(FERTIG) Ozeanliner Normandie-1935, JSC, skaliert von 1:400 auf 1:250

  • Hallo liebe Kartonmodellbaukollegen,


    heute will ich mit meinem Baubericht der Normandie beginnen. Die Normandie ist der bekannteste französische Ozeanliner aus den 1930ger Jahren. Gemeinsam mit der Queen Mary I und der Bremen waren diese drei Schiffe Prestigeobjekte der drei Staaten Frankreich, England und Deutschland.


    Über den Lebenslauf der Normandie findet ihr in Wikipedia "Normandie (Schiff, 1935)" viele interessante Informationen. Diese alle hier aufzuführen wären zu aufwendig; sie können auch nicht so ausführlich dargestellt werden wie in Wikipedia. Es lohnt sich - parallel zu meinem Baubericht - auf diese Seite zu gehen.


    Alle meine Schiffsmodelle habe ich im Maßstab 1:250 gebaut. Also musste ich den Original-Baubogen auf diesen Maßstab vergrößern. Das habe ich wieder in meiner bekannten Koblenzer Kopieranstalt gemacht (dort bin ich schon Stammkunde!). Der Vergrößerungsmaßstab war 155 %. Von allen Bauteilen habe ich gleich zwei Kopien gemacht. Sicher ist sicher.


    Begonnen habe ich bereits von einiger Zeit - natürlich mit dem Spantengerüst. Bei der Länge von ca. 1,20 m musste das schon stabil gebaut werden, um Verzug und Verwindungen zu vermeiden. Viele Modellbaukollegen gehen dann hin und verstärken die Längs- und Querspanten mit 1-2 mm Graukarton. Jeder weiß, wie viel Aufwand das Ausschneiden ist; da schmerzen schon nach einigen Spanten gehörig die Finger.


    Das habe ich dann nicht so gemacht.


    Ich habe alle Spanten mit 160 g Karton verstärkt und neben dem durchgehenden Mittelspant noch zusätzliche Längsspanten eingefügt. Das habe ich auch so bei der vor einiger Zeit fertiggestellten Queen Mary I gemacht und dort hat sich nichts verzogen. Ich stelle gleich die entsprechende Bilder ein. Meiner Meinung reicht die von mir gewählte Herstellungsmethode völlig aus.


    JSC hat einige eigene Art die Spanten zu konstruieren. Es ist keine durchgehende Grundplatte vorhanden; diese Aufgabe übernimmt eine dreieckige Längskonstruktion (die freischwebend auf halber Höhe der Querspanten vorgesehen ist) auf die dann alle Spanten nacheinander eingeschoben werden müssen. Das war mir aber bei einer Modelllänge von ca. 1,20 m zu unsicher. Daher die von mir gewählte Fertigungsart mit einer durchgehenden konventionelle Grundplatte.


    Doch nun zunächst zwei Abbildungen vom Original-Baubogen der Normandie. Ich werde den Baubericht wieder in beiden befreundeten Foren "die-kartonmodellbauer.de" und "kartonbau.de" gleichzeitig veröffentlichen.

  • Doch nun zur Grundplatte. Wie gesagt, die habe ich mit den Original-Bauteilen nach meinen Vorstellungen verändert. Das war relativ problemlos und lies sich gut bewerkstelligen.


    Was auffällt, ist die schlanke Form der Normandie. Langgezogenen dynamischen Vorschiff, in der Mitte breit ausladend und zum Heck hin wieder schlank zulaufend; jedenfalls eine dynamischere Form als die Queen Mary I. Auch hierzu lohnt es sich bei Wikipedia nachzulesen. Da ist gut erklärt wie die "Blaue-Band-Fahrten" der beiden Schiffe abgelaufen sind und warum die Normandie trotz einer geringeren Motorleistung von 40.000 PS im Endeffekt nur 0,5 kn langsamer war, als eben die Queen Mary I.

  • Nachdem ich alle Querspanten fertig gestellt habe, konnte ich diese dann auf der Grundplatte befestigen. Aber auch da musste ich wieder eigene Vorstellungen angehen.


