De Havilland DH-88 Comet JM (Jan Müller) precision cardmodels 1:33 (Ready, my dear Fellow)

  • Die Diagonalverstrebung aus dem letzten Beitrag und das Y-förmige Einzugsgestänge werden mich noch Nerven kosten. Das muß da alles irgendwie buddelschiffmäßig in die Fahrwerksschächte. Diagonalverstrebung geht ja noch, aber das Einzugsgestänge muß oben drüber. Puh. Ich schaff´ das....!
    Damit ich zumindest einen Anhalt habe, wie die Federbeine stehen müssen, habe ich mal mit den Klappen angefangen. Gibt nur eine pro Fahrwerk und selbige wird mit eingezogen. Coole Konstruktion im Original und cool auch, was der Konstrukteur draus gemacht hat.
    Hier finden sich - wie schon bei den Verkleidungen der Motorgondeln - versetzte Innen- und Außenteile, so das der Überstand des einen die Klebelasche für den anderen ist. Ich hoffe, das ist gut zu erkennen auf dem Foto.


    Alles zusammen am Federbein sieht ein bißchen grenzwertig aus, finde ich. So ein eleganter Flieger und dann diese bolschigen Gamaschen am Fahrwerk......

  • Das Einzugsgestänge besteht aus drei Teilen, die, wie gesagt, zu einem Y zusammengesetzt werden. Das muß alles stumpf verklebt werden, aber da ich bei diesen Teilen, bzw. beim Einbau noch Gefummel erwarte, wird das mit dünnem Draht stabilisiert und mit Sekundenkleber gehärtet.
    Jezz aba jut.....ick muß uff Aaaabeht.....

  • Hallo Till,
    vielleicht habe ich (wie immer) etwas übersehen; bleiben die Fahrwerkschachten nicht retuschiert, also von innen weiß, oder ist das, was man auf dem Foto sieht schon die „richtige“ (helle) Farbe?

  • Hey, Henryk,


    nee, du hast nichts (wie immer, hehe) übersehen. Der Laden, aus dem dieses Modell kommt, nennt sich "precision card models". Da kannst du dir aber auf´s Kissen sticken, daß da nichts weiß bleibt. Die Fahrgestellschächte haben einen hellen Holzton, wie Cockpit und Fahrwerksklappen auch. Aber es liegt definitiv an meinem Drucker, daß das alles ziemlich hell rauskommt. Ich weiß zwar, daß es Holz sein soll und es gibt auch überall an diesen Teilen eine Art Maserung - aber ansonsten würde ich diesen Farbton "fleischfarben" nennen. Die Freuden des Download-Modells in Zusammenhang mit einem suboptimalen Drucker, würde ich sagen.


    Hasta lueogo



    Till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Also, Loide....
    diese Diagonalverstrebung und das Einzugsgestänge bruchfrei da reinzubekommen, ist mir völlig unmöglich. Was habe ich geflucht.
    Dabei ist die Sache eigentlich nicht schwieriger, als bei anderen Modellen auch. Das Problem liegt darin, daß die Diagonalverstrebung nur mit dieser kurzen Querverstrebung zusammen gehalten wird. Und beim reinfiddeln geht das Ding garantiert wieder auseinander. Bei mir zumindest.
    Nachdem mir das also zum x-ten Mal gebrochen war, bin ich auf folgende Lösung verfallen:
    zuerst werden die jeweils zwei Diagonalvertrebungen einzeln zwischen Federbeine und Fahrwerksschachtrückwand (mann, das sind aber auch lange Wörter hier....) gesetzt. Die Querverstrebung wird an das Y-förmige Einzugsgestänge geklebt. Wenn die Diagonalverstrebungen fest sind, wird das Einzugsgestänge dazwischen geschoben. Weiterer Vorteil dieser Methode ist, daß man letzteres in der richtigen schrägen Position einbauen kann.

  • So ging das prima. Laut Bauanleitung soll das Fahrwerk komplett zusammen gesetzt werden, also, Federbeine, Diagonalverstrebung und Einzugsgestänge und dann- wenn ich das richtig verstehe - in den Fahrwerksschacht eingesetzt werden.
    Aber die ganze Sache ist so fragil, und Sekundenkleber hält ja nun auch nicht alles, daß ich das für ziemlich unmöglich halte. Zumindest für mich.
    Ich könnte mir allerdings vorstellen, daß man das Fahrwerk vor dem Anbringen der Seitenverkleidungen der Motorgondel einbaut. Dann muß man zwar ziemlich vorsichtig hantieren, aberdas wäre m.E. eine praktikable Lösung.

