Frühe Dt. Verkehrsflugzeuge in 1:250

  • N' Abend zusammen!


    Bei den Flugzeugen habe ich so ein paar Gebiete, für die ich mich besonders interessiere, eines davon ist die Entwicklung der deutschen Luftfahrt nach dem ersten Weltkrieg. Einerseits zwangen die Alliierten Deutschland nach dem verlorenen Krieg zu einer rein zivilen Nutzung der Luftfahrt, weswegen sich die Deutschen Flugzeugbauer auch sehr schnell und intensiv mit den Notwendigkeiten der Zivilluftfahrt auseinandersetzten, andererseits nahm der Deutsche Staat in allen Bereichen der Luftfahrt massiv Einfluß um auch seine, nach wie vor bestehenden, militärischen Interessen so weit wie möglich gewahrt zu wissen, und auch die Flugzeugbauer nutzten alle Möglichkeiten, um auch Flugzeuge zu bauen, die nach den Bestimmungen des Friednsvertrages als militärisch galten (sehr beliebt, z.B., die Gründung ausländischer Tochterunternehmen). Insofern ist der Titel dieses Trööds auch mit einem ordentlichen Maß Vorsicht zu genießen.


    Außerdem werde ich einen bedeutenden Teilbereich hier völlig ausklammern, nämlich den der Junkers Flugzeuge (dafür habe ich ja schon die Gallerie "Dessauer Wellblech").


    Wie auch bei den Junkers Flugzeugen, werde ich hier immer wieder mal ein neues Modell einstellen, wenn ich eines gebaut habe. Den Anfang macht...

  • Das einmotorige Flugboot Delphin III wurde im Schweizer Dornier Werk in Altenrhein gebaut und flog erstmals im März 1928. Allerdings erwies es sich als zu schwer und wurde wirtschaftlich kein Erfolg. Die dargestellte Maschine CH-178 war (offensichtlich) in der Schweiz zugelassen und ist im Besitz des Herstellers verblieben.


    Das Modell entstand aus dem 1:50er Bogen, der in Zusammenarbeit vom Verkehrshaus Luzern und dem Zeppelin-Museum Friedrichshafen herausgebracht wurde (erhältlich im Zeppelin-Museum-Shop, unter Model Construction und dann Paper). Ich habe den Bogen gescannt, auf 1:250 verkleinert und die Grafik geringfügig bearbeitet. Der Bau verlief nicht ganz problemlos (was vor allem daran liegen dürfte, daß die gewählte Konstruktion für diesen kleinen Maßstab nicht wirklich günstig ist) und der Delphin ist sicher auch nicht mein Meisterwerk geworden, aber so schlecht, wie ich anfangs befürchtet habe, ist er mir dann doch nicht gelungen (folglich gibt's auch keinen zweiten Versuch).


    Viele Grüße!
    Michi

  • Hallo Michi,


    Denn Zwerg :D musst du unbedingt zum nächsten Stammtisch mitnehmen. Inkl dem Orginalbogen. Ich spiele mit dem Gedanken ihn mir auch zuzulegen.


    auf bald in München


    Sepp

  • Quote

    Ich habe den Bogen gescannt, auf 1:250 verkleinert und die Grafik geringfügig bearbeitet.


    Bei der Größe (ist ja schon fast das falsche Wort) müßte er doch eigentlich schon in ein Ü-Ei passen. Das wär' doch mal was. Kartonmodelle in Ü-Eiern - natürlich samt Schere und Kleber. :yahoo:


    MichiK
    Jedenfalls ist das Resultat ein ausgespröchen hübscher Wasservogel! =D>


    Gruß Jagdpanther

    Fertig: nix wesentliches
    im Bau: nix wesentliches

  • Erstklassig ist etwas anderes, wie ein Blick direkt von Hinten auf den Delphin offenbart. Verzogen kommt der Sache schon näher. Und wie's unter der Tragfläche aussieht, wollt Ihr gleich gar nicht wissen! :D


    Aber es stimmt natürlich, das sind alles Dinge, die man normal so nicht sieht (z.B., weil sie gnädig von der Tragfläche verdeckt werden), darum ist ja der Delphin auch nicht in der Tonne gelandet.


