Hochseeschlepper Klasse 722 WANGEROOGE/ 1:250/ Eigenkonstruktion

  • Hallo Modellbaufreunde !


    Mein nächstes Modell soll der Hochseeschlepper WANGEROOGE werden. Die Bundesmarine ließ zwischen 1968 und 1972 sechs nach den ostfriesischen Inseln benannte Hochseeschlepper bei der Schichau-Unterweser-Werft bauen. Vier davon sind offenbar immer noch in Dienst, wenn auch nicht unbedingt als Hochseeschlepper.


    Leider muss ich alle Freunde enttäuschen, die gehofft haben, ich würde dieses Modell als download herausgeben. Das Thema ist für mich abgehakt. Für die WESTERWALD haben sich 40 Käufer gefunden. Auch wenn ich nur das in Rechnung stelle, was erforderlich ist, um aus der Rohkonstruktion einen Modellbaubogen zu machen, komme ich nicht annähernd auf einen Mindestlohn von 10,-€ pro Stunde. Ihr werdet Verständnis dafür haben, dass da der Spaß vorbei ist.


    Die Planlage ist ausgesprochen gut. Mir liegt ein Generalplan in 1:50 vor, außerdem widmet sich Heft 16 der Veröffentlichungsreihe SCHIFF profile mit vielen guten Fotos der Klasse 722.


    Die ersten Fotos zeigen das Spantgerüst mit zwei parallelen Längsträgern und beidseitig je zwei Stringern, die auch bei der Abwicklung der Bordwände helfen.


    Bis zu nächsten mal.


    Henning

  • Moin Henning,


    nur allzu gut verständlich deine Begründung! Trotzdem bleibe ich gerne dran, denn interessant ist es allemal. Und so wie ich dich kenne ist dieser Schlepper auch wieder Ratzfatz fertig.


    liebe Grüße
    Robi

    Jean Luc Picard ( USS Enterprise): Die Summe der Intelligenz auf dem Planeten bleibt immer gleich, nur die Bevölkerung wächst.


    Andere haben Flugzeugträger, wir haben die Gorch Fock.


    I´m a Billiever, #17, Go Buffalo

  • Moin Henning,
    schade, dass es kein Bogen wird, denn das Modell würde bestens in die Reihe "Frühe Bundesmarine" passen. Wenn ich mich recht erinnere, hat Gerhard Neubert es schon für den Jade-Verlag konstruiert - der Bogen ist aber nie erschienen. Trotzdem verfolge ich Deinen Bericht gern.
    Gruß aus Flensburg
    Jochen

  • Auf dem Spantgerüst wurde zunächst das Hauptdeck montiert. Dann folgten die ersten Aufbauwände zum Backdeck, das ich auch wieder in den später zu überbauenden Bereichen geöffnet habe, um dem verdoppelten Deck besser Sprung und Bucht beibringen zu können. Wer den Seeschlepper der Klasse 722 gut kennt, wird festgestellt haben, dass ich mir bei diesem Modell die Ausrundungen zwischen Deck und Bordwand geschenkt habe. Sie haben einen kleineren Krümmungsradius als die der WESTERWALD. Sie fallen deshalb nicht so sehr ins Auge, wären aber noch schwieriger zu bauen.


    Eines der Weißmodelle, Jochen, die Gehard Neubert zum ersten internationalen Modellbautreffen im DSM mitgebracht hatte, war der etwas größere Schleppertyp der Klasse 720 (HELGOLAND und FEHMARN).

  • Hallo Henning,


    Deine Argumentation kann ich zwar nachvollziehen, aber es ist für mich - und vielleicht auch für andere auch - schon frustrierend zu sehen, wie Du ein Sahnestückchen nach dem anderen konstruierst und baust, und uns bleibt nur, sabbernd zuzusehen (z. B. Deine Savannah usw.). Da ist dann immer der Gedanke, "da gibt es ja ein supertolles, hochdetailiertes und genaues Modell, aber wir kommen da einfach nicht dran...! Nicht so schön für die Papiergemeinde!