    Von der Konstruktion her - im Maßstab 1:400 und der anschließenden Skalierung auf 1:250 war der Abstand der Querspanten ca. 7,5 cm. Das ist nach meinen Erfahrungen einfach zu groß. Da ist kein sauberer Rumpf zu bauen; der große Abstand zwischen den Querspanten zieht dann immer wieder Dellen nach sich - und das ist nicht schön.


    Also habe ich "Zwischenspanten" gebaut. Schon bei meiner Queen Mary I bin ich so vorgegangen und das hat dort relativ zufriedenstellend funktioniert.


    Hier zunächst ein Bild der Original-Querspanten mit dem Abstand von ca. 7,5 cm.

  • Wie bin ich nun vorgegangen bei der Herstellung dieser "Zwischenspanten"? Am Beispiel der Originalspanten 3 und 4 will ich dies verdeutlichen.


    Links das Bild dieser beiden Spanten. 


    Dann habe ich diese beiden Spanten übereinander gelegt und mit einer punktierten Linie die Hälfte der Differenz nachgezeichnet und an dieser Stelle dann später ausgeschnitten. Rechts Bild.

  • In dieser Form war die Spantenkonstruktion jedoch noch sehr fragil. Wie schon zu Anfang erwähnt habe ich zusätzliche Längsspanten und seitliche Verkleidungen angebracht. Ich lasse einfach nur die entsprechenden Bilder sprechen. So ausgerüstet hatte die Konstruktion genug Festigkeit.


    Das Bild links zeigt die Vorgehensweise, die beiden anderen Bilder die Bug- und Heckpartie.

  • Hallo Wolfgang,


    Inzwischen gibt es die Normandie von JSC auch direkt in 1:250. das Titelbild ist gleich.
    Es ist aber nicht zu erkennen, ob es sich um eine skalierte 1:400 Version oder um eine eigene Konstruktion handelt. Slavomir sagt dazu auch leider nichts.
    Auf jeden Fall ein interessantes Schiff und ein gelungenes Spantengerüst.


    Wir haben den Bogen 1:250 im Bestand und können sicher von Deinen Erfahrungen und Lösungen lernen.


    Wir verfolgen gerne deinen Bericht


    Grüße
    Ulli und Peter

  • Hallo Ulli und Peter, @all,


    Wim van der Meer, Scaldis läßt die JSC 1:400 Schiffe von JSC auf 1:250 aufblasen.
    Es werden keine Änderungen vorgenommen.
    Auf dem Titelblatt müßte ein Scaldis Zeichen zu finden sein.


    Ich habe bei Slawomir nachgesehen. Da steht: In cooperation with Scaldis.

    LG Roman


    Wir haben Arbeitskräfte eingeladen und es sind Menschen gekommen. Max Frisch

  • Hallo Wolfgang,


    laut den Engländern konnte die Normandie ihre Geschwindigkeit nur bei schönen Wetter richtig ausfahren, damit haben sie ihre scheinbar schlechtere Rumpfkonstruktion als sturmtauglicher bezeichnet. Eine neutrale Meinung in diesem Bereich zu hören, dürfte sich als schwierig erweisen.
    Viel Spaß beim Bau.


    Gruß Dirk

  • Moin Wolfgang,


    schön das Du diesen Baubericht startest und Deine Ergänzungen der Konstruktion so ausführlich beschreibst. Da kann man sich eine Menge abschauen.

    Schockvideos: Pinguine verspeisen den selben Eisbären gleich zweimal 8o Nur für starke Nerven hier und hier!


    Viele Grüße, Nils

  • Hallo,
    wenn das Modell ein aufgeblasener 1:400er ist, dann dürften sicherlich noch einige Details, die bei 1:400 nicht mehr zum Tragen kommen, in der eigenen Werft entstehen. Viel Erfolg wünsche ich bei diesem Bau und natürlich auch Ausdauer.
    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Hallo,


    heute geht es dann weiter mit meinem Baubericht. Nachdem das Spantengerüst so weit fertig war, konnte ich mit der Vorbeplankung des Rumpfes beginnen. Ich habe mit dem Bug begonnen.


