Hamburgs Zeit in Kassel

  • Hallo,
    seltsame Überschrift. Aber es ist so. Vor etwa 100 Jahren konnten in Kapitäne in Hamburg ihre Chronometer nach dem sog. Zeitball stellen. Alle Stunde wurde dieser Ball an einem Gestell hochgezogen, und genau zur vollen Stunde fiel dieser herab. Dieser Ball, eher eine Kugel mit einer Führung durch den Durchmesser, war an einem Rohr befestigt. Viele Jahre hinweg wies diese Einrichtung die genaue Zeit. Der Zeitball präsentierte um 1914 die exakteste Zeitmessung, die es damlas weltweit gab. Aber durch den Fortschritt der Zeitmessung wurde diese Einrichtung überflüssig und die gesamte Anlage samt Steuerungsmodulen sollte ins Altmetall gebracht werden. Das astronomische Musuem in der Orangerie in Kassel üvernahm die Einrichtung und stellt sie nun dauerhaft auf. Warum gerade Kassel? Bekannt ist, dass die Landgrafen dort sich sehr für Zeitmessung und Sternenumlaufberechnung interessierte. Man kann im Museum noch einige Weltunikate von Globen und Berechnungseinrichtungen aus vergangenen Jahrhunderten bestaunen. Auch sind Sonne- und Modaufgänge und - untergänge der Abreißkalender auf die Lage von Kassel berechnet.Mag sein, dass das den Ausschlag gsb, den Zeitball nach Kassel zu holen und nicht ins Altmetall zu werfen.
    Auf dem linken Bild sieht am am linken Rand eine Uhr, mit einer Glaskuppel. Diese ist vakuumiert, damit Klimaschwankungen ausgeschlossen werden können. Der Zeitimpuls wird dann auf die rechts im Bild stehende Uhr übertragen.

  • Von dieser Uhr wurde dann das Zeitsignal zum Auslösen des Balls auf diese Schalteinrichtung übertragen, die dann letztlich den Auslösebefehlt für die Kugel gab. Selbstverständlich musste die Kugel auch wieder auf ihre Fallhöhe automatisch gehievt werden. Wie man erkennt ist die Falleinrichtung sehr einfach aber der technische Hintergrunf erstaunlich groß. >Jeder Nautiker weiß, dass ein Fehler von einer Minute vom Augangspunkt einer Reise große Abweichnungen in der Längsenposition nach sich zieht. Deshalb ist einen exakte Zeitangabe unerlässlich.

  • Hier noch Bilder eines Chronometers und einem Besteck. Diese haben mit der eben beschriebenen Uhr nichts direkt zu tun.