[FERTIG] Großlinienschiff S.M.S. König / JSC / 1:250

  • Hallo Freunde,


    heute beginnt ein neuer Baubericht.
    Ich baue, wie schon mehrfach an verschiedenen Stellen angedeutet, nun das Großlinienschiff S.M.S. König von JSC, natürlich, damit es zu meinen anderen Modellen und vor allem auch in den Schrank passt, im Maßstab 1:250.



    Da über dieses Schiff, bzw. dieses Modell in diesem Forum noch kein Bericht existiert, hier einige Angaben über die S.M.S. König.


    Meine Weisheiten über dieses Schiff beziehe ich aus mehreren Quellen:
    „Von der Nassau zur König-Klasse“ , Koop/Schmolke, 1999
    „Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905 – 1970“, Siegfried Breyer, Pawlak Verlagsgesellschaft, 1970
    „Die Schiffe der deutschen Flotten 1845 – 1945“, Hans-Jürgen Hansen, Verlag Gerhard Stalling, 1973
    „Planmappe Linienschiff Ostfriesland und König“, Koop/Schmolke, 1999
    „Vom Original zum Modell: Die Linienschiffe der Nassau – bis König – Klasse“, Koop/Schmolke, 1999


    Zunächst einige interessante technische Daten:


    Bauwerft: Kaiserliche Werft, Wilhelmshaven
    Kiellegung: 03.10.1911 als Ergänzungsbau S, BauNr: 33
    Stapellauf: 01.03.1913
    Indienststellung: 10.08.1914
    Einsatzverdrängung: 28600 t
    Länge (KWL): 174,70m
    Länge über Alles: 175,40m
    Breite (Außenhaut): 29,50 m
    Tiefgang (Konstruktion): 8,33 m
    Tiefgang (Einsatz): 9,19 m
    Leistung (Konstruktion): 43300 WPS
    Geschwindigkeit: 21,0 kn
    Fahrbereich: 8000sm bei 12kn, 4000sm bei 18kn
    Besatzung: 41Offiziere, 1095 Unteroffiziere und Mannschaften


    Bewaffnung:
    Schwere Artillerie: 10 x 30,5cm L/50 C/08 Schnellladekanonen in fünf Zwillingstürmen
    Mittlere Artillerie: 14x x15cm L/45 C/06 Schnellladekanonen in Kasemattaufstellung
    Leichte Artillerie: 6 x 8,8cm L/35 C/02 Schnellladekanonen, später ersetzt durch 2-4 x 8,8cm Flak Kanonen
    5 x 50cm Unterwassertorpedorohre (1x Bug, 4x seitlich)

  • Zum Vorbild an sich:
    Die S.M.S König wurde als Vermehrungsbau S in Auftrag gegeben und stellt im August 1914 in Dienst. Sie war das Typschiff der König-Klasse. Ihre Schwestern waren die „Großer Kurfürst“, „Markgraf“ und „Kronprinz“.
    Die große Neuerung gegenüber der Vorgänger-Klasse, der Kaiser-Klasse war die Aufstellung der Schweren Artillerie in der Mittschiffslinie, wobei je zwei Türme in Überhöhung vor und hinter den Aufbauten standen und ein Turm mittig zwischen den Schornsteinen saß.
    Durch diese Aufstellung konnte man die Panzerung kompakter und effektiver konstruieren und hatte den taktischen Vorteil im Gefecht 10 Rohre an den Feind zu bringen, anstatt nur acht Rohre. Das Kaliber der SA von 30,5cm wurde beibehalten. Eine Kalibererhöhung auf 38cm fand erst bei der Nachfolger-Klasse, der Bayern-Klasse statt.
    Die Schiffe der König-Klasse galten als sehr seetüchtige Schiffe.



    Ihre Geschichte, sei es Einsätze, ihre Rolle im Matrosenaufstand, etc. kann bei Interesse hier nachgelesen werden:
    http://de.wikipedia.org/wiki/SMS_K%C3%B6nig_%281913%29
    Abschließend hierzu nur die Anmerkung, das die S.M.S. König noch immer in Scapa Flow auf Grund liegt und ein begehrtes Tauchziel ist.

  • Aufi geht’s:
    Der Bogen (JSC Nr. 252) beinhaltet 1233 Teile, verteilt auf 14 DIN A4 Bögen und bietet nicht allzu viele Detaillierungen an. Dazu werde ich dann, wenn es soweit ist, entsprechende Anleihen aus meinen HMV Bögen nehmen.
    Der Bogen an sich ist etwas älteren Jahrgangs, leicht angegilbt und hat den Druckstand 1993.
    Das Oberdeck, bzw. die Decks sind für meinen Geschmack farblich sehr hässlich und vor allem auch in der Struktur zu grob gestaltet. Hier habe ich etwas nachgeholfen und ein für mich ganz ansprechendes Ergebnis vorbereitet.
    JSC verwendet in diesem Bogen einen ziemlich dicken und groben Karton, ich würde vermuten, dass es sich um 200gr/m2 Karton handelt. Hier werde ich entsprechend der Art des Bauteils einzelne Abschnitte, bzw. Teile auf 160gr oder 120gr Karton neu ausdrucken.