  • Und das Speckhorn. (ist mir völlig schleierhaft, warum die Leute nicht immer kleine Räder da hinten dran gebaut haben.... Da muß doch eine unnötige Belastung auf das Rumpfheck gewesen sein, wenn der Sporn in einem Maulwurfshügel hängen geblieben ist. Naja, ging ja wohl.)
    Beim Einbau in den Rumpf sollte man sich dran erinnern, daß da ein Spant drunter liegt. Also nicht einfach mit der Nadel ein Loch für die Aufnahme stemmen. Bohrer nehmen.


    Und dann steht sie auch schon auf ihren eigenen drei Beinen.
    Holdrio!

  • Congratulations. A most good-looking model. And special congratulations on the landing gear, including the tail skid.


    I guess one reason (besides conventions of the era) for a tail skid instead of a tail wheel would be the increased drag from a tail wheel. Simplicity and weight would account for making it non-retractable.


    - L.

    Dankbar für die Gelegenheit auf Englisch schreiben zu dürfen, kann aber Antworten problemlos auf Deutsch lesen.

  • Dear Leif,


    thanks a lot.
    Regarding the Skid: Shure you´re right, but I´m still astonished about it. I cannot imagine, that the drag of a skid should be so much lower than a wheel. Especially when you cover it with a small smooth case - like done on this Comet. But anyway, looking at all these WWI-Birds, I guess ripped off tails hasn´t been a big problem in these days, so a simple skid seems to be sufficient. Also the decelerating effect of a skid, which plows the ground, seem to be unimportant.
    Another aspect might be, that these early plane lifted their tail quite fast so the negative effects of a skid counted only for short time.


    Well yes, apart from this subject - again interesting like all other subjects of flying machines - there´s not so much left now. For weeks I´m on the search for a similar light bulb which fits to 1:33, but I guess, I´ll do it like the canopy. :D
    I´m happy, that the Spinners not worked out with these damned stripes but from segments, but I think, I´ll try to make them the same way. This offers to get a smooth surface and a silver colour.
    Whats left then? two additional lights and the balancing weights at the tail.


    Cheers


    Till


    P.S.: I forgot again, that you´re able to read german. Anyway, I wouldn´t write that again. Take it as a trial to be polite despite forgetfulness, hehe

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Hallo Till,
    so groß ist der Unterschied zwischen Kufe und Rad, glaube ich, gar nicht. Das funktioniert schon ganz ordentlich. Man muss auch bedenken a) in welcher Zeit wir und befinden -> die Comet war die erste Motormaschine mit Verstellpropeller in England und b) wofür sie gebaut wurde -> 1 Rennen mit weniger als 10 Landungen.


    Gruß
    Jan

  • So, aus den Papierteilen ein Model gefertigt, mit Wachs ausgegossen, noch einen Stengel zum Festhalten rein und durch die Folie gedonnert.
    Das war´s.
    Oder?


    Fortsetzung folgt.


    @ Jan: Mir ging´s um den Hecksporn als solches. Daß die Comet ziemlich außergewöhnlich ist, das hatten wir ja schon bei der Leinenbespannung. Comet....klar: Der beste Rennwagen ist der, der 100 Meter hinter der Ziellinie auseinander fällt.... Aber auch bei der Maschine; zumindest in England sind die doch offensichtlich von einer Betonbahn gestartet. Das muß doch schmirgeln wie Harro.
    Aber wie auch immer: Comet = außergewöhnlich.
    Aber die Polikarpow I-16 hat auch einen Sporn, ebenso die I.A.R., die ich letztes Jahr gebaut habe, und da kommen ja vermutlich deutlich mehr als 10 Starts und Landungen zusammen Und zumindest die I.A.R. ist später.
    Da hinten einen Sporn anstelle eines Schubkarrenrades anzubringen, ist wieder so eine Sache, über die ich mich wundere, aber vermutlich einfach akzeptieren muß, daß es funktioniert hat

  • Kurz und gut. Das war ein Kalter. Mit konischen Modeln hatte ich ja schon beim Marauder-Bug meine Schwierigkeiten. Also, nicht, die Form zu ziehen, sondern den Model wieder aus der Folie rauszubekommen. Beim ersten Mal ging´s gut, beim zweiten Mal wurde die Folie zu dünn und beim Herumwürgen ging dann der wächserne Model über den Jordan.
    Das kleine Ding wurde offensichtlich durch die Hitze der Folie negativ beeinflußt.
    Okay, also nochmal das Ganze. Diesmal mit einem gedrehten Holzmodel.

