Moin zusammen,
einerseits genieße ich ja den rekordverdächtigen Sommer, aber andererseits sind die Temperaturen schon grenzwertig und manchmal tut mir eine kleine Auszeit mit Modellbau wirklich gut (sofern die Teile nicht an den schwitzigen Händen kleben bleiben ).
Wie einige von euch vielleicht schon vermutet haben, wurde der Bau meines EGV “Berlin” mal wieder unterbrochen.
Grund dafür ist ein Modell von Paper Shipwright / David Hathaway, welches ich dazwischen schieben möchte (endlich wieder was „Buntes“ ):
Die ILV (Irish Lights Vessel) „Granuaile“
Es handelt sich um ein stämmiges Arbeitsschiff, das hauptsächlich als Tonnenleger fungiert.
Es wurde 2000 auf der Damen-Werft (Niederlande) gebaut und besitzt einen großen, heckseitigen Hydraulik-Kran zum Aussetzen der Tonnen, eine große Schleppwinsch und ein Hubschrauber-Landedeck bugseits.
Daher eignet sich das Original auch für Schlepper-Dienste und Offshore-Versorgung.
Außerdem verfügt das Schiff über ein ausgefeiltes Manövrier-System mit entsprechenden Bug- und Seitenstrahlern.
Der Name des Schiffs hat einen interessanten historischen Hintergrund
Der Bogen selbst ist schön detailliert und fein gezeichnet; 7 Bögen nebst einigen Seiten Bauanleitung und Skizzen vervollständigen den guten Eindruck.
David hat, wie bei seinen Modellen üblich, Faden-Relinge vorgesehen; dafür sind passende Vorlagen im Bogen enthalten.
Ich bin ja eher ein Freund von Ätzteilen (hilfsweise LC).
Daher habe ich (nach Rücksprache mit David) ein Experiment gestartet und eine Ätzteil-Vorlage gezeichnet.
Diese befindet sich gerade in Produktion bei Saemann Ätztechnik und ich bin schon sehr auf das Resultat gespannt. Herr Saemann hat mir beim Zeichnen der Vorlage gut weiter helfen können, herzlichen Dank dafür!
Übrigens gibt es im Nachbarforum http://www.die-kartonmodellbauer.de einen Baubericht zur „Granuaile“; da hier aber noch wenig zum Modell geschrieben wurde, habe ich mich entschieden, über meinen Bau zu berichten.
Los geht's
Wie gewohnt zunächst die Grundplatte (1); hier ist direkt eine kleine Arbeitsplattform anzubringen:
Interessant vielleicht für andere Nachbauer: Die grauen Kreise auf der Grundplatte sollten mit denen auf dem Arbeitsdeck (11) übereinstimmen; es handelt sich dabei um Aussparungen für die Lagerung von Tonnen an Bord. Ich habe leider nicht daran gedacht, die Markierungen auf dem Arbeitsdeck auszuschneiden (dazu gibt es auch keine Anmerkung in der Anleitung); aber mein Hinweis hilft hoffentlich Anderen.
Der Mittelspant (2) wurde vorbereitet.
Da ich das Innenleben unter dem Hubi-Deck (inkl. Ankerwinsch) darstellen möchte, musste ich am Spantengerüst ein paar Modifikationen vornehmen; dabei sind die Teile an der schwarzen und roten Markierungslinie auszuschneiden (schwarz und blau, wenn man das Innenleben nicht zeigen möchte).
Nun durfte das Spantengerüst (verbaut wurden noch die Querspanten 3-10) über Nacht trocknen…
…am nächsten Tag wurde das Arbeitsdeck (11) aufgesetzt.
Übrigens habe ich mir erlaubt, die Feuerlöschkästen aus 3-fachem Karton darzustellen; außerdem die Klüsenringe (2-fach).
Zum Heck verlaufend musste ich die Innenschanz an den markierten Stellen einschneiden, da sie zum Heck hin einen leichten Bogen macht. Das wäre schwierig, sie „in einem Stück“ zu knicken.
Auch die Speigatte wurden ausgeschnitten (hoffentlich passt die Bordwand später dazu…).
Demnächst dann mehr an dieser Stelle.
Schönes, sonniges Wochenende wünsch ich euch
Grüße
Lars