    Zunächst war das Deck der Back zu befestigen. Meiner Meinung nach war das eine aufwendige Konstruktion, die in verschiedenen Lagen zu falzen, zu rollen und einzubauen war. Das habe ich etwas einfacher gemacht. Auf dem links stehenden Bild ist das Original-Bauteil zu sehen. Das habe ich an den mit Pfeilen markierten Stellen gekürzt und auf dem Spantengerüst befestigt wie auf dem rechten Bild zu sehen ist. Auch habe ich den ersten Teil der Vorbeplankung der Bordwand angebracht. Da dieses Teil - und auch alle anderen Bordwandteile - ca. 40 cm lang sind, habe ich den 160g-Karton zusätzlich mit 80 g-Papier verdoppelt. Das hat bei der Länge viel Festigkeit gegeben und lies sich dennoch gut verarbeiten.


    Vor dem Modell liegen auch noch weitere Bauteile, die im Bereich der Back zu installieren waren. Dazu jedoch gleich.


    Hier nun die beiden Bilder.

  • Weiter geht es mit den einzelnen Bauteilen. Außer dem Deck auf der Back der Normandie waren im Vorschiff aber auch noch weitere Teile anzubringen. Das war einmal die weiße Bordverkleidung und ein weiteres dreieckiges Bauteil. Die Befestigung der weißen Bordverkleidung war kein Problem.


    Anders jedoch bei dem dreieckigen Bauteil. Das sollte ein Lücke im Vorschiff schließen. Aber ... so wie es konstruiert war, war es für mich nicht möglich. Also habe ich das Bauteil auseinander geschnitten.

  • So nach und nach habe ich dann den kompletten Rumpf vorbeplankt.


    Zu Anfang meines Bauberichtes habe ich ja erwähnt, dass ich wegen des großen Abstandes der Querspanten (ca. 7,5 cm) zusätzlich Zwischenspanten eingefügt habe. Damit wollte ich erreichen, dass die Bordwand sauber und ohne große Dellen befestigt werden konnte. So bin ich dann auch bei meiner Queen Mary I vorgegangen.


    Trotzdem war das Ergebnis - besonders im Vorschiff - nicht ganz optimal. Erst nachdem die vorbeplankte Bordwand fertig war, habe ich festgestellt, das trotzdem Dellen und Unsauberkeiten vorhanden war. Diese Stellen habe ich dann mit mehreren Lagen Karton- und Papierstreifen ausgeglichen um bei der späteren Endbeplankung eines schöne, dynamische Form zu erhalten.


    Das Bild links zeigt die Korrekturarbeiten und stellt den Stand vom 11. Oktober dar. Inzwischen bin ich jedoch ein ganzes Stück weiter gekommen und habe den Rumpf fast fertig.


    Nur damit ihr vom ersten Bild nicht allzu sehr geschockt seid, schalte ich ein Bild vom Bauzustand 24. November ein, das die vergleichsweise Stelle zeigt. Ich denke, dass das akzeptabel ist.

  • Aber die korrekte Befestigung am Spantengerüst wollte einfach nicht klappen. Wenn ich dieses lange Teil im vorderen Bereich sauber angelegt habe, ragte es am Heck weit über das entsprechende Deck raus. Habe ich es am Heck sauber angelegt, fiel der vordere Teil der Bordwand nach unten ab.


    Nach einigen Überlegungen und vielem Anpassen habe ich mich dann entschieden, die Bordwand im vorderen Teil sauber und gerade anzulegen und Korrekturen am Heck vorzunehmen. Ich bin dann hingegangen und habe die überstehende Bordwand einfach gekürzt ohne zu wissen, wie es dann später gelöst werden kann! Da der Rumpf inzwischen ja bekanntlich schon fast fertig ist, habe ich dann einen doch noch vertretbaren Kompromiss gefunden. Das zur gegebenen Zeit.


    Auch das Anpassen zur Grundplatte hin wollte nicht klappen. Die sehr komplizierten Bogen und Rundungen ließen sich einfach nicht passgerecht zusammen fügen. Das war schon nicht einfach. Auch da bin ich hingegangen und habe einfach einige "Keile" ein- und ausgeschnitten und dann alles mit Papier wieder zu geklebt um wenigstens eine einigermaßen stabile Form zu erhalten.