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Immerhin konnte ich mit einem der vermurksten Teile die Verglasung des Landescheinwerfers fertigstellen. Der ist möglicherweise etwas spitzer, als das Original, aber ich denke, das paßt.
    Warum es allerdings auf dem ersten Foto so aussieht, als sei da unten eine Stufe drin, weiß ich nicht. Ich habe da etwas schockiert herumgefingert, aber da gibt´s keine Stufe.
    Ziemlich mysteriös.
    Das Knstwerk im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit.

  • Huiiii, das rockt! Ich glaube, das mache ich jetzt öfter so. Henryk lag mir ja schon mal in den Ohren, ich sollte die doofen Spinner doch einfach drehen, aber ich habe davon immer Abstand genommen. Da wußte ich aber auch noch nicht, daß das soooo einfach ist.


    Also, man nehme:
    Einen klotz Balsa - üppig größer als der Spinner
    den Spant vom Propeller unten
    Einen Zahnstocher
    Uhu Hart zum Abschmecken - für Vegetarier Weißleim
    120 Sandpapier für die Vorarbeit, 600 als Garnitur


    Zum Überbacken:
    Pro Person und Appetit etwa 25qcm thermoplastische Folie in einer Stärke von 0,4mm
    Einen Umluftherd - ersatzweise einen Heißluftföhn
    Die patentierte Meierling Küchenschablone


    Der Balsaklotz wird leicht angedünstet und mit dem Spant verbunden. (Sollten die Originalspanten noch gebraucht werden, tun auch mit dem Zirkel hergestellte Duplikate gute Dienste.)
    In das Zentrum des Spants wird nun mit einem passenden Bohrer ein Loch gebohrt. Kenner achten darauf, daß das Loch exakt rechtwinklig zum Spant liegt.
    In dieses Lock wird ein Zahnstocher eingeleimt. Sinnvoll sind hier Weißleim oder Uhu-Hart - ganz nach Geschmack - da die Verbindung der Teile eine feste sein soll.
    Sodann wird der Balsaklotz mit einem scharfen Messer vorsichtig geschält, so daß der schmackhafte Innenteil in grober Zylinderform übrigbleibt.
    Wer mag, kann ab und an einen Blick in die Abbildungen werfen und mit dem gleichen scharfen Messer die grobe Form des Spinners herausarbeiten.
    Nach dem Abkühlen wird der Spinner mit dem Zahnstucher in einen handelsüblichen Quirl eingespannt und mit hoher Drehzahl die endgültige Form herausgearbeitet. Hierbei sollte zuerst mit dem 120er Papier gearbeitet werden, das Finish sollte mit 600er geschehen.
    Sollte das Loch nicht ganz rechtwinklig gebohrt worden sein - man erkennt das daran, daß die flache Unterseite des Spinners bei niedriger Drehzahl wackelt - kann man mit einer vorsichtig angehalteten Sandblattfeile die Unterseite abschleifen. Den Erfolg erkennt man daran, daß der Spant nun einseitig abgeschliffen ist.
    Den Spinner zum Abkühlen vor das Fenster stellen.


    Nun mit geeigneten Mitteln die Folie auf der patentierten Meinerling Küchenschablone befestigen. Das gewählte Loch der Schablone sollte etwa 10% größer sein, als der Spinner.
    Im vorgeheizten Backofen auf etwa 100 Grad erhitzen. Den richtigen Zeitpunkt erkennt man daran, daß sich die Folie zuerst wellt und dann wieder glatt wird.
    In diesem Moment den bereits abgekühlten Spinner vorsichtig aber schnell unterheben, dabei die Folie durch das Loch drücken.
    Der Vorgang ist der gleiche, wie etwa bei "Comet-Kanzel Benedikt" oder"Typhoon Canopy nach Medenham-Art", nur daß die Schablonen anders sind.