    Sepp,
    klar bringe ich den Vogel und den Originalbogen nächste Woche mit, schließlich muß ich ja den Schein wahren, daß ich wegen des Modellbaus auf den Stammtisch ginge und nicht nur wegen des Biers!


    Ü-Ei ?!?
    Aber kein Problem, bitte sehr!


    Viele Grüße!
    Michi

  • Quote

    Original von MichiK
    Ü-Ei ?!?
    Aber kein Problem, bitte sehr!



    :D Klasse!


    Jetzt bin ich gespannt, wann der erste ein Diorama in eine Eierschale packt... ;)



    Gruß


    Elger

  • Quote

    Original von MichiK
    ...
    Ü-Ei ?!?
    Aber kein Problem, bitte sehr!


    Viele Grüße!
    Michi


    @) Aaaaber.. wo ist denn die passende SCHERE dazu und die passende Miniatur Uhu-Tube??? :prost:

  • Guten - äähhhh - Morgen!


    Diese W.29 der Deutschen Luftreederei GmbH stammt noch aus den allerersten Kindertagen des Flugverkehrs: Zu transportieren gab es hauptsächlich Post und Zeitungen, ab und an auch schon einen wagemutigen Passagier, und geflogen wurde mit ehemaligen Militärmaschinen (Kunststück, andere gab es ja noch nicht).


    An Unterlagen stand mir nur der Baubericht von Tracy Hancock im Internet Modeler Oct 2005 zur Verfügung, aber für ein 1:250er Modell langt das. Die Grundlage für das Modell ist die W.29, die David Hathaway als freien Download anbietet. Ich habe den Bogen am Rechner wie folgt abgeändert:
    - Balkenkreuze und Flugzeugnummern entfernt
    - Bewaffnung entfernt
    - Lozengetarnung auf den Schwimmern durch einheitliches Grau ersetzt
    - "DLR" Schriftzug und Reichspostflagge ergänzt
    - Motor um 180° gedreht und einen neuen Auspuff gezeichnet (die dargestellte Maschine hat schon den Benz Bz.IIIa Motor)
    - das weiße Dreieck auf der Oberseite der Höhenflosse entfernt (das ist ein Fehler im Bogen, es gehört auf die Unterseite)


    Im Bereich des Motors habe ich den Rumpf nach oben hin etwas verjüngt (David hat da einen rechteckigen Querschnitt vorgesehen, bei der Größe des Modells ist diese Vereinfachung absolut legitim). Hundertprozentig ist die Rumpfform jetzt zwar immer noch nicht (besonders im Bereich des ehem. Beobachtersitzes), aber mehr Aufwand wollte ich nicht treiben. Sonst ist der Fliegr, wie man so sagt, out of the box gebaut.



    Viele Grüße!
    Michi

  • Hallo Michi,


    ich habe ein herrliches Buch entdeckt.
    Es ist auf 323 Seiten dichtgedrängt voll Information und Fotos über:


    "Bonn-Hangelar, Die Geschichte eines Flugplatzes" Band 2 1926-1936 von Hartmut Küper.
    Natürlich voll mit Flugzeugen dieser Zeit. Dietrich-Gobiet, Raab-Katzenstein, GMG, Fieseler, Klemm, Junkers( F13, W33, K 16, A20, A50, 52), Dornier, Zeppelin, Messerschmit (z.B. M 23), Horten (I, II M, Va,), De Havilland (zu Besuch), Focke Wulf (A 16), Albatross, Espenlaub, Caspar, Udet (z.b. Flamingo) u.s.w. Außerdem viele historische Dokumente.


    Bezug z.B.: http://www.edkb.de/HaKue%20Band%202.htm


    Selten bekommt man mehr Information fürs Geld.