  • Nix mit Bierchen? gleich wieder Vollgas?


    Na, dann viel Spass ;) ;)
    Peter

  • @Cris: thank you very much :)
    Peter: nee, ich konnte es einfach nicht abwarten den Bogen anzuschneiden. Er reizt mich schon seit ich ihn erstanden habe, aber ich hasse es Parallelbaustellen zu haben, insofern musste die Mellum erst fertiggestellt werden. Aber ich denke, ich werde gemeinsam mit der besten Ehefrau von allen einen guten Rotwein zu Hause genießen, zumal ich auch beruflich gestern eine sehr gute Nachricht bekommen habe. Mein Arbeitgeber ist so freundlich nach acht Jahren der Pendelei einen Job zuhause für mich zu planen. :) :)


    Den Spaß mit der S.M.S. König werde ich mit Sicherheit haben, merci!

  • So, nun ist es passiert, ich habe meine ersten Bogen von JSC angeschnitten. :)
    Der Karton schneidet sich in der Tat so fest, wie er sich anfühlt. Bei tragenden Teilen wird das von Vorteil sein, wenn's filigran wird, muss auf dünneren Karton umgesetzt werden .
    Zum Bau:
    Die Bodenplatte besteht aus drei Einzelteilen (Teile 1, 2, 3), die untereinander mit je drei Klebelaschen verbunden werden. Das saubere fluchten der Platten ist klar.
    Vor der Hochzeit der drei Teile habe ich die Außenseiten der Klebelaschen schwarz gepönt, um später Blitzer zu vermeiden.



    Sodele, das war's auch schon für den Anfang, kommenden Montag geht es weiter.


    Schönes WE und
    LG
    Peter

  • Hallo Pitje,


    ich habe seinerzeit die Goeben auf diesem Karton gebaut, nicht schön, es geht aber, ohne dass das Modell optisch leidet. Selbst die feinen Knicke in der Außenhaut (Panzerung) ließen sich gut ausführen.
    Es können -ggf. auch größere Passungenauigkeiten- auftreten, ich würde bei etlichen Komponenten zum Probebau mit einem Scan raten, z.B. bei den Geschützen. Die 15er z.B. wären bei der Goeben deutlich zu kurz und zu dick rausgekommen, da habe ich die Rohre um 3-4mm verlängert.
    Neue Decksstruktur und -farbe halte ich für eine sehr gute Idee.
    Die 8,8 mit Schild ist indiskutabel, da würde welche von der von der Tann nehmen, auch die Schlauchrollen waren bei der Goeben sehr schlicht. Ganz übel waren die nur aufgedruckten Oberlichter. Generell kann bei den Kleinteilen viel gesupert werden.
    Die Beiboote sind auch ausgesprochen schlicht. Die neuste HMV-Generation dürfte aber zu detailliert sein und wie ein Fremdkörper wirken. Die Erhebung der Schienen, auf denen die Boote auf Wagen hin- und hergerollt werden konnten, ist mir leider nicht bekannt, liegen Dir Photos vor?


    Auf jeden Fall wird es ein spannender Bau, ich wünsche Dir gutes Gelingen !


    Zaphod

  • Hi Zaphod,
    ist eine sehr interesante Frage. Habe gleich in meine entsprechenden Bücher geschaut, diese Aufnahmen sind aber entweder zu grob, bzw. zu weit entfernt aufgenommen worden, oder zeigen nicht diese Stellen des Decks. Im Nachbarforum existiert ein Baubericht und eine Galerie-Bildersammlung über dieses Modell, die beiden Erbauer haben jeweils dünnen Draht zur Nachbildung dieser Schienen genutzt. Mal sehen ob und wie ich das mache.


    Im Zuge meiner Vorbereitungen und des Studiums des Bogens habe ich mir eine Liste aller Teile und Baugruppen zusammengeschrieben, die ich auszutauschen gedenke, hinzufügen oder aufhübschen möchte. Knapp 30 Positionen sind da recht schnell beisammen gewesen. Die Beiboote gehörten da auch mit dazu. Da ich aber wie gesagt Etliches ändere wird die Fremdartigkeit wohl nicht ganz so gravierend ausfallen, hoffe ich.