    Kurze Zeit warten (man darf sich an der Folie nicht mehr die Zunge verbrennen) und den Spinner aus der Folie nehmen. Nun die Folie grob ausschneiden und dann am Spinner entlang des unteren Randes mit einem scharfen Messer oder einer ebensolchen Schere exakt zuschneiden.
    Nun mit zwei, drei oder vier Löchern garnieren - je nach Gusto und Anzahl der Propellerblätter, die gereicht werden sollen.
    Schließlich den Spinner aus der Folie nehmen und servieren.


    Wohl bekomm´s


    @ Jan: Ich und mich verklickt???!!! Never, my boy. Ich war gestern so angefressen von meinen in die Binsen gegangenen Versuchen, da mußte einfach ein Erfolgserlebnis her. Egal, welches.

  • Das Ergebnis ist toll!!!
    Und Dein Sinn für Humor entspricht dem meinen... :rolleyes:
    Nur ganz blöd gefragt; warum hast Du die Spinner nicht gleich in Balsaform gelassen, wozu noch das (wunderbar gelungene) Tiefziehen?

  • Un do isser jo wedder....! Grüß dich, Chico


    Danke für dein Lob, ich find´s auch ziemlich gut.
    Jahaaaa, warum habe ich die Dinger nicht gleich in Balsa gelassen. Wenn ich mal wieder eine Typhoon oder sowas habe, dann mache ich das wohl auch, aber hier gibt´s ja nun zwei Spinner und mit dem Umweg über die Folie kann ich sicherstellen, daß die ganz sicher identisch sind.
    Naja, vielleicht hätte ich das auch mit zweimal drehen sehr ähnlich hinbekommen.
    Nächster Gund ist, daß die Folie eine supergltte Oberfläche hat. Einen Balsaspinner hätte ich wohl noch mal ordentlich grundieren müssen vor dem Lackieren.
    Und dann: ich würde das ja gerne drehbar machen. Ich habe aber keine Ahnung, wie ich das bei der Comet machen soll, wenn nicht die ganze Sache in einem hohlen Spinner liegen kann. Wenn das geht, könnte man den Zahnstocher, mit dem man das einspannt, als Drehachse nehmen. Haut aber hier aufgrund der ganzen Spanten in den Motorgondeln nicht hin.
    Wenn dir eine nette Methode dazu einfällt.....Nur zu. Ich lausche mit erwartungsvoll leuchtenden Kinderaugen.


    Ja, und nicht zuletzt: Till kommt im Lexikon direkt hinter Tiefziehen. Ich mag diese Technik einfach. Ich finde das ebenso toll, wie aus einem flachen Karton ein dreidimensionales Flugzeug entstehen zu lassen.

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • There was a comment or a question earlier by Henryk, quering whether the colour of the wheel wells (landing gear bays) really was as light as in the present build. Jan's design has the colour as wooden in general. I've always thought this might be a not entirely happy choice. Here's what the museum Comet looked like during one restoration period (1, 2):



    The photos are quite interesting. We don't see anything of the covering plates of the engine/wheel bay, but I always assumed they were of aluminium. It is hard to envisage these compound shapes as being made of plywood.


    The straight & level internal surfaces of the landing gear bay seem to be made of metal as well. C.f. the separation wall between the engine and the wheel bay. It is actually quite white, possibly natural aluminium.


    Not a detail worth spilling any tears over, but still an interesting thing worth discussing for a while on a hot summer's evening...


    Of more interest, note the huge fuel tanks (one of them has already been removed). The Comet, like the Spirit of St. Louis barely ten years earlier, was nothing but a flying fuel tank.


    The first photo is of particular interest, since it gives you an idea for an alternative, more scale-like design of the model. The fuselage sides could well be made as one continuous part from tail to nose, and the top and bottom curved pieces added to the main structure formed by these long parts.


    Admittedly of academic interest now that Jan's excellent design is there to be had, but perhaps something to contemplate for future designs.


    Leif

    Dankbar für die Gelegenheit auf Englisch schreiben zu dürfen, kann aber Antworten problemlos auf Deutsch lesen.

    Edited once, last by Leif Ohlsson ().

  • The fuselage sides could well be made as one continuous part from tail to nose

    Hi Leif,
    isn't that exactly what I did? I don't get your idea. But you might be right about the aluminium parts. Probably the wheel bays were not made of plywood.