    Herzliche Grüße
    Martin

  • Hallo Martin,


    solche Postings könnten dazu führen, dass Henning hier solche Einzelkonstruktionen nicht mehr zeigt.


    Und DAS wäre überhaupt „nicht so schön für die Papiergemeinde“ !

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Eines der Weißmodelle, Jochen, die Gehard Neubert zum ersten internationalen Modellbautreffen im DSM mitgebracht hatte, war der etwas größere Schleppertyp der Klasse 720 (HELGOLAND und FEHMARN).


    Moin Henning,
    stimmt. Das habe ich verwechselt.
    Zum Post von Martin - mir geht es natürlich ähnlich. Aber ich denke, Helmut hat recht. Außerdem gilt für mich, dass ich nur noch einen Bruchteil der Lebenszeit habe, die zum Bau aller noch bei mir lagernden Bögen erforderlich wäre. So ist das nun mal.
    Gruß aus Flensburg
    Jochen

  • Hallo Martin !


    Du darfst nicht vergessen, dass es doppelt so lange dauert, einen Modellbaubogen mit allem Pipapo (Faltanweisungen, Nummerierung, Skizzen, Bauanleitung, Kontrollbau, etc.) zu entwickeln als eine Rohkonstruktion für den Eigenbedarf zu zeichnen. Wenn ich diesen Arbeitsaufwand treibe und ihn verschenke, dann mag man mir das als soziale Geste zubilligen, es ist aber unfair gegenüber den vielen kleinen Herstellern, den Markt mit noch mehr interessanten free downloads zu überschütten. Wenn man den Arbeitsaufwand nicht verschenkt, sondern dafür einen Mindestlohn haben will, dann braucht man dafür genügend Abnehmer. Und genau die sehe ich nach den schlechten Erfahrungen mit der WESTERWALD und der GOTTHILF HAGEN bei einem Modell wie der WANGEROOGE nicht.


    Ich hoffe auch auf dein Verständnis


    Henning

  • Bordwände zu zeichnen ist immer viel Arbeit. Es muss nicht nur die unregelmäßige Form abgewickelt werden, sondern es sind jede Menge Details einzuzeichnen : Wasserpass, Amings, Freibordmarken, Ankertasche, Schriftzüge, Klüsen, Speigatten, innen Schanzkleidstützen. Bei zivilen Schiffen kommen auch noch Bulleyes und Fenster dazu. Ich war damit jedenfalls einen ganzen Tag beschäftigt.

  • Hallo Henning,


    ja, Du hast mein vollstes Verständnis, wie schon geschrieben, ist mir der Aufwand und der dazugehörige vernachlässigbare Ertrag sehr wohl bewusst. Ich werde auch gelegentlich gefragt, ob ich nicht jemand mal so eben ein Modell bauen könnte - sie würden ja auch dafür bezahlen. Meine Antwort ist dann immer - außer bei meinem Enkel - dass die potentiellen Erwerber nicht in der Lage sein werden, meinen Aufwand auch nur halbwegs angemessen zu bezahlen. Und auch meine "Restlaufzeit" reicht mit Sicherheit schon lange nicht mehr aus, um die noch vorhandenen Bögen alle ordentlich zu verbauen!


    Aber als Sammler und Jäger tropft mir angesichts Deiner tollen Modelle der Zahn, nichts anderes wollte ich sagen!!!!


    Ich wünsche Dir weiterhin gutes Gelingen und vor allem viel Spaß beim Konstruieren und Bauen.


    Herzliche Grüße
    Martin

  • Moin Henning,


    diese Schlepper fand ich schon immer schöne Vorbilder, weil sie irgendwie "knuffig" (?) wirken. Eine sehr schöne Umsetzung im Modell, der Charakter kommt langsam zur Geltung!

    Schockvideos: Pinguine verspeisen den selben Eisbären gleich zweimal 8o Nur für starke Nerven hier und hier!