    Vielen Dank jedenfalls für Dein Interesse und viel Spaß weiterhin. :thumbup:
    LG
    Peter

  • beruflich gestern eine sehr gute Nachricht bekommen habe. Mein Arbeitgeber ist so freundlich nach acht Jahren der Pendelei einen Job zuhause für mich zu planen.

    Dann gratuliere ich auch dazu herzlich!

    ich werde gemeinsam mit der besten Ehefrau von allen einen guten Rotwein zu Hause genießen

    ...und Prost, ich schätze, Du hast es verdient ;)


    Schönes WE
    Peter

  • Hallo Peter,
    die oben erwähnte Dicke des Materials etc. habe ich auch festgestellt. Darunter leidet dasModell. Mit den Schienen an Bord gibt es zwei grundsätzliche Überlegungen:
    a) waren die Schienen auf Deck angebracht, waren also Laufhindernisse und Stoplerkanten oder
    b) waren sie in das Deck eingelassen.
    War es wie bei Fall b) würde ich einfach mit demMesser die Kontur einmal nachschneiden. Das dürfte ausreiche, die Vertiefung nachzuahmen.
    Bei a) kann man ein silberfarbenes Einschlagpapier erst versteifen und dann mit dem sehr scharfen Messer einen Hauch von Karton schneiden oder das entsprechende Deckteils kopieren und die Schiene aussscheiden.


    Mit freundlichen Grüßen


    Ulrich

                                                                                   Artikel 1 GG:

    Die Würde des Menschen ist unantastbar.

    Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt



  • Hi Ulrich,
    die Idee mit der Vertiefung, also einer eingelassenen Schiene finde ich sehr interessant. Sie scheint auch nach 3 Sekunden des Nachdenkens auf jeden Fall die plausiblere Lösung zu sein, denn Schienen auf einem Deck hätten nur eine zusätzliche unnötige Gefahr bedeutet. Also hiermit beschlossen, ich werde Deine Variante b) realisieren, wie, werde ich mir noch überlegen. :):)
    Außer ich finde noch irgendwo ein Bild das das Gegenteil belegt, was in meiner Literatur jedenfalls nicht vorhanden ist.


    LG
    Peter

  • Erste Bauwoche


    Montag Abend


    Hallo zusammen,
    zunächst muss ich Abbitte leisten, entgegen meiner Aussage, dass es hier im Forum keinen Baubericht zur S.M.S. König von JSC gibt, ist nicht ganz richtig gewesen.
    Ole hatte vor einiger Zeit dieses Modell beschrieben, allerdings unter dem Schiffsnamen „S.M.S. Großer Kurfürst“ die eines der Schwesterschiffe der König war.
    Auf die Idee nach den Schwesterschiffen zu suchen, bin ich erstmal nicht gekommen, der Fund war am Samstag eher purer Zufall.
    Hier geht's zu seinem Baubericht: LINK
    Dort hat Ole kurz und knackig die Fußangeln dieser Konstruktion beschrieben, was mir mit Sicherheit weiterhelfen wird.


    Ein kurzes Wort zur Bauanleitung, ehe es los geht. Im Umschlag des Bogens befindet sich eine Skizze zu den einzelnen Bauabschnitten, wobei man schon halbwegs im Modellbau beschlagen sein sollte, da die schriftliche Anleitung teilweise recht holprig vom polnischen ins Deutsche übersetzt wurde.


  • Hallo Pitje,


    bei der Durchsicht von Oles Baubericht fielen mir noch die Scheinwerfer und das Innenleben der Schornsteine als dankbare Objekte für eine Superung auf.
    Gravierende Macken halten sich Ole zufolge ja in Grenzen.
    Die weißen Kreise bei den Bullaugen würde ich auch als aufgeklappte Rückseite deuten.


    Zaphod

  • Zaphod: ja, diese beiden Punkte habe ich auch auf meiner Liste. Die Scheinwerfer habe ich mir von der S.M.S. Baden geliehen, bzw. werde sie dort leihen, den Schornsteinabschluss nehme ich von der S.M.S. Derfflinger. Was die Klappen angeht, da könntest du mit sicherheit richtig liegen, eine andfer Erklärung kann ich mir auch nicht denken, zumal bei einem Druckfehler ja alle Bullaugen gleichermaßen aussehen würden, nicht nur einige.