    Grüße,
    Roman

    LG Roman


    Wir haben Arbeitskräfte eingeladen und es sind Menschen gekommen. Max Frisch

  • NAAAAAAIIIIIIIIIIIIIIIINNNNNNNNNNNN, Roman,


    Du sollst mich doch nicht in Versuchung führen!
    Wo doch meine Frau mich immer so komisch anschaut, wenn ich noch ein nutzloses Buch kaufe (so ungefähr wie eine Katze, wenn der Futternapf nach 20 µs immer noch nicht wieder aufgefüllt ist... den Blick kennst Du wahrscheinlich?!).


    Richtig, das Fliegerchen ist die Fokker F.II, und zwar die ursprüngliche Konstruktion von Platz. Die Fokker-Grulich war ein Lizenzbau des Deutschen Aero Lloyds, bei dem die gesammte Konstruktion nochmal gründlich überarbeitet worden ist, eben von Karl Grulich, dem Leiter der Aero Lloyd Werft in Berlin-Staaken. Ich habe einstweilen auch schon einen 1:250er Prototypen gebaut gehabt (genau gesagt letztes Jahr in Oberschleißheim, hier sieht man sogar noch den Rumpf links neben dem Hangar liegen), aber mehr ist dann auch nicht mehr passiert. Na ja, außer daß mein Bübchen das Dingens dann gleich bespielen musste... und so sieht er jetzt auch aus!


    Vielleicht kann ich mich ja diesen Winter mal dazu aufraffen, endlich die Reinzeichnung zu erstellen, gebaut ist die Kiste ja dann fix...



    Viele Grüße!
    Michi

  • Hauptsache, Michi, dass die Aerodynamik der Tragfächen noch stimmt. Außerdem mussten die frühen Flugzeugkonstrukteure auch ihre Opfer bringen.
    Spass beiseite des 20. Jhd. hervorragend ergänzen.
    Kriegt man die irgendwo und irgendwann mal zu erstehen ?
    Mit freundlichen Grüßen


    modellschiff

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Quote

    Kriegt man die irgendwo und irgendwann mal zu erstehen ?


    Hrrrmmmpffff...
    ja... nein... weiß nich' ?!?


    Nee, im Ernst, darüber habe ich mir (gerade angesichts meines unglaublichen Fortschritts bei der Konstruktion... weia!) noch überhaupt gar keine Gedanken gemacht. Generell bitet es sich bei so etwas natürlich immer an, den Bogen, der ja dann eh 'schon fertig' ist, auch irgendwie zu publizieren. Aber machen wir uns nichts vor, dieser Schritt erfordert dann nochmal ein gutes Stück zusätzlicher Arbeit (besonders, wenn man dann tatsächlich kommerziell wird), Abwägungen und Entscheidungen. Da mache ich mir jetzt echt noch keine Rübe drüber.


    Daher ist meine Antwort auch ein definitives: Keine Ahnung?!


    ;)
    Michi

  • Hallöhli!


    Ich präsentiere hier mein neuestes Werk, eine Nachkriegs Fokker Dr.I, die von der DLR in den Jahren 1919 und 1920 als 'Schnellpostflugzeug' eingesetzt wurde. Den Bogen ist von SeRo-Paperwarbirds und läßt sich (auch wenn er nicht im Katalog auftaucht) dort unter der Nummer 'DLR KURIER' für 9 Ocken neunzich bestellen.


    Einen Kurzbaubericht gibt es hier, es folgen die Bilder vom fertigen Fliegerchen.



    Viel Vergnügen!
    Michi

  • Na ja, grenzwertig würde ich noch nicht sagen. Der Flieger ist zwar schon ziemlich klein, aber von der Formgebung her doch recht angenehm. D.h. die meisten Teile die man irgendwie 'formen' muß sind noch relativ groß und die wirklich kleinen Teile muß man meistens nur ausschneiden.


    Aber klar - das Vorbild war schon ein Zwerg und das Modell ist es dann natürlich auch!



    Grüßlis!
    Michi