Handelsschiff Normenausschuss (HNA)

  • Hallo,
    in seinem Bericht über die Iserlohn (Beitrag 268 vom 23. 9. 2014) erwähnt Helmut, dass er zum Takeln sich an dem HNA (Handelsschiffnormenausschuss) orientiert hat.
    Wo kann man die Normen erhalten, Internet oder gedruckte Version? Ich denke, diese Normen dürften auch für andere takelfreudige Modellbauer interessant sein.
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Moin Ulrich,


    der ehemalige HNA hat zu vielen Themen des Schiffbaus Normen herausgegeben.
    Die Nachfolgeorganisation heißt DIN-Normenstelle Schiffs- und Meerestechnik (NSMT)
    Näheres siehe hier: https://www.din.de/de/din-und-…e-maritime-normung-231368


    In der einschlägigen Literatur werden immer wieder die HNA Normen zitiert und Takelungen als Musterzeichnung abgebildet.
    Mein Referenzwerk ist unter anderem das "Schiffbautechnisches Handbuch, Band 3, Ausrüstung und Einrichtung von Seeschiffen",
    VEB Verlag Technik 1962, ein Wälzer mit 820 Seiten


    Was genau möchtest du wissen? Vielleicht kann ich helfen.


    Beste Grüße,


    Manfred

    Es muss nicht alles perfekt sein, was gut tut.

  • Hallo Manfred,
    wielen Dank für die prompte Antwort. Mich interessiert z. B. die genaue Takelung eines durchschwenkbaren Ladebaumes wie z. B. bei der NDL Ravenstein.
    Einen andere Frage beschäftigt mich weiterhin: Wenn z. B. im Ruhezustand eines Ladebaums die Binnen- und Außengeien an Deck belegt waren, weil es in diesem Bereich eine Reling und keine Schanz gab, auf der die Außengei belegt wurde, lagen die Geie dann auf dem Deck?
    Und wo lagen die Binnengeie?
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

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  • Moin Ulrich,


    die Ravenstein hatte keinen durchschwenkbaren Ladebaum.
    Was du vielleicht meinst ist das Stülcken Schwergut Geschirr, dazu bitte googeln.


    Zu den Geien: Ich bin zwar Segler, war aber nie berufsmäig an der Seefahrt tätig, insofern habe ich auch nur Laienwissen.
    Ich nehme an, dass zumindest die Außengeien meistens abgenommen wurden.


    Auch zu den Geien kannst du einiges selbst googeln.


    Beste Grüße,


    Manfred

    Es muss nicht alles perfekt sein, was gut tut.

  • ...Wenn z. B. im Ruhezustand eines Ladebaums die Binnen- und Außengeien an Deck belegt waren, weil es in diesem Bereich eine Reling und keine Schanz gab, auf der die Außengei belegt wurde, lagen die Geie dann auf dem Deck?
    Und wo lagen die Binnengeie?


    Hallo Ulrich, wenn Du mit "Ruhezustand" meinst, dass sich das Schiff auf See befand und das Ladegeschirr längere Zeit nicht benötigt wurde:


    Dann wurden die Geien normalerweise abgenommen und in den Stores der Deckshäuser verstaut. Nur bei Revierfahrt, also bei kürzeren Strecken zwischen einzelnen Häfen, blieben die Geien angeschlagen.


    Ich hatte das schon einmal in meinen Baubericht zur SANTA INÉS beschrieben; die Information stammt aus einem Nebensatz aus dem Buch von F. Böer "Alles über ein Schiff", das Schiffstechnik und Abläufe an Bord anhand der SANTA-Schiffe der Hamburg-Süd beschreibt.
    Die Abläufe dürften auf der RAVENSTEIN vergleichbar gewesen sein.


    Bei den letzten Stückgutfrachtern mit modernem Ladegeschirr blieben die Geien auch auf der Langstrecke "dran". Jedenfalls war das nach dem Umbau auf den CAP SAN-Schiffen so (betraf dort nur die Einzelgeien unmittelbar vor dem Aufbau; alle anderen Geien wurden bekanntlich "automatisiert").

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • Hallo Helmut,
    vielen Dank für die ausführliche Information.
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

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  • Moin Zusammen;


    ich war in dieser Woche in meiner Lieblingsbibliothek.
    Nach dem Suchen bestimmter Artikel in einer alten HANSA Ausgabe habe ich mich aus lauter Neugierde auf die Suche nach den 6 Bänden des VEB Verlag Technik 1962 gemacht.


    Ich wurde auch fündig. So ist das erste Buch Band 3 bei mir und wird gelesen.


    Dabei werden Vergleiche mit dem Schaller und dem Schneekloth gezogen.


    In dem Regal stehen noch die anderen 5 Bände. Davon am Jahresende mehr.


    Also Ladegeschirr; Luken; Poller Rettungsringe sowie das große Thema Inneneinrichtung sind in diesen Band zu lesen.


    Viele Grüße aus Flensburg
    Arne

    Viele Grüße vom Rande der dänischen Südsee

    Arne



    als Langläufer:

    Helgen 1 einen 299 BRT Kümo kurz vor dem Stapellauf, vom Reeder zurückgestellt
    Helgen 1a einen AHTS in Arbeit.
    Helgen 2 einen 1599 BRT Mehrzweckfrachter in Arbeit, wird auf Wunsch der Reederei umgebaut

  • Moin Arne,


    sach' ich ja. Ist mein Referenzband für jene Zeit.


    Viel Spaß mit der Lektüre.


    Sind aber alles "nur" Richtlinien. Der gemeine Seemann hat ja immer einen im Sinn, sich die Arbeit zu erleichtern.
    Die Entwicklung der Umschlagstechnik ist ein laufender Prozess.
    Daher wurden die z.B. Cap San Schiffe auch bereits ein Jahr nach ihrer Ablieferung wieder umgebaut (Automatikwinschen).


    Bstse Grüße


    Manfred

    Es muss nicht alles perfekt sein, was gut tut.

  • Hallo Arne,
    bitte teile doch die ISBN Nummer für die drei erwähnten Werke mit. Und bitte auch die genauen Titel der mit Namen genannten Bücher.
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

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