    Aber nun Butter bai de Fisch‘
    Wie in mehreren anderen BB über JSC Modelle erläutert, so ist auch hier der Rumpf nicht mittels einer klassischen Spantenkonstruktion aufgebaut, sondern im für diesen Verlag typischen Kastensystem.
    Sinn und Zweck ist einerseits die Längsstabilität, anderseits eine gewisse Verwindungssicherheit zu erzeugen.
    Das dürfte auch alles funktionieren, doch zunächst gilt es, das Ganze auch plan und ohne Verwindungen, und vor allem sauber rechtwinklig zu bauen. Schauen wir mal.
    Die Konstruktion besteht im Kern aus acht Kastenelementen. Auf der Längsachse sitzen nur die beiden Bug und Heck abschließenden Kästen (Teile 4 (Heck) und 9 (Bug). Mit einem Überstand von je grob 3cm wird die nächste Reihe außen angesetzt (Teile 7 (heckwärts) und 11 (bugwärts)) und in der Schiffsmitte verbinden die beiden äußeren Kästen (Teile 13) das Ganze zu einem geschlossenen Körper.
    Die einzelnen Teile habe ich mal sinngemäß hingelegt, um das Ganze zu verdeutlichen:


  • Moin Peter,
    das wird ganz sicher wieder ein interessanter Baubericht - bin schon gespannt wie ein Flitzebogen 8o !


    Gruß
    HaJo


    PS: schön, dass du bald wieder zu Hause basteln kannst - aber, mehr Zeit wird es sicherlich nicht geben... :whistling:

    Exercitatio artem parat!

  • @Ha-Jo: oh, das bin ich auch... :cool: Mal sehen.
    Ja, die neue Aufgabe ist sowohl sehr interessant,als auch zuhause. Das Bauen wird dann in der Tat deutlich weniger Zeit bekommen, nehme ich an. Außerdem muss ich die Werft wirkungsvoll gegen meinen sehr neugierigen und aufgeweckten Sohnemann (2 3/4 Jahre ) sichern... :D
    Schön, dass Du wieder mit dabei bist!


    Nachdem die einzelnen Kästen montiert sind, habe ich die drei Bug-Kästen (Teile 9, 2x Teile 11), sowie die drei Heck-Kästen (Teile 4, 2x Teile 7) als Gruppe zusammengeklebt, wobei jeweils eine Platte (Bug Teil 12; Heck Teil 8) als Abstandshalter der beiden parallen Kästen fungiert.



    Anschließend habe ich jede der beiden Gruppen auf die Platte gesetzt und mit Gewichten belegt. Für mein Empfinden passen die Teile gut zu den Markierungen.



    Anschließend habe ich die beiden äußeren Kästen (Teile 13) angesetzt, auch hier kann ich zumindest anhand der Markierung nicht feststellen, ob ein Millimeter für die Spanten fehlen wird, das wird sich gleich zeigen.



    Habe übrigens die Grundplatte mit kleinen Klebestreifen auf das Brett geklebt und zusätzlich mit meiner Barschaft beschwert, so sollte das Ganze plan bleiben und sich nicht hochwölben.

  • Der zweite Arbeitsschritt heute Abend war das montieren der Querspanten (Teile 14 - 33).



    Die von Ole benannten Passungenauigkeiten konnte ich nicht in solch gravierendem Maße feststellen, was sich nicht durch etwas Seitendruck regeln ließe.
    Sehr angenehm fand ich die sehr klare Nummerierung der Spanten, Mißverständnis, Unklarheiten etc. kommen nicht auf. Mit Spant 14 im Heck beginnen und dann einfach nach vorne arbeiten.
    Eine Besonderheit sind die Spanten 32, bei denen ein Druchbruch für die Ankerkettenführung hineingeschnitten werden soll und deren obere Klebelaschen Richtung Bug zu falzen sind, also entgegen der Richtung wie die anderen Spanten.



    Kleines Zwischenfazit: Ich war anfangs sehr skeptisch, was diese JSC Konstruktion angeht, dies muss ich zum jetzigen Zeitpunkt revidieren. Das Ansetzen der Spanten war eine angenehme Arbeit, die man in aller Ruhe durchführen konnte. So wie ich das sehe, ich der Rumpf bis jetzt auch völlig spannungsfrei. Mal sehen, wie es morgen nach dem Durchtrocknen aussieht. Wenn jetzt noch die Bordwände halbwegs passen, bin ich von dieser Konstruktionsweise überzeugt! :thumbsup:



    Das war's für heute. Gewichte auf das Gerüst und gute Nacht Freunde!


    LG
    Peter

  • ...völlig spannungsfrei. Mal sehen, wie es morgen nach dem Durchtrocknen aussieht. ...


    Diese Kästen sind schon fast ideal, da sie eine große Verwindungssteife haben. Der Rumpf wird sicher schön gerade bleiben.

    Fertig: MS WILHELM GUSTLOFF, 1:250



    Aufwachen - es ist 5 vor 33...