    Cheers
    Jan

  • You are of course absolutely right, Jan. That is indeed what you did. Can't understand what made me remember it otherwise. Apologies! :love:


    So, we make another point of the photo instead: What a good example of a scale-like reproduction of the full-size, not only the appearance, but the structural design.


    Leif


    PS. There should be a smiley called "Blushing"...

    Dankbar für die Gelegenheit auf Englisch schreiben zu dürfen, kann aber Antworten problemlos auf Deutsch lesen.

  • Hey, you guys,


    at first, Leif, thanks again for your remarks. I´m always looking forward to it.
    Regarding the Plywood-bit: I would say, wood would do well and it´s really simple to form complex objects like this. All you need is a former and several layers from thin plywood, which you stick on after the other around the former. I did it in school and a friend of mine constructed a Kayak with this method. The result mght be a bit heavier than aluminium, but its harder and simple to repair - far better than crushed aliminium.


    Loooking at you fantastic photographs, Leif, I´m really wondering about the techniques to fly that ship. We have all the fuel on the centerpoint or in front of it. So, the more you fly, the more the Comet becomes tailheavy (is that the proper term?). But I don´t see any trimtabs here.
    I like this bird more and more. I guess it was a real adventure to try crossing half of the world in it.

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Drehachse in die Motorgondeln eingeleimt - entsprechend des hintersten Spants eine Achsenaufnahme gebastelt und vorne ein winziges bißchen Scoobydoo-Schlauch als Bremse festgesteckt - Spinnerhauben aufgesetzt und sinngemäß gekürzt - Spinnerhauben silbern lackiert - alles zusammen gedengelt.

  • Die Ausgleichsgewichte am Leitwerk sollen eigentlich nur je zwei ovale Kartonscheiben, auf Drähten sein. Aber wie sieht das denn aus....??!!
    Also dachte ich, ich versuche mal, ob man mit einer Kleinbohrschanie auch drechseln kann.
    Zahnstocher eingespannt und bei hoher Drehzahl mit Messer, Nagelfeilen, Zähnen und Fingernägeln in Form gebracht. Ging prima.
    Hinten ein Loch reingebohrt, Draht reingeklebt und schwarz eingefärbt.
    Diese Ausgleichsgewichte finden sich übrigens nirgendwo in den Zeichnungen. Nur eine kleine technische Zeichnung nebendran und kleine weiße Markierungen auf den Steuerflächen geben Hinweis.
    Selbiges mit dem Auspuff, aber das erwähnte ich ja bereits.

  • Und für´s Erste war´s das dann. Die ganze Kiste muß noch etwas gammeliger werden - so, als wäre sie in Allahabad gerade eben noch so runter gekommen - und die Frage der Lackierung ist auch noch nicht gelöst. (Erste Versuchen waren eher zweifelhaft)
    Die wahnsinnige Steigung der Propeller entsprechend Leifs Fotos habe ich versucht hinzubekommen, aber eher mit mangelndem Erfolg. Die Propellerblätter sind so schmal, daß sie sich der richtigen Drehung recht nachhaltig widersetzen. Nunja, nicht ganz original, aber da ich nicht die Hoffnung habe, daß es mit einem neuen Ausdruck besser ginge, bleibt das jetzt so.
    Achja, in der Bauanleitung steht, daß man zur Formgebung ein Stück Zahnstocher einleimen könne, aber das würde bedeuten, daß man zur Tierhandlunf latscht und Zahnstocher für Rennmäuse besorgt. Das war mir zu weit, deshalb gabe ich mich mit einem Stück Draht von 0,5 beholfen, das tat´s auch.


