Haus des Malers Hermann Hendrich in Schreiberhau/Szklarska Poręba - 1:87

  • Liebe Kartonbauer,


    schon seit zwei Jahren habe ich hier im Forum keine von mir gebauten Modelle gezeigt, schon seit einem Jahr keine Konstruktion von mir. Während meine letzten Modelle von Hajo, aber nie von mir selber gebaut worden sind, liegen bei mir auf dem Computer noch einige fertige (!) Konstruktionen, die nur noch auf einen Baubericht warten. Zeit also dies, auch aufgrund der langen kartonbauerischen Abstinenz zu ändern.
    Nun möchte ich Euch das Vorbild meiner neusten Konstruktion vorstellen. Hermann Hendrich (1854-1931), ein spätromantischer, als Sagen- und Märchenmaler bekannt gewordener Künstler, ließ 1903 in Nieder-Schreiberhau (heute Polen Szklarska Poręba) die sogenannte Sagenhalle errichten - ein als nordische Blockhütte gestaltetes Ausstellungsgebäude für seine Gemälde zum Rübezahl-Zyklus. Doch schnell verliebte sich der den Mythen zugewandte Maler in die sagenumwobene Landschaft des Riesengebirges, und ließ noch im selber Jahr auch sein Wohnhaus, direkt neben der Halle errichten. Während sich im oberen Stockwerk des Atelier befand, lebte Hendrich selber mit seiner Frau Clara im Untergeschoss. Er lebte in diesem Haus bis zu seinem Tod im Jahr 1931. Bei einem seiner täglichen Spaziergänge wurde er an der nahen Bahnstrecke vom Zug erfasst und starb noch am Unfallort. Er wurde unter einem großen Findling vor der Sagenhalle beigesetzt. Nachdem Schreiberhau nach dem WK II. Polen zufiel, verfiel das Gebäude immer mehr - die Sagenhalle verschwand aus unbekannten Gründen - und um das Jahr 2000 war das ganze Gelände mit Haus und Grab in einem stark verwahrlosten Zustand. Während der letzten Jahre jedoch, wurde das Haus umfassend restauriert und erstrahlt fast im historischen Glanz. Lediglich die bereits nach dem Tod Hendrichs vollzogenen architektonischen Veränderungen wurden beibehalten.
    Mein Modell wird den Zustand um 1910 zeigen um im Maßstab 1:87 gehalten sein.


    [Blocked Image: http://up.picr.de/20737519zl.jpg]


    Das Hendrich-Haus um 1910 - die Ansicht stammt aus meiner eigenen Sammlung. Die beiden anderen Ansichten stammen von meinem Besuch in Schreiberhau im Jahr 2014. Weitere Informationen über Hendrich gibt es auf der Homepage des Fördervereins des Malers. http://www.nibelungen-hort.de/index2.php

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    LG
    Christian

    Edited once, last by Christian Biskup ().

  • Hallo Christian.
    Wenn du das Haus nach dem alten Foto Konstruiert hast mit entsprechenden Details, so würde ich es nach Fertigstellung vom Depot Atelier an dem ich zur Zeit arbeite,in Angriff nehmen und auch kleine Änderungen sowie eine Alterung vornehmen. Solltest du aber das Haus in dem jetzigem Zustand konstruiert haben, so hätte ich kein Interesse.
    Mit freundlichem Gruß: Rainer.

  • Hallo Kartonbauer,


    @ Rainer: Wie im Beitrag oben geschrieben stelle ich den Zustand um 1910 im Modell dar. Einiges lässt sich allerdings nur noch an der heutigen Form erkennen, da es bis heute nur 5 bekannte Ansichten des Hauses gibt...


    Nun seht ihr den Vorentwurf für den Bausatz. Bis auf ein paar Details, die verdoppelt werden, oder Fenster, die hinterklebt werden sind bereits alle Teile vorhanden. Je nachdem, wie der Ausdruck am Ende aussieht, wird die Grafik noch ein wenig verändert. Den Bau werde ich wohl in der nächsten Woche erst beginnen. Ich melde mich dann wieder :)


    LG
    Christian

  • Hallo Christian,
    mit dem Vorstellen dieses Hauses aus dem Riesengebirge bringst Du mir Erinnerung an eine Schlesienreise zurück. Danke dafür. Vielleicht warst Du mal in Schweidnitz und hast die dortige Friedenskirche gesehen, einer der größten Fachwerkkirchen Mitteleuropas. Die wäre auch eine Modellbogenkonstruktion wert.
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Hallo Christian, hallo Kartonisten,
    hier zeige ich Euch den Probebau des inzwischen fast fertigen Modells.
    Die Bögen bestehen aus dem Titelblatt mit drei Abbildungen des fertigen Modells, als Hintergrund ein Gemälde von Hendrich.
    Der zweite Bogen zeigt die ehemalige Sagenhalle, das Hendrich-Haus im Urzustand und die Porträtbüste Hendrichs sowie eine Beschreibung des Malers und des Hauses. Auf den anderen Bögen, fünf an der Zahl, sind die Bauteile versammelt, inclusive diverse Zusatzteile zum optionalen Hinterkleben (Fenster, Fensterläden und Türen). Das Papier ist, denke ich, 200g schwer, seidenmatt und von sehr guter Qualität. Leider glänzt beim Druck von schweren Tönen die Farbe stark. Eine richtige Bauanleitung gibt es nicht, nur einige kurze Bemerkungen. Aber alle Bauteile haben rote (Bauteilnummern) und schwarze Nummern (Stelle, wo das Bauteil mit roter Nummer hingeklebt werden muß), sodass man in Verbindung mit den drei Modellabbildungen gut zurechtkommt. Das Modell ist im Maßstab H0, 1 : 87 gehalten. Die Grundfläche ist 16x21cm und das Modell ist 14cm hoch.
    Hajo

  • Hallo Kartonisten,
    wer Interesse an der Hütte hat, kann mir eine PN schreiben. Er kriegt dann die E-Mail-Adresse von Christian (weil er sich hier abgemeldet hat).
    Das Modell soll dann €7 kosten (inclusive 2€ für den Verein Nibelungenhort).
    Hajo

    Ein Leben ohne Kartonmodellbau ist möglich, lohnt aber nicht! (Frei nach Loriot)