  • skeptisch, was diese JSC Konstruktion angeht, dies muss ich zum jetzigen Zeitpunkt revidieren

    Moin Peter


    Auch ohne grosse Erfahrung kann ich Deinen Eindruck nur bestätigen. Ich finde die Konstruktion von JSC eigentlich ganz gut so. Insbesondere was das Arbeitstempo angeht beim Spanten aufkleben, so kam mir als Anfänger diese Tatsache sehr entgegen. Nunja, das Problem hast Du ja wohl nicht :D Aber ich denke, dass es auch für einen versierten Bauer nützlich ist, nicht mit Zeitdruck arbeiten zu müssen.


    Kleb weiterhin wohl!
    Peter

  • Hallo Pitje,


    ein Manko hat diese Konstruktiuon auf jeden Fall: Das große Loch zwischen den zwei zentralen Kästen. Da würde ich auf alle Fälle Behelfsspanten, ggf. sogar einen Mittelträger einziehen, um ein Sacken des Decks zu verhindern.


    In Bezug auf Deck und Außenhaut rate ich aus eigener Erfahrung mit etlichen älteren JSC-Modellen: Deck auflegen und Außenhaut anhalten, an verschiedenen Referenzpunkten prüfen. Bei anderen Modellen traten bei mir Abweichungen bis zu 2mm auf, sowqeit die Außenhaut höher war, konnte man trimmen, aber im umgekehrten Fall ist Sense. Die Dreadnought konnte ich nur durch ein Umkonstruieren auf herkömmliche Spanten retten.


    Zaphod

  • Hallo Peter,


    die etwas eigenwillige Spantenkonstruktion der JCS-Modelle kenne ich durch den Bau des Schlachtkreuzer Lion. Ich finde diese Art durchaus in Ordnung; man erreicht damit ein gleich gutes Ergebnis wie bei der herkömmlichen und allseits bekannten Spantenkonstrution von WHV oder HMV.


    Weiterhin gutes Gelingen, auf die weiteren Einschaltungen bin ich sehr gespannt.


    Gruß Wolfgang.

  • Dienstag-Abend,

    Hallo Freunde,
    weiter geht's.


    @Wiesel: die Hoffnung scheint sich zu bewahrheiten. :) Vorhin die Gewichte weggetan - und alles paletti! So soll das sein. :D Der Rumpf fühlt sich sehr steif an, wesentlich stabiler als bspw. der Rumpf der Leipzig, bevor das Deck und die Bordwände draufkamen.


    Peter: Mein positiver Eindruck bzgl. dieser Bauweise hat sich eben, nach entfernen der Gewichte verstärkt.
    Ja, Zeitdruck ist immer schlecht, wenn es ein gutes Ergebnis geben soll, das ist wahr. Und beim betreten von Neuland macht man ja eh etwas langsamer.


    Zaphod: mit dieser Feststellung hast Du absolut recht. Ich habe mir zwei Möglichkeiten überlegt, wie ich dieses Loch füllen kann. Erste Idee war einen der Spantenkästen, die in meinen Reserveausdrucken sind, etwas zu modifizieren und dann dazwischen einzusetzen. Fand ich aber nicht besonders gut. Mit der anderen Idee habe ich die kreuzweisen Stabilisierungsspanten wieder aufgegriffen, die ich seinerzeit bei der S.M.S. Von der Tann schon eingebaut habe, um das Deck besser abzustützen, weil dort die Abstände für meinen Geschmack auch zu groß waren. Und dieses "Loch" hier ist etwa dreimal größer, als bei der vdT.
    Wie Du sehen kannst, habe ich mich für Variante zwei entschieden.
    Das verwendete Material ist übrigens 0,5mm Bristolkarton. (Gell Klaus? ;) ) Ein idealer Karton für solche Zwecke.



    Was die Außenwände angeht, werde ich das ganze erst echt prüfen können, wenn die Wände an der Reihe sind, das die fast durchgehend aus mehreren übereinanderliegenden Streifen bestehen, da die Knicke der Panzerung etc. nachgebildet werden sollen. Etwas Karenz habe ich aber nach unten, da ich vorhabe den Wasserpass mit Hilfe eines dunkelgrauen Tonpapierstreifens darzustellen. Aber auf jeden Fall vielen Dank für deine Tipps und Hinweise. :) :thumbsup:


    @piedade73: Deinen Eindruck teile ich mittlerweile, bis gestern war ich sogar schon am überlegen, ob ich nicht einen klassischen Spantenriss selbst konstruieren sollte. Aber dann hab ich es versucht und meine Begeisterung ist stetig gewachsen. :thumbup:



    Ich werde als Nächstes die Abstände zwischen den Außenspanten mit den ebenfalls bei der vdT verwendeten Torsionsdämpfern überbrücken, damit auch diese Deckteile noch besser abgestützt werden.


    So sieht's nun aus:

  • Hallo Peter,


    ich wünsche Dir wieder viel Erfolg zum "Neubau" und werde Deinen Bericht mit Interesse verfolgen.


