Moin Leute!
Zu den Meldungen in Sachen Ätzsätze für den HMV und deren Lieferbarkeit möchte ich nun auch mal etwas sagen:
Benjamin Scheuer und Liane Strüver habe sich an das Abenteuer "Hamburger Kartonmodellbau Verlag" 1995 herangewagt. Von Anfang an war bei den Beteiligten (einschließlich der damalige Konstrukteur Markus Wiekowski) sehr viel Begeisterung und Hingabe für dieses Projekt vorhanden. Verdient wurde damit nichts - im Gegenteil!
Benjamin und Liane konnten sich das "Hobby" HMV nur erlauben, weil sie von Anfang an einen Versandhandel betrieben, mit dem der HMV mitfinanziert wurde.
Viel hat sich an dieser Sachlage bis heute nicht geändert. Einige wenige Modelle sind nun in der zweiten Auflage erschienen und fangen jetzt erst an, ihre Erstellungskosten hereinzufahren.
Trotzdem ist der MHV als Ganzes immer noch etwas, was halt mit viel Liebe zur Sache weiter gepflegt wird.
Mittlerweile bin ich nun schon einige Jahre (der einzige!) festangestellter Mitarbeiter für den HMV. Da fallen neben der eigenen Konstruktionstätigkeit und Druckvorbereitung auch die Bearbeitung der Modelle anderer Konstrukteure an, die uns ihre Modelle abliefern.
Aber von einer Konstruktion bis zu einem druckfertigen Modell ist es ein langer Weg - vor allem, wenn bei der Konstruktion keine Bauanleitung dabei ist.
Dazu kommen noch die Ätzsätze und deren Anleitungen.
Einzig Paulo Gomes hat es mittlerweile gelernt (mit viel Unterstützung von Benjamin, Liane und mir), ein Modell mit Anleitung + Ätzsatz-Vorlage abzuliefern - und geht nun eigene Wege.
Dazu kommen noch die vielen Stunden, die Kontrollbauer wie Manfred Krüger, Alex Lange und Werner Winkler damit zubringen, möglichst keine Fehler durchgehen zu lassen.
Werner ist nun mittlerweile der mit der meisten Erfahrung im Kontrollbau, da er im Vorruhestand auch die meiste Zeit dafür opfern kann.
Benjamin und Liane haben mittlerweile mit der Firma moduni so viel um die Ohren, daß sie kaum noch zu einer aktiven Mitarbeit (wie in früheren Jahren beim Kontrollbau) in der Lage sind. Aber sie unterstützen das "Projekt HMV" nach wie vor. Wenn nun Benjamin als Chef sich entschließt, die Ätzsätze bei einer Firma zu bestellen, die etwas preiswerter ist als in Deutschland, ist es seine Entscheidung!
Da kommen bei größeren Modellen trotzdem schnell mal einige Tausend Euro pro Bestellung zusammen, und wenn ich drüber nachdenke, für wie viele Modelle auch Ätzsätze in den Regalen liegen - da kommen mehrere 10.000 Euro zusammen. Die sind alle schon beim Hersteller bezahlt und warten darauf, daß sie von Modellbauern bestellt werden (von den vielen Tonnen gedruckter Modellbogen gar nicht zu reden).
Es ist ja nicht so, daß keiner bauen kann, weil für ein neues Modell der Ätzsatz noch nicht da ist. 2/3 der Kartonmodellbauer interessieren sich gar nicht für einen Ätzsatz!
...Und vom restlichen Drittel beschweren sich einige wenige, weil der Ätzsatz noch nicht da ist.
Übrigens: Die Bleichen war ein Kunden-Auftrag, der schnell abgewickelt werden musste. Dort interessierte sich niemand für einen Ätzsatz. Man wollte nur zu Ostern den Bogen zum Verkauf an Bord haben. Sollten wir vom HMV aus nun den Bogen für die "restliche" Kartonbaugemeinde so lange liegen lassen, bis der Ätzsatz fertig ist? Wir haben uns für den gleichzeitigen Verkaufsstart des Bleichen-Bogens entschieden.
Ach ja, übrigens:
Nächstes Jahr im Herbst werde ich 65 und gehe in Rente!
... und wenn Benjamin, Liane, Werner, Alex und ich bis dahin noch nicht den Spaß an der Sache verloren haben, machen wir noch ein bißchen weiter.
Aber nur, wenn's noch Spaß macht!
Piet