Hallo,
nachdem der Elbe-Eildampfer "Deutschland" die Werft verlassen hat, ist die Helge für das nächste Projekt frei. Doch zuerst einmal ein paar Daten zum Schiff und seiner Geschichte:
Technische Daten
Werft Escher-Wyss, Zürich
Zusammenbau St. Alban am Ammersee
Baujahr 1878
LüA 26,50m
L über PP 25,00m
Breite üA 7,00m
Breite ü Spant 3,50m
Tiefgang 0,77m
Maschinenleistung 60 PSi
2-Zylinder oszilierende Maschinen
Umdrehung max. 53U/min
Geschwindigkeit 17,5k,/h
Passagiere 150 Personen
Geschichte
Der erste Dampfer, der „Omnibus“ genügte den Anforderungen nicht. Herr Professor Schedelbauer von der Industrieschule in München, riet nach einer Inspektion zu einem größeren Neubau bei Escher-Wyss in Zürich. Das Schiff langte in Einzelteilen in St. Alban am Ammersee an, wo es zusammengebaut wurde. Am 21. Juli 1878 wurde es von der Gattin des Landrichters von Boxder auf den Namen „Marie“ nach der Königinmutter getauft. Die „Marie“ wurde das Flagschiff auf dem See und nahm am 1. Juli 1879 den fahrplanmäßigen Betrieb mit 3 Fahrten am Tag auf. Leider schlingerte das Schiff stark. Bis 1908 versah sie ihren Dienst und wurde dann ausgemustert. Der Yachtklub in Riederau übernahm sie. Die Maschine ging 1910 an das Verkehrsmuseum in Nürnberg. Noch im Jahre 1952 verwendete man den Rumpf zur Bergung eines gesunkenen Bootes. Dann wurde sie im Röthelmoos abgestellt, bis sie endgültig verschrottet wurde.
Unterlagen
Werftpläne
diverse Fotos vom Schiffbau
Fotos des Modells von Herrn Stummbaum, Herrsching
Gessler, Will von: Die ersten 25 Jahre Ammerseeschiffahrt: 1982, Vom Einbaum zum Dampfschiff, Seite 46 ff, Förderverein Südbayerisches Schiffahrtsmuseum
Michael, Klaus E.: Die Schiffahrt auf dem Ammersee und auf der Amper: 1993, Vom Einbaum zum Dampfschiff, Seite 9 ff, Förderverein Südbayerisches Schiffahrtsmuseum
Gessler, Will von: Die Dampfepoche auf dem Ammersee und ihre klassischen Maschinen: 1993, Vom Einbaum zum Dampfschiff, Seite 68 ff, Förderverein Südbayerisches Schiffahrtsmuseum
Stummbaum, Peter: Halbsalon-Raddampfer Marie: 1989, ModellWerft Nr. 1/1989, Seite 44 ff
Herzlich bedanken muss ich mich bei Herrn Peter Stummbaum für die Hilfe bei der Recherche und der Bereitstellung von Unterlagen für dieses Modell.
Soviel für heute.
Ich wünsche allen, die hier hereinschauen ein gutes Neues Jahr
Michael