    Puhhhh... Fotos zum Fürchten!!!

  • Zum Thema Heck hänge ich noch ein Bild des kompletten Bauteils an. Ich weiß, dass das nicht besonders kompliziert aussieht und zu lösen ist, aber ...


    Auch habe ich diese Teile mehrmals von einander getrennt, um immer wieder einen anderen Weg zu finden.


    Auf der anderen Seite weiß ich - und jeder anderen Schiffsmodellbauer ebenfalls, dass gerade das Heck ein besonders schwieriges Bauteil ist und sicher auch den Konstrukteur vor eine Herausforderung stellt. Udo Kallina, der die Nassau konstruiert hat, wird dies sicher bestätigen. Wenn ich dies alles so ausführlich darstelle, dann unter dem Gesichtspunkt einen zukünftigen Normandie-Modellbauer auf die Kriterien hinzuweisen.


    Keineswegs will ich nur den Konstrukteur dieses an und für sich schönen Modells kritisieren. Auch der Modellbauer stößt immer wieder mal an seine Grenzen.

  • Hallo,


    das Thema "Heckverkleidung" will ich heute abschließen; bei meiner letzten Einschaltung habe ich ja darauf hingewiesen, dass da noch etwas kommt.


    Doch zuvor besten Dank für euer Interesse, die vielen Likes und Kommentare von Ulli und Peter, Roman/morewings, Dirk/Pianisto, Nils/Unterfeuer und Ulrich/Modellschiff.


    Besonders der Kommentar von Britanis (aus dem Nachbarforum "die-kartonmodellbauer.de") hat mich ermutigt, über verschiedene Kriterien beim Bau der Normandie nicht zu stolpern. Hier dann der Kommentar.


    britanis schrieb:


    ...gut zu wissen des auch andere die Probleme haben...habe sie ja 1:200 gebaut...gab einige Probleme...halt durch



    Doch nun Schritt für Schritt:


    Bild 1 und 2 zeigen den Original-Baubogen in 1:400,
    Bild 3 die von mir auseinander geschnittenen Teile zu Versuchszwecken.

  • Jetzt muss ich aber auf den Anfang meines Bauberichtes zurückgreifen. Ich zeige euch zunächst die Risszeichnung der Normandie und habe die Heckpartie rot eingekreist (Bild 1).


    Auf das Spantengerüst/Heck sollten eigentlich die Bauteile Nr. 42 und 43 befestigt werden und zwar in Form einer Halbschale (Bild 2). Hier muss ich gestehen, dass ich das übersehen habe! In der beigefügten Baubeschreibung sind diese Position und das Vorgehen dazu zwar beschrieben (in englisch, das habe ich aber noch mit meinem Schulenglisch von Ende der 1950er- Anfang der 1960er-Jahre verstanden) aber nicht beachtet.


    Hier nun die beiden Bilder.

  • Da der Rumpf bis dahin nur vorbeplankt war, habe ich dieses Teil dann einfach auf das Heck geklebt in der Hoffnung, dass damit alle Probleme gelöst werden können (Bild 1).


    Aber ich habe sofort gemerkt, dass das eine sehr fragile Konstruktion ist; schon bei leichtem Druck bildeten sich dort Dellen - und ich wusste ja, dass die Bordverkleidung im Heckbereich kräftig angedrückt, geschoben und gezogen werden musste.


    Aus diesem Grund habe ich das Bauteil Nr. 43 in Streifen geschnitten und zusätzlich auf die vorher erwähnte Halbschale aufgeklebt. Das fühlte sich dann alles richtig stabil an (Bild 2 und 3).

  • Dann habe ich auf dem Überwasserrumpf die komplette Endbeplankung gemacht. Das war nötig, da zum Schluss das Heck in der endgültigen Form angebracht werden musste.


    Da ich im Laufe der Zeit immer wieder Versuche mit den Bauteilen für das Heck gemacht habe, wurden diese Teile in verschiedene Streifen getrennt. Nur so konnte ich nach meiner Bauweise zum Ziel kommen.


