[fertig] MODELIK 17/08 - FSO Syrena 105

  • Bauberichte heißen, glaube ich, so, weil da über einen Bau eines Modells berichtet wird. Das ist sicher gut und richtig so, weil es ja auch und vor allem jenen Lesern der Bauberichte helfen soll, die sich das gleiche Projekt aufgehalst haben, und sich über diese oder jene Hürde in formieren können, bevor das Kind, also das Pappmodell sich im Brunnen erweichen lässt. Soll ich jetzt mal einen Bauberich verfassen, der solchen (von mir selbst gestellten) Forderungen genügen könnte?
    Ja?
    Gut.
    Ich versuch's.
    Also da haben wir den polnischen PKW Syrena 105 aus dem Hause MODELIK.



    "Polski samochód osobowy y II połowy XX wieku" lesen wir auf dem Umschlage, was bedeuten soll, dass es sich hierbei um einen Polnischen Personenwagen aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts handelt. Es ist auch quasi die erste eigenständige polnische PKW-Entwicklung (wenn mal mal vom Antrieb absieht, der stammt konstruktiv vom DKW F9). Zweitürig, Zweitaktmotor, frontgetrieben, 4 Sitze und gestalterisch irgendwo zwischen IFA P70 und Wartburg 311.
    Ich hätte mir den Vorgängertyp des 105, den Syrena 100 gewünscht, der sieht irgenwie noch uriger aus, schon wegen der "Selbstmördertüren", aber was nicht ist, kann ja immer noch werden. Ich wünsche dem Konstrukteur Andrzej Maciejczak viel Lust und Kraft und dem Verlag einen ganz langen Atem.


  • Aber vorher Skizzen ansehen.



    Und dann ausschneiden und mit Pappe verstärken und das alles. Wird schon stabil, die Konstruktion. Die Motorausschnitte bei den Teilen 1 und 1a stimmen nicht überein, aber ich glaube, das macht nichts.



    Siehste, und so hab ich mir den Bericht gedacht. Alles schön zusammengeschustert und noch mal nummeriert, denn kann jeder erkennen, was auf den Skizzen womöchlich noch nicht ganz klar war.
    Und weil ich nie die Kanten färbe, ich Schlimmwicht, sieht man auch alles ganz genau.

  • Hallo Pappenbauer!


    Bin zwar von der Flugzeugfraktion,aber die Ostautos interessieren mich auch,den Syrena haben wir allerdings fast nie auf unseren Strassen gesehen.
    Was ich aber mal wissen möchte,welche Erfahrungen hast Du mit dem Konstrukteur dieses Modells gemacht?
    Ich habe von ihm die Bf-110 gebaut und die He-111 noch flach liegen,aber seine Bauzeichnungen waren sehr gewöhnungsbedürftig,manche Details wurden gross dargestellt,obwohl die Sache klar war,andere Details fehlten wiederum,sodass die ganze Chose sich zum Blindflug entwickelte.


    Hoffentlich macht ers bei Fahrzeugen besser!


    Noch viel Erfolg!


    Steffen

  • ...seine Bauzeichnungen waren sehr gewöhnungsbedürftig,manche Details wurden gross dargestellt,obwohl die Sache klar war,andere Details fehlten wiederum,sodass die ganze Chose sich zum Blindflug entwickelte...


    Genau so ging mir das bei meinem Warszawa auch. Mitunter kam ich weiter, wenn ich mir den Text und pons zur Brust nahm. Noch problematischer schien mir, dass Teilenummern nicht konsequent überarbeitet wurden. Da kam schon mal vor, dass die aufgedruckten Teilenummern (im Sinne von "hier kommt Teil 49b hin") nicht angeglichen wurden (da kam Teil 48b hin) und bei den Bauzeichnungen stimmten die Zahlen auch nicht immer überein, manchmal hatte ich den Eindruck, an einigen Stellen war die Konstruktion noch überarbeitet worden, die Bauzeichnung aber nicht.
    Ich habe das Gefühl, dass Pan Andrzej zu viel Zeitdruck hat oder der Verlag nicht genügend redigieren lässt. Im Falle des Syrena kommt sogar noch ein eklatanter Druckfehler dazu - es liegen da Teile übereinander.



    Zum Ausgleich dieser Fehlerchen soll auch mein Baubericht dienen, denn insgesamt sind die Konstruktionen (der Autos, was anderes baue ich ja nicht mehr) eigentlich ganz schön.