    Viele Grüße


    Hans-Jürgen

    Viele Grüße


    Hans-Jürgen
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    Früher oder später, aber gewiss immer wird sich die Natur an allem Tun der Menschen rächen, das wider sie selbst ist. (Johann Heinrich Pestalozzi -1746 - 1827)

  • Zaphod: das glaube ich auch nicht! :)


    Hans-Jürgen: schön, dass Du wieder mit an Bord bist! Viel Spass beim Lesen. :)



    Ich habe, wie vorhin angekündigt, die Torsionsdämpfer, ebenfalls aus 0,5mm Bristolkarton montiert. Das Gerippe trocknet jetzt unter den bereits bewährten Gewichten (schwergewichtige Literatur) und ich bereite die ersten Decks vor.


  • Ich sagte ja weiter oben, dass ich die Originaltextur der Decks sehr häßlich finde.
    Was habe ich nun dagegen getan?
    Im Wesentlichen habe ich die Textur der Decks der vdT übernommen und in die eingescannte Vorlage eingefügt, anschließend habe ich die Klebeflächen der Aufbauten in demselben beige-Farbton gefärbt, um schon von vornherein weiße Blitzer zu vermeiden, entsprechend habe ich die Klebelaschen in grau eingefärbt.


    Das Ganze habe ich zunächst mittels probeweise ausgeschnittener Schablonen mit den Originalteilen verglichen, um etwaige Verzerrungen zwischen scannen und drucken (manchmal sind diese Geräte nicht gut kalibriert) auszuschließen, danach habe ich die zu verbauenden Teile auf 160gr/m2 Karton gedruckt.


    Hier kurz der Vergleich neu (links) - alt (rechts):



    Das Artilleriedeck (Teil 34), so die Bezeichnung in der Anleitung, soll zunächst mit den back- und steuerbords der Spantenkästen entlanglaufenden Decks (Teile 35L/R) verbunden werden. Dazu empfiehlt sich eine vorherige Anprobe. Insgesamt passt das Deck super zum Rumpf, lediglich die Klebefalze habe ich um 1,5mm weiter innen nach oben knicken müssen. Die vorderen beiden Decks (Teile 36 R/L) werden separat an den Spanten festgeklebt, schließen aber natürlich bündig mit dem Hauptteil ab.



    Nachdem ich nun sicher war, das alles vorbereitet ist, habe ich das Deck festgeklebt. Passt - puh! :) Die Passgenauigkeit ist für mein Empfinden sehr gut!!




    Nun wieder die Gewichte drauf - gute Nacht Freunde, ich wünsch' Euch noch schöne Bastelstunden!


    LG
    Peter

  • Mittwoch-Abend,


    Hallöle und guten Abend,


    Günther: Hallo, schön, dass Dich mein Bericht anspricht. :) Ja, die S.M.S. König ist ein sehr interessantes Schiff und entsprechend ein sehr interessantes Modell. Ich finde auch die Zeit der kaiserlichen Marine sehr attraktiv, was die Schiffsmodelle anbelangt. Es existiert auch eine erstaunliche Vielzahl aller möglichen Schiffstypen. Das ist mir erst bei meinen Recherchen rund um die S.M.S. Von der Tann so bewusst geworden. Mal sehen wie es weitergeht, oder vielmehr, ob mir gelingt, was ich vorhabe zu bauen. Viel Spaß dabei.


    So, der Rumpf ist durchgetrocknet und immer noch schön gerade, also kann es mit der nächsten Sequenz losgehen.
    Es folgt das Hauptdeck und Seitenartillerie (Teile 37 - 46), so die Überschrift in der Bauanleitung.

    Zitat aus der Bauanleitung:
    Die Seitenelemente des Elementes 37, nach Verklebung der Elemente 38 im Vorschiff, aussteifen mit dreieckigen Rippen 39. Schmale Kleberandverbindungen zuerst abbiegen und nachher von innen mit früher verklebten je vier Elementen 40 - 46 zukleben.

    ???????????
    In Verbindung mit der Zeichnung, den Bögen und einem Blick in Ole's Baubericht habe ich das Prinzip dann doch verstanden.


    Also mit meinen Worten: wenn man das Hauptdeck (Teil 37) vorbereitet, indem man die Aufbauwände (Teile 38) an die entsprechenden Markierungen setzt, anschließend alle Aufbauwände herunterklappt, diese mittels der Dreieckprofile (Teile 39) abstützt und mit den zuvor vervierfachten Profilteilen (Teile 40R-46R, 40L-46L) die Kasemattenöffnungen verstärkt.