    Hier dann diese Teile.

  • So ...dann kam ich endlich zum Ergebnis!!!


    Auf dem angehängten Bild könnt ihr sehen, wie diese Teile befestigt wurden. Ich habe verschiedene rote Kreise und Pfeile gemacht, die zeigen, wo die einzelnen Teile angesetzt wurden. Das hat dann auch zufriedenstellend geklappt. Der obere Streifen (waagerechter roter Kreis und Pfeil) überdeckt dabei den unteren Teil, der durch die Krümmung des Rumpfes auch leicht nach oben rauswandert.


    Ufffff... ich hoffe, ihr habt mein "Geschreibsel" soweit nachvollziehen können.

  • Und hier dann einige Bilder von der Unterseite. Auf dem Bild mit dem roten Kreis fehlt dann der Rest der Original-Beplankung. Die war - mit meinen Fähigkeiten - absolut nicht anzubringen. Das dritte Bild zeigt ein Blick vom Deck auf die Heckpartie.


    So, ich wollte das Thema "Heckverkleidung" vorab abschließen. Bei meiner nächsten Einschaltung stelle ich euch dann die Herstellung des Unterwasserrumpfes vor (auf einigen Bildern ist der schon erkennbar). Das entsprechende Spantengerüst (längs und quer) hat mir der Modellbaukollege Oldenbruger 67/Thomas zur Verfügung gestellt. Nochmals Dank an Thomas. Ihr wisst ja, für mich gehört der Unterwasserrumpf einfach dazu.


    Bis dann, Gruß Wolfgang.

  • Hallo,


    heute will ich euch dann die Herstellung des Unterwasserrumpfes präsentieren. Wie schon vorab einmal gesagt, gehört dieses Bauteil für mich einfach dazu. Alle meine Modelle habe ich so gebaut und daher war es auch nicht besonders kompliziert - allerdings aufwendig.


    Zunächst habe ich eine vernünftige Bauunterlag hergestellt. Das war nötig, da ich den bis dahin fertig gestellten Rumpf auf den Kopf gelegt habe (Bild 1)


    Auf diese Unterlage habe ich dann das Modell lose aufgelegt. Durch die verschiedenen Stützen und Begrenzungen war das Schiffl gut befestigt(Bild 2).

  • Dann habe ich den Mittelkiel befestigt und mit den Querspanten angefangen. Um den richtigen Abstand zur Bordwand zu erhalten habe ich dann einen "Abstandshalter" aus mehreren Lagen 160g-Karton gemacht; insgesamt vier Lagen: für die Klebelaschen, für die Vorbeplankung, für die Endbeplankung und noch einen Streifen als Sicherheit.


    Dann angefangen, die Querspanten einzubauen. Auch da war der Abstand von Spant zu Spant ca. 7,5 cm.

  • Wie bei der Spantenkonstruktion des Überwasserschiffes war das hier für das Unterwasserschiff viel zu groß. Mit diesem großen Abstand von ca. 7,5 cm ist kein vernünftiger, dynamischer Rumpf zu bauen.


    Also...
    auch hier dann "Zwischenspanten" eingefügt. Durch die Herstellung der Zwischenspanten beim Überwasserrumpf (die waren im Bugbereich nicht so ganz optimal) habe ich eine erweiterte Methode angewendet. Ich habe mir aus Karton einen "Abstandshalter" gemacht, der über zwei Originalspanten reichte und dann den Zwischenspant danach ausgerichtet. So konnte ich gut feststellen, ob der jeweilige Zwischenspant eine optimale Form hatte. Hier und da musste ich dann nachschneiden oder etwas aufpolstern.


    Die Herstellung der Zwischenspanten habe ich im Beitrag Nr. 5 beschrieben.

  • Die Normandie war in den 1930er Jahren eine sehr moderne und fortschrittliche Konstruktion (siehe Wikipedia). Sie hatte schon einen Bugwulst! Damals war von einem Bugwulst kaum die Rede (nur die aus dieser Zeit stammende Bremen hatte auch schon diese Konstruktion).