    Viele Grüße, Nils

  • Ergänzt wurde nicht nur der Schornstein, sondern viele Teile die am Aufbau aufzukleben waren, wie Schotten, Lüftungsgitter, Schaltkästen, Rettungskragen und Windabweiser. Am Rumpf habe ich die Schäfte nachgerüstet, die die Ruderhülsen am Rumpf befestigen. Da das achtere Schanzkleid mit den eingefärbten Kanten etwas unsauber aussah, habe ich etwas eingebaut, was ich sonst gern weglasse - einen Schandeckel.

  • Hallo Henning,


    zu lesen, dass es keine Modelle mehr als download geben wird, es hat mich zuerst erschrocken.


    Ich habe mir kurz nach dem Erscheinen den Bogen der Gotthilf Hagen zugelegt. Den Bau habe ich begonnen, viel Zeit für den Modellbau steht mir nicht zur Verfügung. Als nächstes sind die Bördwände anzubringen. Ausgeschnitten habe ich sie schon. Es geht also sehr, sehr langsam voran und irgendwann wird das Modell fertig sein - da bin ich mir sicher.


    Zum Kauf habe ich mich damals entschlossen, weil das Modell ein ziviles Schiff aus den 1950er/1960er Jahren darstellt, das in der Nordsee unterwegs war. Mich begeistert die Form der damals gebauten Schiffe.


    Warum ich dies nun hier schreibe?


    Ganz einfach, ich hätte gerne noch weitere zivile Schiffe von Dir gebaut, die der Passat-Verlag als download vertreibt. Schade, dass es dazu nicht kommen wird.


    Aber: Dafür, dass Du dich aufgrund der Verkaufszahlen so entschieden hast, dafür habe ich volles Verständnis. Wenn man eine so gute Qualität anbietet, dann muss der damit verbundene Aufwand auch entlohnt werden. Den Aufwand durch Qualitätsabstriche zu minimieren ist der falsche Weg.


    Dann lass mich wenigstens zusehen, was aus Deiner Hand alles entsteht.


    Liebe Grüße
    Achtknoten

  • Die übrige Ausrüstung des Hauptdecks war - wie Robi sagt- ratzfatz fertig. Es waren zwar nicht wenige, aber einfache Teile. Bemerkenswert fand ich die Minenschienen an Bb. Der Seeschlepper musste also auch als Minenleger ´ran.


    Unangenehm beim Bau jedes Kriegsschiffes ist ja, dass bei nahezu allen Teilen die Schnitt- und Faltkanten eingefärbt werden müssen. Ich hätte mir viel Arbeit gespart, wenn ich einen Papierhersteller gefunden hätte, der mir 170g-Karton in der gewünschten Farbe durchfärbt. Seit dem mdk-Schwimmkran färbe ich entsprechend einer Empfehlung von Helmut die Kanten mit Wasserfarben aus dem Tuschkasten.

  • Moin Henning,


    ein Schlepper von "echtem Schrot und Korn". Klasse!


    Ich wünsche Euch eine schöne Woche mit viel Erholung auf der Insel.
    Das Wetter könnte allerdings anspruchsvoll werden... :)

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Moin Henning,


    Deine WANGEROOGE gefällt mir ausnehmend gut. Ich wünsche aber auch ein erholsame Zeit auf der Nachbarinsel!

    Schockvideos: Pinguine verspeisen den selben Eisbären gleich zweimal 8o Nur für starke Nerven hier und hier!


    Viele Grüße, Nils

  • Moin Henning,Dein Schlepper gefällt mir immer besser! Ich wünsche euch schöne Tage auf der Insel. Die herbstliche Nordsee hat ja viele schöne Seiten! Wir freuen uns auch schon auf Mitte Oktober, wo es wieder an die dänische Nordseeküste geht.
    Gruß
    Jochen

  • Hallo Henning,
    für was brauchst du eigentlich einen Schlepper :thumbsup: ? Dir gehen doch wunderschöne Modelle so leicht und einfach von der Hand.
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Hallo Modellbaufreunde !