  • Der weitere Bau beschäftigt sich mit dem Fahrwerk. Wie man sieht, habe ich mich dieses Mal durchgerungen, alles nach Plan zu bauen, also einschließlich Lenkung.
    Erst mal die Skizzen.



    Und schließlich das "gewordene" Fahrgestell.



    Anmerkungen: die Teile 6 und 6a habe ich beide mit Pappe verstärkt und durchbohrt, um dem Achsstummel ordentlichen Halt zu geben.
    Die Teile 7, die Befestigungslaschen habe ich vor dem vollständigen Ankleben mit Sekundenkleber "gehärtet", die Spurhebel 8 nach dem Ankleben ebenso.
    Die Anfertigung der Räder weicht insofern ab, dass ich den Ring 13a mit Pappe verstärkt und auf das Rad aufgeklebt habe und die Ringe 13 (innen und außen) danach angeklebt.
    Die Spurstange habe ich nach vorn verlegt, da war mehr Platz. Die Zeichnungen geben die Position nicht eindeutig an.

  • Folgen die Radkappen (15) und die hinteren Radkästen (16).



    Die Radkappen sollen laut Zeichnung ja die Achsstummels verbergen, aber so, dass die Räder sich immer noch auf den Achsen drehen können. Da ist bei mir aber ehrlich gesagt zu wenig Platz dafür. Die Sicherungsscheiben der Achsen (14) sollten schließlich mit 0,5 mm Pappe verstärkt werden. Nun ich habe die Radkappen kurzerhand auf die Achsstummels samt Sicherungsscheiben geleimt, dann drehen sie sich zwar nicht mit, aber wer merkt das schon, solange das Auto in der Vitrine steht.

  • Ab jetzt gehts los mit dem Motor. Da haben wir erst ein mal die dazu gehörigen Skizzen.



    Weil das erste Teil, Teil 17, ja überdruckt wurde, habe ich es eingescannt und mit Photoshop ein bisschen bearbeitet. Du brauchst das nicht mehr zu machen, du druckst das nur aus.



    Und dann wird der Motor zusammen gebaut.



    Teil 22 sind auf den Skizzen die 3 Zündspulen, hab ich aber nur das Röllchen gefunden, das in der Skizze mit "wałek" (Welle) bezeichnet ist. Erst deutlich später fand ich die Zündspulen zwischen den Karosserieteilen, ebenfalls mit der Nummer 22. Auf den Fotos fehlen sie noch. Ich bin nicht sicher, ob ich Teil 21 (Getriebe) richtig rum angeleimt habe, es könnte auch sein, dass die schräge Fläche nach oben gehört. Teil 30/30a sollte meiner Meinung nach der Anlasser sein, drum hab ich ihn im Gegensatz zur aufgedruckten Klebestelle nach hinten an das Schwungrad (19) verschoben.

  • Diese Teile vernachlässige ich bei meinen eigenen Konstruktionen gern, weil sie eh keiner sieht. Der Auspuff ist aus einem Stück Aluminiumdraht, die Schalldämpfer, so wie vorgesehen, Teil 32 und 33. Der Weißleim trocknet garantiert noch weg.


  • Zu den Innereien rechne ich die folgenden auf der Skizze ersichtlichen Teile:



    Umgesetzt sieht das dann so aus:



    Der Fahrersitz fehlt noch, sonst hätte keiner den lütten Handbremshebel gesehen. Die Sitzbeinchen (34b) hätte man auch aus Draht biegen können, sagt die Bauanleitung.
    Ein kleines bisschen gehen die Teilenummern durcheinander, die Zahlen in den Klammern stehen so als Positionierung auf dem Armaturenbrett. Teil 44 a gibt es zwei mal, den Hupenknopf, und die Lenksäule heißt auch so, ist aber auf dem Foto nicht zu sehen. Als Schalthebel dient ein Stück Draht (poln. drut), Teil 44c ist das Papierröllchen, das ihn hält.



    Von vorn gesehen erkennt man noch die Batterie samt Konsole und die mit Teil 22 bezeichneten Zündspulen, die noch gefehlt hatten.

  • ...damit meine ich die Teile 47 bis 60 und die umfassen die Seitenwände und die vorderen Kotflügels.
    Hier die zuständigen Skizzen:



    So - und jetzt isses passiert! Der Foddoabberat will nicht mehr so richtig, der macht unaufgefordert Streifen übers Bild und lässt sich das auch nicht ausreden! Shayce!
    Ein bisschen was kann man auf dem Foto schon noch erkennen.