    Zusammenfassend kann ich sagen, daß die Comet ziemlich Spaß gemacht hat. Precision Card Modells trifft´s schon ganz gut. Man kann sich prinzipiell drauf verlasssen, daß die einzelnen Teile superb konstruiert und berechnet sind. Allgemein ist die Konstruktion ziemlich durchdacht und es finden sich einige lustige Lösungen bekannter Probleme im Modell.
    Schwierig sind die Kehlungen von Höhenleitwerk und Motorgondeln. Wo andere Konstrukteure extra Kehlbleche vorsehen, sind die Kehlbleche hier Teil der Außenhaut bei den Motorgondeln und Teil des Rumpfs beim Leitwerk. Man bekommt das hin, keine Frage, aber es bringt einen schon ziemlich an die Grenzen. Nicht zuletzt deshalb, weil die Comet ein wirklich winziges Flugzeug ist und entsprechend dimensioniert diese Problemzonen.
    Ja, und... größter Knödel ist dieser segmentierte Aufbau des Rumpfes, der zu Fehlern geradezu einlädt, und der Leif - trotz 1:16 auch aufgestoßen ist. Das Gleiche findet sich in den Motorgondeln, aber hier ist es nicht so dramatisch, da die Dinger kürzer sind.
    Wie schon mal angemerkt: ein Update mit einem von vorn bis hinten durchgehenden Rumpfspant wäre absolut perfekt.
    Solange es den aber nicht gibt: Material zum Aufdoppeln der Spanten suchen, bis die aufgedoppelten Spanten exakt (und exakt bedeutet exakt!) den Zapfenschlitzen in den Spanten entsprechen. Ein halber Millimeter mehr oder weniger kann bereits 3,5 Millimeter Unterschied zwischen Spantengerüst und Außenhaut bedeuten. Da die Außenhaut praktisch von vorne bis hinten durchgeht, muß man dann halt improvisieren.
    So oder so: superexakt schneiden. Und auch jeweils senkrecht schneiden. Ein leicht schräges Ausschneiden führt direkt zu weiteren Paßfehlern.
    Immerhin, man kann sicher sein, daß es nicht an der Konstruktion liegt, wenn etwas nicht paßt. Solche Sachen, wie beim Typhoon-Cockpit, daß über weite Strecken vom Konstrukteur vergessen wurde, die Materialstärke mit einzuberechnen, braucht man hier gar nicht erst zu suchen. Vergeßt es, Fellows, findet ihr sowieso nicht...
    Die Zeichnungen sind in Ordnung, allerdings fehlen Details wie Auspuffrohre und Ausgleichsgewichte am Leitwerk. Und an einigen Stellen hätte ich mir ein zwei Zeichnungen mehr gewünscht. Zum Beispiel bei der abstrusen Form der Kühl- und Vergaserlufteinlässe der Motoren. Ich bin immer noch nicht sicher, ob ich das richtig zusammengeschweißt habe. Fotos oder Zeichnungen mit Grauverläufen wie bei den Konstruktionen von Grygiel/Dworzecki hätten unmißverständlich klargemacht, wo welche Teile wie gebogen sind. Durch die reinen Strichzeichnungen bin ich an ein paar Stellen nicht durchgestiegen.
    Zumindest sieht es jetzt aus, wie auf Fotos. Das ist ja auch schon mal was.
    Alles in allem: Die angesprochenen Negativ-Punkte sind eigentlich eher "weniger positiv-Punkte" - im Vergleich mit vielen anderen modernen Konstruktionen allemal - und so finde ich, ist die Comet ein echtes Schnuckelchen und wahrlich wert, gebaut zu werden.

  • Mannomannoman,Till,


    da hast Du aber einen richtig rassigen Vogel auf die Räder gestellt. Sieht phantastisch aus :thumbsup: . Vielleicht solltest Du dir die Sache mit der Lackierung doch noch mal überlegen, nicht das da noch was in die Hose geht.


    Es wäre Jammerschade und auf Deinen tollen Bildern sieht es nicht so aus, als müsste man etwas verbessern.


    Alles in allem habe ich Deinen Baubericht sehr genossen und eine Menge gelernt ( besonders das Tiefziehen ergiebt tolle Resultate ).


    Da bin ich ja jetzt schon sehr gespannt was als nächstes auf der Schneidmatte landet.


    Herzliche Grüße


    J.R.


    P.S.: Es gibt doch sicher noch Galeriebilder, gell?

    ________________________________________________________


    Man darf nicht verlernen, die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen.
    (Henri Matisse )

  • Hey, J.R.,


    danke danke.
    Betreffs Lackierung gebe ich dir recht. Mit Sprühlack sieht´s Käse aus, mit Wasserlack wird die Farbe sich lösen und mit Nitrolack möglicherweise sämtliche Klebestellen. Da ich noch nie ein Modell lackiert habe, ist das also heikel.
    Fein, das du eine Menge gelernt hast. Da hat mein Leben ja einen Sinn, hehe.
    Tiefziehen ist cool, oder. Jahaaaa.


