FERTIG - DAF XF 105 in 1:100, ZMK models

  • Moin, alle miteinander!
    Seit den Feiertagen bin ich eifriger Anhänger einer (früher) tschechischen Spezialität geworden - nicht Pils (obwohl es da durchaus Schnittstellen hin gibt): Fahrzeugmodelle in 1:100. Was ich bisher davon gesehen hatte, schienen nur grob geschnitzte Faltschachteln mit aufgedruckten Rädern zu sein, deren obere Kontur einem bestimmten Fahrzeug ähneln mochte oder nicht. Vor 2 Wochen bin ich dann aber zum ersten Mal auf die Modelle von Michal Kruzikgestoßen.
    Sein LKW-Programm ist weniger vielfältig, im wesentlichen vor allem LKW von DAF und Mercedes Benz (ein Scania Haubenlenker ist auf seiner download-Seite auch zu finden), die aber lassen nicht viele Wünsche offen. Vielleicht bei der Bauanleitung, was ich aber nicht so genau weiß, weil ich kein Tschechisch kann. Als Einstieg in diese Welt habe ich mir den DAF XF 105 ausgesucht. Einmal (ganz pragmatisch), weil ich noch viel gelbe Tinte im Druckertank habe – den orangen XF Euro 6, eigentlich das modernere Auto, müsste ich mir dagegen gründlich überlegen. Vor allem aber, weil er neben einer tschechischen Bauanleitung, die ich nicht verstehen kann, noch 2 Photos von einem gebauten Modell hat, statt der Skizze, die beim Euro 6 den Bau erklären soll und mich einen ersten Versuch hat in die Tonne treten lassen.
    Im Gegensatz zu anderen Konstrukteuren hat Michal seinen Zugmaschinen (Ausnahme: der Scania T164 Haubenlenker) ein richtiges Chassis gegönnt, keine Faltschachtel mit aufgedruckten Aussparungen, und damit fange ich an. Für einen vernünftiges Leiterrahmen sind meine dänischen Gehilfen geradezu unverzichtbar…

  • Moin alle!
    @ Harald: Ging mir genauso...
    Das Chassis ist mit den Querträgern 15, 16 und 17 (die beiden letzten waren schon auf dem letzten Bild angebracht) und der Basis für die Fahrerkabine (12) fertig. Im Original sitzt hier natürlich der Motor, ein Paccar MX 13den man sich übrigens mit Modellen von Kennworth und Peterbilt teilt; es gibt da einen interessanten Vergleichstest zwischen deren aktuellen Trucks und dem DAF Euro 6, der derzeit Spitzenmodell der DAF Trucks ist. Der DAF gewinnt. Aber den baue ich ein andermal. Der XF 105 hier wird von DAF immer noch mit den Abgasstufen Euro 3-5 angeboten, aber nicht für Deutschland, sondern Regionen, in denen die Anforderungen an Abgasreinigung und Straßenzustand „weniger anspruchsvoll“ sind.
    Wer es genauer nimmt als ich, hätte an dem Leiterrahmen natürlich auszusetzen, dass die Rahmengeometrie nicht genau stimmt (die eingezeichneten Verschraubungen sind dagegen vorhanden, wenn auch dezenter). Wer es besser machen will: DAF bietet auf seiner Hompage ein absolutes Feuerwerk an Informationen, einfach mal auf die Seite für Aufbauspezialisten gehen (nicht den Konfigurator!) und stöbern. Ich z. B. habe auf dieser Seite eingegeben, dass ich den XF 105 als Zugmaschine (tractor) mit Achskonfiguration 4x2 suche und konnte da den kompletten Fahrzeugplan heruntergeladen, fertig bemaßt und im Maßstab 1:30, aus dem sich gleich noch weitere Informationen ergeben – etwa, wo ich das Reserverad anbringen muss – das gab der Bogen leider nicht her. Eigentlich müsste man mit dem Material über eine Version in 1:25 nachdenken, aber wer hat schon die Zeit für so etwas?
    Mit Einbau der innenliegenden Teile (Hinterachse, Getriebe, Kardanwelle uns Achsverstrebungen) ist jetzt auch der Zeitpunkt gekommen, den Rahmen auf die Räder zu stellen. Da sich die Achsen von der Lage nicht verschieben lassen, müssen sich bei Ungenauigkeiten die Anbauteile an der Lage der Räder orientieren. Wenn allerdings alles weiter so passt wie bisher, ist die Reihenfolge hier völlig egal. Ein Hinterrad besteht aus 8 Teilen. Wer die Räder ganz sauber hinbekommen will, kann sich das mit einem kleinen Trick erleichtern und Teil 74 auf eine Scheibe kleben, die denselben Durchmesser hat wie die Reifenschultern 72 und 67. Den aufgedruckten Nabendeckel mit den kleinen Muttern in der Mitte durchstecht Ihr mit demselben Achsdurchmesser, wie Teil 67, bei meinen Zahnstochern ca 1,5 mm. Wenn Ihr jetzt das Rad aufbaut, könnt Ihr immer die Hinterachse als Zentrierhilfe einstecken, die dritte Radscheibt sitzt mittig in der Lauffläche, trägt dort das meiste Gewicht, und am Ende könnt Ihr die Achse etwas tiefer ins Rad stecken, wodurch es nicht beim Festkleben nicht mehr abknicken kann.