    Was mir zunächst nicht schmeckte, war die Tatsache, das das gesamte Element sozusagen auf dem Kopf gebaut wird, d.h. auch die 14 Kanonen der MA umgekehrt einzusetzen sind. Aber das Umbauen für die Montage von unten nach oben wäre zu aufwändig. Wird aber auch gehen.



    Auch für dieses Deck habe ich natürlich die gepimpte Variante verwendet.



    Die zweite große Änderung, die ich ausprobiere, ist die Verwendung von grauem Tonkarton, anstelle der Originalteile, die ich ja ohnehin auf etwas dünneren Karton hätte umsetzen wollen.
    Die Grautöne des Kartons (etwas dunkler für die Bordwände, etwas heller für die Aufbauten) entsprechen ziemlich genau den Druckfarben des Bogens.
    Ich verspreche mir davon ein stimmigeres Aussehen, da Kantenfärben etc. nicht notwendig ist.



    Schauen wir mal.

  • Bei diesem Deck habe ich also einen dunkelgrauen Ausdruck verwendet, um die Aufbauwände darzustellen, auf dieses Deck habe ich dann ein auf weißem Karton gedrucktes Deck geklebt.
    So habe ich die Farbeffekte beider Drucke genutzt , sowie ein recht stabiles Deck erhalten.



    Die Profile (Teile 40R - 46R, 40L - 46L) werden in die Kasemattenausschnitte geklebt, schwarze Färbung nach unten, also so, dass man sie sehen kann. Man sollte die Teile beschriften und man sollte eine Wechselklinge fürs Skalpell da haben, die erste ist nach dem Geschnitze definitiv nicht mehr zu gebrauchen. :P



    Wie weiter oben kurz erörtert, habe ich ich Schienen plastisch gestaltet, indem ich entlang der Schienen gerillt habe. Im der Seitenansicht kommt das ziemlich gut heraus.



    Anstatt der dreieckigen Stabilisitatoren (Teile 39) verwende ich Bristolkarton.



    Durch das Verkleben der beiden Decks aufeinander hat sich das Ganze etwas nach oben gewölbt, etwas Gewicht drauf wird das wieder korrigieren, hoffe ich.


  • Hi-Torque: Hi Cris, fine, that you like that idea! :) I hope it will be successful.


    Ich konnte mir eine kleine Stellprobe auf dem Rumpf im jetzigen Bauzustand natürlich nicht verkneifen. Passt sehr gut. Also die Passgenauigkeit dieses Bogens ist sehr gut!



    Ich bin zwar nicht so weit gekommen, wie ich eigentlich dachte, aber egal, jetzt ist Zapfenstreich, morgen werde ich diese Baugruppe hoffentlich abschließen können.
    Es fehlen die Geschütze, sowie die Geschützpodeste, dann wird die Baugruppe mit dem Rumpf "verheiratet".


    Ich wünsch euch schönes Schnippeln. Bis Morgen


    LG
    Peter

  • Hallo Pitje,


    das sieht auf jeden Fall schon sehr ordentlich aus ! Eine gute Idee mit dem Graukarton und dem farblich den HMV-Standards angeglichenen Ausdrucken die Farbgebung der König aufzumotzen.


    Die 15cm Geschützrohre würde ich mir auch von einem HMV-Schiff besorgen, am besten von der Derfflinger.
    Die von der Decke her befestigten 15er fand ich auch immer ungewöhnlich, bin gespannt, wie sich das umsetzen lässt.


    Zaphod

  • Zaphod: fein, dass Dir die Neufärbung gefällt.
    Ich finde auch, dass der Eindruck so realistischer ist. Was die Kanonen angeht, kann ich nur die Rohre verwenden, die Türme an sich sind völlig anders konstruiert, bei der Derfflinger werden die Zylinder ja etwa 1,5cm nach unten versenkt, hier liegen sie auf, d.h. sind ganz sichtbar. Aber die Rohre hier sind eh etwas zu kurz, da werde ich sicherlich Anleihen nehmen.


    Gut's Nächtle. :)

  • Donnerstag-Abend,


    Hallo zusammen,


    als erstes habe ich den Bug - und Heck-Steven mit Hilfe je eines grauen Tonkartonstreifens überklebt. Der Streifen besteht aus demselben Karton, wie später die Bordwand. Sinn und Zweck der Übung ist mögliche weiße Blitzr von vornherein auszuschließen, für den Fall, dass die Bordwände vorne oder hinten nicht ganz bündig abschließen.

  • Der nächste Schritt gemäß Bauanleitung sind die 14 Geschütze der mittleren Artillerie (Teile 47 - 54).



    Die Montage an sich ist selbsterklärend und für WK I Schiffsbauer von anderen Modellen im Prinzip bekannt.
    Die Teile für die Höhenrichtung der Kanonen (Teile 47, 48, links oben im Bild) lasse ich weg, weil ich die Kanonen, wie schon bei der vdT starr bauen werde.