    Da musste ich dann dieses Bauteil herstellen. Das habe ich jedoch nicht aus Karton gemacht sondern aus Balsaholz. Ich habe auf den Mittelspant rechts und links je 2 Lagen 2mm Balsaholz aufgeklebt und zunächst gut trocknen lassen. Dann mit unterschiedlich starkem Schmirgelpapier in Form geschliffen. Das hat gut funktioniert. Anschließend mit viel Kittifix modelliert und zum guten Schluss wieder geschliffen. Ich denke, dass das so akzeptabel ist.


    Hier nun die Bilder.

  • So vorbereitet konnte ich dann mit der Vorbeplankung beginnen. Da hat alles relativ gepasst; ich musste kaum noch Korrekturen vornehmen. Für die Vorbeplankung habe ich dann 210g Karton genommen. Nachdem der Rumpf soweit fertig war, habe ich den mit "Glattfix" von Graupner grundiert und - wie bei mir so üblich und bei all meinen Modellen so gemacht - viele Male mit Schmirgelpapier ganz glatt geschliffen. Das war bei dem 210g Karton kein Problem. Man muss nur "sanften Druck" ausüben. Die Stoßkanten der einzelnen Kartonstreifen sind fast kaum zu sehen. Wenn das Licht von der Seite auf das Modell fällt, dann hier und da schon noch, aber das kennt jeder Kartonmodellbauer, der ein Unterwasserschiff baut.

  • Hallo,


    heute kann ich dann den fertigen Rumpf der Normandie präsentieren. Begonnen habe ich mit dem Bau Anfang Oktober, die Fertigstellung war Anfang Dezember. Gebastelt habe ich jedoch nicht jeden Tag; da waren natürlich auch noch andere Interessen vorhanden. Aber es war schon eine Vielzahl von Aktivitäten nötig.


    britanis,
    was deine Frage nach der Farbe der Schiffschrauben betrifft, so kann ich folgendes sagen:
    mit dem Kartonmodellbau habe ich wieder so Anfang der 2000er Jahre begonnen. Damals mit der v. d. Tann (das war dann allerdings eine große Herausforderung) - und direkt mit Unterwasserrumpf. Schon damals habe ich die Schiffschrauben rot angestrichen und bei den dann folgenden Modellen bin ich dann dabei geblieben. Da waren dann im Laufe der Zeit dann so viele Modelle entstanden, dass ich wegen der Einheitlichkeit nicht mehr wechseln wollte. So ist es dann bis heute geblieben, obwohl es nicht der Realität entspricht.



    Doch nun zu der Endbeplankung des Überwasserrumpfes.


    Ich hänge mal zwei Bilder an. Das linke Bild zeigt den Originalbogen. Da sind viele Bullaugen vorhanden, die dem Modell schon einen starken Eindruck vermitteln. Zusätzlich sind auch noch feine weiße Linien vorhanden, die dann wohl die Plattengänge darstellen sollen. Das war mir jedoch dann zu unruhig. So habe ich alle weißen Linien mit einem schwarzen Aquarellstift überdeckt. Je nach Lichteinfall auf das Modell kommen die dann stärker oder schwächer in Erscheinung. Damit kann ich gut leben.


    Wenn ich die Ausführung mit den Plattengängen dann auch noch konsequent fortgeführt hätte, so müsste ich diese auch auf dem Unterwasserschiff darstellen. Das wäre mir nicht möglich gewesen; zu aufwändig und sicher auch nicht sauber darzustellen. So ist es dann in der Form geblieben.

  • Die Normandie ist ein elegantes, dynamisches Schiff. In allen einschlägigen Publikationen ist immer wieder die Rede davon, dass die Normandie der schönste Ozeanliner aller Zeiten ist. Die schlanke Form zeigt dies eindrücklich; besonders das Vorschiff hat eine starke Wirkung. Wenn ich das Modell mit meinen anderen Zivilschiffen vergleiche (Bremen, Queen-Mary I, Hanseatic und Feldmarschall) so verstärkt sich immer wieder diese Wirkung und Aussage.


    Ich lasse einfach einige Bilder des Vorschiffes wirken.