  • Vielen Dank an alle fürs Daumendrücken, - es hat aber nicht geholfen. Drückt nochmal! ;) Oder drückt weiter ein Auge zu, ich habe nämlich Mist gebaut und bin Euch sehr dankbar, dass mich niemand darauf anspricht – es sind halt immer die großen Zahlen, z. B. 3 und darüber, über die ich ins Stolpern komme.
    Die Felgenhörner 82 und 83 sind unterschiedlich viele und unterschiedlich breit, da sie (Teil 82 ist 3 x vorhanden und breit) auf Vorderräder und Reserverad oder (Teil 83, im Bogen 2 x mal vorhanden und schmal) auf die beiden Hinterräder gehören. Wem sich dieser Zusammenhang rechnerisch nicht unmittelbar erschließt, kann auf die einzige Skizze neben den beiden Fotos in der Bauanleitung schauen, und wem das zu abstrakt ist, der kann sich mit dem Übersetzer eine Textversion der Bauanleitung besorgen. Oder er macht einfach drauf los, so wie ich, vertauscht natürlich prompt die Teile und wundert sich dann, wie unterschiedlich Vorder- und Reserverad ausfallen. Hinten ist der Fehler kosmetisch, die Räder bleiben so dran (sind auch zum Ablösen viel zu gut verklebt…), und die Vorderräder habe ich mit einem neuen Ausdruck nochmal gemacht, aber 3 Hinweise plus das Photo vom fertigen Modell ignoriert- ich komme mir schon irgendwie blöd vor. Dank der dänischen Rahmenrichtbank stehen die Vorderräder senkrecht und parallel zum Rahmen
    Nächster Bauabschnitt nach den Rädern waren die hinteren Kotflügel. Jeder einzelne besteht aus 9 Teilen plus Reflektoren und Rückleuchte, die auf 1 mm Karton gezogen wird, insgesamt 22 Teile. Für anderen Bögen hätte man es bei dieser Größe einfach mit 2 gebogenen Kartonstreifen reichen lassen...