    Die Werksferien meiner Werft sind vorbei und weiter ging es mit der Ausrüstung von Brücken- und Signaldeck. Auf dem Brückendeck habe ich die Rettugsinseln, Positionslaternen und hinter dem Schornstein eine Hangerwinde angebracht. Auf dem Signaldeck sind der Steuerstand mit Kompass und Maschinentelegrafen, sowie einige Backskisten hinzugekommen, wobei eine sicher ein Flaggenspind ist. Außerdem sind ein paar Ätzteile für Verschlussräder an den Schotten und die Leitern an Bord gekommen.


    Morgen werde ich eine Relingsplatine spritzen und die Masten zeichnen.


    bis dahin
    Henning

  • Hallo Henning,


    frisch erholt sofort ans Werk, toll. Das Schiff erhält mehr und mehr sein auffälliges, bulliges Aussehen. Die Kleinteile machen immer wieder viel her, ich schaue gerne zu. Und mit Mast und Reling ist ja auch die Zielgerade erreicht, wie ich schon sagte: ratzfatz. :D


    Liebe Grüße
    Robi

    Jean Luc Picard ( USS Enterprise): Die Summe der Intelligenz auf dem Planeten bleibt immer gleich, nur die Bevölkerung wächst.


    Andere haben Flugzeugträger, wir haben die Gorch Fock.


    I´m a Billiever, #17, Go Buffalo

  • Moin Henning,
    ich staune immer wieder. Erst konstruieren und dann gleich bauen und beides zusammen in einem Affenzahn!!! Hut ab! Das Modell wird klasse.
    Gruß aus Flensburg
    Jochen

  • Moin Henning,


    die Wuchtigkeit des Schiffes kommt immer besser zur Geltung, mir gefällt die Umsetzung sehr gut.


    Liebe Grüße
    Robi

    Jean Luc Picard ( USS Enterprise): Die Summe der Intelligenz auf dem Planeten bleibt immer gleich, nur die Bevölkerung wächst.


    Andere haben Flugzeugträger, wir haben die Gorch Fock.


    I´m a Billiever, #17, Go Buffalo

  • Hallo Modellbaufreunde !


    Jetzt ist er fertig, mein Seeschlepper WANGEROOGE. Helmut hatte irgendwie recht, es ist ein Seeschlepper von altem Schrot und Korn. Ich kann ihn mir auch lebhaft in den Farben von Bugsier vorstellen, dann aber ohne Wumme und mit ein paar mehr Fenstern.


    Glücklicherweise sind die acht Seeschlepper der Bundesmarine nie für das eingesetzt worden, wofür sie gebaut wurden. Das strategische Szenario - hab ich mal gelesen - für die erste Neubaugeneration der Bundesmarine war ziemlich düster: Man glaubte angesichts der Überlegenheit des Warschauer Paktes, dass man seine Stützpunkte innerhalb weniger Tage verlieren würde, deshalb die vielen Versorger und Tender. Die Seeschlepper sollten Marineeinheiten mit schweren Gefechtsschäden in Sicherheit bringen können. Was ihren Fähigkeiten am nächsten kam, war die Überführung von ausgedienten Fregatten und Tendern nach Griechenland und in die Türkei.


    Ich bedanke mich für euer Interesse und euren Zuspruch. Als nächstes gibt es ein Schiff, das es auch als Modellbaubogen geben wird.


    Henning

  • Moin Henning,


    ich habe diesen Konstruktion-und Baubericht genossen. Eine sehr stimmige und schöne Umsetzung des Bullen, gerade die Kleinigkeiten machen unheimlich viel aus. Dein Hafendio tut sein übrigens zur gelungenen Präsentation.


    An dieser Stelle dann auch viel Spaß in Cuxhaven/Nordholz an diesem Wochenende.


    Liebe Grüße
    Robi

    Jean Luc Picard ( USS Enterprise): Die Summe der Intelligenz auf dem Planeten bleibt immer gleich, nur die Bevölkerung wächst.


    Andere haben Flugzeugträger, wir haben die Gorch Fock.


    I´m a Billiever, #17, Go Buffalo