    Als nächstes....tja, ich weiß noch nicht. Henschel 129, Gloster Meteor, Grelczaks olle P47 oder die etwa gleichalte P40N. Letztere wären mal wieder was einfaches. Auch mal schön.
    Naja, ich nehme noch Wortmeldungen an. Zaphod würde sich sicher über die Pe2 freuen.


    Viele Grüße


    till


    P.S.: Galeriebilder gibt es noch, dochdoch, wie von meinen anderen zuvor gebauten Kisten auch, haha. Im Gegensatz zu euch beiden bin ich der Prinz der nicht gemachten Galeriebilder.

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Hallo Till,


    Glückwunsch zum roll-out.



    Was soll man sagen, ein herlicher Baubericht mit vielen sachkundigen Kommentaren.


    Zum Flieger nur eines: "Black Magic3 trifft den Nagel auf den Kopf.



    Zaphod

  • Hallo Till,
    gefällt mir sehr gut. Und in der Gesamtansicht wirkt auch die Bespannung stimmig. Hätte ich nicht gedacht.


    Ist natürlich ne Kiste Bier fällig, weil der Pilot den Knüppel nicht gesichert hat :)


    Gruß
    Jan

  • Kommt ihr Leute,
    kommt und seht,
    Till hat fertig,
    die COMET :thumbsup:


    Schön gebaut, geklebt, geleimt,
    ist das Modell
    die Worte des Bericht fast gereimt


    Oh Freude, Jubel und Hosianna
    jetzt flieg mit mir
    nach Havanna (äh, is jetzt nur wegen dem Reim, weisst Du.. :pinch: )


    Egal, schön gemacht, Du oller Biker...

  • Thanks a lot, folks,


    aber jetzt geh´ ich grillen. Tochter ist da, wir gießen uns eins auf die Lampe und führen hochphilosophische Gespräche über braun abgewetzte Flügelvorderkanten.
    Morgen mehr.


    Viele Grüße


    till

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Hallo Till,
    zunächst herzlichste Glückwünsche zur Fertigstellung, es ist ein tolles Modell geworden! Sauber hingekriegt, Du hast viel Hartnäckigkeit und Leidenschaft spüren lassen.
    Die Ausgleichsgewichte am Leitwerk sehen für mich irgendwie überdimensioniert aus – liegt es (Brilleträger bin ich) an meinen Augen?
    Übrigens, dein Flugplatz ähnelt sehr dem meinen... :)

  • @ Günni: Herzlichen Dank. Was natürlich echt fehlt an diesem Vogel, ist die britische Flagge, die sich über die ganze Unterseite zieht.....


    @ Henryk: Dir auch danke. Die ausgleichsgewichte erscheinen nicht nur deinen Augen so. Aber ich habe die Maße von den Teilen im Bogen abgenommen. Sind sogar etwas kleiner.
    Betreffs deines Flugplatzes....Jaaaaa? Du meinst die im Regal stehenden Flieger? Oder die Schieferplatten draußen?

    Is das Kunst, oder kann das wech?

  • Moin Till,


    herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen Fertigstellung der "Comet"...

    Als nächstes....tja, ich weiß noch nicht. Henschel 129, Gloster Meteor, Grelczaks olle P47 oder die etwa gleichalte P40N.

    Wenn ich mir was wünschen darf... Gloster Meteor!
    Wann geht's los? ;)


    CU


    Rocky

  • Da hänge ich mit dran - Jets braucht die Welt (das Forum) ;)

    In principio erat glutinis
    Gründungsmitglied der HobbyModel-Gang und Luft46-Gang
    Den Kartonbauer in seinem Lauf, hält weder Bogen- noch Klebermangel auf!

  • Moin zusammen,


    nuja, die Gloster Meteor mti ihrem verqueren leitwerk...ist doch viiieeel schöner als der Schuhkarton mit Flügeln von Henschel.


    Grade nach einem so schönen Teil wie dem schwarzen Renner kanns ruhig hübsch bleiben.


    Gruß
    Hadu

    Vielleicht kommt der Tag, an dem mehr Leute checken, dass Idiotie nicht links oder rechts ist, sondern in erster Linie daher rührt, dass jemand ein Idiot ist! (M. Tegge)




    www.modell-und-geschichte.jimdo.com


    Mitglied der Luft'46-Gang