  • Was jetzt folgte, war verhältnismäßig schnell gemacht: 2 Dieseltanks (620 l und 340 l - Wunder der Volumenrechnung: am Modell in 1:100 passen KEINE 6,2 und 3,4 l hinein ?( ), 2 Druckluftbehälter für die Bremsen, der Batteriekasten mit untergehängtem AdBlue-Tank, ein rundes, tonnenförmiiges Teil, das ich im Moment nicht zuordnen kann (es ist nicht der Auspuff - der fehlt!), die Auftrittbleche auf Getriebe und rechts davon, und die Sattelplatte mit ihrem Fundament. Die Ausrichtung dieser Teile gelingt am leichtesten, wenn ihr das Chassis einfach plan auf den Rücken legt. Fallt nicht auf die Markierung auf der linken Rahmenseite für den großen Tank herein: die Oberkante schließt mit dem Rahmen ab, auch wenn die Markierung eine tiefere Position zu zeigen scheint. Außerdem ist es sinnvoll, auf der rechten Seite vorne mit dem runden Anbauteil zu beginnen und sich dann nach hinten zu arbeiten; mangels Markierung hatte ich (von hinten beginnend) den 2. Tank zu weit vorne angebracht und musste ihn dann wieder losschneiden, weil der Batteriekasten nicht mehr in die Lücke passte. Ein weiterer Fehler von mir: der hintere Drucklufttank am Rahmenende gehört laut Planzeichnung von DAF nicht zwischen die Trägerenden, sondern tiefer unter den hintersten Querträger. Damit ist das Chassis im Grunde fertig. Die Radhäuser für die Vorderräder setze ich erst ein, wenn die Kabine sonst fertig ist.
    Zwischenbilanzbisher bisher: ein sehr guter Bogen mit leichten Schwächen. Zur Bauanleitung kann ich nichts sagen, weil ich sie immer noch nicht übersetzt habe, aber dank der Pläne auf der DAF Homepage ging es auch analphabetisch ganz gut. Einziges Passproblem, das nicht von mir selbst verschuldet war, ist die zu breite Ausführung des Fundaments für die Sattelplatte, was man auch auf der ZMK-Seite bei den Bildern von gebauten Modellen gut erkennen kann.

  • Weiter geht es mit den Vorarbeiten zur Kabine. Die Scheiben ausstechen war verhältnismäßig einfach, da die Wischer in 1:100 doch spürbar größer geraten, als bei meinen Schiffen. Wozu? Für die Inneneinrichtung natürlich... Keine Sorge, ich habe sie nicht selbst gezeichnet, aber ich musste ganz schön lange suchen - letztlich ging es nur über wayback. Sie stammen über einen Link zu minimodel.cz (für sich ebenfalls unbedingt eine Empfehlung!!!), der in den letzten 4 Wochen abgeschaltet worden ist. Ich hatte dort nach Bildern gefragt, die ich in ihren Online-Alben gesehen hatte und bekam eine Antwort, die etwas komisch klang - gut, das mochte an der Sprache gelegen haben, aber seither sind die Bilder weg und ich kann Euch nicht mehr sagen, wonach Ihr auf wayback suchen müsst, um zum Download zu kommen. Wenn der Truck fertig ist, frage ich mal bei ZMK, ob sie noch einmal veröffentlichen wollen oder ich hochladen darf. Bis dahin - müsst Ihr hier zusehen ;) .

  • Ein kleiner Nachtrag: Bilder sind wieder da, es tut sich offenbar zur zeit einiges auf der Seite. Siehe also hier für die Dinge, die ZMK so zu bieten hat, und natürlich hier für diesen DAF.
    Wem das alles zu brav ist, der kann sich aber auch an diesem SCANIA versuchen - wilde Lackierung, Inneneinrichtung und ein Modell des Motors inklusive!

    "Ich glaube nicht, dass der Shitstorm die Weiterentwicklung der Demokratie ist." (Wolfgang Schäuble)

    Wer "Remigration" wählt, wird "Endlösung" ernten.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. (Artikel 1 Grundgesetz)

    Edited once, last by Heiner ().