    Die Grundplatte (Teil 49) wird verdoppelt, die Geschützwand (Teil 50) zu einem Zylinder geformt und auf die Grundplatte gesetzt. Die Geschützdecke (Teil 53) mit zuvor gefärbten Kanten oben aufgesetzt und die Kanonen vorne angeklebt.




    Ursprunglich ist das Rohr mit nur einer äußeren Schale und einer Überlappung von etwa 3mm zwischen den beiden ursprünglichen Rohrschalen vorgesehen, in der Planmappe und auf Bildern sieht man allerdings noch eine dritte Schale, drum noch die zusätzliche Ummantelung. Die innere Schalle habe ich über die gesamte Länge zugeschnitten, das so das Rohr natürlich stabiler wird. Das Rohr bleibt offen, was bei dem grauen Karton auch direkt den gwünschten Effekt bringt.



    Im Turminneren bringt ein kleiner Bristolkartonstreifen noch etwas mehr Stabilität, da der graue Karton (130gr/m2) nicht so super stabil ist.



    So, der Prototyp passt soweit, auf geht's mit der Serienproduktion... :rolleyes:




    Bis später...

  • Mann oh Mann - man kommt ja mit dem Lesen gar nicht mehr nach! - Auch wenn die "Grauen" nicht unbedingt meine Passion sind: reinschauen bei Dir musste ich schon (werd' es auch immer wieder tun) und wünsche "Frohes Schaffen über eine lange Zeit".


    Gruß


    Kurt

  • Hi Kurt,
    schön, dass du dabei bist, auch wenn die graue Fraktion nicht ganz so die Deine ist - wobei, zur Zeit bewegst Du Dich mit der Stier ja verdächtig nahe an der Grenze... ;)


    Sodele, die erste Fließbandphase dieses Modells habe ich glücklich bewältigt, die 14 Kanonen der MA sind fertig.
    Hier einige Eindrücke der Bauarbeiten:



    Und hier die ganze Parade angetreten:



    Wenn die Teile eingebaut sind, hat die S.M.S. König beinahe soviel Feuerkraft, wie ein Artilleriebataillon, aber natürlich nicht wirklich ausgefeilte Technik...



    Und nun geht's weiter mit den 14 Podesten für die Kanonen. Heidenei... aber ich hab's ja so gewollt :rolleyes:


    Bis später

  • Die zweite Fließbandetappe ist geschafft, die Podeste sind angefertigt und werden nun in das Artilleriedeck eingebaut.




    Einen Probeeinbau habe ich gemacht, es passt und der graue Karton hat genau die Wirkung , die ich mir erhofft habe... :) :)



    Ich empfehle übrigens dringend, die Podeste sauber zu nummerieren, sonst heisst es puzzeln... :D

  • Schönen guten Morgen,
    ich hoffe der Frost hält sich bei Euch noch in Grenzen, hier am Starnberger See waren es immerhin -17°C, Wohl dem, dessen Heizung geht und das Fenster richtig schließt...


    Gestern ging es nach meinem letzten Beitrag noch weiter mit dem Artilleriedeck, aber nachdem ich dann irgendwann fertig war, habe ich mich sofort in Morpheus' Arme begeben, anstatt direkt zu berichten. Der Wecker ist unter der Woche ja doch unerbittlich (und hätte heute früh fast ein unrühmliches Ende an irgendeiner Wand genommen :D )


    Der Einbau der Podeste geschah entsprechend der Nummerierung, die Passform war ganz gut.



    Wie man sehen kann, ist noch etwas Spannung in dieser Baugruppe, so dass die sich etwas nach oben wölbt, aber längst nicht mehr so, wie den Abend zuvor.

  • Nach der erfolgten Montage der Podeste habe ich nochmal eine kurze Anprobe durchgeführt und einen kleinen Höhenunterschied zwischen den Aufbauwänden des Artilleriedecks und den Spantenkästen festgestellt, den ich mit einem Stück Bristolkarton überbrückt habe. Die Kartonunterfütterung muss ich nun natürlich bis ganz in den Bug fortsetzen, um nicht irgendwo in der Mitte dann eine Stufe im Deck zu haben.



    Anschließend noch die Kanten der Klebefläche des Oberdecks auf der das Artilleriedeck ruhen wird in grau nachgefärbt. Die beige Nachfärbung im Zuge des Ausdrucks war zwar schon nicht schlecht, aber direkt in grau wäre besser gewesen. Gleich merken für's nächste Mal.


    Dann kam die Hochzeit, also die Befestigung auf dem Rumpf der König.
    Auch hier war die Passgenauigkeit erste Sahne.