügel sitzt nun fest.


  • Das Fahrwerk besteht aus drei Streben die mit 0,8mm Draht verstärkt sind



    Diese werden dann in den Rumpf gesteckt. Aber wo?



    Wie man auf dem Bild sieht, sieht man nichts. Es gibt keine Markierung für das Loch, in das der Draht des Fahrwerks gesteckt werden soll. Ebenso an der Motorgondel. Auch in die wird das Fahrwerk eingesteckt und auch dort ist keine Markierung. Also habe ich das eine Loch genau auf der Naht zwischen den Rumpfsegmenten gemacht, bei der Motorgondel habe ich halt geschätzt.



    Ich denke, es passt ganz gut.


  • Hallo Claus,


    ich verfolge sehr interessiert den Bau dieses interessanten Flugzeuges. Ich bewundere die Ingenieure, die immer wieder versuchen, von den allegemeinen Wegen abzuweichen und etwas Neues zu machen. Früher habe ich mich mit dem Bau von fliegbaren Modellen beschäftigt und dabei ein bißchen von der Airodynamik mitbekommen. Ich wünsche Dir gutes Gelingen beim Bauen dieses Modelles. Albrecht Pirling

  • Jetzt wird es fitzelig. Auf die Motorblöcke gehören ja je 7 Zylinder aus je 5 Teilen plus zwei Bauteilen für die Ventilsteuerung. Die ersten zwei Teile Klebe ich versetzt übereinander um eine Klebelache zu bekommen,



    dann wird der Rest herum gewickelt und oben drauf kommt die Ventilsteuerung



    Und somit haben wir einen fertigen Zylinder samt Ventilstangen.



    Und das Ganze mal 7.



    Das letzte Bild zeigt, wie ich die Motorhaube verklebe. Ich schiebe das Ganze in eine Kreisschablone und bestreiche die Nahtstellen von innen mit Sekundenkleber.


  • Die Motorhaube muss nun mit dem Motor verbunden werden.



    Um die Haube über dem Motorblock zu zentrieren, verwendete ich eine Stecknadel,



    und klebte nacheinander alle Laschen fest. Was übersteht wurde weg geschnitten.



    Dann musste ich nur noch den fertigen Motor an die Motorgondel ankleben.


  • Hey, Claus,


    wundervoll geworden. Die Motoren sind mal wieder besonders fein.
    Etwas abfallend ist der braune Rand um das Cockpit, finde ich. Soll das so eine Ledereinfassung sein, oder sowas?
    Anyway, der Vogel ist klasse!



    Viele Grüße


    Till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Till, ich bin mir nicht sicher, aber vermutlich hast Du recht. Das soll wohl eine Ledereinfassung ums Cockpit sein. Auf dem Bogen war sie in einem etwas unglücklichen Durchf...-Braun, das mir ganz und gar nicht zugesagt hat. Also habe ich es in "Lederbraun" übermalt.