  • Bauen wir uns also eine Kabine. Teil 3 ist wie ein Spantengerüst mit Sichtseite gleichzeitg Unterseite der Kabine, Rückwand und Deckelplatte - die muss ab, wir bauen hier schließlich die Super SpaceCabin-Version. Ich habe die Klebelaschen an Teil 3 stehen gelassen und die der Innenauskleidung der Kabine abgeschnitten, so können die Kabinenteile von innen und die Außenwände von ausßen auf dieselben Laschen geklebt werden, das hat gut geklappt. Anschließend wird die Innenverkleidung der Kabne eingeklebt; dass der Scheibenrahmen der Windschutzscheibe trotz Tränkens mit Sekundenkleber dabei in jede Richtung flattert, in die ich gerade huste, macht nichts, er wird später fixiert. Die Inneneinrichtung gibt es in Grau und in Grüntönen, ich habe hier mal grau genommen - Geschmackssache. Die Paßgenauigkeit aller Teile ist sehr gut. Weil ich das gerundete Armaturenbrett beim Einbau nur mühsam zu fassen bekam, fand ich die Entscheidung gut, damit zu beginnen, ansonsten ist die Reihenfolge ziemlich egal. Am Ende kommen die Schapps für Gepäck und sonstigen Kram der Fahrer über die Windschutzscheibe, und deren Boden steift als Spant jetzt auch die ganze Front der Kabine aus. Die Verglasung hatte ich an die Außenwände geklebt, die jetzt sauber und absolut paßgenau von einer Seite zur anderen herüber auftapeziert werden, es passt saugend und schmatzend und sieht plötzlich aus wie ein LKW! Einmal Probesitzen auf dem Chassis: ja, passt.

  • Moin Jungs!
    Bis nächsten Montag muss ich unsere Küche unten renoviert haben, aber weil der Elektriker gerade die Wand, die ich tapezieren wollte, auf ganzer Breite für ein neues Kabel schlitzt, komme ich da gerade nicht weiter. :D:D:D Samstag nacht so ab 11 Uhr abends wird mir das Grinsen zwar schon vergehen, wenn ich dann in Nachtschicht alles nachholen muss, was ich heute nicht mehr schaffe, aber das ist noch lange hin...
    Auf die Kabine kam noch das große Dach, dahinter der Spoiler, ringsum die Außenspiegel und unter die Kabine noch die Schmutzfänger für die Vorderräder, damit ist diese Baustelle fertig. Die Bauzeit ist für meine Verhältnisse schon fast rekordverdächtig schnell, und das Ergebnis lässt zwar noch eine Menge Luft nach oben, aber deutet ganz gut an, was in dem Bogen an Möglichkeiten steckt. Wer mag, kann natürlich noch weiter supern; im Bogen sind eine Batterie von Zusatzscheinwerfern für Dach und Kuhfänger, gelbe Rundum-Warnleuchten für spezielle Zwecke, und, und, und.
    Als Fazit möchte ich sagen, dass diese kleinen 100er (sonst bauen wir doch noch viel kleinere Sachen, Henryk! ;) ) für alle Fahrzeugfans der perfekte Zeitvertreib sind; sie halten nicht lange auf, sind ausgesprochen detailliert und passgenau und das Ergebnis fällt überraschend ansehnlich aus. Was mir nicht so gefallen hat, ist (natürlich) die Bauanleitung, die in meinen Augen keine sinnnvolle Reihenfolge vorgibt, und der Umstand, dass der Bogen mit Corel DRAW X6 erstellt wurde, was jedwede Nachbearbeitung einzelner Teile unnötig erschwert hat. Da geht noch so viel...
    Danke für alle Likes und sonstigen Ermunterungen - ich fänds spannend, wenn andere ihre Experimente auch zeigen würden, vielleicht reicht es ja mal für eine eigene Kategorie hier.
    Viele Grüße (und den Bericht bitte zu den fertigen verschieben - Danke!)
    Heiner

  • Na Heiner ,Sieht doch super aus .


    Wenn man bedenkt das die Bauanleitungen nicht so sind wie wir es gern hätten , Ist es ein Supermodell geworden .
    Auch Ich kann nur die Minimodelle empfehlen und nicht nur weil Ich da Mitglied bin .
    LG Andreas