Moin, Moin zusammen,
Hiermit möchte ich einen Baubericht über das Kanonenboot S.M.S. Panther von HMV beginnen.
Erstmal ein paar Techn. Daten:
Länge: 66,9 m
Breite: 9,70 m
Tiefgang: 3,62 m
Gew.: 1193 t (voll ausgerüstet)
Geschw.: 13,5 kn
Bewaffnung: 2 SK-10,5 cm und 6 MK-3,7 cm
Besatzung:134 Mann
Der Lebenslauf der S.M.S. Panther ist hoch interessant. Im Juli 1900 wurde auf der KW Danzig der Kiel gestreckt. Stapellauf war am 1. April 1901. Indienst gestellt wurde sie am 15. März 1902. Ihr erster Auftritt führte sie nach Düsseldorf am Rhein zur Industrieausstellung. Danach ging sie nach Schlicktown (WHV) zur Ausrüstung für den Überseedienst. Hier erhielt sie auch den Weiß/Gelben Anstrich. Am 31.7 1902 trat sie die Ausreise auf die Ostamerikanische Station (St. Thomas) an. Von dort ging sie sofort nach Haiti, um die Plünderung des HAPAG Dampfers Markomania von den dortigen Rebellen zu rächen. Der Rebellenkreuzer Crete-A-Pierrot strich nach einen scharfen Warnschuß sofort die Flagge vor ihr. Für ein kleines Kanonenboot schon mal nicht schlecht. Nach dem die Besatzung getürmt war versenkte sie ihn mit ihrer Artillerie. Bis 1907 blieb sie auf dieser Station und beteiligte sich zusammen mit englischen und französischen Streitkräften an Blockaden und Niederkämpfen von Forts in diesen rebellischen Zeiten. Danach ging sie auf die Westafrikanische Station und führte Vermessungsarbeiten durch die sie bis nach Kapstadt führten. 1911 wurde sie zur Grundreparatur nach Hause befohlen und lief auf Weisung Berlins Agadir an. Dieser Panthersprung ist in die Geschichte eingegangen. Details würden hier zu weit führen, nur soviel das Frankreich nicht gerade begeistert war über die Deutsche Einmischung in die dortigen Unruhen. Als England sich auf die Seite Frankreich stellte und sogar eine Probemobilmachung durchführte mußte Deutschland seine Interessen zurückstellen. Im August 1911 war die S.M.S. Panther in Danzig eingetroffen zur Instandsetzung. Abermals ging sie bis April 1914 auf die Westafrika Station. Von dort wieder in die Heimat um dann bei Kriegsbeginn Küstenschutz in der Ostsee zu fahren. 1916 wurden zwei weitere 10,5 Geschütze eingebaut. Nach Kriegsende wurde sie desarmiert und zu Schulungszwecken eingesetzt. Ab und zu befand sich zu Ausbildungszwecken eine 8.8 Kanone an Bord. 1926 außer Dienst gestellt, wurde sie 1931 in WHV abgewrackt.
Bemerkenswert ist noch das sie im Leben von Graf Luckner eine gewisse Rolle gespielt hat. Einmal haben Besatzungsangehörige ihn mit Essen und Bekleidung geholfen als er durch die Welt vagabundierte. Später als Marineoffizier hatte er ein Kommando auf ihr.
So, nun genug History. Unten ein paar Bilder in den Bauzustand wie ich im Sommer letzten Jahres aufgehöhrt hatte. Ich wollte auf den Lasercutsatz warten, baue aber jetzt mit Photoätzteilen weiter.
Der Rumpf ließ sich in herkömmlicher Weise recht einfach bauen. Eine Schanzkleidpforte habe ich ausgeschnitten für das Fallreep. Ein besonderes Gimick sind die gedruckten Figuren in Blau/Weiß in den Schottöffnungen. Also habe ich zwei Schotts offen dargestellt. Natürlich nur da wo Matrosen im weißen Takelpäckchen zu sehen sind.
Weiters folgt