    Zu den Risiken und Nebenwirkungen der hier verbauten Teile:
    1. die hinteren Radausschnitte bei den Seitenteilen 47/48 waren mir zu knapp bemessen, da habe ich nach hinten hin noch 3 mm weggeschnippelt. Mir war auch nicht ganz so klar, was denn nun als Bezugspunkt zur korrekten Anbringung der Wände zu gelten hatte. Ich habe mich für das Schott 36/36a entschieden.
    2. Teile 49 - 54 gehören zum umfangreichen Spantengerüst für die vorderen Kotflügel, Teile 55P/L sind die Kotflügel selbst (P=rechts, L=links), die zugehörigen Klebestreifen heißen aber 59a und b.
    3. Die Teile 56 gibt es 2 mal, die schmaleren gehören samt den Streifen 56a hinten in den Kotflügel, besser gesagt in die Tür, na eben hinten in Teil 55.
    4. Die breiteren Teile mit der Nummer 56 werden mit den Teilen 57 (auf der Skizze heißen sie ja auch 57 und 57a) zusammengeleimt, nachdem sie mit 1 mm Pappe verstärkt worden sind. Das wird dann mit dem Teil 58 überwölbt und tut sich ein bisschen schwer mit der Passigkeit. Naja, Rundungen eben. Lampen (59) und Blinklichter (60) ergänzen.

  • Die Chefin hat mir einen neuen Fotoapparat genehmigt, also kann ich hier weitermachen.
    Was haben wir denn hier - die Teile 61 bis 67, ich habe die Nummern wieder auf dem Foto eingetragen.



    Die beiden Teile 63c sind vermutlich als Klebestreifen zu verstehen. Ich habe sie später erst gefunden und weiß auch nicht so recht, wo sie hingehören sollen. Die runde Ecke hinten mittels Teil 64 zu modellieren, ist mir nicht recht geglückt.

  • Hinten soll alles schön rund werden, wie in der Natur auch. Zunächst die Skizze:



    Und schließlich die Umsetzung. Das Foto zeigt ziemlich krass, was an meiner früheren Geschicklichkeit heute noch dran ist. Zum Heulen. Ich baue trotzdem weiter, und wenns auch nur als warnendes oder Mut machendes Negativbeispiel zu deuten wäre.


  • Manche Teile hier wollen nicht so richtig, aber das kann natürlich gut und gerne nur bei mir so sein. Das Dach habe ich an der Vorderkante ein wenig mit der Nagelschere einkürzen müssen.



    Nicht auf dem Foto zu sehen und bezeichnet: Teile 78a (Klebestreifchen für's Dach), 78bL (dasselbe wie 78bP, bloß eben links), 80a (der untere Pappspant des Kühlergrills).

  • Die Motorhaube ist 10 mal geschlitzt und 12 kleine Klebestreifchen liegen dabei. Dazu gehören auch noch 2 Spanten und ein schmucker Abdeckstreifen mit FSO-Logo. Ob das dann auch passen wird?


  • Es sind noch ein paar Kleinteile anzubauen. Den Innenspiegel (77b) hatte ich glatt vergessen und nun? Was solls, nicht so schlimm. Was es mit Teil 90a auf sich hat, erschloss sich mir nicht wirklich. Die Teile 89 (Scheibenwischer) sind auf dem Foto nicht zu sehen



    Noch zwei abschließende Bilder auf denen zu erkennen ist, dass die Motorhaube nicht optimal passen will, bei mir jedenfalls nicht. Na und überhaupt: ich habe das Auto so gut gebaut, wie ich es eben vermochte. Viel Ehre lege ich nicht damit ein. Ab in die Vitrine, unter den 'zig Modellen fällt's nicht weiter auf.


  • Hallo pappenbauer,
    Glückwünsche zur Fertigstellung des Modells!
    Und was die „Qualität“ der Arbeit betrifft; ich gehe davon aus, dass die kleinen (und großen) Unzulänglichkeiten so zusagen nicht mit Absicht zustande kamen ;) . Übung macht Meister – also weiter fleißig üben und vor allem auf Kleinigkeiten achten – z.B. die Stütze der Motorhaube und die Teleskopantenne fürs Radio müssten absolut gerade sein – so waren sie auch im Original – in den 70-er Jahren hatte ich mal einen Syrena 104!